Die Weite des Ozeans, das Rauschen der Wellen und das Gefühl von Freiheit – Surfen fasziniert Menschen auf der ganzen Welt und gehört zu den beliebtesten Wassersportarten weltweit. Doch leider hat der angesagte Sport auch seine Schattenseiten: Die Herstellung herkömmlicher Surfbretter belastet die Umwelt und trägt zur Verschmutzung der Ozeane bei. Insbesondere die Meere führen uns immer wieder vor Augen wie stark unser Ökosystem durch den hohen Verbrauch von Plastik und den schädlichen Abfällen belastet wird. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, gibt es mittlerweile immer mehr Anbieter, die nachhaltige Surfbretter produzieren und damit ihren Fokus auf den Schutz unserer Ozeane legen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Boards werden nachhaltige Surfboards aus umweltfreundlichen Materialien wie Bambus oder recyceltem EPS-Schaum hergestellt. Bei der Produktion wird auf den Einsatz schädlicher Chemikalien verzichtet. Der Fokus liegt hierbei auf der Langlebigkeit und die Wiederverwendbarkeit der Materialien. Wir zeigen dir im folgenden Beitrag, was eigentlich die Problematik bei herkömmlichen Surfboards ist, auf welche nachhaltigen Kriterien du achten solltest und mit welchen Anbietern du umweltfreundlich durch die Wellen reiten kannst.
Die Umweltauswirkungen von herkömmlichen Surfboards
Um das Meer und die Wellen in Angriff zu nehmen, ist ein Surfbrett natürlich ein wichtiger Teil der Grundausstattung. Was jedoch viele Surfer*innen nicht wissen: Die Herstellung herkömmlicher Surfbretter hat erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt. Der Einsatz von Polyurethan-Schaum und Polyesterharz bei den Surfbrettern führt zu einem hohen Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen in der Produktion. Chemisches Harz ist beispielsweise ein problematischer Stoff, denn es weist ähnliche Umweltauswirkungen wie Plastik auf. Da es sich biologisch nicht abbauen lässt, bleibt es im Ökosystem erhalten und schadet damit langfristig der Umwelt. Außerdem entstehen bei der Herstellung und Entsorgung dieser Materialien giftige Abfälle, die oft in den Ozeanen landen. Diese toxischen Materialien und Abfälle können nicht nur das Ökosystem der Ozeane gefährden, sondern auch Gesundheitsprobleme für Wellenreiter*innen und Meeresbewohner verursachen. Es ist also definitiv an der Zeit, dass wir uns mit Alternativen beschäftigen und nachhaltige Surfbretter in Betracht ziehen.
Bei der Herstellung herkömmlicher Surfboards entstehen Abfälle, die unser Ökosystem stark belasten (Bild: MCCAIG, Getty Images Signature).
Die Vorteile von nachhaltigen Surfboards
Nachhaltige Surfboards bieten viele Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Boards. Zum einen werden sie aus umweltfreundlichen Materialien wie Bambus oder recyceltem EPS-Schaum hergestellt, wodurch der Einsatz schädlicher Chemikalien vermieden wird. Die Produktion erfolgt unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsprinzipien, die auf Langlebigkeit und der Wiederverwendbarkeit der Materialien abzielen. Dadurch wird nicht nur die Umweltbelastung reduziert, sondern auch die Lebensdauer des Surfboards um einiges erhöht. Ein weiterer Vorteil von nachhaltigen Surfboards besteht darin, dass sie oft handgefertigt sind und somit eine höhere Qualität und Individualität bieten. Wer sich für ein nachhaltiges Surfbrett entscheidet, kann somit nicht nur etwas Gutes für die Umwelt tun, sondern auch ein einzigartiges Board besitzen, das perfekt auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist
Hast du Lust noch eine weitere aufregende Wassersportart auszuprobieren? Wir stellen dir eine etwas andere Art des Surfens vor: Kiteboards – Surfen mit dem Wind.
