Zur Produktion von Tierfutter wird Fleisch aus der sogenannten Kategorie 3 der EU-Verordnung verwertet. Die Verordnung erlaubt tierische Bestandteile, die theoretisch für den menschlichen Verzehr geeignet wären, aber wenig bis gar nicht nachgefragt sind. Das sind beispielsweise Kutteln, Zunge und Innereien. Auch Abfälle aus der Schlachtung, Schnäbel, Klauen, Sehnen, Knorpel und Gefieder fallen in diese Kategorie. Sollten wir das unserem geliebten Haustier vor die Nase stellen?
Konventionelles Tierfutter
Im Prinzip gibt es dagegen nichts einzuwenden, wenn man bedenkt, dass eine Katze eine Maus oder einen Vogel auch mit Haut und Haaren verspeist. Das Problem ist aber die Menge: Da der Anteil dieser Nebenprodukte nicht ausgewiesen werden muss, kann der Verbraucher auch nicht nachvollziehen, wie viel wirklich drin ist und wie viel der Hersteller als Füllmittel verwendet.
Zuletzt ist konventionelles Tierfutter ein Erzeugnis, das aus Massenproduktion und Massentierhaltung stammt. Genau wie konventionelle Lebensmittel, die wir Menschen zu uns nehmen, stecken auch in konventionellem Tierfutter chemische Zusätze, Geschmacksverstärker, Stabilisatoren, Farbstoffe oder künstliche Vitamine. Und der Kauf von Fleisch-Tierfutter fördert – wie auch der Kauf von Fleisch-Lebensmitteln – die Produktion von Fleisch mit all ihren gesundheitlichen, ökologischen und ethischen Problemen. Ist es also moralisch akzeptabel, ein Tier töten zu lassen, um ein Haustier zu ernähren? Im Bereich Tierfutter produzieren deswegen immer mehr Hersteller und Händler zertifizierte Bio-, vegetarische oder vegane Produkte.
Seinen Hund vegetarisch oder vegan ernähren, geht das?
Hunde sind Allesfresser, genau wie wir. Eine vegetarische Ernährung ist daher theoretisch möglich, sogar eine vegane, wobei erstere wesentlich unproblematischer ist. In beiden Fällen muss aber unbedingt Kalzium zugefüttert werden, da der Bedarf des Hundes ohne fleischliches Futter nicht gedeckt wird. Bei einer veganen Ernährung von tragenden und säugenden Hündinnen und auch Welpen wird abgeraten.
Studie bestätigt: Vegane Hundeernährung ist nicht "unnatürlich"
Im Rahmen einer Studie der Universität Wien wurden 20 Hunde untersucht, die über einen Zeitraum von einem halben Jahr ausschließlich vegan ernährt wurden. Das verwendete Futter erfüllte größtenteils die speziellen Nährstoffbedürfnisse von Hunden. Der klinische Check ergab keine erkennbaren Veränderungen nach 6-monatiger veganer Ernährung. Bei der Untersuchung des Blutbildes der vegan lebenden Hunde konnten ebenfalls keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu Hunden festgestellt werden, die mit herkömmlichem tierischem Futter ernährt wurden. Auch von den Forschern erwartete bedeutsam niedrigere Eisen- und Vitamin-B12-Werte konnten nicht bestätigt werden.
Erste Schritte bei der Ernährungsumstellung
Um den Übergang zu einer vegetarischen Ernährung zu erleichtern, mischst du am besten das vegetarische Futter unter das, was du normalerweise fütterst. Ändere das Mischungsverhältnis stufenweise, bis gar kein Fleisch mehr dabei ist. Genaueres zur Nahrungsumstellung verrät dir Yarrah Bio-Hunde- und Katzenfutter.
Ist die vegetarische oder vegane Ernährung auch für Katzen geeignet?
Eine Katze vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren, halten viele für Tierquälerei. Denn Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Sie verfügen über ein Raubtiergebiss und ihr Magen-Darm-Trakt ist auf die Verwertung von Fleisch eingestellt. Katzen brauchen eine beachtliche Menge an Vitamin A, das für die Produktion von Karotin wichtig ist. Ungenügende Mengen davon können einen Hörverlust, Haut- und Knochenprobleme sowie Probleme des Verdauungssystems und der Fortpflanzungsorgane hervorrufen. Katzen brauchen zudem unbedingt Taurin. Eine Katze, der Taurin fehlt, kann ihre Sehkraft verlieren und Herzprobleme bekommen. Der Deutsche Tierschutzbund rät aus diesem Grund von einer vegetarischen und veganen Ernährung bei Katzen ab.
Die Organisation PETA sieht das anders: Sie sehen keine Gefahr in einer veganen Ernährung. Solange die Tiere gesund sind und sich wohl fühlen, spiele es keine Rolle, woraus das Futter hergestellt sei, argumentieren die Tierschützer. Sie appellieren an eine richtige, vegane Ernährung, die vorher aber unbedingt mit dem Tierarzt abgesprochen werden sollte.
Wo gibt es veganes Tierfutter zu kaufen?
Zum einen möchten Menschen, die selbst vegan leben, ihr Tier vegan ernähren. Zum anderen möchten auch Menschen aus gesundheitlichen Gründen ihr Haustier vegan ernähren. Veganes Tierfutter sowie Ergänzungsprodukte sind in vielzähligen Onlineshops erhältlich. Aber auch in speziellen Läden für Tierbedarf sowie veganen Supermärkten findet man mittlerweile immer mehr vegane Spezialitäten für den geliebten Vierbeiner.
Nahrungsergänzungsmittel als fester Bestandteil einer veganen Mahlzeit
Zur Abrundung und Sicherstellung einer ausgewogenen Ernährung müssen essentielle Nährstoffe hinzugefügt werden. Hier kann auf optimal zusammengestellte Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden, die speziell für eine vegane Hundeernährung entwickelt wurden. Diese liefern Vitamin B12, Kalzium und andere wichtige Nährstoffe. Auch sollte darauf geachtet werden, dass L-Carnitin und Taurin im veganen Ergänzungsmittel enthalten sind. Denn bei Kalziummangel kann der Hund Skeletterkrankungen und brüchige Knochen bekommen. Beim Welpen kann das schon in wenigen Wochen eintreffen. Leider kann man einen Kalziummangel im Blutbild nicht rechtzeitig erkennen. Man bemerkt den Mangel also erst, wenn es zu spät ist. Vorsicht ist geboten.
Weltrekord: Der älteste lebende Hund ist Veganer
Der 27-jährige Bramble, ein Border-Collie, dessen vegane Ernährung aus Reis, Linsen und biologisch angebautem Gemüse besteht, wurde 2002 als der älteste lebende Hund der Welt in das Guiness Buch der Rekorde eingetragen. Eine vegane Ernährung bei Hunden ist also durchaus möglich. Bei Katzen wird dringend von einer vegangen Ernährungsweise abgeraten.
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Lies auch das Interview: Bio Hundefutter von naftie
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03.07.2017
Meine Hunde sind gesund und fühlen sich sehr wohl damit.
03.07.2017
30.05.2017
Empfehlen wir Löwen, Tigern und Geparden sich die ermüdenden Hetzjagden auf Antilopen usw. zu ersparen und statt dessen Müsli aus Wasser und Steppengrassamen zu konsumieren - sie werden begeistert sein. Es ist nun mal grausame Realität in der Natur, dass Tiere zur Ernährung anderer Lebewesen sterben - ohne eine vorherige Betäubung.
24.05.2017