Grüne Wirtschaft

Nachhaltige Mützen, Stirnbänder & Schals

In der kalten Jahreszeit brauchen wir sie, um nicht zu frieren. Doch ein Blick auf die Zusammensetzung zeigt, dass die meisten Strickwaren aus Kunstfasern bestehen. Wir stellen neun Labels vor, die mit umweltfreundlichen Alternativen durchstarten.

In der kalten Jahreszeit brauchen wir sie, um nicht zu frieren. Doch ein Blick auf die Zusammensetzung zeigt, dass die meisten Strickwaren aus Kunstfasern bestehen. Wir stellen neun Labels vor, die mit umweltfreundlichen Alternativen durchstarten.

17.09.2022 I Ein Beitrag von Annalena Bruse-Smith und Ursula Korsen I Bild: unsplash

In der kalten Jahreszeit sind Mützen, Stirnbänder und Schals , trotz leider immer wärmeren Wintern, wichtige Begleiter. Beim Kauf eines solchen Kopfwärmers ist uns am wichtigsten, dass er so weich wie möglich und mollig warm ist. Wer jedoch hinter die Fassade schaut und einmal einen Blick auf die Zusammensetzung der Strickwaren wagt, wird feststellen, dass die meisten Stricktextilien zum Großteil aus Kunstfasern bestehen. Diese sind meist günstig in der Produktion und haben den Vorteil, dass sie sehr gut wärmen.

Doch in Zeiten von Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit, wächst der Trend zu natürlichen Materialien. Kunstfasern gelten als unnachhaltig, doch was genau ist so schlimm daran? Wir haben uns die Problematik dieses Materials einmal genauer angeschaut. Im Anschluss stellen wir euch neun Firmen vor, die mit ihren umweltbewussten Herbst- und Winteraccessoires punkten.

Warum sind Kunstfasern so schädlich?

Kunstfasern sind nicht natürlichen Ursprungs und werden als preisgünstige Alternative zu natürlichen Fasern produziert. Die Umweltorganisation Greenpeace erklärt, dass die Herstellung des Materials zwar deutlich weniger Wasser benötigt als bei Baumwolle, aber der Energieaufwand bei der Gewinnung des Materials dafür deutlich höher ist. Es gibt viele verschiedene Kunstfasern - die wohl bekannteste Faser ist Polyester. Diese Materialien werden aus Erdöl gewonnen, sie stammen also aus den nicht erneuerbaren Ressourcen unserer Erde. Für Baumwolle oder Wolle dagegen ist ein organischer, ressourcenschonender Anbau und Produktkreislauf möglich.

Problematisch sind Kunstfasern nicht nur bei ihrer Herstellung, sondern auch während der Benutzung und sogar noch nach der Entsorgung. Vor allem während des Gebrauchs und des Waschens lösen sich Faserteile, die nichts anderes sind, als das mittlerweile zum Glück allbekannte Mikroplastik. Beim Tragen und Waschen gelangen die kleinen Plastikteile in die Umwelt und besonders große Mengen davon ins Meer.
Dort schaden sie vor allem Tieren, da diese das Mikroplastik mit Nahrung verwechseln und die Partikel so in deren Organismus gelangen. Wichtig zu wissen ist auch, dass Mikroplastik sich nicht einfach zersetzt oder abbaut. Da es aus Kunstfasern entstanden ist, kann es auch hundert Jahre überdauern und so verschmutzen unsere Meere immer weiter. Um dieses zu verhindern, kannst du auf Produkte aus natürlichen Fasern umsteigen. Wir stellen dir neun Label vor, welche die Plastik-Problematik durch natürliche Fasern vermeiden wollen.

