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Kloster Elixier – Dr. Jaglas im Interview

INTERVIEW | Die Apothekerfamilie Jaglas produziert den hochprozentigen Magenbitter "Kloster-Elixier" auf Basis einer mittelalterlicher Klosterrezeptur.

INTERVIEW | Die Apothekerfamilie Jaglas produziert den hochprozentigen Magenbitter "Kloster-Elixier" auf Basis einer mittelalterlicher Klosterrezeptur.

25.07.2022 | Ein Interview geführt von Anna-Elisa Huhn und Kira Gretencord | Bild: Dr. Jaglas

Heilkräuter wie das Tausendgüldenkraut, Enzian und die Zitwerwurzel finden sich oft in der Naturheilkunde und sind darüber hinaus nicht besonders bekannt. Dabei haben diese eine ganz besondere Kräuternote und eignen sich durch den oft hohen Gehalt an Bitterstoffen und ätherischen Ölen auch als Verdauungshelfer.

Die Familie Jaglas entwickeln und produzieren ihren hochprozentigen Magenbitter nach einer althergebrachten Rezeptur in ihrer Apotheke. Dabei orientieren sie sich an dem deutschen Arzneibuch, alten Kompendien und überlieferter Kräuterkunde. Die ursprünglich verwendeten Bitterkräuter wuchsen in Klostergärten und wurden schon früher als Verdauungshelfer sehr geschätzt. Im Interview verrät die Gründerin und promovierte Apothekerin Christina Jagla mehr über die Ursprünge und die Herstellung von Dr. Jaglas.

LifeVerde: Liebe Christina, bitte gib uns doch einen kurzen Überblick über euer Sortiment. Was genau ist ein Artischocken-/Ginseng- und Maca-Elixier und welche Vorteile bringt dies mit sich?

Elixier bedeutet „Auszug aus Heilkräutern“. Bei unserem Artischocken-/ Ginseng- und Maca-Elixier handelt es sich um hochprozentige Digestife (Kräuterbitter) die aus über 30 Kräutern, Wurzeln und Rinden bestehen, die man eher aus der Medizin als aus Lebensmitteln kennt.

 Wie werden die Elixiere hergestellt und wie läuft bei euch die Qualitätssicherung ab?

Alle drei Elixiere bestehen als Grundlage aus den gleichen Bitterkräutern einer mittelalerlichen Klosterapotheken-Rezeptur. Hierfür produzieren wir über 13 Kräutertinkturen (schonende Kalt-Mazerationen ausgewählter Kräuter von bis zu einigen Wochen). Erst am Ende werden die verschiedenen Kräutertinkturen zusammengefügt, um einen ausbalancierten Geschmack zu erzielen. Es folgen die Beigabe von regionalen Artischockenblättern für das Artischocken-Elixier, koreanischer Ginsengwurzeln für das Ginseng-Elixier sowie peruanische Macawurzeln für das Maca-Elixier.

Die mazerierten Kräuter sind nach deutscher Arzneibuch Qualität zertifiziert, was sowohl ihre hohe Reinheit als auch ihren standardisiert hohen Gehalt an Bitterstoffen und Ätherischen Ölen wiederspiegelt. Aus diesem Grund eignen sie sich perfekt als Digestif („Verdauer“) nach dem Essen. Die hierdurch intensiv schmeckende Kräuternote kommt am besten beim puren Genuss (oder mit ein paar Eiswürfeln) zu Geltung.

Du bist promovierte Apothekerin und als Gründerin des Berliner Unternehmens Dr. Jaglas Expertin für Bitterkräuter. Die Kräuterheilkunde steht in der Gesellschaft aber oftmals der Schulmedizin gegenüber, wie siehst du das?

Man unterscheidet zwischen Naturheilkunde, Phytopharmaka und Traditionellen Arzneimitteln. Bei unseren Elixieren handelt es sich um hochprozentige Digestife mit einer extremst hohen Reinheit und Qualitätsstufe. Auch wenn wir nach wie vor Kunden haben, die die Elixiere nur teelöffelweise nach dem Essen oder in einem Glas Mineralwasser konsumieren, werden die Kräuterbitter ganz klar als hochwertige Genussmittel eingestuft.

Das Leitbild von Dr. Jaglas ist es, Tradition und Charakter miteinander zu verknüpfen. Die hochprozentigen und nicht alkoholischen Kräuterspirituosen stammen aus Eurer Familienapotheke: Worin lag die Motivation, Dr. Jaglas zu gründen und Menschen die Kräuterbitter näherzubringen?

Im wahrsten Sinne des Wortes wollte ich unsere Kräuterspezialitäten auch ausserhalb der Apotheke gehobener Gastronomie, ausgewählten (Feinkost)handel und Concept Stores schmackhaft machen. Mittlerweile exportieren wir weltweit. Entwicklung und Teile der Produktion finden noch in unserer Apotheke statt.


Über Jahrzehnte verfeinerte Klosterapotheken-Rezeptur des 15. Jahrhunderts. Bild: Dr. Jaglas

Welche Kräuter verwendet ihr hauptsächlich und wo liegen – abgesehen vom Geschmack – Unterschiede in der Wirkung?

Wir verwenden primär Kräuter die man eher aus der Medizin als aus Lebensmitteln kennt z.B. Baldrian, Ginseng oder Zitwerwurzel. Meist haben diese Kräuter einen hohen Gehalt an Bitterstoffen und Ätherischen Ölen und eignen sich daher perfekt nach einer Mahlzeit als Digestif oder „Verdaungsschnaps“.

Eure Produktvielfalt reicht von den Bitter-Elixieren bis hin zum zuckerfreien Gin und alkoholfreien Hibiskus-Aperitif. Was macht euren Gin und den alkholfreien Hibiskus-Aperitif so besonders?

Unser Gin ist die destillierte Form von unserem Kräuterbitter, dem Ginseng-Elixier. Unser Ginseng Gin hat daher eine unfassbar hohe Kräuternote. Ausserdem gehört er zu einer sehr kleinen Anzahl an Gins, die nicht aus Neutralalkhol sondern aus 5-fach destillierten Weizenalkohol produziert wird. Gepaart mit der hohen Kräutrnote gibt es ihm solch eine Samtigkeit, dass er auch sehr gut pur genossen werden kann. Besonders ist sicherlich auch, dass er komplett zuckerfrei ist und in Deutschland mit seinen 50%vol zu den Gins mit dem höchsten Alkoholgehalt gehört. Daher  darf er sich auch „Dry“ und „Navy Gin“ nennen. Die hochwertige Geschenkverpackung ist übrigens auch sehr schön und wurde mit dem German Design Award Special Mention ausgezeichnet.

 Bei unserem alkoholfreien Herben Hibiskus handelt es sich um die deutsche Version von Aperol. Mit Tonic oder alkoholfreien Sekt kann man schnell einen perfekten „Hibiskus Spritz“ mixen. Neben Hibiskus, Enzian, Chirettakraut und Rosmarin ist die dezente Whiskynote im Abgang sicherlich ein kleines oder auch großes Highlight.

Was sind eure Pläne für die Zukunft, plant ihr vielleicht noch weitere Elixiere bzw. Spezialitäten mit weiteren Kräutern?

Gerade arbeiten wir an einer weiteren, alkoholfreien Variante. Der Fokus liegt wieder auf bedacht ausgewählte Kräuter, einer herben Note (wenig Zucker) und einer hohen Reinheit. 

Vielen Dank für das Interview, liebe Christina!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Dr. Jaglas stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

 

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