Grüne Wirtschaft

Supermärkte & Nachhaltigkeit

Die Themen Bio, Regionalität und Nachhaltigkeit spielen nicht nur für die bekannten "grünen" Supermärkte wie Alnatura oder Denn´s eine Rolle. Das geänderte Kaufverhalten der Deutschen ist auch an EDEKA, REWE, Aldi Süd oder Lidl nicht spurlos vorbeigegangen, so dass auch diese Märkte mittlerweile schauen müssen, wie sie nachhaltiger werden.

Die Themen Bio, Regionalität und Nachhaltigkeit spielen nicht nur für die bekannten "grünen" Supermärkte wie Alnatura oder Denn´s eine Rolle. Das geänderte Kaufverhalten der Deutschen ist auch an EDEKA, REWE, Aldi Süd oder Lidl nicht spurlos vorbeigegangen, so dass auch diese Märkte mittlerweile schauen müssen, wie sie nachhaltiger werden.

01.08.2018 - Ein Bericht von Larissa Littek

Nachhaltigkeit stößt auch bei den deutschen Supermärkten auf ein immer größeres Bewusstsein. Kunden fangen an sich mehr und mehr für die Herkunft ihrer Lebensmittel zu interessieren und wollen bewusst einkaufen. Dieses Bewusstsein fordert eine immer stärkere Transparenz auf Seiten des Marktes. Wir vergleichen Rewe, Edeka, Aldi und Co., um ihre individuelle Nachhaltigkeitsmission zu verdeutlichen. Dabei stellen wir die verschiedenen Hauptmerkmale der einzelnen Supermärkte vor, um später ein begründetes Fazit zu ziehen. Wie interpretieren diese Supermärkte das Thema Nachhaltigkeit und was können Sie als Konsument machen, um sie dabei zu unterstützen?

REWEs Nachhaltigkeitslabel Pro Planet

Die REWE Group setzt beim Thema Nachhaltigkeit unter anderem auf das eigene Nachhaltigkeitslabel PRO PLANET. Dieses soll laut REWE Sicherheit beim Einkauf schaffen und den Kunden auf nachhaltige Produkte aufmerksam machen. Das Label zertifiziert die Umwelt- und Sozialverträglichkeit der Produkte, wobei es sich aus drei Elementen zusammensetzt:

Die Kennziffer informiert über das Produkt, der Nachhaltigkeitsaspekt zeigt auf, welche ökologischen und sozialen Aspekte das Produkt erfüllt, und das Design (Zeichen) des Labels steht für die drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales.

Der REWE-Nachhaltigkeitsbericht kann hier runtergeladen werden.

EDEKA kooperiert mit dem WWF

Anders als Rewe setzt EDEKA auf eine starke Kooperation mit dem WWF. Unter dem Slogan „EDEKA und WWF – Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit“ stellen sie ihre Partnerschaft, die Themenschwerpunkte, Siegel und die gemeinsamen Produkte dar. Zum Beispiel unterstützt EDEKA mit einem Projekt für verbesserten Bananen-Anbau die Erhaltung des Ökosystems und der Biodiversität. Durch ein effizientes Wassermanagementsystem wird der Wasserverbrauch gesenkt, chemische Düngemittel werden reduziert, anfallende Abfälle vermieden und es wird auf den Klimaschutz und auf soziale Standards für die Mitarbeiter geachtet.

Alnatura der Nachhaltigkeitssieger

Alnatura zählt zu den führenden Biomärkten in Deutschland und wurde 2016 zum zweiten Mal mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis für das nachhaltigste Unternehmen ausgezeichnet. Für das Unternehmen steht sinnvolles Handeln für Mensch und Umwelt an erster Stelle. Hierbei spielen langfristige Partnerschaften, Kunden und die eigenen Mitarbeiter eine große Rolle. Die Erde wird als lebendiger Organismus hervorgehoben, welcher auf das verantwortungsbewusste Handeln der Menschen angewiesen ist. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit soll explizit gefördert werden. Neben dem Verkauf von Bioprodukten engagiert sich Alnatura außerdem bei der Förderung der Landwirtschaft, der Unterstützung von Kindergärten und Bildungseinrichtungen und in der Forschung.

