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Vegane Medikamente – eine tierfreundliche Alternative für deine Gesundheit

Erkältung, Kopfschmerzen oder Magenprobleme? Vegane Medikamente können nicht nur deine Schmerzen lindern, sondern sind auch die definitiv nachhaltigere Wahl.

Erkältung, Kopfschmerzen oder Magenprobleme? Vegane Medikamente können nicht nur deine Schmerzen lindern, sondern sind auch die definitiv nachhaltigere Wahl.

05.10.2023 | Ein Beitrag von Lora Sobolta | Bild: Nataliya Vaitkevich, Pexels

Der Herbst hat begonnen, die Blätter werden bunter, die Temperaturen sinken und die Infektionen steigen. Wenn es dich nun auch getroffen hat und du dich schlapp fühlst oder sogar krank im Bett liegst, sind Medikamente wie Ibuprofen-Tabletten, Hustensaft oder Nasenspray die beste Hilfe, um schnell wieder auf die Beine zu kommen. Jedoch sind in den meisten Arzneimitteln tierische Inhaltsstoffe enthalten, was mit erheblichem Tierleid und einem oftmals größeren Verbrauch von Ressourcen einhergeht.

Wenn du deiner Gesundheit, der Umwelt und den Tieren etwas Gutes tun willst, dann sind vegane Medikamente die ideale Wahl für dich. Oftmals sind sie zusätzlich frei von synthetischen Inhaltsstoffen und stattdessen mit pflanzlichen Alternativen formuliert. Dies macht vegane Arzneimittel häufig zu einer nachhaltigen und schonenden Option, insbesondere für Menschen mit Unverträglichkeiten, Schwangere, Kinder und natürlich Veganer*innen. Wir zeigen dir, worauf du bei deinem Kauf achten musst, bieten dir eine Liste mit veganen Medikamenten und beleuchten das Thema Tierversuche. 

Woher weißt du, ob Medikamente vegan sind? 

Der Blick in die Packungsbeilage bietet oft nur begrenzte Informationen darüber, ob Medikamente tierische Inhaltsstoffe enthalten. Eine vollständige Liste der Inhaltsstoffe kann dir deine Apotheke geben. Es ist allerdings wichtig zu beachten, dass tierische Komponenten oft nicht direkt in den Medikamenten enthalten sind, sondern im Produktionsprozess verwendet werden. Um absolut sicherzugehen, kannst du den Hersteller kontaktieren.

Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs, die häufig in Medikamenten enthalten sind

Um dir eine kleine Hilfe zu geben, haben wir Wirkstoffe aufgelistet, die oft vom Tier stammen.

  • Konjugierte Östrogene: Werden häufig bei Hormontherapien verwendet und stammen aus dem Urin von Stuten.
  • Heparin: Ein Blutgerinnungshemmer, der vorbeugend gegen Thrombose wirkt. Dieser wird aus der Darmschleimhaut von Schweinen gewonnen.
  • Chondroitinsulfat: Wird zur Förderung des Knorpelaufbaus eingesetzt und aus Schlachtabfällen von Hühnern, Rindern oder Haien hergestellt.
  • Impfstoffe: Die meisten Impfstoffe sind nicht vegan. Insbesondere bei der Herstellung von Grippeimpfstoffen werden Hühnerembryos verwendet.
  • Verdauungsenzyme: Bei Bauchspeicheldrüsenerkrankungen können Verdauungsenzyme erforderlich sein, von denen einige tierischen Ursprungs sind.
  • Omega-3-Fettsäuren: Häufig aus Fischöl gewonnen, es gibt jedoch auch vegane Alternativen aus Algen.
  • Vitamin D3: Normalerweise aus Schafwolle gewonnen. Jedoch gibt es auch hier vegane Alternativen aus Algen.

Auch wenn die Wirkstoffe in Medikamenten vegan sind, kann es sein, dass Zusätze tierischen Ursprungs enthalten sind. 

