Grüne Wirtschaft

Nachhaltige, leckere und gesunde Ernährung mit Organic Garden

INTERVIEW | Das konsequent nachhaltige Startup arbeitet an der Ernährung der Zukunft – dabei wird der gesamte Wertschöpfungskreislauf miteinbezogen.

INTERVIEW | Das konsequent nachhaltige Startup arbeitet an der Ernährung der Zukunft – dabei wird der gesamte Wertschöpfungskreislauf miteinbezogen.

03.12.2021 | Ein Interview geführt von LifeVERDE | Bild: Organic Garden

„From farm to fork“ – von der Farm bis zur Gabel. Organic Garden arbeitet an einem umweltschonenden Kreislaufsystem, welches die gesamte Wertschöpfungskette miteinbezieht und so gesunde, nachhaltige und leckere Ernährung möglich macht. Klingt unmöglich? Ist es aber nicht. CEO Martin Wild und CCO Holger Stromberg sind davon überzeugt, dass die dringend notwendige Ernährungswende nur mit einem ganzheitlichen und großen Wandel erreichbar sein kann. Wie die Organic Garden Farms im Einzelnen funktionieren, wo du jetzt schon sogenannte Organic Garden Eateries findest und welche innovativen Pläne das Unternehmen noch für die Zukunft hat, erfährst du im Interview mit den zwei klugen Köpfen hinter Organic Garden.

LifeVERDE: Stellt uns „Organic Garden“ doch bitte einmal vor. Was unterscheidet euch von anderen Food-Start-Ups?

Martin Wild: Die Versorgung der Welt mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln zu gewährleisten und dabei unseren Planeten zu erhalten, ist eines der großen Themen unserer Zeit. Das geht uns alle an. Darum beziehen wir bei Organic Garden die gesamte Wertschöpfungskette von Lebensmitteln mit ein. Wir sind kein Startup, das ein neues Produkt in drei Geschmacksrichtungen auf den Markt  bringt, sondern handeln ganzheitlich. Wir gestalten eine Ernährung der Zukunft, die Mensch und Natur gleichermaßen zugutekommt. Dafür haben wir ein Nachhaltigkeitsmodell entwickelt, das den kompletten Wertschöpfungskreislauf der Ernährung abbildet: das fängt beim Anbau von eigenen Lebensmitteln auf unseren Organic Garden Farms an, geht über das fertige Gericht und die Distribution bis in den Stoffwechselkreislauf der Menschen hinein. Unser Ziel ist es, viele Menschen für gesunde Ernährung zu begeistern.                                       
 

Warum ist es für Euch so wichtig, dass alle Produktionsschritte innerhalb Eures Unternehmens ablaufen? Was ist dabei der Mehrwert für Eure Kund*innen?

Holger Stromberg: Weil wir gesehen haben, was in der Lebensmittelbranche alles schief läuft. Lebensmittel sollen beim Endverbraucher ohne die vielen Umwege und Zwischenhändler ankommen, denn nur so können sie qualitativ besser und bezahlbar werden – mit Rücksicht auf die Umwelt. Zu viele Köch*innen verderben nicht nur den Brei, sondern auch den Preis. Wir setzen digitale Technologien ein, um ökologisch erzeugte, gesunde Lebensmittel vorrangig in Bio-Qualität anzubieten und diese mit smarten Geschäftsmodellen zu kombinieren, sodass alle Beteiligten profitieren. Für uns muss guter Geschmack mit gutem Gewissen bei voller Transparenz einhergehen, so dass wir auf Verbraucher-, Partner- und Kundenseite das höchstmögliche Maß an Vertrauen erreichen. Denn wir wollen und werden der Maßstab für gelebte Nachhaltigkeit in der Ernährung sein. Und dabei kann uns jeder jederzeit in den Topf schauen.
 

Zwei Männer

Nehmen die Ernährung der Zukunft in die Hand: Chief Culinary Officer & Sternekoch Holger Stromberg und CEO & Digitalexperte Martin Wild (Bild: Organic Garden)

Vom Anbau bis zum fertigen Produkt – und das alles in einer Firma. Wie schafft ihr das zu bewältigen?

