LifeVERDE: Frau Vongerichten, wofür steht ThokkThokk und welche Bedeutung hat der Name?
Marilena Vongerichten: ThokkThokk ist markantes, minimalistisches, energiegeladenes Design, das auf ökologisch und fair produzierte Kleidung trifft. Der Name ist lediglich ein Spiel mit Worten. Die Wiederholung von und Spielerei mit grafischen Formen und Mustern findet sich in vielen unserer Motive.
Was ist das Besondere an Ihrem Label und wie kam es 2006 zur Gründung?
ThokkThokk ist nicht nur ein ausgefallenes Label, sondern steht für ein Lebensgefühl, das hohe Qualität, Umweltbewusstsein und ausgelassene Individualität ganz selbstverständlich miteinander verbindet. Es ist nicht immer leicht, genau das zu finden, was wir suchen oder uns wünschen. Auch für uns war dies oftmals schwierig, da uns neben gutem Design auch hohe Qualität und Umweltbewusstsein wichtig sind. So entstand 2006 die Idee, ein eigenes Label zu gründen und individuelle, grüne und faire Kleidung selbst herzustellen.
Wen möchten Sie mit Ihrem Angebot gerne erreichen? Stellen Sie fest, dass immer mehr Menschen bewusst nach grüner Mode suchen?
Auf jeden Fall. Es freut uns sehr, dass immer mehr Menschen Zugang zu nachhaltiger Mode finden. Ethical Fashion darf kein Nischenprodukt sein. Es ist uns ein Anliegen, nachhaltige Mode durch gutes Design und eine vernünftige Preisstruktur, bei der niemand benachteiligt wird, mehr und mehr Menschen zugänglich zu machen.
Was bedeutet faire und ökologische Produktion bei ThokkThokk?
Bei der Produktion legen wir hohen Wert darauf, dass die Baumwolle biologisch angebaut wird, der Handel fair erfolgt, die Herstellung sweathop-free ist und auch die Verpackung und der Transport so weit wie möglich umweltfreundlich sind. Für die Bedruckung werden umweltfreundliche, wasserbasierende und schadstofffreie Druckfarben verwendet, die Öko-Tex 100 zertifiziert sind.
Vor welche besondere Herausforderung stellt Sie der Nachhaltigkeitsaspekt?
In unserer aktuellen kapitalistischen und damit rein auf monetären Gewinn ausgerichteten Welt ist es ein kleines Kunststück, nachhaltig zu wirtschaften. Ein erster, wichtiger Schritt wären Gesetze, die menschen- und umweltschädigendes Verhalten bestrafen und menschen- und umweltfreundliches Wirtschaften gezielt fördern.
Worauf sollten Konsumenten generell achten, wenn sie grüne Mode suchen?
An welchen Gütesiegeln kann man sich orientieren?
Die wichtigsten Siegel in der Eco Fashion Branche sind GOTS und Fairtrade. An diesen kann man sich gut orientieren. Zusätzlich ist etwas Eigenrecherche nie verkehrt, u.a. da kleinere Firmen sich nicht immer alle Zertifikate leisten können, jedoch bereits nach den
vorgegebenen Richtlinien handeln, bei großen Firmen gerne mal Greenwashing betrieben wird und es auch nachhaltige Materialien gibt, die nicht durch die gängigen Siegeln abgedeckt sind, ...
Welche Trends im Bereich nachhaltige Mode finden Sie aktuell besonders spannend?
Wie bereits erwähnt, freut es uns, dass immer mehr Menschen Zugang zu nachhaltiger Mode finden. Zudem sind wir begeistert von neuen Materialien auf dem Markt, wie Ananasleder, das aus Ananasblättern (Abfallprodukt) hergestellt wird oder die nachhaltige Pflanzendaune Kapok, mit der wir selbst zu arbeiten begonnen haben.
Verraten Sie uns, was es künftig Neues von Ihnen geben wird?
Gestartet sind wir ja als Label das für seine vielfältigen Print-Shirt bekannt wurde. In den letzten Jahren haben wir unser Sortiment um viele neue Artikel erweitert. Auch in Zukunft setzen wir auf Vielfalt und es macht uns großen Spaß, immer wieder neue Wege zu beschreiten. Sei es z.B. bei der stylischen Verpackung unserer aktuellen Unterwäsche Kollektion, die an Mini LPs erinnert und aus Baumwollabfällen hergestellt wird. Oder ein besonderes Highlight für kommenden Herbst/Winter: Unsere Kapok Jacken! Kapok, auch Pflanzendaunen, ist eine tolle vegane und nachhaltige Alternative zu tierischen Daunen. Alle, die wie wir keine Lust mehr haben, sich mit Daunen auf Kosten von Gänsen und Enten warm zu halten: Seid gespannt!
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