Grüne Wirtschaft

Fleisch ohne Tierleid mit Alternativen aus Pflanzenproteinen

INTERVIEW | Bei Planted gibt es leckere vegane Fleischalternativen ohne Soja sowohl für den Einzelhandel als auch für Restaurants.

INTERVIEW | Bei Planted gibt es leckere vegane Fleischalternativen ohne Soja sowohl für den Einzelhandel als auch für Restaurants.

23.11.2021 | Ein Interview geführt von Dorothea Meyer | Bild: planted.

Das Start-Up Planted bietet pflanzliche Fleischersatz-Produkte an, die echtem Fleisch in Konsistenz und Geschmack in nichts nachstehen sollen. Auch die Zutatenliste hält das Unternehmen kurz und natürlich. Im Interview erklärt uns Chris Jenny warum sie auf Sojabohnen verzichten und wie sie in Zukunft noch besser werden wollen.

LifeVERDE: Bei Planted gibt es kein Tierleid aber dafür großartigen Geschmack - was ist euer Manifest?

Chris: Unsere Vision ist es, die Welt zu einem besseren Ort zu machen – einen leckeren Bissen nach dem anderen. Darum entwickeln wir nachhaltig produzierte Produkte aus so wenig wie möglich und zu 100 Prozent natürlichen Zutaten, aber mit vollem Geschmack. Wir möchten die Art und Weise, wie Fleisch wahrgenommen und konsumiert wird global revolutionieren und ein grundlegendes Umdenken anstoßen, um die verheerenden Folgen der Nutztierhaltung auf unserem Planeten zu reduzieren.

Co-Founder bei Planted: Chris Jenny (Bild: Planted).

Planted entwickelt vegane Fleischersatzprodukte aus Pflanzenproteinen. Was sind die Hauptzutaten eures "Pflanzenfleischs" und warum fiel eure Wahl auf diese?

Unsere Produkte besitzen im Vergleich zu anderen Anbietern von Fleischersatzprodukten die kürzeste Zutatenliste – die Grundzutaten sind bei allen Planted Produkten immer gleich: Pflanzenproteine, Pflanzenfasern, Wasser, Pflanzenöl und eine gesunde Portion Vitamin B12. Wir entwickeln nachhaltig produzierte Produkte aus so wenig wie möglich und zu 100 Prozent natürlichen Zutaten, aber mit vollem Geschmack.

Oftmals wird Fleischersatz aus Soja hergestellt. Planted verzichtet auf die Verwendung von Sojabohnen - Warum?

Für uns steht Nachhaltigkeit, vielseitige Ernährung und der Schutz des Planeten im Vordergrund. Deshalb setzen wir bei unseren Produkten auf regionale gelbe Erbsen. Dadurch sparen wir nicht nur 46 Prozent Wasser, sondern auch 74 Prozent CO2 im Vergleich zur Herstellung von herkömmlichem Fleisch.

planted.pulled, planted.kebab, planted.chicken - Worin unterscheiden sich eure verschiedenen Fleischersatzprodukte und welches Fleischprodukt sollen sie imitieren?


Schnitzel essen ohne Tierleid. (Bild: planted.)

Aktuell umfasst unsere Produktpalette sogar acht verschiedene Produkte: das planted.chicken in „natur“ und den Geschmacksrichtungen „Kräuter & Zitrone“ und „BBQ“, außerdem das planted.pulled in „natur“, „BBQ“ und „Chimichurri“ sowie unseren planted.kebab. Das Chicken ist vergleichbar mit Hähnchengeschnetzeltem, das Kebab mit dem klassischen Kebabfleisch vom Spieß und das Pulled ist dem Trendgericht Pulled Pork nachempfunden. Seit Kurzem produzieren wir auch das planted.schnitzel. Das ist das erste pflanzliche Schnitzel Wiener Art auf dem Markt, das aus einem dünnen, faserigen Stück Pflanzenfleisch besteht.

Wie schmeckt euer Fleischersatz? Kommt er tatsächlichem Fleisch tatsächlich nah und was wollt ihr am Geschmack eventuell noch optimieren?

