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Wer Honig nur aus dem Supermarkt kennt, verpasst das Beste

INTERVIEW | "Die Idee zu Heimathonig entstand während einer Reise nach Kanada. Wir konnten dort erleben, wie vielseitig die unterschiedlichen Honige sind. Das hatte mit der Einheitspampe aus dem Supermarkt nichts zu tun. Zurück in Deutschland machten wir uns auf die Suche nach regionalem Honig von der Nordsee bis zu den Alpen." Ein Interview mit Heike Helfenstein.

INTERVIEW | "Die Idee zu Heimathonig entstand während einer Reise nach Kanada. Wir konnten dort erleben, wie vielseitig die unterschiedlichen Honige sind. Das hatte mit der Einheitspampe aus dem Supermarkt nichts zu tun. Zurück in Deutschland machten wir uns auf die Suche nach regionalem Honig von der Nordsee bis zu den Alpen." Ein Interview mit Heike Helfenstein.

27.06.2017 - das Interview führte Gessica Mirra

LifeVERDE: Wie kam es zur Gründung von Heimathonig.de und welche Firmenphilosophie verfolgen Sie?

Heike Helfenstein: Die Idee zu Heimathonig entstand während einer Reise nach Kanada. Wir konnten dort erleben, wie vielseitig die unterschiedlichen Honige sind. Das hatte mit der Einheitspampe aus dem Supermarkt nichts zu tun. Zurück in Deutschland machten wir uns auf die Suche nach regionalem Honig von der Nordsee bis zu den Alpen.

Dabei lernten wir auch viel über die Wichtigkeit der Bienen für Natur und Artenvielfalt. Die meisten Wild- und Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Die Rechnung ist ganz einfach: Bekommen die regionalen Imker einen fairen Preis für ihren Honig, lohnt sich die Imkerei und die Imker halten mehr Bienen.

Ist das nicht großartig? Wir betreiben aktiven Umweltschutz, indem wir Menschen für regionalen Honig begeistern. Die Idee mussten wir unbedingt Realität werden lassen! Der Umweltschutz-Aspekt ist uns so wichtig, dass wir Gründer kein Geld mit Heimathonig verdienen, sondern jeden Euro sofort wieder für die Imker investieren.

Unser Ziel ist zudem, den Anteil des heimischen Honigs zu stärken. Noch immer werden rund 80% des Honigs in Deutschland importiert. Die Bestäubungsleistung durch die Bienen vor Ort kann man aber nicht importieren. Dafür muss man regionalen Honig kaufen.

Woher beziehen Sie Ihren Honig? Wie wird dieser produziert?

Der auf Heimathonig.de verkaufte Honig stammt von regionalen Imkern aus den verschiedensten Winkeln Deutschlands. Ob aus der Wittstocker Heide, dem Bergischen Land oder aus dem Allgäu: Die Heimathonig-Imker betreiben die Imkerei meist mit großer Begeisterung als Hobby. Uns ist es wichtig, dass sie die Bienen wesensgerecht halten und nicht mit industriellen Methoden. Viele unserer Imker orientieren sich an ökologischen Standards, auch wenn sich nur die größeren unter ihnen die teure Bio-Zertifizierung leisten.

Die Verarbeitung des Honigs geschieht bei unseren Imkern sehr schonend, damit die wertvollen Inhaltsstoffe im Honig nicht verloren gehen. Auch das ist ein großer Unterschied zu vielen importierten Honigen: Bei uns füllt der Imker seinen Honig direkt ab und schickt ihn nicht erst in Fässern um die Welt. Die einzelnen Imker garantieren bei Heimathonig persönlich für die Qualität ihres Honigs.

Welche Produkte aus Ihrem Honig-Shop schätzen Ihre Kunden besonders? Welches Feedback bekommen Sie?

Bei uns gibt es im Großen und Ganzen drei unterschiedliche Kundengruppen.

Die einen suchen einzigartige Honige, die sie geschmacklich überraschen und die sie woanders gar nicht finden. Beim wilden Thymianhonig oder Spargelblütenhonig zum Beispiel macht schon der Name neugierig. Bei anderen Honigen sorgt die einzigartige regionale Komposition der Trachtpflanzen für die Überraschung. So kann auch ein "normaler" Frühtrachthonig mit der ihm eigenen Mischung aus Frühblühern, Ahorn, Weide und Löwenzahn ein unvergleichliches Aroma entfalten. Wir verkosten daher viele Honige und geben und große Mühe, die speziellen Aromen verständlich zu beschreiben.

Andere Kunden suchen gezielt Honige, die so schmecken wie früher. Viele haben aus der Kindheit einen bestimmten Typ Honig in Erinnerung, den sie im Supermarkt nicht kaufen können. Für manche sind das regionale Klassiker wie Schwarzwald-Weißtannenhonig oder Lüneburger Heidehonig. Doch für die meisten zählt noch mehr die Ursprünglichkeit im Geschmack. Wir erhalten immer wieder Feedback, dass Kunden nach langer Suche bei uns fündig geworden sind.

Die dritte Gruppe besteht aus Honig-Puristen. Sie greifen beim Wabenhonig zu, den sie bei uns so bekommen, wie ihn die Bienen im Bienenstock produzieren. Den Honig mitsamt der Wabe zu genießen ist ein wenig in Vergessenheit geraten, doch wir bemerken eine steigende Nachfrage.

