Gesellschaft

Die größten Umweltsünden der Supermärkte und Discounter

Erschreckende Zahlen zu Verpackungsmüll: 63 Prozent aller Lebensmittel werden industriell vorverpackt. Und auch riesige Berge an Plastiktüten landen nach dem Einkauf auf Mülldeponien oder in der Natur.

Erschreckende Zahlen zu Verpackungsmüll: 63 Prozent aller Lebensmittel werden industriell vorverpackt. Und auch riesige Berge an Plastiktüten landen nach dem Einkauf auf Mülldeponien oder in der Natur.

08.06.2017 - Ein Beitrag von Gessica Mirra, Foto: Symbolbild © PPixabay

Jährlich fallen in Deutschland, laut NABU, über 17 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an - Tendenz steigend. Jeder Deutsche produziert demnach statistisch gesehen 36 kg Verpackungsmüll aus Kunststoff im Jahr. Einer der Gründe für das zunehmende Verpackungsaufkommen ist, dass immer mehr Frischware wie Wurst, Käse und Fleisch, aber auch Obst und Gemüse, industriell vorverpackt wird. Industrieverpackungen bei frischem Obst und Gemüse sind zum Beispiel Schalen mit und ohne Deckel, Netze, Nester oder Folien.

Zahlen und Fakten zu Plastiktüten

Und auch die Einwegtüten, die in vielen unterschiedlichen Variationen angeboten werden - mit Schlaufen, Grifflöchern, Seitenfalten und Standböden sowie mit dünner oder dicker Wandstärke -, bleiben als riesiger Plastikmüll zurück: 1 Billion Stück verbrauchen wir auf der Welt jährlich davon. Und nur ein Bruchteil davon wird recycelt, weiterverarbeitet oder thermisch verwertet. Etwa 90 Prozent der weltweit gebrauchten Plastiktüten landen auf Mülldeponien. Allein in der Bundeshauptstadt Berlin werden im Jahr mehr als 225 Millionen Plastiktüten an Konsumenten verkauft.

Der NABU fordert den Handel auf, Obst und Gemüse wieder verstärkt lose anzubieten. Die Kunden sollten lieber eigene Mehrweg-Beutel anstelle der Einwegtüten aus Plastik oder Papier nutzen. Laut einer Umfrage des NABU wären 85 Prozent der Deutschen bereit, die unverpackten Lebensmittel zu kaufen.

Bundesweite Verbraucherumfrage zu ökologischem und sozialem Engagement von Supermärkten und Discountern

Im April 2013 hat Rank a Brand e.V. zum ersten Mal die soziale und ökologische Nachhaltigkeit von in Deutschland aktiven Supermärkten und Discountern untersucht. Der Untersuchung und der Erstellung des Berichts ging eine bundesweite Verbraucherbefragung zur Bestimmung von Deutschlands populärsten Supermärkten und Discountern voraus.

14 Supermärkte und Discounter nahm das Unternehmen Rank a Brand dabei unter die Lupe. Untersucht wurden die Bereiche Transparenz, Klima- und Umweltschutz sowie fairer Handel. Anhand von über 1.100 Verbraucherstimmen wurden unter anderem die folgenden Supermärkte bewertet: Aldi Nord, Aldi Süd, Alnatura, Bio Company, Edeka, Kaiser’s Tengelmann, Kaufland, Lidl, Netto, Penny, Real und REWE.

Die Untersuchungen zeigten: Bis auf die zwei Biosupermärkte Alnatura und Bio Company, sowie REWE und Penny, sind die untersuchten Supermärkte und Discounter verhältnismäßig intransparent in Bezug auf branchenspezifische Themen wie Nachhaltigkeit. Besonders die Supermärkte und Discounter im Schlussfeld, Edeka, Kaufland, Netto, Aldi Süd und Aldi Nord, vermitteln durch ihre oberflächliche Nachhaltigkeitskommunikation, dass die untersuchten Themen zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit für sie keine große Relevanz haben. Aus Sicht von Rank a Brand birgt dies einige zukünftige Risiken.

Nachhaltigkeitsbericht noch kein Standard

Experten sehen auch darin ein Problem, dass der Nachhaltigkeitsbericht noch kein Muss war. Lediglich Alnatura, Rewe, inklusive Penny, sowie Real - innerhalb der Metro Group – hatten zum Zeitpunkt der Umfrage einen Nachhaltigkeitsbericht verfasst.
Gut, dass dieser ab dem nächsten Jahr Pflicht wird!

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