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Veganes Leder ist in Mode – vegane und nachhaltige Gürtel

Du bist auf der Suche nach einem Gürtel, aber Leder ist aus guten Gründen keine Option für dich? Erfahre hier, welche spannenden veganen und nachhaltigen Alternativen es gibt.

 

Du bist auf der Suche nach einem Gürtel, aber Leder ist aus guten Gründen keine Option für dich? Erfahre hier, welche spannenden veganen und nachhaltigen Alternativen es gibt.

 

09.12.2022 | Ein Beitrag von Miriam Saraiva Münz und Katrin Baumann | Bild: Unsplash

Gürtel sind klassische und schicke Accessoires, die jedes Outfit aufpeppen. Wenn die Hose mal etwas zu groß geworden, ausgeleiert ist oder nicht richtig sitzt – Gürtel dürfen in keinem Kleiderschrank fehlen. Das Problem: Besonders Ledergürtel werden nicht besonders nachhaltig hergestellt. Doch mittlerweile gibt es zahlreiche schöne, nachhaltige und sogar vegane Alternativen.

Gründe, vegan zu leben, gibt es viele. Immer mehr Menschen leben aus tiefer Überzeugung für Tier- und Umweltschutz den Veganismus. Allerdings muss man nicht zwingend vegan leben, um vegan zu tragen. Mittlerweile gibt es innovative und spannende vegane Produktalternativen auf dem Markt. Auch bei Gürteln hat sich in den letzten Jahren in dieser Hinsicht viel getan. Wir zeigen dir, was es auf der Suche nach nachhaltigen und veganen Gürteln alles zu beachten gibt.

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Leder vs. veganes Leder

Die Geschichte des Leders reicht mehrere tausend Jahre zurück. Von der Steinzeit über das Mittelalter bis zur Moderne – Leder ist ein Material, das uns Menschen stetig begleitet hat und dabei eine lange handwerkliche Tradition aufweist. Die Herstellungsverfahren wurden kontinuierlich weiterentwickelt, was uns bis heute zum veganen Leder führt. Wir möchten uns damit auseinandersetzen, was Leder aus Umwelt- und Tierschutzaspekten heutzutage so problematisch macht und welche veganen Alternativen es mittlerweile gibt.

Was ist das Problem mit Leder?

Bei Leder handelt es sich um die verarbeitete Haut von Tieren. Diese wird in mehreren Schritten bearbeitet, wozu unter anderem die Reinigung, das Enthaaren, das Entfleischen, das Beizen und schließlich das Gerben gehören. Beim sogenannten Gerbverfahren wird die Tierhaut stabilisiert und haltbar gemacht, sprich, sie kann nicht mehr so schnell durch Bakterien zersetzt werden. Wenn mit pflanzlichen und mineralischen Gerbstoffen gearbeitet wird, lässt sich Leder als Naturprodukt bezeichnen, das biologisch abbaubar ist.

Heute ist das in der Realität allerdings in den meisten Fällen anders. Aus Gründen der geringeren Kosten und Zeitersparnis bei der Lederproduktion ist die weltweit am häufigsten eingesetzte Methode die Chromgerbung mithilfe von Chrom III. Dieses wandelt sich bei unsachgemäßer Anwendung in Chrom IV, das umweltschädlich und als krebserregend bekannt ist. Beispielsweise erregt die Stadt Ranipet in Indien seit Jahren mediale Aufmerksamkeit als einer der verseuchtesten Orte der Welt. Hauptgrund dafür ist die Umweltbelastung durch die dort ansässige Gerbindustrie. Arbeiter*innen stehen oft ohne Schutzkleidung und mit nackten Füßen in den giftigen Chemikalien und sind extremen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Wie wichtig das ab Januar 2023 eintretende Lieferkettengesetz ist, wird an Beispielen wie diesem deutlich.

Im Sinne der Nachhaltigkeit geht es zudem nicht bloß um die Herstellung des Leders, sondern auch darum, was am Ende des Lebenszyklus damit geschieht. Chromgegerbtes Leder ist in diesem Sinne kein Naturprodukt mehr und nicht ohne Einschränkungen zu entsorgen. Obwohl es in der Theorie biologisch abbaubar bleibt, darf es nicht zu Hause, sondern nur unter strengen Bedingungen industriell kompostiert werden, da beim Abbau giftige Chemikalien freigesetzt werden.


