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Wiederverwendbares Backpapier und umweltfreundliche Backutensilien für nachhaltiges Backen

In diesem Beitrag erfährst du, wie du nachhaltig backen kannst, ob wiederverwendbares Backpapier eine Lösung ist und welche weiteren umweltfreundlichen Backutensilien es noch so gibt. 

In diesem Beitrag erfährst du, wie du nachhaltig backen kannst, ob wiederverwendbares Backpapier eine Lösung ist und welche weiteren umweltfreundlichen Backutensilien es noch so gibt. 

16.05.2022 (aktualisiert, erstveröffentlicht am 16.02.2021) I Ein Beitrag von Jasmin Vief I Bilder: Unsplash

“Backe, backe Kuchen, der/die Bäcker*in hat gerufen … “. Jedoch bin die Bäckerin ich und gerufen habe ich entweder “juhu” oder “oh nein”, da backen bei mir eher einem Glücksspiel gleicht. So ist meine Küche auch bisher nur spärlich mit Backutensilien ausgestattet. Das Backpapier neigt sich dem Ende zu und hier frag ich mich: Wie nachhaltig ist Backpapier eigentlich? Ist es überhaupt nachhaltig und gibt es wiederverwendbares Backpapier? Was kann ich anstatt Frischhaltefolie verwenden und ist Alufolie gefährlich?

Fragen über Fragen, doch eins ist mir klar: Wenn ich schon mehr backen möchte, dann nachhaltig.

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Wie nachhaltig sind Backpapier, Alufolie und Frischhaltefolie?

Dass die drei mehr oder weniger Einwegprodukte nicht wirklich nachhaltig sind, ist kein Geheimnis. Fangen wir mal mit dem Unscheinbarsten an: BackPAPIER.

Backpapier und nachhaltige Backpapier Alternativen 

Auch wenn in Backpapier das Wort Papier steckt, kann es aufgrund seiner (Silikon-)Beschichtung leider nicht in die Papiertonne. Ebenso nicht in das Altpapier dürfen übrigens benutzte Pizzakartons und Kassenzettel. Aber das ist ein anderes Thema. Eine ausführlichere Liste gibt es beim Umweltbundesamt. Da Backpapier somit in den Restmüll kommt, kann es nicht recycelt werden. Im schlimmsten Fall wird herkömmliches Backpapier nur einmal benutzt und wandert dann in den Müll. Die Öko-Bilanz ist somit nicht gut. Wie sieht es hier mit Alternativen aus?

Backblech und -formen einfetten

Die wohl einfachste und nachhaltigste Lösung: Fett. Einfach dein Backblech oder Backformen mit etwas (pflanzlicher) Butter oder Pflanzenölen einfetten. Optional kannst du nach dem Einfetten das Blech noch mit Mehl, Semmelbrösel oder Nüssen bestäuben, welches Ankleben zusätzlich vermindert.

Verwenden kannst du hier zum Beispiel die Öle der Ölmühle Solling, Öhlmühle Garting oder ein gutes Bio Olivenöl.

Auf Backpapier kann ganz einfach verzichtet werden (Bild: Unsplash).

Backblech aus Glas

Glas ist schnittfest, allergikerfreundlich und geschmacksneutral. Zudem haben Glasbackbleche den Vorteil, dass sie bis zu hohen Temperaturen hitzebeständig sind und es dank der porenfreien Oberfläche leicht zu reinigen ist – auch in der Spülmaschine. Die Backbleche sind meist aus Borosilikatglas, welches auch im Labor eingesetzt wird. Solch ein Backblech aus Glas gibt es zum Beispiel von Trendglas Jena.

Auch die Hersteller Bosch, Siemens und Miele bieten jeweils Glasbackbleche an.

Dauerbackmatten aus Silikon

Dauerbackmatten sind wiederverwendbar und die meisten Matten lassen sich einfach reinigen und können sogar in die Spülmaschine. Zusätzliches Feature: Du kannst es zum Kneten, Ausrollen und Ausstechen von Teigen nutzen.

