Grüne Wirtschaft

Fair Fashion by Jyoti

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Bei Jyoti stehen Mensch und Umwelt im Mittelpunkt. Als Fair Fashion Label will das Unternehmen eine faire Wertschöpfungskette sicherstellen.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Bei Jyoti stehen Mensch und Umwelt im Mittelpunkt. Als Fair Fashion Label will das Unternehmen eine faire Wertschöpfungskette sicherstellen.

11.12.2017

LifeVERDE: Wofür steht das faire Modelabel Jyoti und welche Firmenphilosophie verfolgt Ihr junges Unternehmen?

Jeanine Rabe: Bei Jyoti stehen Menschen und Umwelt im Mittelpunkt, als Fair Fashion Label wollen wir sicherstellen, dass entlang der gesamten Wertschöpfungskette alle Beteiligten fair behandelt werden. Wir setzen auf eine vertrauensvolle und gleichberechtigte Zusammenarbeit mit den Frauen in Indien, all unseren Partner*innen und unseren Kunden*innen.

Wie ist das Konzept dazu entstanden und welche Bedeutung hat der Name?

Die Idee Jyoti zu gründen war eigentlich eine sehr spontane, entstanden nach einem Freiwilligendienst unserer Gründerin in Indien. Durch ihre Arbeit bei der indischen NGO Jyothi Seva Kendra ist ihr bewusstgeworden, dass wenig so bedeutend für die Unabhängigkeit von Frauen ist, wie eine sichere und gut bezahlte Arbeit. Zusammen mit der NGO und einigen interessierten Inderinnen, ist aus einer spontanen Idee dann sehr schnell Realität geworden. Rasch war klar, dass das Projekt den Namen Jyoti tragen wird – bedeutet Jyoti übersetzt aus dem Hindi doch so viel wie aufgehendes Licht, kleine Flamme und beschreibt somit wunderbar den Zweck des Vorhabens – die Stärkung der Frauen vor Ort.

Sie legen ganz besonderen Wert auf Transparenz in der Wertschöpfungskette. Geben Sie uns doch einen kleinen Einblick – worauf sind Sie besonders stolz?

Etwas worauf wir sehr großen Wert legen und gleichzeitig sehr stolz sind ist unser enger, persönlicher Kontakt zu all unseren Parter*innen. Auf unzähligen Reisen haben wir sie alle getroffen vom Weber über die Baumwollbauern bis hin zum Knopfproduzenten. Unsere Geschäftsführerin verbringt außerdem einen großen Teil ihrer Zeit am Telefon mit all unseren Partner*innen. Gerade ist sie allerdings mal wieder persönlich vor Ort in Indien, denn bei einer Tasse Tee lässt sich eben doch alles am besten besprechen.



Vor welche Herausforderungen stellt Sie das Thema Nachhaltigkeit?

Das Thema Nachhaltigkeit hält immer wieder neue Herausforderungen für uns bereit. Da es aber etwas ist, das uns sehr am Herzen liegt meistern wir diese immer wieder gern. Beispielsweise wäre es viel einfacher in Indien direkt auf dem Markt zu gehen und dort Stoffe zu kaufen, stattdessen reisen wir durch das ganze Land um Stoffhändler*innen zu finden, die nachhaltige Stoffe für uns haben. Es ist auf jeden Fall viel mehr Arbeit doch diesen Aufwand nehmen wir gerne auf uns, um am Ende ein sozial und ökologisch nachhaltiges Produkt zu bekommen.

Wann würden Sie sagen, kann man vor wirklich fairer Mode sprechen?

Sucht man wirklich faire Mode, wird man sicherlich sehr viel schneller fündig, wenn man den Begriff Mode durch Kleidung ersetzt. Denn fair bedeutet nicht nur fair gegenüber den Produzenten, sondern auch gegenüber der Umwelt. Das Wort Mode impliziert bereits eine Vergänglichkeit, spricht von kurzlebigen Trends anstellen von zeitloser Kleidung. Bedeutend ist also nicht nur, dass Kleidung unter Bedingungen hergestellt wird, von denen alle beteiligten Produzenten profitieren, sondern auch, dass sie wieder als ein Gut begriffen wird, welches wir nicht einfach nur konsumieren und vielleicht schon nach dem ersten Tragen im Schrank vergessen, sondern eines welches wir gebrauchen, bis es uns vom Leibe fällt, es weitergeben und vor allem lernen zu verstehen wie viel Arbeit und Ressourcen in ihm stecken und somit seinen Wert definieren.

Wie könnte man grüne und nachhaltige Mode in Deutschland „massentauglich“ machen und halten Sie dieses Ziel überhaupt für realistisch?

Ich denke grüne und nachhaltige Mode ist nur möglich, wenn sich der Konsum verändert. Bewusster einkaufen heißt nicht nur zu schauen wo und bei wem man etwas kauft, sondern auch, nur so viel zu kaufen wie man wirklich benötigt und was man auch wirklich trägt. Kleidung ist schließlich nicht dazu da ungetragen im Schrank zu hängen.



Welche Trends im Bereich grüne & nachhaltige Mode finden Sie aktuell besonders spannend?

Ein Trend, den wir super finden ist das Upcycling. Es gibt so viele tolle und kreative Arten altes neu zu verwerten oder ungenutztes zu etwas Nützlichem zu verändern. Wir versuchen beispielsweise in unserer eigenen Produktion so wenige Abfälle wie möglich zu produzieren, daher haben wir jetzt die Tasche Theni, die komplett aus verschiedenen Reststoffen besteht eingeführt. Das ist ja auch eine Art Upcycling, da wir diese Reste sonst nicht verwenden könnten. Ein weiteres Plus ist dabei natürlich auch, dass die Tasche perfekt zu unserer Kleidung passt, da sich so viele unserer Stoffe in ihr wiederfinden.

Weiterhin legen Sie großen Wert darauf, Ihr Wissen zu teilen – beispielsweise über die nachhaltigere Gestaltung der Lieferkette. Wer kann davon profitieren und an Ihren Vorträgen und Seminaren teilnehmen?

Wir freuen uns immer sehr über die Möglichkeit unser gewonnenes Wissen zu teilen. Sei es indem wir Unternehmen in der Entstehung oder solche, die bestehende Praktiken nachhaltiger gestalten möchten, beraten oder indem wir Vorträge und Workshops organisieren.

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