Regional und frisch bei Denn‘s

Der Denn’s Biomarkt gehört zur Dennree Gruppe und zeichnet sich durch eine lange Erfahrung mit dem Thema Bio aus. Regionale Lieferanten sorgen für verkürzte Lieferwege und frische Produkte. Außerdem setzt der Markt auf eine ökologische Energieversorgung mit Hilfe von Ökostrom und recycelter Energie. Damit können circa 20% bis 25% der Energie eingespart werden.

Klimaneutral einkaufen bei Aldi Süd

Aldi Süd arbeitet seit Anfang des Jahres 2017 klimaneutral und gewann dafür 2018 den zweiten Platz des Nachhaltigkeitspreises Logistik. Die effiziente Reduzierung der Emissionen erfolgt bereits durch kleine Einsparungen beim Transport der Produkte. Außerdem erzeugen viele Filialen durch Photovoltaikanlagen ihren eigenen Strom und beziehen die restliche Energie von Ökostromanbietern. Der Wille zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise scheint aber vorhanden zu sein.

Lidl will nachhaltigster Discounter Deutschlands werden

Lidl überzeugt vor allem in puncto Transparenz: Ähnlich wie Aldi orientiert sich der Discounter an den Sustainable Development Goals (SDGs), jedoch stellen sie in ihrem Nachhaltigkeitsprogramm ihre konkreten Maßnahmen und Ziele für die Zukunft vor. Ihre Vision, der nachhaltigste Discounter Deutschlands zu werden, wird in vier Bereiche gegliedert. Diese sind Rohstoffe und Landwirtschaft, Lieferkette und Verarbeitung, Betrieb und Prozesse sowie Kunden und Gesellschaft. Ein Ziel ist zum Beispiel der 100% zertifizierte Kaffee nach UTZ, Rainforest Alliance, Fairtrade oder Bio bis 2020. Bei jedem der Nachhaltigkeitsziele gibt LIDL auch den aktuellen Status an.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass inzwischen jeder Supermarkt in Deutschland etwas zum Thema Nachhaltigkeit beiträgt. Klare Vorreiter sind die Bio-Supermärkte bedingt durch ihre nachhaltigen Produkte und deren regionale Herkunft. Aber auch Märkte wie REWE und EDEKA sind sehr engagiert. Ihre Projekte und die Eigenmarken REWE Bio und EDEKA Bio weißen klar auf ein starkes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung hin. Sie beziehen ebenfalls viele Produkte von Bauern aus der Region und stärken in ihrer Position auch das Verständnis des Ottonormalverbrauchers. Bei den Discountern sieht es im Bezug auf nachhaltige Projekte noch etwas dürftig aus, doch auch hier wird sich um ein effizienteres Wirtschaften bemüht. Dabei überzeugt Lidl mit Transparenz, mehr als der direkte Konkurrent Aldi. Fraglich ist, ob diese Veränderungen wirklich von einem stärkeren Bewusstsein für Nachhaltigkeit herrühren oder ob es in der heutigen Gesellschaft eine notwendige Bedingung ist, auch Bio Produkte im Regal anzubieten.

Als Verbraucher ist es in jedem Fall wichtig, diese Entwicklung zu unterstützen, denn jedes nachhaltig produzierte Produkt zeigt die Wertschätzung der Konsumenten gegenüber ihrer Umwelt.




Kommentare
Carroll
03.02.2022
LIDL gehört zur Schwarz-Gruppe während ALDI ein Familienunternehmen ist, beide mit Sitz in Deutschland.
Keines der Unternehmen gehört zu Cargill.

Sabrina
23.05.2021
LIDL und Aldi gehören mittlerweile zum Weltkonzern Cargill und sind damit leider alles andere als nachhaltig...

tegut und denns sind für mich immer noch die beste Alternative!

Simon
01.01.2019
Schade dass die Nettos nicht mit untersucht wurden.
LG!

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