Nachhaltiges Material für Surfboards
Der Aufbau eines klassischen Surdbretts besteht meist aus einem Schaumkern, welches bei einem herkömmlichen Board aus Polyurethan besteht und einer äußeren Schicht aus Fiberglas und Harz. Das sorgt zum einen für eine erhöhte Stabilität um dem starken Wellengang stand zu halten, ermöglicht es dir aber gleichzeitig flexibel durch die Wellen zu gleiten. Nachhaltige Surfboards werden aus einer Vielzahl von umweltfreundlichen Materialien hergestellt, die das Wellenreiten zu einem nachhaltigen Erlebnis machen
Bambus
Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, der leicht und stabil ist. Es wird häufig als Kernmaterial im Inneren des Surfbretts verwendet und kann mit anderen Materialien wie recyceltem EPS-Schaum oder Holz kombiniert werden. Bambus hat eine hervorragende Widerstandsfähigkeit, ist widerstandsfähig gegenüber Stößen und bietet eine gute Flexibilität.
Kork
Kork ist ein natürlicher, regenerativer Rohstoff, der langlebig, leicht, wasserabweisend und rutschfest ist. Kork wird oft in Kombination mit anderen Materialien verwendet, um eine optimale Balance zwischen Gewicht und Stärke zu erreichen. Das Material hat auch eine gute Wärmeisolierung, was es zu einer guten Wahl für kalte Wasserbedingungen macht.
Recycelter EPS-Schaum
Recycelter EPS-Schaum wird aus recyceltem Polystyrol hergestellt, das normalerweise in Mülldeponien landen würde. Herkömmliches Polystyrol wird beispielsweise in geschäumter Form für Verpackungen oder zur Schall- und Wärmedämmung genutzt Im Vergleich zu herkömmlichem Polyurethan-Schaum hat die Herstellung der recycelten Alternative eine geringere Auswirkung auf die Umwelt bei der Herstellung. Recycelter EPS-Schaum hat die gleichen Eigenschaften wie herkömmlicher Schaum, einschließlich der Stabilität und Haltbarkeit. Der Schaumkern eines Surfboards bildet das Volumen und die Form des Boards. Normalerweise wird der Kern von Polyesterharz umschlossen, um dem Board seine Festigkeit und Form zu geben.
Holz
FSC-zertifiziertes Holz, welches aus einer nachhaltigen Forstwirtschaften stammet, ist ein traditionelles Material für umweltfreundliche Surfboards. Holzbretter sind langlebig und haben eine einzigartige Optik. Sie bieten eine gute Stabilität, Haltbarkeit und Flexibilität für ein optimales Surf-Erlebnis. Holz kann auch in Kombination mit anderen Materialien verwendet werden, um auch hier eine optimale Balance zwischen Gewicht und Stärke zu erreichen.
Die Wahl des Materials für ein nachhaltiges Surfboard hängt oft von individuellen Bedürfnissen, Surfstil und Vorlieben ab. Es ist daher wichtig bei der Wahl deines nachhaltigen Surfboards auf langlebige und umweltfreundliche Materialien zu achten.
Innovative Ansätze bei der Herstellung nachhaltiger Surfboards
Es gibt eine Vielzahl von innovativen Ansätzen bei der Herstellung von nachhaltigen Surfbretter, die darauf abzielen, den ökologischen Fußabdruck dieser Produkte zu reduzieren. Ein Beispiel dafür sind 3D-gedruckte Surfboards aus nachhaltigen Materialien wie Bambus oder recyceltem EPS-Schaum. Durch die Verwendung von 3D-Drucktechnologie können Surfboard-Designer*innen die Form und Geometrie des Boards präzise steuern, was zu einem effizienteren Einsatz von Materialien führt. Ein weiterer vielversprechender Ansatz besteht in der Verwendung von Algen als nachhaltige Alternative für Schaumkerne. Algen haben das Potenzial, als nachhaltiger Ersatz für Polyurethan-Schaumkerne zu dienen, da sie schnell wachsen und keine schädlichen Chemikalien enthalten. Innovative Ansätze wie diese zeigen, dass es möglich ist, nachhaltige Surfbretter herzustellen, die sowohl ökologisch als auch funktional sind.