Silikon stammt von Silizium, einem natürlichen Element, welches in Sand, Quarz und Gesteinen vorkommt. Für die Herstellung des Kunststoffes werden keine fossilen Rohstoffe benötigt. Anders als andere Kunststoffe benötigt es keine Weichmacher und kann unbedenklich verbrannt werden. Das ist wichtig, denn der Kunststoff wird bis heute selten wiederverwertet und landet nach Gebrauch im Restmüll.

Dauerbackfolie aus PTFE/Teflon

Eine andere erhältliche Alternative ist die Dauerbackfolie aus PTFE, eher bekannt unter dem Handelsnamen Teflon®. Die Folie lässt sich leicht reinigen, jedoch sollte man nicht mit Messern auf der Folie schneiden, weil dies die Fasern zerstört. In dem Fall sollte die Folie entsorgt werden. Dies geschieht laut Verbraucherzentrale beim Kunststoff PTFE durch Verbrennung. Dabei entstehen zwar giftige Flusssäuren, die jedoch in Müllverbrennungsanlagen neutralisiert werden.

Wo kannst du Dauerbackfolien aus Silikon oder PTFE kaufen? Neben einigen Supermärkten bieten auch Onlineshops Backmatten und Folien an:

Backefix

BPA-frei, spülmaschinenfest und bis zu 230 °C hitzebeständig ist die Silikon Backfolie von Backefix. Schon nach 40 Backvorgängen macht sich die wiederverwendbare Dauerbackfolie bezahlt.

Sallys

Gleich im 2er Set gibt es sie bei Sallys. Die Backfolie ist zu 100% in Deutschland hergestellt und ist bis zu 260 °C hitzebeständig.

Fackelmann

Fackelmann bietet Dauerbackmatten aus beiden Materialien an. Zusammengerollt können sie platzsparend verstaut werden.

Egal ob wiederverwendbare Backpapieralternative aus Silikon oder PTFE, beide haben Vor- und Nachteile. Da du sie aber häufig wiederverwenden kannst, macht sie das zu einem guten Ersatz für herkömmliches Backpapier. Wenn du jedoch lieber zu natürlichen Materialien greifen möchtest, gibt es noch eine weitere Alternative:

Unbeschichtetes Backpapier

Eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Backpapierer ist eines, welches nicht beschichtet ist. Das kann dann nämlich in die Altpapiertonne und recycelt werden. Bei unbeschichteten Backpapier kann es jedoch sinnvoll sein, dies etwas einzufetten.

DirektNatur

Das in Deutschland hergestellte DirektNatur Backpapier ist chemiefrei, ungebleicht und unbeschichtet. Somit kann das Haushaltspapier zu 100% kompostiert werden.

If You Care

Das Backpapier von If you Care ist 100% ungebleicht, chlorfrei und zu 100% kompostierbar. Es wird in Europa hergestellt und ist über den Avocadostore erhältlich*.

Nachhaltige Alternativen für Alu- und Frischhaltefolie

Erstmal zur Frischhaltefolie. Diese ist zwar reiner Kunststoff, wird aber praktisch nicht recycelt sondern eher verbrannt. Denn: saubere Frischhaltefolie kommt in den gelben Sack, verschmutze soll in die Restabfalltonne. Frischhaltefolie ist einfach nur unnötiger Müll, bei Alufolie sieht es etwas kritischer aus.

Zu Alufolie und Backpapier gibt es zahlreiche nachhaltige Alternativen (Bild: Unsplash).

Alufolie ist nicht nur gesundheitsgefährdend, wenn sie in Kontakt mit feuchten, säure- und stark salzhaltigen Lebensmitteln kommt, sondern auch in der Herstellung umweltschädlich. Das Ausgangsmaterial für Aluminium ist Bauxit, welches hauptsächlich im Tropengürtel vorkommt. Für den Abbau wird Regenwald zerstört und bei der Verarbeitung entsteht giftiger Rotschlamm. Hier kommen auf eine Tonne Aluminium die sechsfache Menge an Müll. Vor allem Aluminium als Verpackungsmaterial muss nicht sein.