Unser innovativer Herstellungsprozess garantiert die einzigartige fleischähnliche Struktur, die den Geschmack und das Mundgefühl von Tierfleisch nachahmt. Unser Entwicklerteam arbeitet aber weiter kontinuierlich an der Verbesserung unsere Produkte. Hierfür arbeiten wir auch eng mit weiteren Expert*innen und Spitzenköch*innen zusammen. Für die Entwicklung unseres planted.schnitzel haben wir uns beispielsweise das traditionsreiche Wiener Restaurant „Figlmüller“ an Bord geholt. Gemeinsam haben wir über Monate ausgiebig getüftelt, um der pflanzlichen Fleischalternative den genussvollen Biss und Geschmack zu verleihen. Neben Tim Raue, der auch mit unserem Forschungsteam an neuen Produkten arbeitet, werden wir gemeinsam mit Sebastian Copien, einem veganen Profikoch, jetzt eine Festtagsedition zu Weihnachten rausbringen, inklusive einer veganen Soße für den Weihnachtsbraten. Unser Ziel ist es in Zukunft noch genussvollere Produkte auf den Markt bringen, die Verbraucher*innen und Gastronom*innen gleichermaßen überzeugen.

Richtet sich euer Angebot an Fleischersatz lediglich an Endverbraucher*innen oder können sich beispielsweise auch Restaurants, die ihre vegane Speisekarte erweitern wollen, an euch wenden?

Unser Ansatz war von Anfang an ein anderer als bei den meisten Fleischalternativen-Herstellern. Unsere ersten „Influencer“ waren ausgewählte Lokale in der Schweiz. Die ersten Planted Produkte wurden über die Theken der Restaurants verkauft. Da wir unsere Produkte auch „in Natur“ anbieten, können die Gastronomen ihre eigenen Kreationen entwickeln. Inzwischen gibt es auch einige Restaurants in Deutschland, die mit Planted Produkten arbeiten. Seit letzter Woche arbeitet auch Sternekoch Tim Raue in seinem Restaurant „Tim Raue“ in Berlin mit den Planted Produkten. Er hat speziell dafür zwei Gerichte kreiert. Außerdem befindet sich unser planted.schnitzel inzwischen fest auf der Karte des Berliner Restaurants „Borchardt“. Wer nicht in Berlin wohnt, kann hier schauen, welches Restaurant in der Nähe Gerichte mit den Planted Produkten serviert.

Die pflanzliche Alternative zu Kebab. (Bild: planted.)

Der Planted Fleischersatz ist mit dem Circular Economy Siegel gekennzeichnet. Was genau bedeutet das und welche Rolle spielt die Ressourcenschonung dabei?

Planted sieht sich in der Pflicht, keine Kompromisse zulasten der Umwelt einzugehen. Dazu gehört auch, sich stets dafür einzusetzen, weiterhin einen messbaren Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten, z.B. indem die Rohstoffe nach Möglichkeit mit einem Kreislauftwirtschaftsansatz in Europa beschafft werden. Bei unserem planted.pulled beziehen wir beispielsweise die Sonnenblumenproteine aus nicht verwendeten Bestandteilen der Ölproduktion.

Trotz erheblicher CO2-Einsparung durch das Essen von pflanzlichem Fleischersatz fällt bei regelmäßigem Konsum eine Menge an Verpackungsresten an - wie geht Planted dagegen vor?

Leider lassen sich unsere Produkte aktuell noch nicht anders verpacken, um eine gute Haltbarkeit zu garantieren. Wir arbeiten aber aktuell daran eine nachhaltige Verpackung zu finden. Wir lancieren aktuell eine Pilot-Verpackung aus PET.

Wie kommen die Planted-Produkt bisher bei den Konsument*innen an und wollt ihr euer Angebot zukünftig noch erweitern?

Wir wollen weiterhin nachhaltig produzierte Produkte aus so wenig wie möglich und zu 100 Prozent natürlichen Zutaten, aber mit vollem Geschmack entwickeln, um die Welt Bissen für Bissen besser zu machen. Für das nächste Jahr haben wir auch schon einige Ideen. Gerade durch die Kooperation mit Tim Raue werden in Zukunft einige Köstlichkeiten in unserer Produktpalette entstehen. Und wir werden weiter für Geschmack, Umwelt, Tierwohl und Gesundheit kämpfen!

Vielen Dank für das Interview, lieber Chris!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Planted stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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