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Förderung junger, grüner Modelabels

Um den Mode-Markt aktiv zu halten und nicht nur die großen bio-fairen Modelabels zu fördern, ermöglicht das Unternehmen fairtragen ausgewählten jungen Mode-Firmen ein Vorankommen mit einem Vertrauensvorschuss. Denn vor allem am Anfang sind hohe Anforderung für eine Zertifizierung zu überwinden.

Um den Mode-Markt aktiv zu halten und nicht nur die großen bio-fairen Modelabels zu fördern, ermöglicht das Unternehmen fairtragen ausgewählten jungen Mode-Firmen ein Vorankommen mit einem Vertrauensvorschuss. Denn vor allem am Anfang sind hohe Anforderung für eine Zertifizierung zu überwinden.

17.03.2017 - Bilder © fairtragen

LifeVERDE: Herr Leon Fellows, welche Firmenphilosophie verfolgt FAIRTRAGEN?

Leon Fellows, Geschäftsführer fairtragen: Bei fairtragen finden Sie ausschließlich Bekleidung, die unter fairen UND ökologischen Bedingungen hergestellt wurde. Wir bieten eine große Auswahl an Damen-, Herren und Kleinkindermode. Zusätzlich verwenden wir möglichst in allen Bereichen des Unternehmens nachhaltige Alternativen. Dazu zählt für uns der Stromanbieter, der Serverprovider, die Fortbewegung, das Inventar, die Lagerausstattung, die Reinigungsmittel und vieles mehr.

Aus welchen Materialien besteht Ihre Mode?

Der Großteil der Kleidung wird aus Baumwolle oder Wolle hergestellt. Da jede Textilfaser seine eigenen Eigenschaften mitbringt, werden Stoffe auch gemixt, um verschiedene Vorteile zu sammeln. Somit finden Sie bei uns zusätzlich Produkte aus Hanf, Leinen, Leder, Alpakawolle und recyceltem Plastik pur oder in Kombination. Für uns haben die Leinen- und Hanfstoffe eine große Bedeutung, da deren Herstellung besonders wenig Ressourcen benötigen.
Einen großen Trend setzen unsere Gürtel und Portemonnaies aus Kork, die sehr schick und sehr haltbar sind.

Wieso ist Ihnen biologischer Anbau und fairer Handel so wichtig?

Für mich ist nachhaltiges Leben eine moralische Pflicht gegenüber dem Planeten und deren Bewohnern. Diese Sicht entwickelte sich bei mir als Prozess. Ich begann zuerst über meine Nahrung nachzudenken und diesen Konsum nachhaltig zu gestalten. Dann folgte schnell die Entscheidung, keine Bekleidung mehr aus ausbeuterischen Firmen zu tragen. Diese Entwicklung betrifft mehr und mehr Lebensbereiche, insbesondere dadurch, dass es immer mehr Anbieter im öko-fairen Markt gibt.
Der Impuls, eigene Kleidung zu verkaufen begann damit, dass ich keine ausreichende Auswahl in Bremen fand und somit den Entschluss fasste, ein eigenes Geschäft zu eröffnen.

Können Sie den Produktionsprozess überwachen bzw. nachvollziehen?

Für uns ist es wirtschaftlich und ökologisch nicht sinnvoll Produktionsprozesse zu überwachen, da derzeit regionale Kleidung nur sehr begrenzt angeboten wird und wir nicht bereit sind zur Überwachung der Produktionsprozesse große Entfernungen zurückzulegen. Wir verlassen uns auf die Arbeit renommierter Zertifizierer, durch deren langjährige Arbeit Vertrauen geschaffen wird. fairtragen ermöglicht zusätzlich ausgewählten jungen Firmen einen Vertrauensvorschuss, da uns bewusst ist, welch hohe Anforderung für eine Zertifizierung zu überwinden sind und dass junge Firmen diese Hürden nicht sofort überwinden können. Somit wollen wir den Markt aktiv halten und nicht nur die großen bio-fairen Modelabels fördern.

Welche Kleidungsstücke sind in Ihrem Online-Shop und in Ihren Geschäften in Bremen erhältlich? Welche sind bei Ihren Kunden die Beliebtesten?

Mit unserem Sortiment können Sie sich von Kopf bis Fuß einkleiden. Wir führen somit alle gängigen Kleidungsstücke und Accessoires. Am beliebtesten ist bei uns sportliche Bekleidung wie zum Beispiel Kapuzenpullover, T-Shirts und Turnschuhe. Sehr gefragt ist auch dezent elegante Kleidung vom Kleid/Rock zu Hemden/Blusen und Schuhen. Für Babys werden am liebsten Wolloveralls, Bodys und Hemdchen gekauft. Im Onlinegeschäft bemerken wir, dass oft Schuhe in zwei Größen zum Ausprobieren bestellt werden und der Verkauf von Jeans ist im Ladengeschäft deutlich höher.

Sie bieten sogar bio-faire Kleidung für Kinder und Babys. Nimmt das Bewusstsein speziell von Eltern zu, was nachhaltige Kleidung betrifft?

Wir stellen fest, dass die Geburt des ersten eigenen Kindes eine bewusstere Wahrnehmung der Umwelt auslöst. Die umfasst im Wesentlichen die Ernährung und Bekleidung des Kindes. Automatisch wird dieses Bewusstsein auch von den Eltern für sich selbst umgesetzt.

Wie würden Sie generell den Entwicklungstrend hin zu grüner Mode beschreiben? Lassen sich neue Zielgruppen begeistern?

Es sind nicht nur Eltern, die sich Gedanken über die Art ihres Konsums machen und dadurch Verhaltensänderungen auslösen. Unserer Erfahrung nach betrifft es Arme und Reiche gleich. Auch junge Erwachsene haben schon früh Informationen zum fairen Handel erhalten und interessieren sich für Bio-Produkte. Somit bemerken wir, dass die Anzahl der Interessierten stetig wächst und wir diese Personen nicht einzelnen Kategorien zuordnen können.

Worauf muss ich beim Waschen und Pflegen von grüner Mode besonders achten?

Unsere Textilien sind auf eine lange Haltbarkeit ausgelegt und benötigen keine besondere Pflege, die von konventionellen Produkten abweicht. Wollprodukte sollten von Hand gewaschen werden, Textilien können in der Waschmaschine minimal einlaufen und verlieren bei jeder Wäsche etwas Farbe - dies ist grundsätzlich nichts Besonderes. Wir und unsere Hersteller empfehlen die Verwendung von biologisch abbaubaren Waschmitteln. Die Wäsche wird unserer Erfahrung nach bei einer Waschtemperatur von 30° Celsius sauber - dies spart viel Energie. Bei Flecken empfehlen wir die Vorbehandlung mit ökologischen Hausmitteln.



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