Zertifizierungen und Standards
Es gibt verschiedene Zertifizierungen und Standards für nachhaltige Surfboards, die sicherstellen, dass die Boards unter einem hohen Umweltstandard hergestellt werden. Eine dieser Zertifizierungen ist das Ecoboard Project, das von der Sustainable Surf Organisation ins Leben gerufen wurde. Dieses Projekt zertifiziert Surfboards aus umweltfreundlichen Materialien und stellt sicher, dass die Herstellung dieser Boards unter bestimmten Nachhaltigkeitsprinzipien erfolgt. Ein weiterer Standard ist der "Cradle to Cradle"-Ansatz, der auf einer Kreislaufwirtschaft basiert und sicherstellt, dass alle Materialien in einem Board am Ende ihres Lebenszyklus vollständig wiederverwendet oder recycelt werden können. Umweltstandards wie diese gewährleisten nicht nur, dass nachhaltige Surfboards umweltfreundlich sind, sondern auch eine transparente Lieferkette haben, indem sie den Ursprung und die Verarbeitung der verwendeten Materialien offenlegen. Indem Surfer*innen nachhaltige Surfboards kaufen, können sie dazu beitragen, die Umweltauswirkungen der Surf-Industrie zu verringern.
Mit einem nachhaltigen Surfboard nimmst du bewusst jede Welle, ohne dabei die Meere zu gefährden (Bild: Yaroslav Shuraev, Pexel).
Nachhaltige Surfboard-Anbieter im Überblick
Wir haben dir im Folgenden einige Shops herausgesucht, die nachhaltige Surfboards anbieten mit denen du dich sicher in den Wellen fühlst.
Collective Surfboards
Collective Surfboards sind für ihre umweltfreundlichen Materialien und innovativen Designs bekannt. Alle Boards haben einen recycelbaren EPS-Kern und sind mit Epoxidharz auf Pflanzenölbasis laminiert, was geringe Auswirkungen auf die Umwelt ausübt. Die Verwendung von hochwertigen Materialien sorgt für eine lange Haltbarkeit und macht die Boards ideal für eine bessere und langfristige Leistung. Ein einzigartiges Merkmal von Collective Surfboards ist der Einsatz von Kork, einem nachhaltigen Material, das aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird. Auch die Verwendung von Paulownia-Holz im Surfbrettbau ist eine sinnvolle Wahl, da es Widerstandsfähigkeit, Leichtigkeit, Steifigkeit und Nachhaltigkeit vereint. Collective Surfboards verzichten komplett auf Fiberglas, um die Auswirkungen auf die Umwelt weiter zu reduzieren. Die Harztönungen werden von erfahrenen Kunsthandwerker*innen aufgetragen, um ein einzigartiges Kunstwerk zu schaffen. Mit verschiedenen Farbkombinationen kannst du dein eigenes Board individuell gestalten. Die nachhaltigen Surfbretter sind nicht nur funktional, sondern auch umweltfreundlich und schön anzusehen – eine perfekte Kombination für Surfer*innen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen.
Kun_tiqi
Kun_tiqi produziert ökologische Surfboards, die in aufwändiger Handarbeit von erfahrenen Herstellern aus dem nachhaltigen Material Balsaholz gefertigt werden. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Herstellung von Holz-Surfboards ist Kun_tiqi Experte darin, jedem Board die perfekte Form zu verleihen. Durch die Verwendung bewährter Technologien und neuester Werkstoffkombinationen besitzen die Surfboards optimale Flexibilität und Widerstandsfähigkeit. Darüber hinaus verwendet Kun_tiqi überwiegend nachwachsende Materialien und Rohstoffe bei der Produktion, die geringere negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit der Balsa-Holz-Surfboards von Kun_tiqi überzeugen immer mehr Surfer*innen. Doch auch in Bezug auf Surfeigenschaften sind sie weit voraus: Sie bieten ein hervorragendes Fahrgefühl und eine lange Haltbarkeit bei guter Pflege.
