News & Tipps

Entspannung für den Alltag – nachhaltiges Sportequipment von styleholz

INTERVIEW | Umweltfreundliche Faszienrollen, -stäbe und -kugeln aus Holz – styleholz vereint Funktionalität, Nachhaltigkeit und Innovation miteinander.

INTERVIEW | Umweltfreundliche Faszienrollen, -stäbe und -kugeln aus Holz – styleholz vereint Funktionalität, Nachhaltigkeit und Innovation miteinander.

14.07.2023 | Ein Interview von Delisa Bangura | Bild: styleholz

Sport und ausreichende Bewegung sind unerlässliche Säulen eines aktiven und ausgeglichenen Lebensstils. Wer seine Muskeln regelmäßig fordert, muss ihnen auch genügend Erholung gönnen. Hilfsmittel wie Faszienrollen, -stäbe oder -kugeln können dabei helfen, die Muskulatur zu entlasten, die Aktivität langfristig aufrechtzuerhalten und die Gelenke zu schützen. Doch viele dieser Produkte bestehen aus Materialien wie Polyethylen oder Polyurethan, die der Umwelt schaden können. Daher ist es wichtig, auf Alternativen zurückzugreifen, die Funktionalität mit Nachhaltigkeit verbinden.

Das Unternehmen styleholz ist Spezialist in Sachen Sportequipment aus Holz und widmet sich vor allem der Fertigung von umweltfreundlichen Faszien-Produkten. Sie haben es sich als Ziel gesetzt, auf Kunststoffe zu verzichten und setzen stattdessen auf nachhaltiges Holz aus Deutschland oder Österreich. Die Produkte werden in einem kleinen Familienbetrieb handgefertigt, wodurch eine hohe Qualität und Nachhaltigkeit gewährleistet wird. André Frühwirth ist einer der beiden Gründer von styleholz und berichtet uns von seiner Inspiration dahinter, welchen Herausforderungen sie sich als Team bereits stellen mussten und wie der Herstellungsprozess der Produkte abläuft.

LifeVERDE: Lieber André, styleholz bietet hochwertiges Sportequipment aus Holz an. Kannst du unserer Community mehr über die Inspiration dahinter erzählen?

André Frühwirth: Paul, mein Mitgründer war vor der Gründung von styleholz Profisportler und ist gleichzeitig im elterlichen Tischlerbetrieb aufgewachsen. Er hat damals den Grundstein für styleholz gelegt. Die Trainingsgeräte, mit denen er damals gearbeitet hat, waren meist aus Plastik und wurden irgendwo am anderen Ende der Welt hergestellt. Das wollte er einfach anders machen. Gemeinsam haben wir dann immer wieder versucht diese Trainingsgeräte zu vereinfachen und aus Holz zu basteln. Mit einem richtig schönen Design. Das war alles ja gar nicht geplant, dass daraus irgendwann mal ein Unternehmen wird, wie es heute ist. Ursprünglich war das eher ein kleines Projekt. Hat sich aber wirklich toll entwickelt.


Das nachhaltige Sportequipment von styleholz setzt auf umweltfreundliches Holz anstelle von Plastik (Bild: styleholz).

Welche Herausforderungen sind euch bereits auf eurem Weg begegnet und wie seid ihr damit als Team umgegangen?

Mittlerweile sind wir ja ein fünfköpfiges Team. Plus eine Mannschaft von ungefähr 20 Personen in der Familientischlerei. Angefangen hat alles aber ganz klein. Und mit einer Menge Naivität. Während Paul das Unternehmertum schon aus seiner Familie kannte, war es für mich etwas ganz Neues. Am Anfang wollten wir sicher zu viele Dinge auf einmal und haben den Fokus etwas verloren. Wir wollten alles direkt perfekt machen und das geht halt nicht immer. Mit der Zeit verliert man aber diese Naivität etwas und lernt, dass man manchmal auch Kompromisse eingehen muss. Der Rückhalt im Team und auch in der Familie war aber immer zu 100% vorhanden und so sind wir gemeinsam zu einer kleinen Marke herangewachsen, die weiß, wofür sie steht.

Ihr habt es euch zur Aufgabe gemacht, eine nachhaltige Alternative zur Faszienrolle zu entwickeln. Worum genau handelt es sich dabei und welche gesundheitlichen Vorteile erhalten Nutzer*innen durch die Anwendung?

Vorweg möchte ich erwähnen, dass die klassische Faszienrolle schon ein tolles Werkzeug ist. Wir möchten diese auf keinen Fall schlecht machen. Tatsache ist aber, dass die Faszienrolle für viele ältere Personen relativ schwierig in der Anwendung ist. Für die meisten Körperbereiche braucht man viel Körperspannung und der Druck auf die Muskulatur ist sehr hoch. Unser Faszienstab bietet hier eine einfache und schonende Alternative. Durch die beiden Griffe links und rechts kann man seine Muskeln ohne Rollen am Boden massieren und dabei auch noch den Druck selbst steuern. Gerade bei bestehenden Schmerzen kann man sich so langsam an die eigene Wohlfühl-Intensität herantasten und Verspannungen lösen. Nebenbei fördert man mit der Faszien Massage auch noch die Durchblutung.

