Gesellschaft

Plastikbecher: Coffee to go? Let's say NO!

Der Plastikbecher in der einen und die Aktentasche in der anderen Hand. In einer Gesellschaft, die nach dem Motto: „höher, schneller, weiter“ lebt, ist der Kaffeebecher für Unterwegs ein Must-Have und wird beinahe zum modischen Accessoire! Doch das hat schwerwiegende Folgen für die Umwelt...

Der Plastikbecher in der einen und die Aktentasche in der anderen Hand. In einer Gesellschaft, die nach dem Motto: „höher, schneller, weiter“ lebt, ist der Kaffeebecher für Unterwegs ein Must-Have und wird beinahe zum modischen Accessoire! Doch das hat schwerwiegende Folgen für die Umwelt...

16.08.18 - Ein Beitrag von Maike Merrem, Foto © Pixabay

Gemütlich eine Tasse Kaffee am Frühstückstisch. Das ist leider für viele von uns eine Wunschvorstellung. In der Realität bleibt kaum Zeit für ein ausgewogenes Frühstück und die entspannte Tasse Kaffee. Also stolpert man gestresst aus der Haustür und legt einen Zwischenstopp beim Bäcker des Vertrauens ein. Dort gibt es schließlich frische Brötchen und den Kaffee im Pappbecher. Das dieser sehr viel Müll verursacht und in den meisten Fällen mit einem Plastikdeckel abgedeckt ist, wird leider viel zu häufig übersehen. Das hat Konsequenzen für Mensch, Tier und Umwelt.

Laut DUH (Deutsche Umwelthilfe) werden alleine in Deutschland stündlich 320.000 Einwegbecher verbraucht. Auf das Jahr gerechnet sind das unglaubliche 3 Milliarden Coffee-to-go-Becher, die sich häufig am Straßenrand, in Flüssen und auf Wiesen wiederfinden. Deutschlandweit greifen rund 70% der Einwohner regelmäßig oder gelegentlich auf die schnelle Coffee-to-go-Variante zurück. So wahrscheinlich auch Du!

Papier und Pappe kann verrotten?

Leider werden die Einwegbecher nicht aus recycletem Papier hergestellt, sondern aus neuen Papierfasern. Um die neuen Papierfasern zu gewinnen müssen große Wälder gerodet werden. Die Becher werden zudem meist von innen beschichtet, damit sie dicht sind. Diese Beschichtung besteht aus Plastik. Ein Becher, der den Anschein macht, lediglich aus Papier zu bestehen, wird mit bis zu 5% Kunststoff angereichert. Der natürliche biologische Abbau wird dadurch stark beeinträchtigt. Jährlich werden 22.000 Tonnen Rohöl für die Herstellung von Coffee-to-go-Bechern benötigt. Über die CO2-Emissionen von rund 83.000 Tonnen, die beim Herstellungsprozess der Becher entstehen, möchte man gar nicht nachdenken.

Doch was ist die Alternative zu den umweltschädlichen Plastikbechern, die uns das Kaffeevergnügen to-go bescheren?

Die Alternative ist recht simpel. Es müssen Mehrwegbecher her oder jeder bringt seinen eigenen plastikfreien Becher mit und lässt ihn sich befüllen. Diese Alternative wird jedoch von Kritikern belächelt. Sie sehen darin das Problem, dass die Herstellung von Keramikbechern und Co. sehr viel aufwändiger ist und die schweren Becher mehr Transportkosten einfordern und damit auch die CO2-Emissionen steigen. Leider gibt es bisher noch keine Studien die genaue Zahlen belegen lassen, welche Alternative sinnvoll ist. Das Kaffeebecher to-go jedoch ein Problem darstellen, ist unabstreitbar. Sie verschmutzen nicht nur die Gehwege und Grünflächen, sondern finden oftmals auch den Weg ins Meer, welches generell einer hohen Belastung durch den Plastikmüll ausgesetzt ist.

Bambus soll die Lösung sein!

Der Bambusbecher wird als Mehrwegbecher präsentiert und soll die Lösung für das Coffee-to-go-Desaster sein. Die als natürliche und nachhaltige Alternative vorgestellten Becher, sind jedoch gar nicht so umweltbewusst wie sie scheinen. Lediglich 40% Bambusanteil wurde in den untersuchten Bechern gefunden. Der Rest besteht aus Melamin und Formaldehyd. Diese Stoffe sind krebserregend. Wird der Becher über 70°C erhitzt, können sich die Stoffe lösen und in unseren Körper gelangen. Den Kaffee oder Tee halten die Becher aus, bei der Mikrowelle wird es schwierig. Weiter bestehen viele der als natürlich versprochenen Bambusbecher teilweise aus Plastik. Komplett verrotten können diese Becher auch nach mehreren Jahren nicht. Ein Versprechen, welches hier gebrochen wird. Da Bambus kaum im europäischen Raum angebaut wird, entstehen die Bambusbecher zum größten Teil kostengünstig in China. Allein die Transportkosten und der Weg von China in den deutschen Supermarkt, macht dieses Produkt weniger umweltfreundlich als es auf den ersten Blick scheint.

Kurzum: Bambusbecher als Mehrwegbecher sind allemal besser als der Einwegbecher. Eine wirklich nachhaltige Alternative bieten sie allerdings nicht.

Was bedeutet das für die Konsumten?

Generell ist es wichtig, ein Bewusstsein für die Folgen des Plastikkonsums zu schaffen. Wenn große Unternehmen, wie beispielsweise McDonald's eigene Keramikbecher zur Verfügung stellt und in der Gastronomie vermehrt auf Plastikbecher verzichtet wird, nimmt dies Einfluss auf unser Verhalten. Jeder kann sich selbst hinterfragen und überlegen, ob der morgentliche Coffee-to-go notwendig ist oder ob man darauf verzichten kann und die erste Tasse Kaffee gemütlich zu Hause trinkt oder gemeinsam mit Kollegen im Büro. So kann jeder seinen eigenen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz leisten. Da die Nachfrage den Markt bestimmt, kann ein jeder Einfluss darauf nehmen, wie viele Plastikbecher letztendlich produziert werden.

 

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Kommentare
Anne
30.08.2018
https://www.cup2date.de/

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