Grüne Wirtschaft

„Don’t worry, wear happy!“ – nachhaltige Streetwear von soki

INTERVIEW I soki macht aus deinen alten Kopfkissen neue grüne Mode: Natürliche Bio-Baumwolle und upgecycelte Bettwäsche werden zu nachhaltigen Streetwear-Kollektionen.

 

INTERVIEW I soki macht aus deinen alten Kopfkissen neue grüne Mode: Natürliche Bio-Baumwolle und upgecycelte Bettwäsche werden zu nachhaltigen Streetwear-Kollektionen.

 

13.04.2021 I Ein Interview geführt von Dorothea Meyer I Bilder: Unsplash, soki

Upcycling macht es möglich, vermeintlich geglaubten Müll oder nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte zu verwandeln. Damit können nicht nur eine Menge Ressourcen gespart werden, sondern auch ganz individuelle Unikate entstehen. Das junge Modelabel soki widmet sich beim Designen nachhaltiger Streetwear ebenfalls dem Prinzip des Upcyclings. Aus gebrauchter Bettwäsche zaubern die zwei Gründerinnen Kira und Sophie unter anderem Boxershorts Unikate und zeigen, dass nachhaltige Mode nicht nur grüner, sondern auch stilbewusster sein kann.

Wie das Upcycling bei soki genau funktioniert und wo man die umweltfreundliche Streetwear des nachhaltigen Modelabels ausfindig macht, erfährst du unter anderem im Interview mit Co-Founderin Kira Kimm.

Nachhaltige-Mode.de: Kira, was genau steckt hinter soki?

Kira: soki – das steht für Eco Fashion made in Kassel. Der Name soki kommt von Sophie und Kira, den beiden Gründerinnen des grünen Modelabels aus Kassel. Als gelernte Maßschneiderinnen haben wir 2014 beschlossen, unsere Arbeitskraft nicht ohne Weiteres der Fast-Fashion-Industrie zur Verfügung zu stellen und für ihre verheerenden Konsequenzen mitverantwortlich zu sein. Stattdessen haben wir uns selbstständig gemacht. Unter dem Motto „Don’t worry, wear happy!“ kreieren ich und mein Team seit 2015 nachhaltige Streetwear-Kollektionen aus natürlicher Bio-Baumwolle und upgecycelter Bettwäsche. soki steht für den Wunsch, die traditionelle Handwerkskunst der Schneiderei mit den Prinzipien der Fair Fashion zu vereinen.

Das Ziel von soki ist es, dass dessen Mode und Lifestyle-Produkte gut für Mensch und Umwelt sind. Wie genau setzt ihr diese Vision in Taten um?

Wir verwenden nur Bio-Materialien oder schon bereits vorhandene Materialien und upcyceln diese. So treten wir der üblichen Bekleidungsproduktion entgegen, welche ausbeuterisch gegenüber Mensch und Umwelt ist.

Unsere Materialien sollen zwar schön und von hochwertiger Qualität sein, aber nicht Mensch oder Umwelt schaden. Bei unseren Bio-Materialien können wir uns sicher sein, dass die Natur nicht dafür ausgebeutet wurde und auch die Menschen bei der Verarbeitung keiner Gefahr durch Pestizide oder menschenunwürdige Bedingungen ausgesetzt sind. Das ist auch durch Siegel abgesichert.

Bei Verwendung von bereits vor

handenen Materialien, wie alter Bettwäsche, schonen wir die Umwelt, da wir nichts neues als Rohstoff produzieren müssen und vermeiden zudem, dass die Bettwäsche einfach weggeschmissen wird. Außerdem ist die Bettwäsche auch frei von schädlichen Stoffen für den Menschen, da sie ja bereits mehrere Jahre heiß gewaschen wurde.

Ein Highlight bei soki sind die upgecycelten Boxershorts-Unikate. Wie genau funktioniert euer Upcycling-Konzept?

Die Grundlage für unsere Upcycling-Boxershorts ist alte Bettwäsche. Diese bekommen wir von unseren lieben Kunden gespendet, wenn diese zum Beispiel ihre

Wohnung ausmisten oder den Haushalt der Großeltern auflösen mussten. Die Bettwäschen werden zuerst von uns begutachtet, ob wir sie auch verwenden können. Dabei achten wir zum Beispiel darauf, dass es nur reine Baumwoll-Bettwäsche ist und sie möglichst bunt ist.

Dann wird die Bettwäsche von unserer Wäschefee gewaschen und in unserem riesigen Bettwäsche-Lager gelagert. Wir nähen täglich Boxershorts aus der alten Bettwäsche und verfolgen dabei auch den Zero Waste Ansatz im Zuschnitt der Bettwäsche. Das bedeutet, dass wir nicht nur Boxershorts aus der Bettwäsche zuschneiden, sondern auch noch kleiner Produkte, wie Täschchen oder Schnullerbänder. Über die Zeit haben sich so viele weitere Unikate aus alter Bettwäsche in unser Portfolio eingereiht. Als kleines Beispiel: Aus einem normal großen Bettwäsche-Set bekommen wir ca. 6 Boxershorts, 2 Täschchen, mehrere Schnullerbänder und Pockets für T-Shirts, die wir dann aufnähen.

Ihr habt einen Green Concept Store in eurem Ladengeschäft in Kassel gegründet. Was hat es damit auf sich?

Auf der Suche nach einer schönen Werkstatt sind wir auf ein freies Ladengeschäft inmitten von Kassels Vorderem Westen gestoßen, das genug Platz für die vielen Bettwäschen, eine Werkstatt und einen Showroom bot. Da wir uns nicht nur mit unserem Label für eine grünere und fairere Mode einsetzen, sondern uns ein nachhaltiger Lebensstil auch persönlich sehr am Herzen liegt, haben wir uns dazu entschlossen, aus unserem Laden einen Green Concept Store zu machen. Hier findet man mittlerweile nicht nur unsere eigenen Kreationen, sondern ein ausgewähltes Sortiment an fairer Mode und grünen Lifestyle-Produkten von anderen jungen und namhaften Eco-Labels.

Unteranderem verkaufen wir unverpackte und plastikfreie Badezimmer- und Pflegeartikel, wiederverwendbare und langlebige Bio-Alternativen zu Einweg- und Wegwerfprodukten, umweltbewusst und fair hergestellte Deko- und Einrichtungsgegenstände und regional produzierte Stadtprodukte. Die gesamte obere Etage unseres Stores haben wir nur für Kindersachen vorgesehen: neben natürlicher und bequemer Baby- und Kindermode findet man dort auch kindgerecht designte Produkte für ein grünes Kinderzimmer, pädagogisch wertvolles Spielzeug und vieles weitere.

 

Das gesamte Interview findest du hier auf Nachhaltige-Mode.de:

"Don't worry, wear happy!" - nachhaltige Streetwear von soki

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