  • Es besteht die Möglichkeit, dass Lactose enthalten ist, da sie in Tabletten als Füllstoff verwendet wird. Vegane Alternativen hierfür sind Saccharose oder Stärke. 
  • Tabletten oder Kapseln können eine Hülle aus Gelatine haben, die aus Tierhäuten und Knochen gewonnen wird. Vegane Ersatzstoffe sind Kapseln aus Stärke, Carrageen oder Hydroxypropylmethylcellulose.
  • Bienenwachs kann in bestimmten Cremes enthalten sein. 
  • In einigen Cremes kann Lanolin enthalten sein, das aus Schafwolle gewonnen wird. 
  • Schellack wird häufig als Tablettenüberzug verwendet und basiert auf den Ausscheidungen von Schildläusen. Vegane Alternativen hierfür sind pflanzliche Wachse. 
  • Wenn dein Medikament rot ist, enthält es wahrscheinlich den aus Läusen gewonnenen Farbstoff Karminrot.
  • Stearate, wie beispielsweise Magnesiumstearate, dienen als Füll- oder Bindemittel. Sie können sowohl tierischen Ursprungs sein, etwa aus Schweineschmalz oder Rindertalg, als auch pflanzlich aus Soja- oder Rapsöl hergestellt werden. Leider lässt sich dies nicht immer eindeutig erkennen.

Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Herstellungsmethoden ändern können und in einigen Fällen gibt es mittlerweile mehrere vegane Alternativen für bestimmte Wirkstoffe. Falls es noch keine Alternativen gibt, ist es sinnvoll, deiner Gesundheit Vorrang zu erlassen und eine Ausnahme zu machen. Sprich in dem Fall am besten mit medizinischem Fachpersonal.


Bei der Suche nach veganen Medikamenten gibt es zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen (Bild: Ca-ssis, Getty Images).

Liste mit veganen Medikamenten**

Es ist gar nicht so einfach, vegane Medikamente zu finden. Um dir eine mühsame Suche zu ersparen, haben wir eine praktische Liste für dich erstellt.

Vegane Schmerzmittel

Die wohl am häufigsten genutzten Arzneimittel sind Ibuprofen und Paracetamol. Natürlich dürfen diese auch bei Veganer*innen nicht im Apothekenschrank fehlen

Ibuprofen:
Ibuprofen hilft bei Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Gelenkschmerzen, Menstruationsbeschwerden und wirkt zudem entzündungshemmend.

  • Die IBU-ratiopharm 400mg Tabletten (*) sind vegan, laktose- und glutenfrei. Sie lindern akute Schmerzen,Entzündungen und wirken fiebersenkend. 
  • Wenn dich Gelenk- oder Rückenschmerzen plagen, dann ist das doc 5% Schmerzgel (*) eine vegane Lösung für dich.         
  • Für die Kleinen unter uns sind Zäpfchen häufig die beste Lösung. Die ib-u-ron 150 mg Zäpfchen sind vegan und helfen Kindern schnell auf die Beine. 

Paracetamol:
Paracetamol lindert Schmerzen und Fieber. Der Wirkstoff ist außerdem magenschonender als Ibuprofen.

  • Bei den Paracetalgin 500 mg Tabletten (*)  ist Paracetamol mit natürlichen Algin kombiniert. Durch das Algin löst sich die Tablette schneller auf und wirkt bereits nach 10 Minuten. 
  • Die Paraveganio 500 mg Tabletten sind das erste von The Vegan Society zertifizierte Medikament. Des Weiteren wird es in Deutschland hergestellt und gelangt auf kurzem Weg in eure Apotheke, also auf jeden Fall eine vegane und nachhaltige Alternative.

