Politik, Kultur & Wissenschaft

Erlebnispädagogik: Raus aus der Komfortzone

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Das N.E.W. Institut bietet „erlebnispädagogische Settings mit Biss“. Die Teilnehmer werden eingeladen, ihre Komfortzone zu verlassen und etwas zu tun, an dem sie „zu knabbern haben“: Für die einen besteht das Abenteuer darin, keinen Handyempfang zu haben, für andere fünf Tage lang fleischarm zu essen oder den ganzen Tag draußen zu sein.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Das N.E.W. Institut bietet „erlebnispädagogische Settings mit Biss“. Die Teilnehmer werden eingeladen, ihre Komfortzone zu verlassen und etwas zu tun, an dem sie „zu knabbern haben“: Für die einen besteht das Abenteuer darin, keinen Handyempfang zu haben, für andere fünf Tage lang fleischarm zu essen oder den ganzen Tag draußen zu sein.

14.09.2017

LifeVERDE: Herr Cornelissen, das N.E.W. Institut bietet „erlebnispädagogische Settings mit Biss“. Was darf man sich darunter konkret vorstellen?

Leif Cornelissen, N.E.W. Institut: „Du kannst hier deine Komfortzone verlassen!“ Wenn wir mit Schulklassen, Auszubildenden oder Teams unterwegs sind, fällt irgendwann immer dieser Satz. Wenn wir uns in der eigenen Komfortzone bewegen, dann handeln wir so, wie wir es gewohnt sind. Wir machen die Dinge so, wie wir sie schon immer getan haben – weil wir mit diesen Handlungsschemata gute Erfahrungen gemacht haben. Die Komfortzone können wir mit einem bequemen, roten Sofa vergleichen: Wir können uns entspannt zurücklehnen. Leider (oder glücklicherweise?) hat die Lernpsychologie gezeigt, dass wir uns nur wenig weiterentwickeln können, solange wir uns innerhalb unserer Komfortzone befinden. Wir bieten „erlebnispädagogische Settings mit Biss“, weil wir die Teilnehmenden einladen, ihre Komfortzone zu verlassen und etwas zu tun, an dem sie „zu knabbern haben“: Die einen befinden sich beim Felsklettern oder bei der Navigation mit Karte und Kompass in ihrer persönlichen Lernzone. Für andere besteht das Abenteuer darin, keinen Handyempfang zu haben, fünf Tage lang fleischarm zu essen oder den ganzen Tag draußen sein. Denn je öfter wir die rote Couch verlassen und betreut durch erfahrene TrainerInnen neue Erfahrungen machen, desto größer wird unsere Komfortzone. Und genau darum geht es in unserer Erlebnispädagogik: Die Teilnehmenden liebevoll herausfordern, das rote Sofa zu verlassen!

Wen möchten Sie mit ihrem Angebot gerne erreichen, wer sind Ihre Kunden? 

Seit knapp 20 Jahren führen wir Klassenfahrten und Schullandheime, Teamtrainings, Ferienfreizeiten und Ausbildungen im Bereich Erlebnispädagogik durch. Unsere Kunden sind damit alle, die daran interessiert sind, sich persönlich oder als Team weiterzuentwickeln: SchülerInnen, Auszubildende, junge Erwachsene – aber auch Menschen, mit langjähriger Berufserfahrung, die sich neue Impulsen für sich selbst oder ihr Team suchen. Wer dabei jetzt an Frontalunterricht und ein Schüler-Lehrer-Verhältnis denkt: Moment! Bei uns ist das Gegenteil der Fall. Denn unsere Erlebnispädagogik besteht aus einem methodischen Ansatz, der die Teilnehmenden in naturnahen Settings vor reale Aufgaben, Herausforderungen, Frage- und Problemstellungen stellt. Dabei entstehen erlebnisreiche (und oftmals bleibende) Eindrücke die eine positive Veränderung und Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit fördern können.

Können Sie kurz erläutern, welchen Nutzen diese Trainings haben können?

Bei unseren Trainings und ereignisreichen Aktionen steht immer die Förderung und Entwicklung der individuellen Persönlichkeit und deren Kompetenzen im Vordergrund, wie zum Beispiel Kommunikation und Kooperation. Aber auch die Förderung anderer Bereiche wie etwa der Selbstverantwortung spielen bei unseren Trainings eine Rolle. Erlebnispädagogische Aufgaben verdeutlichen den Teilnehmenden, welches Gruppengefühl entsteht, wenn zusammen –  statt gegeneinander – gearbeitet wird. Bei unseren Trainings geht es um soziale sowie emotionale Kompetenzen: Um Empathie, Äußern von Gefühlen und Bedürfnissen, Umgang mit Frustration und Meinungsverschiedenheiten. Unsere Herangehensweise ist teilnehmerzentriert und praxisorientiert. Dabei kommen TeamTasks, Interaktionsspiele, Seilaufbauten… und Vieles mehr zum Einsatz. Aber Teamtraining hört hier für uns noch lange nicht auf: Hinzu kommen bei N.E.W. je nach Bedarf Module aus Kommunikation, Coaching, Moderation und Improvisationstheater. Dieser „mehrgleisige“ Ansatz sorgt für nachhaltige Veränderungen – selbst dann wenn alle wieder im Klassenraum oder am Arbeitsplatz sitzen.

Sollten Teamtrainings in Deutschland eine viel größere Rolle spielen?  

Das ist pauschal schwierig zu beantworten. Wenn es um eine reine „Produktivitätssteigerung“ geht aus unserer Sicht wohl eher nicht. Wenn es darum geht das Individuum wie auch das Team zu fordern und zu fördern und damit das Zwischenmenschliche wie auch das Arbeitsklima nachhaltig zu verbessern dann in jedem Fall „Ja“! Die Produktivität kommt dann übrigens von ganz alleine…

Was würden Sie sagen ist das besondere an Ihrem Angebot, worauf legen Sie bei Ihrer Arbeit besonderen Wert?

