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Nachhaltige Damen-Unterwäsche – die wichtigsten Fragen und Antworten

Welche Materialien eignen sich für nachhaltige Damen-Unterwäsche und was gibt es bei der Reingung zu beachten? Unsere LifeVERDE-Expertin Nele Winter beantwortet alle wichtigen Fragen zum Thema.

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Designelement

Welche Materialien eignen sich für nachhaltige Damen-Unterwäsche und was gibt es bei der Reingung zu beachten? Unsere LifeVERDE-Expertin Nele Winter beantwortet alle wichtigen Fragen zum Thema.

LifeVERDE-Expertin für nachhaltige Damen-Unterwäsche: Nele Winter (Frija Omina) | Bild: Pexels, Castorly Stock

Egal, ob als ästhetische Reizwäsche, funktionelle Sportunterwäsche oder einfach nur was Gemütliches, um auf dem Sofa zu entspannen: Unterwäsche begleitet uns jeden Tag in allen möglichen Situationen. 
Versucht man nun hier auf Nachhaltigkeit zu achten, stößt man schnell auf verschiedene Fragen, wie beispielsweise: Welche Materialien eignen sich überhaupt für nachhaltige Unterwäsche und was muss ich beim Waschen beachten?

Diese und weitere Fragen stellen sich täglich hunderte Menschen – ein klarer Fall für unser Informations-Format “Frag die Expert*innen!”. Wir geben eure ausgewählten Fragen rund um nachhaltige Produkte und Themen direkt an unsere Partner*innen weiter, die selbst Hersteller*innen, Produzent*innen, Dienstleister*innen, Wissenschaftler*innen oder aus einem anderen Grund Expert*innen auf ihrem Gebiet sind.

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1. Welche Materialien bieten sich zur Herstellung von nachhaltiger Damen-Unterwäsche an?
2. Worauf sollte bei der Pflege von nachhaltiger Damen-Unterwäsche geachtet werden?
3. Wie können nachhaltige Standards in nicht-deutschen Produktionsländern sichergestellt werden? 

 

1. Welche Materialien bieten sich zur Herstellung von nachhaltiger Damen-Unterwäsche an?

Unterwäsche wird direkt auf der Haut getragen, daher scheiden natürlich „harte“ Webstoffe aus. Weich und hautfreundlich sind vor allem gewirkte/gestrickte Stoffe, wie z.B. aus Modal oder Baumwolle. Diese nehmen Feuchtigkeit gut auf und es sind nachwachsende Rohstoffe. Sie stammen aus kontrolliert biologischem Anbau, ohne den Einsatz von Pestiziden, Insektiziden und Fungiziden.
Spitze und Tüll sorgen an Unterwäsche für charmante Akzente. Da diese aus Polyester und somit Erdöl bestehen, ist es schön zu sehen, dass das Angebot an recycelten Polyester Materialien wächst.

Nele Winter (Frija Omina)

2. Worauf sollte bei der Pflege von nachhaltiger Damen-Unterwäsche geachtet werden?

Generell bedarf nachhaltige Damen-Unterwäsche keiner andersartigen Pflege. Ein gutes Vollwaschmittel und das Waschen bei der richtigen Temperatur laut Wäscheetikett sollten selbstverständlich sein.
Beim Waschmittel ist darauf zu achten, dass es ohne Mikroplastik auskommt und ausschließlich biologisch abbaubare Tenside enthält. Auch die richtige Waschmittelmenge muss beachtet werden: Eine Flüssigwaschmittelkapsel, welche für 6kg Wäsche gedacht ist, braucht unnötig viel Spülwasser, wenn weniger als 6kg in der Maschine ist. Normale Pulver- oder Flüssigwaschmittel lassen sich genauer dosieren.

Nele Winter (Frija Omina)

3. Wie können nachhaltige Standards in nicht-deutschen Produktionsländern sichergestellt werden? 

Stand jetzt ist das leider sehr schwer bis unmöglich.
Bekleidungswerke, welche mit dem SA8000-Zertifikat zertifiziert worden sind, sind abgebrannt. 
Ein weiteres zertifiziertes Bekleidungswerk stürzte ein und begrub die Mitarbeiter unter den Trümmern.
Natürlich ist die Grundidee richtig – alle Beteiligten der Lieferkette müssten sich einen „Social Audit“ unterziehen. Aber momentan bedeutet ein „Social Audit“ erstmal eine weitere Zahl in der Gewinnbilanz eines Zertifizierungsunternehmens. Und diese Unternehmen übernehmen nicht einmal die Verantwortung dafür, wenn ihr Audit falsch war oder offensichtlich schlampig gemacht wurde.

Für nachhaltige Standards in nicht-deutschen Produktionsländern braucht es eine politische Lösung, die über die Kosmetik des Lieferkettengesetzes deutlich hinaus geht.
Beim Einkauf ist auf eine Produktion in Deutschland zu achten und man kann sich bei den Rohstoffen auf die Herkunft aus der EU verlassen. Das garantiert für einen sehr großen Teil der Lieferkette die Sicherheit, dass Menschenrechte eingehalten werden und dass man der Herkunft und den Eigenschaften der Produkte grundsätzlich trauen kann.

Nele Winter (Frija Omina)

Expertin für nachhaltige Damen-Unterwäsche

Nele Winter, Inhaberin von Frija Omina

Nele Winter ist Inhaberin und Gründerin des Modelabels Frija Omina. Ihr Unternehmen stellt in Deutschland biologische und nachhaltige Bekleidung, Unterwäsche und Bademode her. Seit November 2021 läuft die ganze Produktion gläsern ab und interessierte Kund*innen können in Perleberg live dabei sein, wenn aus einem Stoffballen Kleidung entsteht.

Frija Omina bezieht seine Rohstoffe – vom Stoffballen bis zum Nähfaden - ausschließlich aus Deutschland und seinen EU-Nachbarländern.
 

"Nachhaltigkeit ist mehr als ein fertiges Endprodukt mit Bio-Hinweis – es geht immer um die gesamte Lieferkette."
(Nele Winter)


 

Was sind deine Fragen zum Thema nachhaltige Unterwäsche?

Schreib uns gerne an expertinnen@lifeverde.de, wir sichten und sammeln die Themen und geben sie dann weiter an unsere Expert*innen.

Du bist selbst Expert*in auf einem nachhaltigen Gebiet und möchtest als LifeVERDE-Expert*in Fragen zu deinem Fachthema beantworten? Wir freuen uns über eine Nachricht an expertinnen@lifeverde.de.




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