Grüne Wirtschaft

Fermentierte Kräutersäfte zur Unterstützung von Magen und Darm

INTERVIEW | Was genau hat es eigentlich mit probiotischen Bakterien und fermentierten Lebensmitteln auf sich? Wir haben Ostsee-Probiotika dazu befragt.

INTERVIEW | Was genau hat es eigentlich mit probiotischen Bakterien und fermentierten Lebensmitteln auf sich? Wir haben Ostsee-Probiotika dazu befragt.

13.10.2021 | Ein Interview geführt von Deborah Iber | Bild: Angele Kamp, Unsplash


Die Lebensmittel, die wir heutzutage zu uns nehmen, sind oftmals industriell verarbeitet, wodurch es ihnen an wichtigen Nährstoffen fehlt. Das kann sich an unserer Verdauung und unserem allgemeinen Wohlbefinden bemerkbar machen. Kleine Helferlein, die uns bei diesem Problem unterstützen können, sind probiotische Bakterien. Diese nutzt auch das Unternehmen Ostsee-Probiotika für seine Fermentationsgetränke in Bio-Qualität, Kräuterbeer genannt.

Was probiotische Bakterien sind, was sie mit Fermentation zu tun haben und was die Kräuterbeer Säfte auszeichnet, erklärt dir Steffen im Interview.

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LifeVERDE: Steffen, in eurem kleinen Familienbetrieb stellt ihr Bio-Kräutersäfte für das Wohl von Magen und Darm her. Wie kamen die Idee und das Unternehmen zustande?

Wie sind wir dazu gekommen, Fermentgetränke zu produzieren? Dazu muss ich etwas weiter ausholen. Unser Familienunternehmen hat mein Vater, Uwe Saldsieder, 1998 gegründet, zusammen mit zwei Bekannten. Das hieß damals noch anders und hatte den Zweck, innovative Umwelt-Technologien zu vertreiben.

Zu dieser Zeit hatte er bereits die Diagnose "schwere Niereninsuffizienz" bekommen. Er war damit fast jeden Tag auf eine Dialyse angewiesen. Bald darauf bekam er ein Spenderorgan. Damit dies im Körper bleibt, wird mit Medikamenten das Immunsystem des Körpers künstlich heruntergefahren. Nun hatte mein Vater aber auch drei recht lebhafte Kinder im Haus (mich zum Beispiel). Und mit denen kamen natürlich immer auch irgendwelche Erreger ins Haus. Damit er deswegen nicht jede zweite Woche erkrankte, hat er nach Möglichkeiten gesucht, sein Immunsystem zu stärken, ohne die Spenderniere zu gefährden. Er hat also diverse Bücher gewälzt – Hildegard von Bingen, Traditionelle Chinesische Medizin, Hausapotheken, und und und.

Schließlich ist er über seine Kontakte noch auf Milchsäurebakterien gestoßen. Vereinfacht ausgedrückt, hat er dann das alles in einen "Zauberkessel" geworfen (wie ein bekannter Druide aus Gallien), dreimal gerührt und ein paar magische Formeln gesprochen und schon war der Kräuterbeer Classic geboren. Ganz so einfach war es natürlich im Detail nicht. Aber als grober geschichtlicher Abriss kommt das hin.


Das Familien-Team von Kräuterbeer (Bild: Ostsee-Probiotika).

Danke für den kleinen Einblick. Die daraus entstandenen „Kräuterbeeren“ enthalten unter anderem probiotische Bakterien. Kannst du deren Rolle in unserer Verdauung zu Beginn kurz erklären?