Vegane Erkältungsmittel

Mit den sinkenden Temperaturen im Herbst und dem damit einhergehenden Anstieg von Infektionsquellen wird es immer relevanter, Medikamente gegen Erkältung zu finden.
Wir haben einige für dich rausgesucht: 

  • Der Sinupret Saft (*) ist eine vegane Alternative gegen Entzündungen in den Nasennebenhöhlen. 
  • Die OlyGrippal Tag und Nacht Kombination(*) aus zwei unterschiedlichen Tabletten enthält Paracetamol, also lindert Schmerzen,aber wurde zusätzlich  speziell für Erkältungssymptome wie Husten oder Schnupfen entwickelt. Bei Amazon gibt es eine Handcreme dazu. 
  • Das japanische Heilpflanzenöl von SUNLIFE (*) ist perfekt geeignet zum Inhalieren und Einreiben. Die ätherischen Öle helfen zudem auch bei Muskelbeschwerden.
  • Eine ausreichende Vitamin C Zufuhr ist wichtig für das Immunsystem. Die BIOMETA Cranberry Kapseln (*) enthalten hochdosiertes Vitamin C. Cranberries sollen außerdem bei Blasenentzündungen helfen.

Weitere nachhaltige Ratschläge gegen Erkältungen findest du hier: Nachhaltige Tipps gegen Erkältungen

Vegane Medikamente und Tierversuche

Bei der Entwicklung und Zulassung von neuen Medikamenten sind Tierversuche rechtlich vorgeschrieben. Also selbst wenn ein Medikament keine Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs enthält, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese an Tieren getestet wurden. 
Es gibt jedoch heutzutage einige Generika, für die keine neuen Tierversuche durchgeführt werden. Generika sind Medikamente, die über denselben Wirkstoff wie ehemals patentgeschützte Arzneimittel verfügen. Jedoch ist das Patent abgelaufen und neue vegane Hilfsstoffe oder Produktionstechnologien können verwendet werden.

Forschungsmethoden ohne Tierleid

Einige Forschende arbeiten daran, dass in Zukunft keine Tierversuche mehr durchgeführt werden müssen. Zellkulturforschung, Computermodelle, Miniorgane, komplexe Multi-Organ-Chips oder Epidemiologie sind Beispiele für Forschungsmethoden, die Tierleid verringern können. Bei der Zellkulturforschung müssen zwar dem Tier zunächst Zellen entnommen werden, diese können dann aber vermehrt und manchmal über Jahre hinweg am Leben gehalten werden. Bei diesen Forschungsmethoden ist es nicht möglich zu wissen, wie sich die Medikamente auf den gesamten menschlichen Organismus auswirken, aber Tieren wird ein qualvoller und oftmals unnötiger Tod im Labor erspart. Darüber hinaus können durch Tierversuche ebenfalls keine genauen Vorhersagen getroffen werden, da tierische Zellen oft anders aufgebaut sind als menschliche Zellen und viele Tiere womöglich anders auf Wirkstoffe reagieren als Menschen. Aspirin beispielsweise kann embryonale Fehlbildungen bei Katzen, Hunden, Affen, Mäusen, Kaninchen und Ratten hervorrufen.

Das Thema Tierversuche ist eine komplizierte ethische Debatte und selbst unter Ärzt*innen sehr umstritten. Für welche Medikamente man sich letztendlich entscheidet, ist jedem selbst überlassen und kommt auf die Krankheit, das eigene Empfinden und die eigenen Bedürfnisse an.
Einen Schwerpunkt auf die Entwicklung von Forschungsmethoden ohne Tierversuche zu setzen, könnte jedoch in Zukunft vielen Tieren Leid ersparen. Wenn dich das Thema interessiert und du dich genauer informieren möchtest, was die alternativen Forschungsmethoden angeht, dann wende dich an den Verband Ärzte gegen Tierversuche e.V. oder an PETA.


Tierversuche sind gesetzlich vorgeschrieben, führen aber häufig zu überflüssigem Leid und Tod von Tieren (Bild: Motortion, Getty Images).

Vegane Medikamente für einen gesunden Körper und eine gesunde Umwelt – ein Fazit

Auch wenn Tierversuche immer noch vorgeschrieben sind, sind vegane Medikamente eine nachhaltigere und tierfreundlichere Wahl als herkömmliche Arzneimittel. Wenn du dich das nächste Mal krank fühlst, achte gerne mehr auf die Inhaltsstoffe und greife zu einer veganen Alternative. Oftmals erzielen sie die gleiche Wirkung und du leistest einen Beitrag zum Wohl der Tiere und der Umwelt. Wende dich bei Unsicherheiten bitte an medizinisches Fachpersonal.

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