Indem wir groß und mutig denken. Dafür haben wir von Tag Eins an, die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen: mit einem internen Führungsteam aus den verschiedenen Bereichen und externen Profis, die wir zusätzlich an Bord holen. Durch die Bündelung der Kompetenzen wird unser Ziel erreichbar, weil jeder von uns die Expertise einbringt, die es zum Erfolg braucht, das Handlungsprinzip der Nachhaltigkeit wieder mit Echtheit und Taten zu füllen. Die Ernährung der Zukunft erschaffen wir aber nicht alleine und arbeiten deshalb mit starken Partnern zusammen, die unsere Vision teilen und nach unserem Wertegerüst handeln.
 

Auf Eurer Website werbt ihr dafür, einen „holistischen“ Ansatz zu verfolgen. Was bedeutet das genau?

Wir denken Ernährung neu und ganzheitlich und setzen dieses Leitbild durch alle Ebenen hindurch auch um. Auf unseren künftigen Organic Garden Farms verfolgen wir einen Ansatz, der die drei Bereiche Lebensmittel, Boden und Energie mit höchstmöglicher Digitalisierung verbindet. Einerseits bieten wir so einen Weg, der aus den klimapolitischen Krisenszenarien der langen Transportwege, der fossilen Brennstoffe, der Massentierhaltung und Monokulturen herausführt. Andererseits machen wir uns Gedanken darüber, wie die Lebensmittel und die einzelnen Mikro- und Makronährstoffe, die jeder von uns in der richtigen Dosierung braucht, im menschlichen Organismus ankommen und welche Auswirkungen Nahrungsmittel für Mensch und Planeten haben. Oberstes Prinzip ist dabei die Vereinbarkeit von Ökologie, Ökonomie, Transparenz und natürlich Genuss - zum Wohl der Umwelt, der Partner, von Kund*innen, Konsument*innen und künftigen Generationen. Genau darum ist es für uns so wichtig, die Ernährung der Zukunft über die verschiedensten Kanäle erlebbar zu machen und unser Ernährungsmanagement möglichst breit überall dort anzubieten, wo viele Menschen gut, lecker und gesund verpflegt werden: in Kantinen, Kliniken, Kindergärten, Schulen, Firmen und auch in eigenen Organic Garden Eateries.


Logo in Cafe

In der ersten Organic Garden Eatery direkt am Münchner Viktualienmarkt gibt es die ersten green, plantbased Hotdogs in town (Bild: Organic Garden).

Organic Garden achtet beim Anbau der Lebensmittel auf der Farm darauf, einen Kreislauf zu schaffen, in dem alle Bereiche voneinander profitieren. Welche Lebensmittel werden auf den Farms angebaut? Wie funktioniert das gegenseitige Zusammenspiel und was ist dabei die größte Schwierigkeit?

Auf unseren Organic Garden Farms, deren Konzept unser COO Martin Seitle maßgeblich entwickelt hat, werden in einem umweltschonenden Kreislaufsystem Gemüse, Früchte, Kräuter, Pilze, Algen und Fisch in Modulen nebeneinander aufgezogen, um viele Menschen ganzjährig mit Produkten in hoher Qualität versorgen zu können. Dabei machen wir das anfallende Rest- und Abfallaufkommen an einem gemeinsamen Standort nutzbar und erzeugen unsere eigene regenerative Energie. Wir bündeln z.B. in unserem Erdenwerk alle Aktivitäten rund um das Thema Bodenverbesserung und Bodennutzung, so dass hier schadstofffreie Kultur-Schwarzerde aus Kompost entsteht, die wiederum für andere Module genutzt wird. Die Herausforderung liegt hierbei nicht in einer besonderen Schwierigkeit, eher in der Komplexität des Ganzen. Denn wir liefern in einer effizienten, CO2-neutralen Kreislaufwirtschaft ökologisch produzierte, hochwertige Lebensmittel, deren Weiterverarbeitung und Vertrieb bis zum fertigen Gericht aus einer Hand kommen. Kurzum: from farm to fork.
 

Neben frischen Gerichten betreibt Organic Garden auch einen Online Shop, der aber noch am Anfang steht. Auf welche leckeren Produkte dürfen sich unsere Leser*innen auch in Zukunft freuen?

