Grüne Wirtschaft

Die Pioniere der Slow Fashion – nachhaltige Kleidung seit 35 Jahren

INTERVIEW | Von Bio-Socken bis hin zur breiten Auswahl an Alltagskleidung in natürlichen Materialien und Farbtönen. Zum 35-jährigen Jubiläum bringt das Modelabel Living Crafts eine neue Kollektion heraus.

INTERVIEW | Von Bio-Socken bis hin zur breiten Auswahl an Alltagskleidung in natürlichen Materialien und Farbtönen. Zum 35-jährigen Jubiläum bringt das Modelabel Living Crafts eine neue Kollektion heraus.

25.08.2020 | Ein Interview geführt von Vera Kluck | Bild: Unsplash


Eine faire Herstellung und nachhaltige Materialen werden immer wichtiger in der Fashion Industrie. Werte, die das Unternehmen Living Crafts schon seit Jahren vertritt. Zum 35-jährigen Jubiläum der Modemarke haben wir uns mit Andreas Rust, dem Marketing Manager bei Living Crafts, unterhalten und er erzählt uns, aus welchen Materialien die Produkte bei Living Crafts hergestellt werden und auf welche Neuheiten wir uns in der Herbst-/Winterkollektion freuen können.
 

LifeVERDE.de: Für alle die Living Crafts noch nicht kennen, bitte stell das Unternehmen einmal kurz vor.

Andreas Rust: Living Crafts ist in Selbitz, einer kleinen Stadt im Frankenwald, angesiedelt. Von hier aus sind wir mit Kund*innen und Geschäftspartner*innen in aller Welt verbunden. Mit 35 Jahren Erfahrung im Bereich nachhaltiger und fairer Bekleidung können wir unseren Kund*innen ein breites Sortiment anbieten. Für uns ist ökologisch und sozial verantwortliche Mode nicht länger ein Nischenprodukt, sondern eine echte Alternative für alle Bereiche des täglichen Lebens.

Ihr habt diese Woche ein großes Jubiläum zu feiern. Herzlichen Glückwunsch! Um welches Jubiläum handelt es sich und wie seid ihr als Unternehmen über die letzten Jahre gewachsen?

Living Crafts wird dieses Jahr 35 Jahre alt. Über diese lange Zeit ist unser Sortiment aus einfachen Anfängen heraus stetig gewachsen. Was vor 35 Jahren mit Bio-Socken angefangen hat umfasst heute eine breite Auswahl an Tag- und Nachtwäsche sowie eine umfangreiche Oberbekleidungs-Kollektion für Herren und Damen.

Aus welchen Materialien werden eure Produkte hergestellt und woher bezieht ihr diese?

Baumwolle und Wolle aus kontrolliert biologischem Anbau machen natürlich den Großteil unserer Kollektion aus. Darüber hinaus haben wir selbstverständlich auch Kleidung aus spezielleren Fasern wie Leinen oder Hanf im Angebot, sowie Fasern aus umweltfreundlichen Viskose-Arten, wie beispielsweise Bambus-Viskose, Modal oder Tencel. Ganz speziell sind dann unsere Feinstrumpfhosen und Söckchen aus dem umweltfreundlichen Evo-Polyamid, welches ganz nachhaltig aus dem Öl der Rizinuspflanze gewonnen wird.

Unsere Kollektion kommt aus unterschiedlichen Ländern aus aller Welt, insbesondere Indien, Litauen und die Türkei sind für uns wichtige Produktionsländer, und seit dieser Saison haben wir auch tolle Modelle aus Pima-Baumwolle und mit Alpaka-Wolle, die aus Peru kommen. Gerade aufgrund der globalen Struktur der Textilbranche sind faire Produktionsbedingungen sehr wichtig für uns. Aus diesem Grund sind wir auch Mitglied der Fair Wear Foundation.

Worin besteht der Unterschied eurer Produkte zu denen der Fast Fashion Industrie?

Als Slow Fashion Marke ist es uns wichtig, dass unsere Kleidung möglichst lange getragen werden kann. Dies drückt sich zum einen in der Qualität von Material und Verarbeitung aus. Unsere Produkte sollen auch bei regelmäßigem Tragen und nach vielen Wäschen noch gut aussehen.

Daneben muss aber auch das Design stimmen. Wir verfolgen Trends, die aus unserer Sicht langfristiger anhalten werden und sich immer wieder neu kombinieren lassen. Die unterschiedlichen Saisons greifen farblich ineinander über, so dass sich immer wieder neue Kombinationen ergeben. Ausgesprochen modische Farbtöne werden nur akzentuiert eingesetzt. Ringel und Drucke werden so ausgesucht, dass sie möglichst vielfältig auch mit vorhandenen Farben im Kleiderschrank angezogen werden können.

In den nächsten Wochen erscheint eure neue Herbst-/Winter-Kollektion. Worauf können sich unsere Leser*innen freuen?

Um unseren 35-ten Geburtstag gebührend zu feiern haben wir uns für unsere „Jubiläumskollektion“ ganz besondere Mühe gegeben. Im Wäschebereich haben wir tolle neue Artikel, Farben und Designs für Damen und Herren, bei der Oberbekleidung lohnt sich unter anderem ein Blick in unsere Strickwarenkollektion für Damen und Herren, wie auch in unsere Hosen-Kollektion.

Wen sprecht ihr mit der neuen Kollektion an?

Living Crafts ist eine Marke, die immer schon eine breite Zielgruppe an Kunden angesprochen hat, für die auch bei Kleidung ökologische und soziale Kriterien von gleich hoher Bedeutung sind wie modisches Erscheinungsbild und Produktqualität.

Habt ihr euch bei der Kollektion von einem bestimmten Thema inspirieren lassen?

Unsere Kollektionsentwicklung ist evolutionär. Es ist uns wichtig, dass Kleidungsstücke die in verschiedenen Jahren gekauft wurden gemeinsam getragen werden können und zusammen attraktive Outfits ermöglichen. Zu unserem Jubiläum haben wir nochmals einen Akzent auf natürliche Materialien und Farbtöne gelegt, unter anderem mit Strickpullovern, Schals und Mützen aus Bio-Baumwolle und Alpaka, sowie herrlich schönem Tweedgarn aus 100 % Bio-Wolle in Farben die von der Natur der windumwehten Küstenlandschaften des keltischen Nordens inspiriert wurden.

Trends sind aufgrund ihrer Kurzlebigkeit schwer mit Nachhaltigkeit vereinbar. Wie handhabt ihr diese beiden Kontroversen?

Nicht alle Trends sind kurzlebig. Natürlich gibt es jede Saison Farben die gerade besonders „In“ sind. Aber, ganz ehrlich, eine schöne Farbe trägt man auch in den darauffolgenden Jahren noch gerne, und auch bei Schnitten und Designs ist modisch und langlebig nicht notwendigerweise ein Widerspruch. Das ist die Kunst nachhaltigen Mode-Designs, Trends zu erkennen, die auch langfristig noch gefallen.

Welche Werte sollte deiner Meinung nach jedes Modellabel heutzutage vertreten?

Umweltorientierte Herstellungsprozesse und sozial verantwortliche Produktionsstrukturen stellen für uns unverzichtbare Grundlagen dar, die jedes Modelabel anstreben sollte.

Hinter jeder Mode steht der Wert eines Kleidungsstückes: Kleidung wird zum großen Teil mit den Händen der Menschen hergestellt. Es kommen nur wenige Automaten zum Einsatz und viele Arbeitsschritte sind notwendig. Es verdient also Respekt.

 

Vielen Dank für das Interview, lieber Andreas!

 Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Living Crafts stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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