LifeVerde Expertin Karin Schönbuchner (Angels Ambition) | Bild: Unsplash
Wie viel Müll alte Textilien machen und unter welchen Bedingungen Fast Fashion hergestellt wird, ist kein Geheimnis mehr. Immer beliebter wird darum die Fair Fashion, die meistens aus zertifizierter Baumwolle hergestellt wird. Aber was ist eigentlich genau der Unterscheid bei zertifizierter Baumwolle? Und ist diese immer teurer als herkömmlich angebaute Baumwolle?
Solche und ähnliche Fragen zum Thema zertifizierte Baumwolle stellen sich hunderte Menschen täglich – ein klarer Fall für unser Informations-Format “Frag die Expert*innen!”. Wir geben eure ausgewählten Fragen rund um nachhaltige Produkte und Themen direkt an unsere Partner*innen weiter, die selbst Hersteller*innen, Produzent*innen, Dienstleister*innen, Wissenschaftler*innen oder aus einem anderen Grund Expert*innen auf dem jeweiligen Gebiet sind.
1. Unter welchen klimatischen Bedingungen wird Baumwolle angebaut?
2. Wie lange braucht Baumwolle von der Saat bis zur Ernte?
3. Wie viel Wasser braucht Baumwolle zum Wachsen?
4. Was ist der Unterschied zwischen konventionell angebauter und zertifizierter Baumwolle?
5. Ist zertifizierte Baumwolle mit Bio-Baumwolle gleichzusetzen?
6. Woran erkennt man beim Kaufen zertifizierte Baumwolle?
7. Gibt es Siegel für zertifizierte Baumwolle, auf die man immer vertrauen kann?
8. Fühlt sich zertifizierte Baumwolle anders an als herkömmliche?
9. Wie viel teurer sind Textilien aus zertifizierter Baumwolle und welcher Preis ist gerechtfertigt?
Baumwolle ist eine Pflanze, die eine lange frostfreie Periode, viel Wärme und viel Sonne braucht. Sie bevorzugt warme und feuchte Klimazonen. Baumwollsamen keimen schlechter, wenn die Bodentemperatur unter 15°C liegt. Während des aktiven Wachstums liegt die ideale Lufttemperatur bei 21-37°C. Die durchschnittliche Baumwollpflanze kann jedoch Temperaturen von bis zu 43 °C für kurze Zeit ohne nennenswerte Schäden überstehen. Die Schwere der durch die hohen Temperaturen verursachten Probleme hängt jedoch von der Luftfeuchtigkeit ab. Um Baumwollpflanzen erfolgreich anzubauen, darf es während der Reifezeit (Sommer) und der Erntezeit (Herbst) nicht zu häufigen Regenfällen kommen. So erkennt man auch das „Problem“ mit dem Baumwollanbau: Sie wächst meist dort, wo es verhältnismäßig wenig regnet, der Wasserverbrauch konkurriert also manchmal mit dem Wasserverbrauch der Menschen.
Karin Schönbuchner (Angels Ambition)
Im Durchschnitt benötigen die Samen 8 bis 12 Tage zum Keimen. Die Dauer von der Saat bis zur Ernte ist ca. 6 Monate.
Karin Schönbuchner (Angels Ambition)
Neuere Berechnungen des internationalen Baumwollsekretariats ICAC in Washington zeigen, dass für die Produktion von einem Kilogramm entkörnter Baumwolle weltweit durchschnittlich nur etwa 1.200 Liter Wasser benötigt werden.
Karin Schönbuchner (Angels Ambition)
Zuerst muss man folgende Baumwollarten unterscheiden: GMO Baumwolle ist genetisch verändert, beim Anbau werden Pestizide und Düngemittel verwendet (Anbau hauptsächlich in Indien).
Sustainable Cotton ist nicht genetisch modifiziert. Diese Baumwollart wird mit geringeren Mengen von Pestiziden und Düngemitteln angebaut, ist allerdings nicht frei davon.
Organic Cotton ist eine Baumwollart, bei deren Anbau weder Gentechnik noch chemische Pestizide oder Düngemittel verwendet werden.
Karin Schönbuchner (Angels Ambition)
Grundsätzlich ja, denn Baumwolle bekommt ja das Zertifikat nur, wenn der biologische Anbau auch lückenlos nachgewiesen werden kann.
Karin Schönbuchner (Angels Ambition)
Sie ist optisch nicht von konventioneller Baumwolle zu unterscheiden
Karin Schönbuchner (Angels Ambition)
Es gibt Siegel, auf die man sich verlassen kann: GOTS, IVN und IVN Best, Made in Green von Oeko-Tex.
Karin Schönbuchner (Angels Ambition)
Nein, es gibt keinen Unterschied.
Karin Schönbuchner (Angels Ambition)
Der Preiszuschlag beträgt ca. 10-20 % bei den Baumwollfasern. Im fertigen Textil kommt das also auf den Stoffverbrauch für das Kleidungsstück an.
Karin Schönbuchner (Angels Ambition)
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