Im Kräuterbeer haben wir 9 verschiedene Stämme von probiotischen Bakterien enthalten. Stark vereinfacht ausgedrückt, helfen uns diese und zahlreiche andere Stämme bei der Zerkleinerung und Verwertung unserer Nahrung und bei der Abwehr von krankmachenden Keimen. Dazu müssen diese "kleinen Helferlein" regelmäßig und in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen werden. Früher war das leichter, weil wir viel weniger abgekochte/erhitzte Nahrung zu uns genommen haben. Eine Folge aus unser stark industrialisierten Lebensweise ist, dass wir in der sogenannten ersten Welt deutlich weniger Vielfalt in unserem Darm haben als zum Beispiel Mitmenschen in Gebieten, die fern ab der "Zivilisation" leben. Die Wissenschaft ist noch immer am Aufdröseln, was daran alles gekoppelt ist. Jedoch ist man sich soweit einig, dass eine hohe Anzahl an unterschiedlichen probiotischen Bakterien ein gesundes Immunsystem begünstigt, wenn nicht sogar bedingt.

Wie verläuft der Fermentationsprozess und welche Rolle spielen die probiotischen Bakterien?

Zu Beginn geben wir Milchsäurebakterienstämme hinzu, die sich im Laufe des Fermentationsprozesses vermehren. Generell gilt: Bei der Fermentation wird durch spezielle Mikrolebewesen – in unserem Fall die besagten 9 Milchsäurebakterienstämme – Zucker umgewandelt in organische Verbindungen; zum Beispiel Alkohol, Milchsäure, Essig, etc.

Für den Kräuterbeer wandeln also unsere Milchsäurebakterien die Zucker aus Zuckerrohrmelasse in Milchsäure um. Die Milchsäure ist quasi ein Abfallprodukt der Vermehrung. Dabei werden den zugegebenen Kräutern und Beeren schonend ihrer Inhaltsstoffe entzogen. Das Resultat ist ein nahezu zuckerfreies Getränk, mit einer hohen Anzahl an Milchsäurebakterien und den Auszügen aus den eingesetzten Kräutern und Beeren.

Auch Bio-Kräuter sind in euren Kräuterbeeren enthalten. Kannst du uns die drei wichtigsten und deren positiven Eigenschaften vorstellen?

Das ist schwierig. Mein Vater hat damals alle Kräuter nach ihrer positiven Wirkung für Magen und Darm, die Bronchien und die Haut ausgesucht. Also den drei größten Oberflächen, mit denen unser Körper mit der Umwelt Kontakt hat. Nur drei auszusuchen oder gar zu gewichten, welche wichtiger wären als andere, fällt mir schwer.

Aber vielleicht kann ich mit drei Beispielen verdeutlichen, dass es keine geheimen Kräuter sind, die irgendwo unter super-ominösen Bedingungen wachsen müssen. So haben wir zum Beispiel Thymian auf unserer Liste, der schon von den alten Ägyptern wegen seiner antiseptischen Wirkung geschätzt wurde. Salbei ist ebenfalls dabei und bekannt dafür, besonders entzündungshemmend zu sein und Heiserkeit zu lindern. Oder auch Kamille, die seit jeher bei Bauchproblemen eingesetzt wird.

Wie genau kann Kräuterbeer Magen und Darm unterstützen und welche positiven Veränderungen kann die Verwendung hervorrufen?

Zunächst einmal muss ich sagen, dass alle Kräuterbeer-Varianten Lebensmittel sind. Als solche unterliegen sie der Health-Claim-Verordnung – sprich: wir dürfen keinerlei gesundheitsbezogene Aussagen oder gar Heilversprechen machen. Kleines Beispiel dazu: Der Kamillen-Tee aus dem Discounter darf nach Kamillentee schmecken, der aus der Apotheke darf bei Bauchschmerzen helfen – auch wenn beide vom selben Feld stammen würden.

Generell kann man aber sagen, dass uns seit Jahren unsere Kund*innen berichten, dass sie mit Kräuterbeer ein angenehmeres Bauchgefühl haben. Das scheint unabhängig davon zu sein, an welchem Punkt sie Kunde*in wurden.

Ihr bietet aktuell drei Versionen des Kräuterbeers an: Classic, Premium und Pikant. Worin unterscheiden sie sich und welche eignet sich wann?

Stimmt. Unsere drei Varianten haben große Ähnlichkeiten, aber auch sehr spezielle Unterschiede. Alle drei Varianten haben einen pH-Wert von um die 3,4, sind also sehr sauer.