Salzwasser

In Hamburg setzt sich das Modelabel Salzwasser neben mehr Nachhaltigkeit in der Textilproduktion auch für den Schutz der Meere ein. Salzwasser möchte mit seinen Produkten auf die negativen Auswirkungen der konventionellen Textilindustrie aufmerksam machen und Veränderungen erzielen. Ein Teil des Umsatzes wird für den Meeresschutz an gemeinnützige Projekte gespendet. Auch Regionalität und Handwerkskunst weiß das Unternehmen zu schätzen: Im Norden Deutschlands stellt Salzwasser seine Strickkollektionen in einer Familienstrickerei per Hand her.
Die Kollektionen sind genderneutral gehalten, sie eignen sich also für Männer und Frauen und sind in vielen Farben erhältlich. Mit ihrem schlichten und zeitlosen Design bekommst du ein Produkt, an dem du lange Freude haben kannst. Neben Mützen, Schals und Stirnbändern vertreibt das Label auch nachhaltige Shirts, Hoodies und Sweater. Was Salzwasser besonders wichtig ist: Die Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien. Es kommen daher nur natürliche Fasern in Frage, wie Bio-Baumwolle und Merinowolle, die ohne Chemikalien und Pestizide auskommen.


Nordischer Einsatz für nachhaltige Produkte (Bild: Salzwasser).

Manitober

Manitober ist eine nachhaltige (Kinder-)Bekleidungsmarke aus Hamburg. Alle Artikel sind geschlechtsneutral konzipiert, farbenfroh stylisch designt und doch funktional. Dafür verwendet das Label ausschließlich ökologisch verträgliche Materialien und produziert unter fairen Bedingungen in Europa. Eine Besonderheit in ihrem Sortiment sind die Mützen und Schals aus recycelter Wolle. Außerdem hat Manitober ein lebenslanges Rücknahmekonzept entwickelt, wodurch eine lange Lebensdauer der Produkte und damit einhergehend eine hohe Ressourcenschonung gewährleistet wird. Kund*innen können getragene Kleidung jederzeit an Manitober zurücksenden und erhalten dafür einen Gutschein, dessen Höhe sich nach ihrem Zustand richtet. Das Label bereitet diese Rückläufer auf und führt sie dem Kreislauf als generalüberholte Artikel mit einjähriger Garantie wieder zu.
 

Pure pure by Bauer

Die Marke pure pure bei Bauer produziert altergerechte, ökologische Kleidung und  besticht durch Funktionalität und modernes Design. Verwendet werden dazu ausschließlich Naturfasern, wie handgepflückte Bio-Baumwolle aus der Türkei und chlorfreie Bio-Wolle aus Argentinien. Die Mützen werden in Italien, Litauen und Polen fair produziert und sind GOTS-zertifiziert. Pure pure setzt sich für einen respektvollen Umgang mit Natur und Mensch in der gesamten Wertschöpfungskette ein.


Kinderbekleidung von purepure (Bild: purepure).

soki Kassel

Das Label soki Kassel arbeitet im Sinne des Mottos „Don’t worry, wear happy!“. Zum Sortiment gehören unter anderem auch Streetwear Kollektionen aus Bio-Baumwolle und passend zum kalten Wetter natürlich auch Mützen, Stirnbänder und Schals. Diese kombinieren das traditionelle Schneidereihandwerk mit Fair Fashion. So etwa auch bei veganen Stirnbändern aus 100% Bio-Baumwolle aus fairer und sozialer Produktion.
 

Obumi

Obumi baut mit seiner Firmenphilosophie auf die Wertschätzung von Natur und Mensch und kreiert so Naturprodukte mit Stil und Fairness. Dazu gehört unter anderem ein fairer Lohn aller Mitarbeitenden der Produktionskette und die Einbindung von Menschen mit Behinderung in die Herstellung der Accessoires. Die Nachhaltigkeit der Produkte wird durch konkrete Maßnahmen gewähleistet. Der ökologische Anbau und das Verbot von giftigen Pestiziden und Gentechnik zählt ebenso zu den Standards der Firma, wie die Reduktion des Wasserverbrauchs und den Schutz der Gewässer. Ein beliebtes Produkt, welches sich auch für Veganer*innen eignet, ist das TWIST Stirnband aus Bio-Baumwolle ist zu 100% vegan und außerdem GOTS-zertifiziert.


Obumi setzt sich hohe Standards (Bild: Obumi).
 

