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Individuell handbedruckte Mode und Wohnaccessoires

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Das Label Hirschkind steht für individuelle, handbedruckte und fair produzierte Mode, für Sie, für Ihn und für ganz „kleine Hirschkinder“. Zudem werden Wohnaccessoires und Faires für die Küche - wie etwa Schürzen - angeboten.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Das Label Hirschkind steht für individuelle, handbedruckte und fair produzierte Mode, für Sie, für Ihn und für ganz „kleine Hirschkinder“. Zudem werden Wohnaccessoires und Faires für die Küche - wie etwa Schürzen - angeboten.

26.10.2017 - das Interview führte Gessica Mirra

LifeVERDE: Frau Jäckle, wofür steht das Label Hirschkind und welche Produkte bieten Sie an?

Nici Jäckle: Das Label Hirschkind steht für individuelle handbedruckte und fair produzierte Mode und Wohnaccessoires. Wir bedrucken T-Shirts, Longsleeves und Röcke aus Biobaumwolle mit unseren eigenen Motiven. Wir lieben Tiere und Pflanzen und diese finden sich auch auf der Hirschkind-Kleidung - und - was ganz besonders ist, auf unserer Bio-Bettwäsche. So lässt es sich gut schlafen unter den süßen Kohlmeisen oder dem Brandenburger Schilf.

Unser Kleidungssortiment umfasst Fairtrade-Shirts für Männer und Frauen sowie wie Frauen-Longsleeves und Röcke. Für ganz kleine Hirschkinder bieten wir Bio-Bodys. Ãœbrigens nicht in rosa oder hellblau - davon gibt es schon viel zu Viele. Wir setzten da lieber auf edles Schwarz oder schönes Petrol. Und es gibt einen pinkfarbenen Body für alle Kinder mit dem Aufdruck "pink is not just for girls".
Außerdem bieten wir auch Faires für die Küche, nämlich handgewebte Fair-Trade-Geschirrtücher und Bio-Küchenschürzen, mit Schafgarben zum Beispiel.

Wie würden Sie Ihre Zielgruppe beschreiben?

Unsere Zielgruppe ist sehr gemischt - vom jungen bis zum älteren Erwachsenen. Auch meine über 70-Jährigen, sehr jung gebliebenen Eltern tragen Hirschkind. Und da unsere Motive aus der Natur stammen, sind sie völlig zeitlos. Die Natur interessiert sich ja glücklicherweise nicht für kurzfristige Modetrends, sie ist immer schön. Naja und unter schöner Biobettwäsche kann ja wirklich jede und jeder schlafen.

Woher kommt die Hirschkind-Mode und worauf legen Sie besonderen Wert?

Die Hirschkind-Shirts kommen aus Indien und werden in einer Näherei gefertigt, die unter fairen Bedingungen produziert und die faire Löhne zahlt, die deutlich über dem indischen Mindestlohn liegen. Longsleeves, Röcke und Babybodies werden in Kenia produziert, auch die Biobaumwolle hierfür stammt aus Afrika. Das finden wir super. Die Geschirrtücher werden in Indien von Hand an Handwebstühlen gewebt. Wir arbeiten hierfür mit einer Fairhandelsorganisation zusammen. Unsere Bettwäsche hat es dagegen gar nicht weit. Sie wird in unserem Auftrag in Sachsen gefertigt.

Bei allen Produktionsstätten ist es uns wichtig, dass die Arbeitsbedingungen gut sind und dass die Wertschöpfungskette transparent ist.

Hirschkind unterstützt verschiedene soziale Projekte, verraten Sie uns welche das sind?

Wir unterstützen als Hirschkind und mit unserem Laden für ökofaire Mode, dem supermarché in Berlin-Kreuzberg regelmäßig soziale Projekte. Wir haben uns da nicht festgelegt, aber da uns Soziale Gerechtigkeit und Anti-Rassismus besonders am Herzen liegen, sind es meist Projekte aus diesem Bereich. So haben wir bereits diverse Unterstützungsaktionen für Geflüchtete gemacht, zum Beispiel zusammen mit "Kreuzberg hilft", wir unterstützen Pro Asyl, die Berliner Obdachlosenhilfe, Ärzte der Welt, die arme Menschen in Griechenland versorgen oder haben zusammen mit medico international Spenden für die Opfer eines Fabrikbrandes in Pakistan gesammelt.

Worauf sollte man beim Kauf nachhaltiger Mode unbedingt achten? Welchen Zertifizierungen würden Sie vertrauen?