Eure Produkte werden in Handarbeit in einer kleinen Manufaktur in Österreich gefertigt. Wie läuft der Herstellungsprozess ab?

Wir beschreiben es gerne so: Vom Baum bis zu dir nach Hause aus einer Hand. Ursprünglich beginnt alles beim Baum – diese beziehen wir über regionale Sägewerke in ihrer ursprünglichsten Form. Über zwei Jahre trocknet das Holz dann bei uns im Lager. Die letzten Wochen in einer von unseren beiden Trockenkammern. Erst wenn die ideale Holzfeuchtigkeit erreicht ist, geht es an die weitere Verarbeitung. Zuerst setzen wir dabei auf moderne Drehmaschinen und CNC-Fräsen. Diese ermöglichen uns eine effiziente und ressourcenschonende Herausarbeitung von Rohlingen aus dem Holz. Ab dann kommt eine gute Portion altmodischer Handarbeit hinzu. Von der Oberflächenveredelung, über das Platzieren einer kleinen Gravur und der Endmontage unserer Produkte, bis hin zur Verpackung geschieht alles in Handarbeit. Hier unterstützt uns auch immer wieder die Lebenshilfe Oberösterreich, wo Menschen mit Beeinträchtigung einen Arbeitsplatz finden. Schlussendlich übernehmen wir sogar den Versand bis zu unseren Kund*innen selber – dafür haben wir einfach eine eigene kleine Logistik in Zusammenarbeit mit der österreichischen Post aufgebaut.


Die beiden Gründer Paul und André achten auf Nachhaltigkeit in jedem Produktionsschritt (Bild: styleholz).

Woher bezieht ihr die Materialien und auf welche Kriterien achtet ihr dabei, um mehr Nachhaltigkeit sicherzustellen?

Tatsächlich werden wir hin und wieder gefragt, ob unsere Produkte ein Nachhaltigkeitssiegel tragen (FSC oder PEFC). Ursprünglich dachten wir auch: Ohne Siegel geht nicht. Das ist aber ein wenig die anfängliche Naivität, die ich vorhin angesprochen hatte. Wenn man bedenkt, wieviel Bürokratie mit so einer FSC-Zertifizierung einhergeht, ist das für ein Startup ganz schön schwierig. Aber nicht nur für uns, sondern auch für die kleinen Sägewerke in Oberösterreich mit denen wir Zusammenarbeit. Die beziehen ihr Holz direkt aus der Region, aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern – nur eben ohne Siegel. Immerhin ist Österreich eines der wenigen Länder der Welt, in denen jedes Jahr die Waldfläche größer wird. Nun müssten wir aber auf die Zusammenarbeit mit diesen kleinen Betrieben verzichten, während Holz, welches von irgendwo mit dem Schiff importiert wird, ein Nachhaltigkeitszertifikat trägt. Für uns war dann relativ schnell klar: Wir setzen lieber auf Regionalität und suchen unsere Partnerbetriebe nach anderen Kriterien aus. Das machen wir auch heute noch so. Selbst wenn wir andere Materialien verarbeiten, schaffen wir es meist diese komplett aus Österreich oder Deutschland zu beziehen. Und wenn wir es nicht direkt von Anfang an schaffen, dann suchen wir so lange nach einer Lösung, bis wir unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden.

Zu guter Letzt: Hast du einen Tipp, worauf man als Einsteiger*in achten sollte, wenn man sich eine Faszienrolle zulegen möchte?

Auf jeden Fall! Ein Irrglaube begegnet uns tatsächlich immer wieder. Viele denken, dass Faszientraining nur effektiv sein kann, wenn man höchst schmerzhaften Druck ausübt. Das entspricht aber nicht der Wahrheit. Denn was passiert, wenn der Körper Schmerzen erfährt? Du spannst dich noch mehr an. Gerade für ältere Personen kann sehr hoher Druck sogar zu Gefäßschäden führen. Viel wichtiger ist eine gezielte und regelmäßige Anwendung mit einem gewissen Wohlfühl-Schmerz. Oft ist hier ein Faszienstab einfach die bessere Wahl. Wichtig ist vor allem sich vorab darüber Gedanken zu machen, welche Körperbereiche man in den Fokus der Massage rücken möchte und wie hier die einfachste Anwendung gelingt. Denn einfach bedeutet am Ende auch, dass man über längere Zeit motiviert bleibt.

Vielen Dank für das Interview, André!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an styleholz stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

___________________________________________

Das könnte dich auch interessieren:

Outdoor – weit atmen, weit schauen, weit gehen

Folge uns auf Instagram, um keine nachhaltige Alternative mehr zu verpassen: LifeVERDE




Kommentar erstellen

Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *
Auch interessant


Grüne Unternehmen