Verwende lieber Lebensmittel in Glasbehältern z.B. Senf oder Tomatenmark, Bienenwachstücher zum Abdecken oder Aufbewahrungsboxen für Essensreste/To-go Produkte.

Bienenwachs Tücher gibt es zum Beispiel hier:

Mehr Backutensilien für nachhaltiges Backen

Weiter geht es in der nachhaltigen Backstube. Neben verschiedenen Folienalternativen gibt es vielzählige umweltfreundliche Küchenhelfer die nur darauf warten, dir bei deinen gesunden Kreationen zu helfen. Deshalb möchten dir nun noch einige Anbieter für umweltfreundliche Backutensilien vorstellen. Egal ob Zitronenpresse aus Glas, Teigrollen aus Holz oder Spaghettilöffel aus Rizinusbohne – die Auswahl ist groß.

Biodora

Das österreichische Unternehmen Biodora produziert umweltfreundliche Alternativen für Küchenzubehör. Die Materialien: Holz und Biokunststoff aus Pflanzen.

Fackelmann

Fackelmann hat eine nachhaltige Küchenhelfer-Serie „Ecolution“ herausgebracht. Diese besteht zu 70% aus nachwachsenden Rohstoffen. So werden Biokunststoff, Zuckerrohr und Holzfasern zu nachhaltigen Küchenhelfern.

memolife

Jeder Artikel im memolife Sortiment wird vor der Listung nach strengen Umwelt- und Sozialkriterien sorgfältig geprüft. Im Shop findest du Küchengeräte, Küchenhelfer und -zubehör.

Olivenholz erleben

Wie der Name schon sagt, gibt es bei Olivenholz erleben naturbelassene Olivenholzprodukte für deine Küche. Hier geht’s zum Interview mit Geschäftsführer Guido Kindler.

NATUREHOME

NATUREHOME setzt auf ökologisch erzeugte Naturmaterialien welche in kleinen Manufakturen in Deutschland und Europa verarbeitet werden.

Energiesparen beim Backen

Abschließend noch ein Tipp, wie du den Backvorgang noch nachhaltiger gestalten kannst. In vielen Rezepten wird der Backofen auf eine bestimmte Temperatur vorgeheizt, ehe das Gebäck in den Ofen kommt. Jedoch ist das Vorheizen des Backofens in den meisten Fällen gar nicht nötig und somit nur Energieverschwendung. Beim Vorheizen geht es meist nur darum, dass manche Öfen schneller auf die gewünschte Temperatur aufheizen als andere. Damit der Kuchen oder die Plätzchen jedoch zur angegebenen Zeit fertig werden, soll der Ofen auf die benötigte Temperatur vorgeheizt werden. So kann man bei Rezepten eine einheitliche Zeit angeben, damit das Gebäck auch wirklich in der Zeit fertig ist. Wenn du deinen Ofen also gut kennst, kannst du dir das Vorheizen sparen. Wieder was gelernt!

Um Strom zu sparen, kannst du auf das Vorheizen deines Ofens verzichten (Bild: Unsplash).

Fazit: Nachhaltig backen ist keine Zauberkunst

Für deine Backstube gibt es also viele Möglichkeiten, zu nachhaltigen Backutensilien zu greifen. So gibt es Backhelfer aus nachhaltigen Materialien, umweltfreundliche Alternativen zur Lebensmittelaufbewahrung sowie Dauerbackfolien, die dank ihrer Langlebigkeit der herkömmlichen Backfolie einen Schritt voraus sind. Auch wenn das Sprichwort “früher war alles besser” nicht immer passt, wenn es um das Einfetten von Backblechen geht, stimmt der Spruch. Denn dies ist wohl die nachhaltigste Alternative zum Backpapier. Wenn du zusätzlich noch auf das Vorheizen des Ofens verzichtest, steht dem umweltfreundlichem Backen nichts im Weg!

 

“... Wer will guten Kuchen backen

Der muss haben sieben Sachen

Vegane Eier und Pflanzen Margarine

Zuckerersatz und Salz, Haferdrink und Vollkorn Mehl

Safran macht den Kuchen gel

Schieb in den nicht vorgeheizten Ofen ein...”

 

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