Grüne Wirtschaft

„The Famous Potatoes“

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | „The Famous Potatoes“ und „Helden & Halunken“. Das sind die Namen der Marken von Mrs. Hippie. Das Unternehmen produziert seine Mode in einer eigenen Schneiderei. Die nachhaltigen Hosen, Röcke, Kleider, Pullover, T-Shirts, Blusen und Jacken sind bunt und auffällig.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | „The Famous Potatoes“ und „Helden & Halunken“. Das sind die Namen der Marken von Mrs. Hippie. Das Unternehmen produziert seine Mode in einer eigenen Schneiderei. Die nachhaltigen Hosen, Röcke, Kleider, Pullover, T-Shirts, Blusen und Jacken sind bunt und auffällig.

06.04.2018 - Teaserfoto: © Pixabay

LifeVERDE: Herr Knauschner, was findet man bei „Mrs.Hippie“?

Andreas Knauschner: Wir sind ein Textilunternehmen und produzieren die Klamotten, die wir anbieten, in unserer eigenen Schneiderei, die extra dafür gegründet wurde. Wir schneidern Anziehsachen, was als Überbekleidung bezeichnet werden könnte, wie z.B. Hosen, Röcke, Kleider, Pullover, T-Shirts, Blusen, Jacken, Westen + Mäntel. Ca. 80 % unseres Angebotes stammen aus eigener Produktion. Ergänzend bieten wir aus einzelnen Fremdfirmen, die mindestens ein Merkmal aus ökologischer oder fairer Herstellung erfüllen sollten, Kleider, T-Shirts oder Herrenmode.Dazwischen findet man Einzelstücke von jungen Designerinnen, die wir durch kommissionierte Ware unterstützen.

Ihre eigenen Marken haben lustige Namen wie „The Famous Potatoes“ oder „Helden & Halunken“. Welche Philosophie steckt dahinter?

Ja, zusammengewürfelt, wie wir selber. „The Famous Potatoes“ soll die bunte Vielfalt unserer Produkte wiederspiegeln. Seit bald 20 Jahren produzieren wir unter diesem Label, alles was uns einfiel. Es gab keine genaue Zuordnung zu bestimmten Artikeln, hauptsächlich bunt und anders. Als wir unsere Schneiderei eröffneten, kam das Label „Adrett“ dazu, welches die eigenen Schnitte unserer Leiterin/Designerin der Schneiderstube „Manufakt“ hervorhebt.

© Mrs. Hippie

Das Label „Wally“ steht von Anbeginn für unsere Hosen, zumeist aus Cord, zumeist mit Schlag. Aber auch andere Materialien und Hosenschnitte wurden damit etikettiert.

„Helden & Halunken“ ist unser jüngstes Label, welches wir kreiert haben und womit wir unsere Männersachen stärker hervorbringen wollen. Da kann ich nur einen unserer Blog-Texte zitieren: „Also ließen wir uns inspirieren vom Style eines italienischen Mafioso, vom klassischen Dandy aus den Goldenen Zwanzigern, vom gestandenen Mann der 50`er & 60`er Jahre und sogar vom hippen Hipster von heute.“ Abgerundet wird unser Angebot durch Produkte aus Organic Cotton mit den Labels: „The Green Potatoes“ oder „Adrett und grün“. Dafür verwenden wir zertifizierte Bio Baumwolle, teils auch extra für uns produzierte.

Sie produzieren für die eigenen Labels sogar in Ihrer eigenen Manufaktur. Worauf legen Sie besonderen Wert und worauf sind Sie besonders stolz?

In erster Linie sind wir stolz, dass es uns noch gibt. Uns gibt es seit 1995 und seit beinah 20 Jahren produzieren wir für uns. Das alleine ist schon mal ein Zeichen, dass wir in der Vergangenheit nicht so viel falsch gemacht haben. Als Kleinunternehmen können wir natürlich keine Großproduktion finanzieren, was uns vor 12 Jahren dazu bewog, eine eigene Schneiderei zu eröffnen.  Dort produzieren wir exklusiv für unsere Läden, Textilien in Kleinstserien. Das bedeutet eine maximale Stückzahl von ca. 120 Stück pro Artikel, diesen in verschiedenen Mustern und Farben heißt wiederum, es gibt eine Farbe oder ein Muster manchmal nur ein oder zweimal pro Größe und Geschäft. Ein Alleinstellungsmerkmal fast jedes Artikels. Keine Massenproduktion und unsere KundenInnen können sicher sein, dass nicht die halbe Stadt mit ihrem Lieblingsteil durch die Straßen spaziert.

© Mrs. Hippie

Wir legen besonderen Wert auf die Qualität unsere Ware, sind aber nicht vor Mängeln gefeit. Dank der Feedbacks unserer KundenInnen, lernen wir aus unseren Fehlern und steigern dadurch ständig selbst unsere Ansprüche an die Qualität.

Wo findet man die Mrs. Hippie Läden?

Entstanden ist Mrs.Hippie 1993 in Magdeburg. Daraus hat sich ab 1995 die jetzige Konstellation gebildet, die in Leipzig (Eröffnung 1995), Dresden (Eröffnung 1999) und Erfurt (Eröffnung 1998) zu finden sind.  

Was halten Sie von Siegeln und Zertifizierungen im Bereich grüner Mode?

Zertifizierungen und Siegel sind, sofern vertrauenswürdig, wichtig für die Klassifizierungen von Modelabels, Materialien und Arbeitsweisen. Auch Kunden beurteilen die Waren oder Firmen meist nach ihren Einstufungen. Wir verarbeiten Materialien, die das GOTS (Global Organic Textile Standard) und das Öko-Tex Standard 100 Siegel haben.

Insbesondere versuchen wir, uns so transparent wie möglich darzustellen. Eine Wandzeitung in den Läden, die die Produktionssituation darstellt, eine Webseite mit Informationen über unser Einkaufs- und Produktionsverhalten, eine Broschüre, mit detaillierter Erläuterung, wie was bei uns abläuft, sollen dabei helfen. Zu guter Letzt sind wir Lädner, die jedem(r) interessierten Kunden(in) Frage und Antwort stehen. Da sind wir auch ganz offen, denn wir haben nichts zu verbergen, weil wir fair mit unseren Mitmenschen umgehen, als MitarbeiterInnen und als KundenInnen.  

© Mrs. Hippie

Welche weiteren Trends im Bereich nachhaltige Mode finden Sie besonders spannend?

Wenn die Vermeidung von Müll und die Verminderung von CO2 dabei eine Rolle spielt, können wir dazu folgendes sagen: Wir benutzen keine Plastikverpackungen. Bei uns werden die Kleidungsstücke nicht einzeln in Folie eingeschweißt.

Durch den Standort Gubin, wo sich unsere Schneiderei befindet, sind die Transportwege so gering wie möglich. Normal brauchen wir 3 Stunden für eine Strecke.

Auch im Second-Hand Bereich können wir seit vielen Jahren einiges bieten. Das ist für uns nicht nur ein zweites Standbein, auch eine Möglichkeit Nachhaltigkeit zu unterstützen und daraus noch lustiges zu kreieren. Zum Beispiel hat sich eine Designerin, die auch eine Mitarbeiterin von uns ist, das Thema Upcycling auf die Fahne geschrieben und entwickelt aus verschiedenen Second-Hand Klamotten, neue coole Einzelstücke. So wird zum Beispiel aus zwei Seidenhemden ein Kleid, oder aus zwei Sweatpullis wird eine Jogginghose. Das fasziniert die Leute und uns erst recht. 

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