LifeVERDE-Expertin für nachhaltige Lebensmittelverpackungen: Angelika Jürgens (Little Bee Fresh) I Bild: Little Bee Fresh
Lebensmittelreste wie das Essen vom Vortag, angeschnittenes Gemüse oder Käse sind schnell in Frischhaltefolie oder Plastikdosen verpackt und im Kühlschrank verstaut. Diese Art der Lebensmittelaufbewahrung ist jedoch nicht nur schädlich für den Körper, sondern verursacht dazu eine Menge Abfall in Form von Plastik. Welche nachhaltigen Alternativen gibt es in Sachen Lebensmittelverpackungen? Und spare ich mit der Verwendung der Alternativen zur Lebensmittelaufbewahrung tatsächlich Müll und Ressourcen?
Solche und ähnliche Fragen zum Thema nachhaltige Lebensmittelverpackungen stellen sich hunderte Menschen täglich – ein klarer Fall für unser Informations-Format “Frag die Expert*innen!”. Wir bringen Licht ins Dunkel und geben eure Fragen rund um nachhaltige Produkte und Themen direkt an unsere Partner*innen weiter, die selbst Hersteller*innen, Produzent*innen, Dienstleister*innen, Wissenschaftler*innen oder aus einem anderen Grund Expert*innen auf dem jeweiligen Gebiet sind.
1. Wie wende ich Bienenwachstücher richtig an?
2. Wachs kann Schadstoffe freisetzen. Können durch Bienenwachstücher Schadstoffe in meine Lebensmittel gelangen?
3. Wieviel Plastikmüll kann ich durch die Benutzung von Bienenwachstüchern einsparen?
Bienenwachstücher können zum Abdecken offener Speisen, Schüsseln und sogar zum Einfrieren verwendet werden und sparen damit jede Menge Plastik. Nach dem Gebrauch werden sie einfach mit kaltem Wasser und etwas mildem Spülmittel gereinigt. Wärmeres Wasser würde das Wachs weich werden lassen und so die Wachsschicht beschädigen. Durch die antibakteriellen und antiseptischen Eigenschaften von Bienenwachs und Baumharz, aus denen die Wachsschicht besteht, entsteht auch bei dieser schonenden Reinigung keine nennenswerte oder bedenkliche Keimbelastung. Bei entsprechender Pflege können Bienenwachstücher bis zu zwei Jahre halten. Für Fisch und Fleisch sind Bienenwachstücher ungeeignet.
Angelika Jürgens (Little Bee Fresh)
Die Verwendung billiger Bienenwachstücher kann tatsächlich gesundheitlich bedenklich sein, weil günstige Tücher schadstoffbelastete Inhaltsstoffe enthalten können – z.B. im Stoff oder in einer mit Paraffinöl gestreckten Wachsschicht oder durch mit Pestiziden und Medikamenten belastetes Bienenwachs. Hochwertige Bio-Bienenwachstücher haben ihren Preis, aber mit ihnen können Lebensmittel sorgenfrei frisch gehalten werden – und mit ein paar Tipps ist man bei der Auswahl auf der sicheren Seite. Den ersten Anhaltspunkt geben diese drei Siegel, die Sicherheit verschaffen:
- Werden die Bienenwachstücher regelmäßig von einem akkreditierten Labor auf die Eignung als Lebensmittelbedarfsgegenstand (EG 1935/2004) überprüft?
- Weisen die Hersteller*innen eine Konformitätserklärung vor?
- Haben die Bestandteile/Rohstoffe Bio-Qualität?
Nur wenn die Tücher aus möglichst regionalen Zutaten bestehen und in Deutschland hergestellt werden, sind sie übrigens wirklich nachhaltig.
Angelika Jürgens (Little Bee Fresh)
Das hängt natürlich im Einzelfall immer davon ab, in welchen Mengen Frischhalte- und Alufolie im Alltag zum Einsatz kommen. Werden sie täglich zum Abdecken, Frischhalten, Verpacken von Brotzeiten und zum Einfrieren verwendet, kommt aufs Jahr gerechnet eine stattliche Menge zusammen.
Unternehmen, die sich mit nachhaltigen Lebensmittelverpackungen befassen, konnten durch ihr Angebot seit ihrer Gründung beispielsweise ca. 40 Tonnen Plastik einsparen. Dies entspricht ca. 12.000 km Frischhaltefolie.
Angelika Jürgens (Little Bee Fresh)
Was sind deine Fragen zum Thema nachhaltige Lebensmittelverpackung?
Schreib uns gerne an expertinnen@lifeverde.de, wir sichten und sammeln die Themen und geben sie dann weiter an unsere Expert*innen.
Du bist selbst Expert*in auf einem nachhaltigen Gebiet und möchtest als LifeVERDE-Expert*in Fragen zu deinem Fachthema beantworten? Wir freuen uns über eine Nachricht an expertinnen@lifeverde.de.