Details kann ich jetzt noch nicht verraten, aber wir werden stetig Produkte entwickeln und einen ganzheitlichen, sorgfältig zusammengestellten Warenkorb erstellen, der sich auf lokale und regionale Produkte und eine pflanzenbasierte Ernährung fokussiert. Denn an ressourcenschonender, planetenfreundlicher Ernährung führt kein Weg mehr vorbei. Darüber hinaus wollen wir den Menschen vor allem auch Rezept- und Zubereitungsideen an die Hand geben, wie sie aus dem Warenkorb selbst einen gesunden, leckeren Snack  bzw. eine Mahlzeit zubereiten können, die zur heutigen Zeit und unserem Lebensstil passt. Es geht nicht mehr darum, jeden Tag stundenlang in der Küche zu stehen. Wir wollen Prozesse und Speisen vereinfachen und den Leuten zeigen, dass es mehr um die Zubereitung mit den richtigen Zutaten als um langes Kochen geht. Aber natürlich kann man heute auch schon probieren, wie unsere Ernährung der Zukunft schmeckt: zum Beispiel in München in unserer Organic Garden Eatery am Viktualienmarkt, in der es die ersten plantbased Hotdogs der Stadt in mehreren Varianten gibt oder auch in unserem neuen Tagescafé in Hergolding. Hier servieren wir mit unserer Frühstücks- und Lunchkarte Speisen, die vorrangig aus Bio-Produkten, aber vor allem aus regional-reinen und regional-fairen Zutaten zubereitet werden. Und dann haben wir noch eine Location, die wir gerade erst eröffnet haben: unsere neue "Organic Garden Eatery @Studio Odeonsplatz by Mercedes-Benz", in der wir eine Auswahl an Frühstücksangeboten, Mittags-Bowls, Salaten, Sandwiches und leckeren Getränken servieren. Hier gibt es ab sofort auch unsere Eigenprodukt-Entwicklungen, die dann - je nach Saison - immer wechseln werden und die es für alle Nicht-Münchner auch in unserem neuen Webshop gibt.

Cafe von außen

Hier, im neuen Verwaltungssitz entsteht die Ernährung der Zukunft und alles ist unter einem Dach: Strombergs FoodLab, das Nutrition Studio für hybride und digitale Kochveranstaltungen, jede Menge Arbeitsplätze, die E-Commerce Zentrale und das neue Tagescafé (Bild: Organic Garden).

Wie wollt ihr darüber hinaus möglichst viele Menschen erreichen? Welche Kanäle gibt es noch für euch?

Guter Punkt. Ich setze mich schon seit vielen Jahren aktiv dafür ein, dass wir in den Großküchen - also in Kantinen von Schulen, Unternehmen und in Pflegeeinrichtungen - dringend eine andere Form der Ernährung und zeitgemäße Speisekonzepte brauchen. Das, was wir hier überwiegend vorfinden, hat mit gesunder, ganzheitlicher Ernährung, die zur Regeneration oder zur Leistungssteigerung beiträgt, nichts zu tun. Darum liegt hier auch ein gesondertes Augenmerk, dass wir unsere bestehenden Kooperationen mit Schulen und Unternehmen weiter ausbauen. Hierfür haben wir ein Ernährungsmanagement mit System entwickelt, anhand dessen wir unsere Partner Schritt für Schritt begleiten: von der Analyse über ein individualisiertes Prozessmanagement in den Küchen und einem sorgfältig abgestimmten Warenkorb, bis hin zum systemischen Speiseplan und damit direkt in den Stoffwechselkreislauf der Menschen hinein. Den größten Hebel sehen wir dabei in der „Umbegeisterung“ der Menschen, denn die Bereitschaft zur Veränderung der Essensgewohnheiten geht durch den Magen. Darum muss nachhaltige Ernährung in erster Linie schmecken und zeitgleich unserem Körper spürbar die notwendige Energie liefern.

Was würdet ihr potenziellen Investor*innen sagen – Warum lohnt es sich, in euer Projekt zu investieren?

Wir sind ein konsequent nachhaltiges Start-up, das sich auf die Fahne geschrieben hat, das große Feld der Ernährung zu verändern. Wir sind uns bewusst, dass wir sehr groß denken, aber eine Ernährungswende ist mit einzelnen zu verändernden Komponenten und Scheibchentaktik nicht erreichbar. Es geht heute längst nicht mehr darum, ausreichend und gesichert Nahrung auf dem Tisch zu haben. Wir brauchen den großen Wandel. Daher ist es für uns als Organic Garden alternativlos, die Wertschöpfungskette ganzheitlich anzugehen. Und genau darum sind wir auch davon überzeugt,  dass wir erfolgreich und rentabel sein werden.

Vielen Dank für das Interview, lieber Martin, lieber Holger!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Organic Garden stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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