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Nachhaltige Kleidung aus Familien-Nähstube bei Krakau

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Die nachhaltige Mode von KOKOworld wird in einer kleinen Familien-Nähstube bei Krakau gefertigt, und das bereits seit 2010. Seit Dezember 2016 ist die faire Mode auch über einen deutschsprachigen Online-Shop erhältlich.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Die nachhaltige Mode von KOKOworld wird in einer kleinen Familien-Nähstube bei Krakau gefertigt, und das bereits seit 2010. Seit Dezember 2016 ist die faire Mode auch über einen deutschsprachigen Online-Shop erhältlich.

08.09.2017 - Das Interview führte Gessica Mirra

LifeVERDE: Frau Kurek, seit wann gibt es Kokoworld und welche Firmenphilosophie verfolgt Ihr Unternehmen?

Agata Kurek, Gründerin: KOKOworld gibt es seit Ende 2010, doch erst seit Dezember 2016 gibt es den deutschsprachigen Online-Shop. KOKOworld setzt auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern aus verschiedenen Ecken der Welt. Wir sichern nicht nur den Handwerkern und ihren Familien eine bessere Zukunft, sondern ermöglichen es ihnen auch weitere Arbeitsplätze zu schaffen. Obwohl wir Stoffe aus der ganzen Welt erwerben, so wie echte Batikstoffe aus Afrika oder Indonesien, werden alle unsere Kleider in einer kleinen Familien-Nähstube bei Krakau gefertigt. Wir glauben daran, dass Kleidung, die mit Liebe und Sorgfalt von Hand gefertigt wurde, sich angenehmer beim Tragen fühlt und länger aushält. Wir sind stolz darauf, dass wir zu jedem Kleidungsstück seine Geschichte erzählen können und die Handwerker zeigen können, die sich in den Produktionsprozess engagieren. Viel Platz haben bei uns auch solche Themen wie Umweltschutz und Wohltätigkeit, denn um die Erde müssen wir uns gemeinsam kümmern müssen.

Welche Produkte bieten Sie an und welche kommen bei Ihren Kunden besonders gut an?

Wir schaffen Kleidung, die von Reisen und traditionellem Handwerk inspiriert ist. In unserem Angebot kann man sowohl sehr bunte Kleider aus echten Batikstoffen aus Afrika finden, wie auch mehr klassische Kleidung aus erstklassigen Stoffen aus polnischen Webereien. Wir setzen auf unkonventionelle Lösungen und versuchen immer die Klassik etwas durchzubrechen, daher kann man in unseren Projekten oft farbvolle Akzente und Details aus indonesischen Stoffen finden. Alle unsere Kleidungsstücke werden jedoch immer lokal mit Liebe zum Detail gefertigt. Dennoch zählen zu unseren Bestsellern nicht nur die Addis Abeba Kleider, ganz aus afrikanischen Batikstoffen gefertigt, sondern auch klassische Longsleeves und Blusen in getönten Farben, die die Kundinnen besonders für ihre Bequemlichkeit und Universellheit lieben.

Was unterscheidet ihre Produkte von konventionellen und was macht sie besser?

Was unsere Kleider von konventionellen unterscheidet ist vor allem die Geschichte hinter ihnen, denn jedes Kleidungsstück wird von lokalen Handwerkern gefertigt. Das bedeutet keine Massenproduktion, sondern begrenzte Mengen, die immer sehr sorgfältig von Hand gefertigt werden. Dank dem können Sie auf unserer Website alle Handwerker kennenlernen, die zur Herstellung ihres neuen Lieblingskleids beigetragen haben. Was unsere Produkte noch auszeichnet sind echte Stoffe aus Afrika und Indonesien und nicht nur Motive, die von anderen Kulturen inspiriert sind. Oft sind die Mengen der Stoffe, die wir zur Verfügung haben sehr begrenzt, was die Kleidung wirklich außergewöhnlich macht.

Wie setzen Sie sich als Unternehmen für Nachhaltigkeit ein, wie leben Sie Nachhaltigkeit?

Vor allem sind wir nicht einverstanden mit dem, wie die Modewelt aussieht. Massenproduktion in schwach entwickelten Ländern führt zu Ausbeutung, ist gefährlich für die Arbeiter und verschmutzt die Umwelt. Deshalb erstellen wir unsere Kollektion bewusst unabhängig vom Rhythmus der Modewelt. Dazu haben wir einen nachhaltigen Herstellungsprozess eingerichtet, in dem lokale Handwerker aus verschiedenen Ecken der Welt als unsere Partner mitwirken und alle Kleider in einer kleinen Nähstube gefertigt werden. Dazu kommt Recycling und zahlreiche Projekte und Sonderaktionen zu Umweltschutz und Wohltätigkeit. Nachhaltigkeit ist bei uns kein leerer Begriff, bei uns wird Nachhaltigkeit jeden Tag gelebt.

Vor welche Herausforderungen stellt Sie das Thema Nachhaltigkeit gegebenenfalls?

Wir setzen auf eine nachhaltige Produktionsweise, sowie nachhaltige Stoffe, was uns nicht ermöglicht mit anderen Modemarken im Preiskampf mitzumachen. Daher müssen wir unsere Kunden überzeugen, warum es sich lohnt unsere Kleidung zu haben. Zum Glück herrscht unter Konsumenten immer größere Bewusstheit und man kann deutlich erkennen, dass immer mehr Kunden sich für den Ursprung der Kleider interessieren, sowie für den Ursprung der Stoffe, aus denen sie gefertigt sind. Wir wollen aber auch selbst dafür sorgen, dass die Bewusstheit der Verbraucher immer weiter gesteigert wird, daher organisieren wir öfters Events und Aktionen, die dazu beitragen, so wie unsere Fotosession für den Umweltschutz auf der Insel Rügen.

Welche Trends und Entwicklungen finden Sie im Bereich „Nachhaltige Mode“ aktuell besonders spannend?

Vor allem freuen wir uns, dass nachhaltige Mode zusammengefasst sich entwickelt und immer mehr Aufmerksamkeit gewinnt. Besonders spannend finden wir die große Vielfalt, die man unter fairen Labels beobachten kann. Es gibt sowohl sehr klassische Kleidung, als auch bunte, etwas verrückte Projekte, die alle nachhaltig sind. Wir sind auch immer auf der Suche nach neuen, nachhaltigen Stoffen, die wir in unseren Projekten verwenden könnten. Da gibt es auch viele neue Entwicklungen, solche wie das berühmte Ananas-Leder. Solche Initiativen zeigen, dass es eigentlich zu jeder Praktik und zu jedem Stoff in der Modewelt eine grünere und faire Alternative gibt. Wir sind gespannt, welche neuen Stoffe uns noch überraschen werden.

Verraten Sie uns, was es künftig Neues von Ihnen geben wird?

Wir schaffen unsere Kollektionen eher spontan, wir versuchen auf den Rhythmus der Modewelt zu verzichten, daher sind unsere Projekte von dem inspiriert, was uns gerade berührt und begeistert. Auf jeden Fall wird es weitere Projekte aus bunten indonesischen und afrikanischen Stoffen geben. Wir werden auch weiterhin versuchen die Klassik etwas neu zu interpretieren. Letztens haben wir eine große Lieferung von Stoffen von unserem Handwerker Kis Harry aus Indonesien erhalten, der die Stoffe in einem traditionellen Verfahren mit Hilfe von Wachs färbt. Darunter gibt es viele interessante und bunte Motive, die bald auf unseren Kleidungsstücken erscheinen werden.

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