Grüne Wirtschaft

Nachhaltige Fahrradmode von Jürgen Brand

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Die Fahrrad- und businesstaugliche Mode von Jürgen Brand wird in der eigenen Schneiderei in Österreich hergestellt. Die Stoffe dafür kommen alle aus Europa und sind somit nicht unnötigerweise um die halbe Welt gereist.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Die Fahrrad- und businesstaugliche Mode von Jürgen Brand wird in der eigenen Schneiderei in Österreich hergestellt. Die Stoffe dafür kommen alle aus Europa und sind somit nicht unnötigerweise um die halbe Welt gereist.

30.11.2017 - Das Interview führte Hanna Lohoff

LifeVERDE: Herr Brand, Sie stellen Fahrrad- und businesstaugliche Mode her - eine eher ungewöhnliche Kombination. Wie kam es zu dieser Idee?

Jürgen Brand, Geschäftsführer der Marke Jürgen Brand: Ich bin regelmäßig mit dem Rad ins Büro geradelt und hatte nie passende bzw. modische und praktische Kleidung. Außerdem waren meine Hosen sehr schnell vom Sattel durchgescheuert, ansonsten aber noch unbeschädigt. Mich hat das immer furchtbar gestört. Irgendwann kamen die ersten Ideen und damit der Wunsch nach Selbstständigkeit und auch regional zu produzieren. Noch wird in Österreich das Schneiderhandwerk gelebt und ist nicht vollständig abgewandert.

Wo kann man Ihre Produkte kaufen und an wen richtet sich Ihr Angebot insbesondere?

Meine Produkte kann man bei regionalen Veranstaltungen und Messen in Österreich, Deutschland und der Schweiz erwerben. Im Augenblick verkaufe ich nur direkt. Ich möchte meine Kunden kennen lernen, um ein besseres Verständnis für meine Zielgruppe zu bekommen und vor allem um meine Modelle zu optimieren. In erster Linie richte ich mich an eine urbane Bevölkerung, welche immer mehr das Rad nutzt. In Zeiten des E-Bike-Booms können immer weitere Distanzen überwunden werden ohne vollkommen verschwitzt im Büro anzukommen. Rad abstellen und ab ins morgendliche Meeting.

Worauf legen Sie bei Ihren Produkten unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten besonderen Wert und worauf sind Sie besonders stolz?

Besonderen Wert lege ich auf faire Arbeitsbedingungen und einen gerechten Lohn. Ich bin sehr froh, ein Team gefunden zu haben, dass sich gut versteht und gerne näht. Das Schneiderhandwerk ist genau genommen ein sehr anstrengender und schweißtreibender Beruf. Es ist den Menschen nicht bewusst, aus wie vielen Teile eine Jacke besteht und dass es sehr viel Gefühl und Know-How braucht, um all diese Teile sauber, richtig und schön zusammensetzen zu können. Ansonsten ist es mir wichtig, dass die Stoffe oder das Gewebe bzw. die Rohstoffe aus Europa kommen und nicht unnötigerweise um die Welt gereist sind. Innerhalb Europas kann man/frau auch sicher sein, dass gängige Richtlinien z.B.: REACH-Verordnung zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt eingehalten werden.

Wie lang gibt es das Lable Jürgen Brand bereits und was gab den Anstoß dazu, den Shop zu gründen?

Das Label ist noch sehr jung, der Gründer nicht mehr ganz. Die Firma wurde im Mai angemeldet. Seit September 2017 verkaufe ich meine Mode. Mit der Entwicklung der Prototypen ging es im Februar 2017 los. Zirka 30 Modelle sind in dieser Zeit entstanden, allerdings sind noch nicht alle in Serie gegangen. Anstoß war/ist der eigene Wunsch fahrradkompatible, nachhaltig und regional produzierte Mode mit gutem Gewissen tragen zu können.

Vielen Menschen ist nachhaltige Mode (noch) zu teuer. Was sagen Sie dazu?

Die qualitativ hochwertige Verarbeitung meiner Produkte garantiert ein langlebiges Produkt. Die Modelle sind so konzipiert, dass die Kleidung für RadfahrerInnen geeignet ist und meist länger getragen werden kann als handelsübliche Mode. Alle Hosen sind ganz im Sinne der Nachhaltigkeit reparabel d.h. alle Hosen und Jeans haben eine vorverlegte Innennaht und zusätzlich eine Verstärkung im Schritt. Die gefütterte Verstärkung lässt sich problemlos mit einem beigelegten Repair-Kit auswechseln. Somit kann man jede Jeans und Hose sehr einfach reparieren und deren Lebensdauer essentiell verlängern. Grundsätzlich ermöglicht die Multifunktionalität der Kleidung einen vielseitigen Gebrauch. Die meisten Kleidungsstücke sind untereinander zu kombinieren, Farben, Schnitte finden sich immer wieder und garantieren eine Kombinationsfähigkeit zu jedem anderen Stück. 

Allerdings denke ich, werden wir Umweltsünden egal wo sie verursacht werden spüren und plädiere daher für eine nachhaltige Produktion, nicht nur bei uns.

Welche Trends im Bereich nachhaltige Mode finden Sie aktuell besonders spannend?

Ich finde es spannend, dass die Menschen Qualität erkennen, wenn sie die Sachen befühlen und sich genau ansehen wie die Stücke verarbeitet sind. Das ist auch ein Grund für den Direktvertrieb. Ich denke da kommt viel wieder zurück und nicht nur im Bereich Mode.

Verraten Sie uns, was es künftig Neues von Ihnen geben wird? 

Es wird 2018 einige neue Modelle geben, bei welchen auch schon Kundenfeedback mit eingeflossen ist und ich überlege auch einen eigenen Stoff zu entwickeln. Aber alles der Reihe nach. Wir sind ja noch jung.

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