POLYOLA
Bei POLYOLA steht Nachhaltigkeit im Fokus des gesamten Unternehmenskonzepts. Das Unternehmen möchte Verantwortung für die Auswirkungen seines Unternehmens auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft übernehmen und arbeitet daher an einer verantwortungsvollen Nutzung der Ressourcen. Dabei betrachtet POLYOLA die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht und ökologisch verträglich gleichberechtigt. Die nachhaltigen Surfboards von Polyola werden lokal in Europa hergestellt und basieren auf einem Kern aus recyceltem Polyurethanschaum, der sogar recycelbar ist. Darüber hinaus setzt das Unternehmen bei der Laminierung der Boards auf ein spezielles Polyesterharz mit hohem Bioanteil, um auch hier den Nachhaltigkeitsanspruch zu erfüllen.
Surfganic Eco Surfboards
Die Surfganic Eco Surfboards bieten nicht nur hervorragende Leistung auf dem Wasser, sondern überzeugen zusätzlich mit Nachhaltigkeit. Das Korkdeck des Boards und die speziell entwickelte Verarbeitungsweise sorgen für einen natürlichen Halt und die nötige Dämpfung. Die Boards werden in Deutschland handgefertigt, wodurch Transportwege minimiert werden und eine lokale und umweltfreundliche Lieferkette gewährleistet wird. Die Rohlinge enthalten bereits 20 % recyceltes Material und werden in unmittelbarer Nähe der Produktionsstätte hergestellt. Die ausgeklügelte Konstruktion gibt den Eco Boards einen enormen Flex, während gleichzeitig auf Umweltschutz geachtet wird.
WAU-SURFBOARDS
WAU-SURFBOARDS setzt auf Umweltfreundlichkeit und arbeitet ausschließlich mit Herstellern, die ähnliche Nachhaltigkeitsprinzipien verfolgen, zusammen. Die Surfbretter sind mit Flachsfasern laminiert, die nicht nur biologisch abbaubar und recycelbar sind, sondern auch technisch bessere Eigenschaften als einige herkömmliche Materialien bieten. Darüber hinaus schützt eine Bambusverkleidung das Board vor Druckstellen und bietet zusätzliche Flexibilität. Das Unternehmen verwendet auch hochwertiges Bio-Epoxidharz, das aus bis zu 56 % erneuerbaren Ressourcen hergestellt wird und als das umweltfreundlichste Harz auf dem Markt gilt. Die Konstruktion des Boards ist statisch und besteht aus Basalt oder Flachs, um die Stabilität zu verbessern und Schläge zu absorbieren.
Nachhaltig Surfen für die Umwelt
Der Duft von Salzwasser und der Klang der Wellen am Strand – Surfen ist für viele von uns mehr als nur eine Sportart, es ist eine Lebenseinstellung. Doch während wir die Schönheit der Natur genießen und eine tiefe Verbundenheit zu ihr spüren, sollten wir nicht vergessen, dass unser Handeln auch Auswirkungen auf die Umwelt hat. Aus diesem Grund setzen glücklicherweise immer mehr Surfboard-Hersteller auf Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Handeln. Von biologisch abbaubarem Kork bis hin zu recycelten Materialien – nachhaltige Surfbretter sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern bieten auch eine erstklassige Performance auf den Wellen. Es ist an Zeit, nachhaltige Hersteller zu unterstützen und umweltbewusst zu surfen, um unsere Ozeane und Strände zu erhalten und zu schützen.
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