Unsere Pädagogik kommt von Herzen... Wir lieben was wir tun und stehen voll und ganz hinter unserer Erlebnispädagogik! Wir glauben an eine sehr bedingte Planbarkeit pädagogischer Lernprozesse und negieren eine linear-kausale Pädagogik. Deshalb ist das Programm jeder unserer Klassenfahrten, Team- und Azubitrainings einzigartig: Sie sind alle "situativ handgemacht"! Wir servieren nie ein fertiges Programm, dem wir dann stringent folgen, sondern arbeiten situationsabhängig und nach aktuellem Bedarf. Das bedeutet, dass wir uns zu jeder Zeit an dem orientieren, was gerade gebraucht und gewünscht wir... Zeit spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Ein Merkmal unserer TrainerInnen ist, dass kaum jemand eine Uhr trägt!

Welche Rolle spielt bei Ihrer täglichen Arbeit Nachhaltigkeit?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir sind auch in Hinblick auf Umweltbewusstsein (noch) nicht perfekt! Trotzdem möchten wir mit unserer Einstellung zum Thema Nachhaltigkeit als gutes Beispiel vorangehen: Das Thema Essen spielt hierbei eine besondere Rolle. Wir kaufen (ganz unökonomisch!) möglichst viele Nahrungsmittel in Bioqualität und/oder von regionalen Klein- Anbietern ein für unsere Klassenfahrten und Seminare. Wir kooperieren bei unseren Einkäufen mit lokalen Bauernläden in und um Freiburg. N.E.W. is(s)t vegetarisch: Wir legen bei unseren Aktionen Wert auf möglichst fleischarme Kost (ohne gleich dogmatisch zu sein) und wollen durch eine wertschätzende Küche ein wenig das Bewusstsein für leckere, nachhaltiges Essen schüren. Wir verstehen unsere pädagogische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen als eine Art Basisarbeit und Rückbesinnung auf die Kraft, die Schönheit, die Verbundenheit mit der Natur. Deshalb wird auch zum Beispiel unser Headoffice ausschließlich mit atomfreien Strom von den Schönauer Stromrebellen versorgt. Sowohl der N.E.W. e.V. als auch die N.E.W. Institut GmbH wickeln unter anderem ihre Geldgeschäfte über eine Alternativbank ab.

Und vor welche Herausforderungen stellt Sie das Thema aktuell?

Unsere aktuellen Herausforderungen sind gleichzeitig diejenigen, die N.E.W. schon begleiten, seitdem 1998 alles begann: Wie können wir unsere Vorstellung von Nachhaltigkeit mit einer ökonomischen und gleichzeitig sozialverträglichen Kalkulation verbinden, um unserer Pädagogik für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen? Und das funktioniert erstaunlich gut! Im Jahr 2017 haben wir zum Beispiel mehr als 4000 Menschen auf Klassenfahrt, Teamtrainings und Azubi-Tagen mit unserer Erlebnispädagogik und unserem Verständnis von Nachhaltigkeit erreicht.

Welche Highlights bieten Sie an Seminaren und Workshops im Herbst 2017?

Im Oktober haben wir eine besondere Gelegenheit für Eltern, LehrerInnen, Pädagogen und alle, die an respektvoller Kommunikation interessiert sind: Joe Provisor wird mit Ihnen in einem zweitägigen Workshop vom 21. - 22. Oktober 2017 das „Council“ vorstellen – eine sehr respektvolle und hierarchiefreie Kommunikationsform. Die Menschen sitzen im Kreis, hören einander aufrichtig zu und sprechen wahrhaftig aus ihrem Herzen. Schulklassen profitieren sehr, wenn sie regelmäßig miteinander Council praktizieren. Es wächst die Klassengemeinschaft und die Achtung voreinander, ebenso vertieft sich das gegenseitige Verständis von LehrerInnen und SchülerInnen. Joe Provisor wird uns in diesem Workshop an seinem überaus reichen Schatz von Erfahrungen teilhaben lassen. Als Direktor des Ojai Foundation’s "Council in Schools Programms (CIS)" führte er Council an über 40 Schulen ein, für mehr als 800.000 Schüler. 

Deutschlands Grüner-Newsletter - Jetzt kostenlos registrieren!



Mehr zu den Themen:   n.e.w. institut erlebnispädagogik

Kommentare
Sarah
11.10.2017
Lieber Ralf,

unsere Klassenfahrten kannst Du aus ganz Deutschland buchen – im linken Menü findest Du eine Liste mit unseren Destinationen: http://www.new-institut.de/klassenfahrten/erlebnispaedagogische-klassenfahrten/

Unsere Tagesaktionen und Teamtrainings finden vor allem in der Region rund um Freiburg und das Rhein-Main-Gebiet statt. Für Großgruppen fahren wir aber gerne auch ein Stückchen. Letzte Woche haben wir zum Beispiel gerade eine erlebnispädagogisches Teamtraining mit 100 Erzieher/innen in Stuttgart gemacht...

Ich hoffe ich habe Deine Frage beantwortet? Lass mich wissen, falls Du noch mehr wissen willst. Du erreichst mich gerne auch direkt unter sarah.stumboeck@new-institut.de :)

Bis bald!

Herzliche Grüße
Sarah von N.E.W.

ralf richter
19.09.2017
KLasse Konzept, sind SIe regional tätig oder in ganz Deutschland buchbar?

Kommentar erstellen

Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *


Grüne Unternehmen