Das Kräuterbeeren-Sortiment (Bild: Ostsee-Probiotika).

Unseren Classic bezeichne ich hin und wieder als unsere Grund-Variante. In ihm sind die 9 verschiedenen Milchsäurebakterien-Stämme enthalten und die Fermentauszüge aus 11 verschiedenen Kräutern sowie der Heidelbeere. Er fermentiert mindestens 21 Tage und schmeckt dann säuerlich-herb und die Bitterstoffe aus den Kräutern kommen hier am deutlichsten zu tragen.

Im Pikant sind auch die Kräuter und die Heidelbeere fermentiert. Zusätzlich jedoch haben wir der Mischung noch Kurkuma, Ingwer und schwarzen Pfeffer hinzugemischt. Nach etwa 4-5 Wochen ist er fertig. Er ist in Zusammenarbeit mit und auf Anregung von Ärzt*innen, Heilpraktiker*innen und Präventolog*innen entstanden. Sie wollten einen Kräuterbeer, mit dem sie ihre Therapien unterstützen können. Offenbar hat Kurkuma zusammen mit schwarzem Pfeffer eine sehr gute Wirkung in der Krebstherapie. Für uns zählt in erster Linie: durch die Wurzeln kommt er einem nicht ganz so sauer vor und hat eine leicht pikante Note. Er ist wahrscheinlich auch deswegen der mit Abstand beliebteste Kräuterbeer.

Unser Premium schließlich enthält neben der Classic-Mischung noch Goji-Beeren, Schisandra-Beeren, Ginkgo und Gelée-Royale im Honig und wird mit 6 Wochen am längsten fermentiert. Diesen Zutaten wird eine wohltuende Wirkung auf das Blutgefäßsystem nachgesagt. Außerdem bekommt er durch sie eine fruchtige Note im Abgang und einen eher runden Geschmack. Die Schisandra-Beere wird in Asien auch Beere der fünf Geschmacksrichtungen genannt. Und das ist auch der einzige Kräuterbeer, bei dem wir einem besonderen Vermerk machen müssen: Er kann die Wirkung von starken Gerinnungshemmern (Marcumar, oder Falithrom, nicht jedoch ASS) verstärken. Menschen, die diese Medikamente bekommen, stehen aber unter ärztlicher Beobachtung, sodass die Mengen der Medikamente entsprechend angepasst werden. Bei meinem Vater hatte das dazu geführt, dass er dieses Medikament auf die Hälfte reduzieren musste/konnte.

Kräuterbeer ist Bio – was heißt das für eure Zutaten und Herstellungsprozesse konkret?

Das bedeutet für uns, dass alle Zutaten aus zertifizierten und kontrollierten BIO-Betrieben stammen. Außer unsere Heidelbeeren, welche aus DEMETER-Anbau stammen und damit noch strengeren Anforderungen unterliegen als die BIO-Kräuter und Beeren. Das heißt aber auch, dass auch wir mindestens einmal mehr im Jahr kontrolliert werden als konventionelle Lebensmittelhersteller. Für uns ist dabei besonders wichtig, dass wir keine genmanipulierten Pflanzen benutzen.

Was sind eure Ziele mit Kräuterbeer und sind für die Zukunft weitere Kräuterbeeren geplant?

In Zukunft haben wir vor nicht mehr nur im deutschsprachigen Raum unseren Kräuterbeer anzubieten. Was die Entwicklung weiterer Varianten angeht, gibt es immer wieder Tests auch mit anderen Zutaten. Sobald diese zufriedenstellend verlaufen, also unseren Geschmackstest bestehen, und zudem bei unseren ausgewählten Tester*innen auf Wohlgefallen treffen, übernehmen wir sie in unser Sortiment.

 

Vielen Dank für das Interview, lieber Steffen!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Ostsee-Probiotika stellen möchtest?

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Wissenswertes über gesundes Fasten findest du hier: Richtig Fasten von A bis Z – Alles was du wissen solltest

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