Ohne Kaffee fehlt vielen einfach etwas – der Geschmack, das Zubereitungsritual, der Koffeinkick. Leider wird Kaffee oftmals nicht so gut vertragen. Auch hat die Kaffeebohne bis sie zu uns in die Tasse kommt meist einen langen Weg hinter sich, und nicht immer sind faire und nachhaltige Arbeitsbedingungen gegeben. Christian hat sich vorgenommen, dafür eine Alternative zu finden, die dem altbekannten Kaffee in keiner Weise nachsteht – und hat sich für Lupinenkaffee aus regionalem Anbau entschieden. Mehr dazu im Interview mit dem LUUP-Gründer.
LifeVERDE: Christian, mit LUUP möchtest du den Kaffeekonsum regionaler und transparenter gestalten. Was hat dich zu dieser Mission verleitet?
Christian: Angefangen hat alles damit, dass ich den „Standard“-Kaffee nicht mehr vertragen habe. Ich hatte Probleme mit Sodbrennen, Magenschmerzen und musste meinen Kaffeekonsum zeitweise sogar ganz einstellen. Mir fehlte jedoch nicht nur der Kaffee, sondern auch das Ritual der Zubereitung. Das langsame Aufgießen im Handfilter ist für mich ein schönes Ritual am Morgen und das habe ich sehr vermisst. So begann meine Suche nach einer Kaffeealternative. Die wichtigsten Faktoren waren für mich der Geschmack sowie die Qualität der verwendeten Rohstoffe.
Ich beschloss, die Kaffeealternative selbst herzustellen und somit entstand LUUP. Um die höchste Qualität zu gewährleisten, entschied ich mich für eine regional wachsende Pflanze und den direkten Kontakt zu den Landwirten. Somit weiß ich woher die Pflanze kommt und biete meinen Kund*innen maximale Transparenz.
LUUP-Gründer Christian im Lupinenfeld (Bild: LUUP).
Du hast dich schließlich für die Lupinenbohne entschieden. Welche Eigenschaften machen die Lupine kaffee-ähnlich?
Die Lupine hat bereits beim ersten Röstversuch überzeugt und kommt geschmacklich dem klassischen Filterkaffee sehr nahe. Ich habe viel experimentiert und unter anderem verschiedene Körner wie Gerste, Dinkel oder auch Hagebutten geröstet. Geschmacklich war die Lupine der klare Sieger. Außerdem lässt sich der gemahlene Lupinenkaffee genauso zubereiten wie herkömmlicher Kaffee. Dem morgendlichen Ritual der Zubereitung steht somit nichts im Wege.
Und welche Eigenschaften machen die Lupinenbohne nachhaltiger als die Kaffeebohne?
Der große Vorteil der Lupine ist ihr regionaler Anbau. Lupinen wachsen bei uns in Deutschland und müssen daher nicht beispielsweise aus Südamerika importiert werden. Das spart natürlich weite Transportwege ein und unterstützt gleichzeitig unsere heimische Landwirtschaft.
Auch vor dem Hintergrund des Klimawandels ist die Lupine eine interessante Pflanze. Aufgrund ihrer langen Wurzeln kommt sie auch an Wasser in tieferen Erdschichten und reichert über ihre Wurzeln den Boden mit Stickstoff an. Dieser ist ein idealer Dünger für nachfolgende Pflanzen und völlig natürlich.
Die Lupinenbohnen kommen von regionalen Lupinenfeldern (Bild: LUUP).
Was ist an der herkömmlichen Kaffeeherstellung aus deiner Sicht problematisch?
Zuerst möchte ich sagen, dass ich weiter ein großer Fan von klassischem Kaffee bin und ihn in keinster Weise schlecht reden möchte. Je nach Herkunft des Kaffees hat er unterschiedliche Eigenschaften und der Röster kann durch seine Röstung und vielleicht dem Mix zweier Sorten fantastische Getränke zaubern. Dazu kommen die unterschiedlichen Zubereitungsmethoden, welche ebenfalls den Charakter des Kaffees beeinflussen. Kaffee ist einfach ein geiles Produkt!