Die wichtigsten Herkunftsländer für Lederwarenimporte nach Deutschland nach Importanteil im Jahr 2021 (Quelle: Statista 2022).

Schauen wir uns das Tierwohl an, ist ein häufig benutztes Argument aus der Lederindustrie, dass Tierhäute ohnehin Nebenprodukte der Fleischindustrie sind. Das mag zu Teilen stimmen, allerdings gibt es für Leder keine Kennzeichnungspflicht, sprich, es ist zu großen Teilen unklar, woher die Tierhäute stammen. Laut dem Statistischen Bundesamt kamen noch im Jahr 2021 fast 40 % aller nach Deutschland importierten Lederwaren, also der Großteil, aus China. Über Tierquälerei in China aufgrund von fehlenden Tierschutzgesetzen haben wir bereits auf LifeVERDE berichtet.

Was ist veganes Leder?

Anders, als es der europäische Gerichtshof beispielsweise 2017 für die Bezeichnung “Milch” entschieden hat, unterliegt der Begriff “Leder” keinen Beschränkungen in der Verwendung. Veganes Leder kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen und zeichnet sich dadurch aus, dass es die optischen und haptischen Eigenschaften von tierischem Leder nachahmt. Veganes Leder bedeutet, dass absolut keine tierischen Produkte dafür verwendet werden und besteht entweder aus synthetischen und pflanzlichen Fasern. Mit Hilfe des PETA-Approved Vegan Siegels kann man erkennen, ob es sich um ein veganes Lederimitat handelt. Das ist nicht immer eindeutig, denn zur Versiegelung von Nähten oder der Pflege des “Leders” wird z. B. auch Bienenwachs verwendet. Es kann gesagt werden, dass nachhaltige Lederalternativen die Modewelt erobern. Jedoch ist Vorsicht geboten, denn vegan bedeutet nicht gleich nachhaltig oder umweltschonend.

Kunstleder ist zwar vegan aber nicht nachhaltig

Wenn die Rede von Lederalternativen ist, denken viele zuerst an Kunstleder. Kunstleder wird synthetisch hergestellt und ist dadurch strapazierfähiger als echtes Leder und wesentlich günstiger in der Produktion. Jedoch wird Kunstleder aus Erdöl hergestellt und ist somit nicht biologisch abbaubar – also absolut nicht umweltfreundlich. Da es aber wie erwähnt sehr günstig ist und Echtleder täuschend ähnlich sieht, wird es in der Fast-Fashion-Industrie gerne verwendet. Wenn “vegan” das einzige Kriterium ist, nach dem man gehen möchte, wird man an vielen Stellen fündig werden, was Produktalternativen aus Kunstleder angeht.  Auch bei Gürteln wird das Material häufig verwendet. Soll der Gürtel aber auch Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, gibt es weitere, durchaus spannende Materialien.

Veganes Leder aus Pflanzen

Es gibt Alternativen aus den unterschiedlichsten Materialien. Dazu gehören unter anderem Kork, Frucht- und Gemüseabfälle oder recycelte Textil- und Kunststoffe.

  • Kork ist schon lange nicht mehr nur als Weinflaschenverschluss bekannt. Es ist ein sehr vielfältiges Material, welches gerne in der nachhaltigen Modebranche eingesetzt wird. Da es ein reines Naturprodukt ist, ist es biologisch abbaubar und komplett umweltfreundlich. So lassen sich aus der Rinde des Korkbaums wunderbar schicke und nachhaltige Gürtel herstellen.
     
  • Piñatex oder auch Ananasleder, wird aus den Blattfasern der Ananasfrucht hergestellt. Es ist ein Nebenprodukt der Ananasernte, wodurch für die Rohstoffgewinnung keine zusätzlichen Ressourcen verbraucht werden. Was es zwar vegan, aber nicht komplett umweltfreundlich macht, ist die Beschichtung durch erdölbasiertes Harz. Durch diese bekommt das Material zwar lederähnliche Eigenschaften, muss jedoch bei der Kompostierbarkeit zurückstecken.
     
  • Auch aus Pilzen kann man Lederimitate herstellen. Den Rohstoff bildet das Myzel, also das unterirdisch wachsende Zellgeflecht des Pilzes. Für mehr Stabilität wird es mit Leinen- und Hanffasern durchzogen und besteht somit nur aus natürlichen Materialien.
     