Róka – fair clothing

Hinter Róka – fair clothing steckt eine Frau, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat - das Bedrucken von fair hergestellten, nachhaltigen Textilien. Die Artikel von Róka sind farbenfroh und mit individuellen Motiven bedruckt. Neben den Shirts und Hosen für Frauen und Männer gibt es bei Róka auch warme Mützen und Stirnbänder aus Bio-Baumwolle, fair produziert in Portugal. Die Produkte sind auch für Veganer*innen geeignet, da das Leder-Patch der Kopfbedeckungen aus einer Mischung aus Papier und Kunststoff besteht. Die Inhaberin bedruckt und vernäht das Patch per Hand. Das macht die Textilien von Róka auch so einzigartig – jedes Teil wird eigenhändig bedruckt und ist somit ein fair produziertes Unikat.
 

eisbörg

Das Dresdner Modelabel eisbörg besticht durch ihre Kombination aus Streetwear, liebevolles Design und dem Wunsch nach einem bewussten Umgang mit unserer Kleidung. Aus diesem Grund werden alle eisbörg Produkte von der Idee bis hin zum Endprodukt im Studio in Dresden gefertigt. Ein Klassiker ist z.B. die eisbörg Beanie Mütze aus 100% Merino Schurwolle - eine Wolle, die von Natur aus wasserabweisend, wärmeregulierend und selbstreinigend ist.

 
Designed und produziert in Dresden - eisbörg (Bild: eisbörg).
 

ACHAHHA

Der Name des Labels ACHAHHA findet seinen Ursprung im Sanskrit (altindische Sprache) und bedeutet “Gutes”. Entsprechend setzt das Label auch auf viel Gutes, wie Fairness, Umweltschutz und Qualität. Ein besonderes Produkt im Sortiment ist z.B. die Strickmütze aus recycelter Baumwolle, der sogenannten  ECOTEC®-Baumwolle, welche in Deutschland produziert wird. Vorteilhaft ist, dass die Mütze nahtlos gestrickt wird, wodurch sie sehr variabel wird und in vier verschiedenen Varianten getragen werden kann.
 

We are Knitters

Nachhaltige Mützen und Schals gibt es auch bei We are Knitters – mit einem Unterschied zu den vorherigen Labels: Diese Strickwaren sind zum Selbermachen. Im Online-Shop erwarten dich verschiedene Stricksets, bestehend aus Anleitung und zugehörigem Material. Dieses ist ebenfalls umweltbewusst, denn die Nadeln sind aus Buchenholz und die Garne aus recyceltem Stoff und Wolle aus Peru. Du kannst zwischen Baumwolle, Alpakawolle oder Schafwolle wählen, erhältlich in verschiedenen Farben. Das Unternehmen möchte sich mit seiner DIY-Grundlage für eine grünere Welt einsetzen und bietet Anleitungen sowohl für Anfänger*innen als auch für Profis.


Strick ist chick - alles für dein DIY (Bild: We are Knitters).

Unser Fazit

Wie du siehst, gibt es viele Varianten für eine einfache Mütze oder einen Schal. Ein Kleidungsstück, das für manche ein Stylingartikel ist, für andere eher ein praktisches Muss. Du kannst mit einer bewussten Auswahl dieser Artikel viel Gutes tun. Zur nachhaltigen Mütze, dem Stirnband oder dem Schal gehört nicht nur die Verarbeitung ökologischer Materialien, sondern ebenfalls eine faire und soziale Produktion. Diese neun Labels beweisen, dass es durch die Verwendung verschiedener Bio-Wollen oder auch recycelter Wolle möglich ist, ressourcenschonend zu produzieren und dabei auf die Wertschätzung aller involvierter Mitarbeiter*innen zu achten.

Nachhaltige Produkte dieses Segments, vor allem Mützen, sind meist unisex und somit ist die Auswahl für Frauen und Männer von ähnlicher Spanne. Achte beim Kauf einfach auf die Herkunft der Materialien und den Verlauf der Produktionskette, die für die soziale Komponente eines Produktes besonders ausschlaggebend ist. Egal, ob für den Winter in Deutschland oder deine Reise in kältere Gefilde, es gibt wärmende und modische Accessoires für jede Jahreszeit aus fairem und umweltgerechtem Anbau. Jetzt gibt es keine Ausrede mehr für kalte Ohren und einen nackten Hals!

 

Dieser Beitrag wurde am 17.09.2022 aktualisiert und erstveröffentlicht am 29.09.2020.

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