Ich rate hierfür das Vorgehen an, nach welchem wir auch für unser Geschäft einkaufen. Bei größeren Marken sind Zertifizierungen wichtig, da vertrauen wir auf GOTS als Biozertifikat, das auch soziale Standards mit einbezieht, auf FAIRTRADE, das garantiert, dass Baumwollbauern faire Preise für ihre Baumwolle bekommen und auf eine Mitgliedschaft bei der Fair Wear Foundation. Diese überprüft die Fabriken, in denen die Firmen produzieren und veröffentlicht einen Bericht darüber. Dieser sollte natürlich auch positiv sein, damit die Firma vertrauenswürdig ist. Super finde ich auch das Zertifikat der World Fair Trade Organization, der WFTO. Das ist im Kleidungsbereich eher selten, es wird meist für Kunsthandwerk vergeben, das man in Weltläden findet. Aber manche Marken oder Nähereien haben es auch. Zum Beispiel die kleine Näherei in Kenia, bei der wir produzieren lassen. Und wir haben es auch, als EinkäuferInnen bei der Näherei. Außer dem Zertifikat der WFTO sind die Zertifizierungen aber recht teuer, weshalb viele kleine Marken sie nicht haben. Wenn diese aber transparent sind und glaubwürdig offenlegen, wo und wie sie produzieren, dann ist das ja völlig ausreichend. Wenn ich keine Infos dazu finde, bin ich immer skeptisch. Wer nicht so viel Recherche betreiben will, sucht sich einen ökofairen Laden und geht dort einkaufen, die haben dann bereits diese Recherche übernommen. Wo solche Läden zu finden sind, erfährt man z.B. auf dem Portal GET CHANGED. Dieses überprüft auch ökofaire Marken gemäß recht strenger Kriterien. Bei Marken, die dort gelistet sind kann also mit gutem Gewissen eingekauft werden.

Woran würden Sie sagen, liegt es, dass nachhaltige Mode noch kein Mainstream-Trend ist?

Da gibt es mehrere Faktoren. Viele der Marken sind noch recht klein. Weder haben sie sehr viel Geld für Werbung, noch können sie in allen möglichen Städten vertreten sein. Und Menschen sind bequem. Viele behaupten zwar, dass ihnen Nachhaltigkeit - auch in der Mode - wichtig ist, aber aufwendig darf es dann auch nicht sein. Wie oft habe ich schon das Argument gehört, dass man solche Kleidung nicht findet. Das ist natürlich Quatsch, es gibt immer mehr davon. Und wem es wichtig ist, die oder der findet sie mit 2 Klicks.

Und dann gibt es das Vorurteil, dass nachhaltige Mode so teuer ist. Das stimmt aber nicht! Natürlich bekommt man kein Shirt für 3 €. Aber man bekommt welche für 12 oder 15 €, bei uns im Laden zum Beispiel und das ist kein teurer Preis. Man braucht ja keine 30 Shirts im Jahr zu kaufen. Nur leider hat die Fast-Fashion-Industrie das Gefühl für den Wert von Kleidung völlig zerstört. Wenn ein Shirt billiger ist als ein Glas Bier, dann stimmt etwas nicht mehr. Mittlerweile ist es oft günstiger ein Kleidungsstück wegzuwerfen und ein Neues zu kaufen als es reparieren zu lassen und das kann einfach nicht sein. Die harte Handarbeit, die darin steckt und die meist von jungen Frauen in Asien verrichtet wird, wird damit völlig entwertet. Aber hier sieht man das nicht und kann es gut von sich wegschieben. Aufklärung ist also nach wie vor angesagt!

Und wie könnte man noch mehr Menschen für nachhaltige Mode begeistern?

Wir müssen und wollen zeigen, dass nachhaltige Mode schön und haltbar ist und sich wahnsinnig gut anfühlt. Und es muss mehr darüber gesprochen werden, dass Kleidungsproduktion Handarbeit ist und dass die Arbeit der Näherin einen Wert hat und dass ihre Menschenwürde genau so viel zählt wie unsere.

Wie wird sich Hirschkind weiterentwickeln, wird es neue Produkte geben?

Das Hirschkind entwickelt sich von jeher ganz langsam und so wird es auch bleiben. Immer mal wieder kommt etwas Neues dazu. Was das sein wird, da lassen wir uns selbst überraschen. In Kenia wurde gerade sehr schöner grüner Stoff für uns gefärbt, mal sehen, was daraus wird. Und neue Motive, das machen wir ja immer wieder. Ideen habe ich dafür ständig.

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