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Zurück zum Urkorn – Kornelia Urkorn rettet alte Getreidesorten

INTERVIEW | Alte Getreidesorten sind zwischen Weizen, Roggen und Co. ganz vergessen worden. Warum eigentlich? Und was ist an Urkorn so besonders? Das und mehr erfährst du hier.

Zurück zum Urkorn
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INTERVIEW | Alte Getreidesorten sind zwischen Weizen, Roggen und Co. ganz vergessen worden. Warum eigentlich? Und was ist an Urkorn so besonders? Das und mehr erfährst du hier.

20.07.2021 | Ein Interview geführt von Deborah Iber | Bild: Tim Bish / Unsplash


Emmer, Kamut, Einkorn – sagt dir nichts? So geht es wahrscheinlich Vielen. Denn es handelt sich dabei um alte Getreidesorten, die noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind – kurz Urkorn. Und diese Sorten sind leider total in Vergessenheit geraten. Aber es ist Rettung in Sicht: Das österreichische Unternehmen Kornelia Urkorn verfolgt genau diese Mission: Das Urgetreide zurück in unsere Küche zu bringen.

Wieso Kornelia Urkorn das macht? Und was an Urkorn überhaupt so besonders ist? Das erfährst du im Interview mit Sandra.

 

LifeVERDE: Sandra, die Mission von Kornelia Urkorn ist es, Einkorn bzw. Urkorn wieder zurück in unsere Küchen zu bringen. Zu allererst: Was genau ist Urkorn?

Sandra Flammer: Zur Vorstellung: Kornelia Urkorn ist ein Startup aus Niederösterreich. Kornelia’s Vision ist es wie ihr gesagt habt, das kraftvolle Urkorn aus der Steinzeit zurück in die Küchen zu bringen.

Ur-was? Ur-korn, Ur-gesund, Ur-gut! Urkorn ist die Ur-Form des Getreides. Urkorn ist für Viele besser verträglich als ihre verwandten Getreidesorten, ist einzigartig im Geschmack und nährstoffreicher. Unter dem Begriff Urkorn werden alte Getreidesorten verstanden, die in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind. Dazu zählen Einkorn, Emmer, Kamut und Ur-Dinkel.
 

Wieso habt ihr euch für die Rettung des Urkorns entschieden, was macht dieses Getreide so besonders?

Aufgrund von vor allem wirtschaftlichen Interessen sinkt die Biodiversität am Feld und somit auch in den Küchen. Bevorzugt werden wenige Kulturpflanzen mit hohem Ertrag und guter industrieller Verarbeitung angebaut. Urkorn, die Ur-Form des Getreides, überzeugt mit seinem einzigartigen Geschmack und seinen gesundheitlichen Vorteilen, wie unter anderem die Bekömmlichkeit.
 

Wer gehört zum Kornelia Urkorn Team und wie sieht ein Arbeitstag bei euch aus?

Aktuell besteht unser Team aus Sandra Flammer, Elena Hinterreiter-Kern und Linda Weiss. Eigentlich sehen unsere Arbeitsstage durchaus unterschiedlich aus: von Marketingplanung, Rezeptshooting, Verkaufsterminen, Landwirte besuchen, Strategieplanungen bis hin zu Lieferscheine, Rechnungen verschicken, Mails beantworten etc.


Das Team hinter Kornelia Urkorn (Bild: Kornelia Urkorn).
               

Wieso ist Urkorn in Vergessenheit geraten und wird heute fast nicht mehr genutzt?

Durch die Industrialisierung wurden alte Getreidearten von den ertragsstärkeren Weizen verdrängt. Mit steigendem Wohlstand aßen die Menschen auch vermehrt weißes Gebäck anstelle von dunklen.
 

Woher stammt euer Urkorn und worauf legt ihr bei den Anbauenden bzw. Lieferanten besonders großen Wert?

Unser Urkorn bekommen wir direkt von Bio-Bauern aus der Region. Aktuell vorwiegend aus dem Waldviertel. Uns ist eine enge und faire Zusammenarbeit mit unseren Bio-Bauern sehr wichtig, deshalb stehen wir auch in Austausch mit ihnen bzw. halten auch gemeinsame Treffen ab.

Aus unserer eigenen Erfahrung entfernen wir uns mehr und mehr von dem Ursprung unserer Lebensmittel, woher diese kommen und wie diese angebaut werden. Wir möchten hier versuchen, Wissen und Einblick darüber zu vermitteln. Darüber hinaus spielt für uns ein sorgfältiger Umgang mit der Natur und Umwelt eine wichtige Rolle und daher haben wir uns auch gleich von Beginn an für Bio entschieden.
 

Kornelia Urkorn steht unter anderem für Natürlichkeit. Wie gestaltet ihr euren Verarbeitungsprozess im Einklang mit der Natur und belasst die Produkte so natürlich wie möglich?

Kornelia Urkorn und alle ihre Partner sind bio-zertifiziert und einige sogar darüber hinaus Demeter. Wir alle möchten im Einklang mit der Natur arbeiten und schonend mit dieser umgehen. Jeder versucht dabei seinen Beitrag zu leisten. Die Bio-Bauern im Anbau, Ernte etc., wir bei der Kommunikation, der Schaffung von Bewusstsein für diese ursprünglichen Getreidesorten und auch bei Kleinigkeiten wie Verpackungsmaterial, papierlos wenn möglich und so weiter.  Auch versuchen wir Transportwege von der Produktion so gering wie möglich zu halten. Ganz nach dem Motto „so weit wie notwendig, so nah wie möglich“. Das Urkorn kommt von den Landwirten zu unserer Steinmühle, wo dieses schonend vermahlen und abgepackt wird.
 

Was zeichnet die Urkorn-Produkte in Sachen Geschmack aus bzw. ist der Geschmack im Vergleich zu „modernerem“ Getreide anders?

Hast du Urkorn einmal probiert, wirst du es nicht mehr missen wollen. Es überzeugt mit seinem einzigartigen nussig-aromatischen Geschmack!


Kornelia Urkorn stellt Müsli, Reis, Mehl und vieles mehr aus gesundem, biologischen Urkorn her (Bilder: Kornelia Urkorn).

Welche Urkorn-Produkte gehören zu eurem Sortiment?

Kornelia versorgt dich im Alltag von morgens, mittags und abends – dabei umfasst das Sortiment:

Bio Urkornmehle zum Backen, Bio Einkornflocken z.B. für den Porridge am Morgen, Bio Einkornreis als heimische Alternative zu Reis für Risotto, Pfannengerichte, Salate, und vieles mehr. Bio Urkorn Blütenmüsli ungesüßtes Basismüsli am besten kombiniert mit Joghurt und frischen Früchten.

 

Vielen Dank für das Interview, liebe Sandra!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Kornelia Urkorn stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

 

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