  • Für das pflanzliche Maisleder werden die Blätter der Maispflanze zerkleinert und zu einer breiigen Masse verarbeitet. Diese wird dann auf einen Baumwollcanvas aufgetragen. Das daraus entstandene Lederimitat besteht zu 50 % aus Abfällen der Lebensmittelindustrie.


Kork ist ein nachhaltiges Material, das mit einem natürlichen Look überzeugt (Bild: Leon Goedhart, Getty Images).

Vegane & nachhaltige Gürtel

Gürtel werden häufig aus Leder gemacht, können aber auch aus anderen tierischen Stoffen wie beispielsweise Wolle oder Seide bestehen. Vegane Gürtel aber werden ganz ohne Tier(leid) hergestellt. Die Devise lautet also: umdenken. Doch wo kann man vegane und/oder nachhaltige Gürtel kaufen?

Es gibt mittlerweile viele Unternehmen, die Accessoires wie Gürtel nachhaltig herstellen und verkaufen und sich um eine faire, transparente Produktion bemühen. Im Folgenden zählen wir euch ein paar Betriebe auf, bei denen ihr vegane Gürtel aus Kork & Co kaufen könnt.

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NOAH Shop

NOAH steht für in Italien handgefertigte vegane Produkte. Im Shop gibt es unter anderem vegane Gürtel aus Maisleder.

Längst ist der Gürtel mehr als nur ein funktionales Kleidungsstück. Er hat sich zu einem Must-have entwickelt, mit dem sich modische Akzente setzen und Outfits aufpeppen lassen. Genau wie unsere Schuhmodelle sind auch unsere Gürtel aus Microfasern sowie Textilien aus veganen Materialien gefertigt, durch deren Verwendung wir einen wertvollen Beitrag zu Tier- und Umweltschutz leisten.


Die veganen Gürtel von NOAH überzeugen optisch genauso wie Echtledergürtel (Bild: NOAH).

NOAH hat neuerdings sogar Gürtel aus „Maisleder“ im Sortiment, dessen biobasierter Anteil 69 % beträgt. Der aus Mais gewonnene und FSC-Viskosegehalt macht es zum GRÜNSTEN PRODUKT unter den synthetischen Stoffen. Modelle aus dem veganen Maisleder sind beispielsweise die Damen Gürtel Maggiore(*) und Orta(*).

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Gürtel von Noani

Noani setzt sich aus den Worten “no” und “animal” zusammen und stellt ausschließlich vegane Accessoires her. Doch Noani setzt sich nicht nur für Tiere, sondern auch für Mensch und Umwelt ein. So legen sie Wert auf nachhaltige Materialien wie Eukalyptus- oder Ananasfasern und eine faire Produktion und Bezahlung in Europa.

Fritzi aus Preußen

Der vegane Online Store setzt auf 100% recycelbares Polyurethan und die Produkte sind mit dem PETA-Approved Vegan zertifiziert.

Will's Vegan Store

Von der Ware bis zur Verpackung – vegan, nachhaltig, plastikfrei. Der Online Shop setzt auf erneuerbare Energien und ist so CO2-neutral. An Aktionen wie dem Black Friday nehmen sie aus Umweltgründen nicht teil.

Le Shop Vegan

Ist ein veganer Online Shop, hier findest du neben Gürteln auch Schuhe, Kleidung und sonstige Accessoires – all vegan!

Korkallee

Wie der Name schon vermuten lässt, stellt Korkallee alle Produkte aus Kork her. Sie haben viele verschiedene Korkledergürtel im Sortiment.

Unser Fazit: vegan ist gut, vegan und nachhaltig noch besser

Die veganen Gürtel haben es ganz schön in sich, denn sie stehen dem Echtleder in nichts nach. Sie sehen schick aus, sind robust und haben eigentlich alle Eigenschaften, die man sich von einem guten Gürtel wünscht. Allerdings darf auch darauf geachtet werden, dass die Gürtel nicht bloß aus veganen, sondern auch aus nachhaltigen Materialien produziert werden. Wichtige Kriterien, die für die Wahl von veganen und nachhaltigen Gürteln sprechen, sind keine Tierquälerei, keine giftigen Chemikalien, keine Ausbeutung von Arbeitern und mehr Transparenz in der Lieferkette – eine Win-Win-Win-Situation für Verbraucher, Händler und Hersteller.

Dieser Beitrag wurde am 09.12.2022 aktualisiert und erstveröffentlicht am 25.03.2021.

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