Unsere Kunden sagen oft: „Wir hätten nicht gedacht, wie groß die Vielfalt heimischer Honigsorten ist!“ Und das ist ja auch nachvollziehbar: Wer Honig nur aus dem Supermarkt kennt, verpasst das Beste.

Bieten Sie auch andere regionale Produkte an?

Unser Schwerpunkt liegt ganz klar beim Honig. Doch die Bienen produzieren noch vieles mehr. Deshalb gibt es bei Heimathonig auch Pollen, Met (Honigwein) und Bienenwachskerzen. Ein paar unserer Imker stellen auch selbst Salben mit Propolis her.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen?

Nachhaltigkeit ist unser Dreh- und Angelpunkt. Im Zentrum steht nämlich eines der wichtigsten Nutztiere überhaupt: die Biene.

Erst mit ihrem massenhaften Sterben in jüngerer Zeit scheint man sich ihrer Bedeutung langsam etwas bewusster zu werden. Doch wir wollen nicht klagen, sondern stemmen uns mit unseren Imkern dagegen. Unsere Heimathonig-Imker haben die Zahl ihrer Völker in den letzten Jahren deutlich erhöht.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie aktuell zu dem Thema?

Die größte Herausforderung besteht darin, die Bienen weiterhin gesund zu halten. Die immer noch zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft erschwert das Leben der Bienen und somit die Arbeit der Imker immer mehr.

Bislang konzentrieren wir uns darauf, Honig als gesundes Genussmittel zu beschreiben. Dabei leisten Bienen mit ihrer Bestäubung sehr viel mehr! So wie der Eisbär die Auswirkungen des Klimawandels verkörpert, sollte die Biene für nachhaltige Landwirtschaft insgesamt stehen. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dafür ein Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu schaffen. Wir freuen uns, wenn jeder Honig-Liebhaber zu einem Botschafter für nachhaltige Landwirtschaft wird und zu regionalem Honig greift anstelle Importhonig im Supermarkt zu kaufen.

Mehr zum Thema: Nur ein Viertel unseres Honigs kommt aus Deutschland




Kommentare
Hans
13.02.2019
Hallo,
ich weiß, dass der Beirag schon etwas älter ist, aber vielleicht hilft es ja anderen. Ich kann Ihnen Wabenhonig empfehlen. Versuchen Sie es einmal und Sie werden es regelmäßig konsumieren. Hier eventuell wabenhonig kaufen: https://www.wabenhonig.net/

Gruß
Hans

Imkermeister Klaus Ahrens
28.12.2017
Gutes Interview
Und schön das darauf hingewiesen wird nach Möglichkeit den Honig Regional zu beziehen zur Zeit ist aus den aussereuropäischen Ländern ( insbesondere China) zweifelhafte ware unterwegs und leider geht es nicht nur den Bienen schlecht sondern auch den Imkerei Betrieben durch einen guten Absatz an Honig vom Imker wird einiges an Mehrkosten abgefangen.....

Margret Dangelmaier
03.07.2017
Meine Bewunderung gilt der Verwirklichung von Heimathonig.de mit selbst erarbeitetem, fachkundlichem Wissen über Bienen + Imker. Als langjährige, begeisterte Kundin genieße ich nicht nur die Produkte, sondern auch die angenehmen, unproblematischen Modalitäten einer Bestellung bei Heimathonig.de im Internet, nebst informativen Berichten rund um das Thema Bienen - sogar bis zu passenden Rezepten.

Mein Honigbedarf wird zwar von einem heimischen Imker mit immer gleichem Sortiment gedeckt, erhält aber mit den Angeboten von Heimathonig.de eine vielseitige, überraschende Abwechslung auf dem Frühstückstisch.

In der Neugier auf neue, qualitativ echte Honige und dem Wissen, den Bienen, Imkern und der Natur helfen zu können, liegt wohl der Erfolg von Heimathonig.de.

Siegfried Krebs
30.06.2017
Aufgrund meiner bisherigen Bestellungen kann ich heute bestätigen, dass Auftrag, Lieferung und Bezahlmodus von Heimathonig.de professionell abgewickelt wurden, was den Einkauf im Internet recht komfortabel macht.
Das angebotene Sortiment bekomme ich hier nirgends in dieser Breite und Qualität, egal ob ich den urigen Wabenhonig, der es mir sehr angetan hat, oder den für mich doch würzigen, wenngleich gewöhnungsbedürftigen Edelkastanienhonig (am interesssantesten auf geschmacksneutralem Brot) genieße: schon das nervenberuhigende Verkostungsvideo des Herrn Helfenstein weckt Neugierde auf den Frühtrachthonig, den ich mir als nächsten vormerken werde.

Ich finde es gut, dass ich ein naturbelassenes Lebensmittel, bei dessen Einkauf ich eben ein gewisses Vertrauen in den Verkäufer setzen muss, über Ihre Firma so problemlos beziehen kann.
Ihr Video ist dazu geeignet, mein Vertrauen in Heimathonig.de zu erhalten und zu steigern.


Sandra
30.06.2017
Hallo,

ich suche seit Jahren immer wieder nach Honig aus der Region, aber viele Imker sind ausverkauft oder wollen ihre HOnige gar nicht mehr an der Haustür vermarkten. ONline-Angebote werden deshalb immer wichtiger... auch wenn ich am liebsten den Honig aus meiner Heimat im Schwarzwald genieße....

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