Problematisch finde ich Angebotskaffee im Supermarkt für 3,99 (500g). Wenn man bedenkt, dass pro Kilogramm alleine 2,19€ Kaffeesteuer fällig werden, möchte man nicht wissen welche Qualität hier verarbeitet wird und was der Kaffeebauer pro Kilogramm bekommt. Zumal industrieller Kaffee in der Regel nicht im Langzeitröstverfahren geröstet wird, sondern maximal wenige Minuten bei sehr hohen Temperaturen. Dies hat einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität und vor allem auf die Bekömmlichkeit des Kaffees.
Wenn man jedoch besonders empfindlich auf Koffein oder die Säure reagiert, sollte man unseren Lupinenkaffee unbedingt mal probieren.
Eure Kaffee-Alternative soll regional und transparent sein. Woher bezieht ihr die Lupinenbohnen für LUUP Coffee und wie und wo läuft der weitere Prozess ab?
Wir arbeiten mit zwei Landwirten zusammen, die wir auf unserer Seite auch kurz Vorstellen. Jan kommt aus Niedersachsen und Benedikt aus Mecklenburg-Vorpommern. Die beiden fanden die Idee direkt klasse und haben uns von Anfang an unterstützt. Für sie ist die Landwirtschaft nicht nur ihr Beruf, sondern eine richtige Leidenschaft. Diese Begeisterung spürt man richtig und schmeckt sie am Ende auch in der Qualität der Erzeugnisse.
Ich finde es einfach toll zu sehen, wo unsere Lupinen wachsen und auch den Kontakt zu dem Landwirt zu haben. So ist es nicht nur irgendein Lebensmittel, sondern man verbindet direkt eine Geschichte damit und genießt es ganz anders.
Nach der Ernte werden die Lupinen nochmal gereinigt bevor sie dann geröstet werden. Bei der Röstung werden wir von einer familiengeführten Rösterei unterstützt. Hier werden unsere Lupinen im Langzeitröstverfahren schonend geröstet und vermahlen.
Was gibt es bei der Zubereitung von Lupinenkaffee zu beachten – hast du Insider-Tipps?
Generell kann man sagen, dass sich Lupinenkaffee genauso zubereiten lässt wie klassischer Kaffee. Am besten eignen sich jedoch die klassischen Zubereitungsmethoden wie der Handfilter, der Espressokocher oder auch die FrenchPress. Gerade die FrenchPress wie auch die Aeropress eignen sich hervorragend für Lupinenkaffee. Bei normalem Kaffee muss man hier immer besonders auf die Uhr schauen, da der Kaffee durch zu lange Extraktion bitter wird. Dies passiert dir bei unserem Lupinenkaffee nicht.
Die Lupine quillt bei der Zubereitung etwas auf, daher ist sie nicht so optimal für den Vollautomaten geeignet. Wenn man es dennoch ausprobieren möchte, empfehlen wir 2/3 der üblichen Pulver Menge und eine mittlere bis kleine Tasse bei der Wassermenge zu wählen.
Der Lupinenkaffee von LUUP ist ein regionale Produkt (Bild. LUUP).
Momentan bietet ihr die LUUP Coffee Sorten „klassisch“ und „mild“ an. Wie sind sie geschmacklich einzuordnen und habt ihr weitere geplant?
Unser LUUP COFFEE Klassisch erinnert stark an Filterkaffee. Durch seine lange Röstzeit entwickelt er ausgeprägte Röstaromen. Außerdem treten Aromen von Mandel, Nüssen und dunkler Schokolade in den Vordergrund.
Unser LUUP COFFEE Mild ist hingegen milder und baut durch seine helle Röstung weniger Röstaromen auf und überzeugt durch seinen nussigen Geschmack. Hier treten Aromen wie Popcorn, Vanille und ein Hauch von Mandel in den Vordergrund.
Aktuell arbeiten wir an einer weiteren Sorte, um unseren Kund*innen eine größere Auswahl zu bieten. Dabei gehen wir auch auf einen Kundenwunsch ein, unserem Lupinenkaffee einen kleinen Koffein-Kick zu geben. Die neue Kreation wird ein Blend. Damit wollen wir zwei Welten verbinden: die unseres Lupinenkaffees aus regionalem Anbau und die von hochwertigem Länderkaffee. Der Fokus liegt jedoch weiter auf der guten Verträglichkeit unseres Kaffees sowie dem nachhaltigen Anbau. In Kürze sind wir auch Bio-zertifiziert.
Vielen Dank für das Interview, lieber Christian!
Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an LUUP stellen möchtest?
Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!
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