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Nachhaltig Renovieren: Das gibt´s zu beachten

Irgendwann kommt man nicht mehr um eine Renovierung herum. Oder man hat sich einfach satt gesehen. Um so selten wie möglich zu renovieren, macht es Sinn, so nachhaltig wie möglich zu arbeiten.

 

Irgendwann kommt man nicht mehr um eine Renovierung herum. Oder man hat sich einfach satt gesehen. Um so selten wie möglich zu renovieren, macht es Sinn, so nachhaltig wie möglich zu arbeiten.

 

25.02.2022 I Ein Beitrag von Laura Hampel I Bild: Unsplash

Klar, am nachhaltigsten ist es, so viel wie möglich zu reparieren und eine Renovierung zu umgehen. Aber irgendwann sind ältere Baustoffe auch einfach nicht mehr so funktionell, wie zu dem Zeitpunkt, wo sie verbaut wurden. Wenn zum Beispiel die Dämmung der Decke nicht mehr so viel Wärme im Haus halten kann, ist es wahrscheinlich energieeffizienter, sie zu erneuern.

Aber wie kann ich den Innenbau möglichst nachhaltig gestalten und was gibt es zu beachten? All diese Fragen werden dir hier beantwortet.

 

Grüne Sanierung der äußeren Fassade

Die Gebäudehülle hat eine recht lange Lebensdauer. Die Fassade und ein Ziegel- oder Kupferdach können ohne häufige extreme Wettereinflüsse bis zu 50 Jahre schadlos halten. Wenn das Haus von außen dreckig ist, lohnt es sich, ihm einen neuen Anstrich zu verpassen. Eine nachhaltigere Alternative wäre es, es professionell reinigen zu lassen. Du hast das Gefühl, es gibt größere Schäden? Dann kann man die Fassade abklopfen und somit herausfinden, ob es irgendwo Risse oder Hohlräume gibt. Mit einem Stück Klebeband kann man schauen, ob der Putz unter der Farbe noch gut hält. Dazu einfach einen größeren Streifen auf die Hauswand kleben und ruckartig abziehen. Wenn Putz am Klebeband hängen bleibt, sollte vor dem nächsten Anstrich eine neue Grundierung aufgetragen werden. 

Fenster sollten alle 20-30 Jahre ausgetauscht werden. Das ist auch immer ein bisschen davon abhängig, aus welchem Material die Rahmen sind. Fenster sind irgendwann ein erheblicher Grund für Wärmeverlust und fressen somit gewaltig viel Energie. Neue Fenster amortisieren sich ab etwa 10 Jahren. Das bedeutet, dass man die Kosten für neue Fenster nach 10 Jahren mit den Energiekosten, die man dadurch sparen konnte, ausgeglichen hat. Du bist dir nicht sicher, ob sich ein Wechsel zu modernen Fenstern schon lohnt? Anzeichen für einen Austausch sind Risse in der Verglasung oder im Rahmenmaterial sowie Zugluft am Fenster oder Kondenswasser an der Scheibe. Dann sollte ein Fenster auf alle Fälle ersetzt werden. Es gibt Hersteller, die bei der Fensterproduktion besonders auf Nachhaltigkeit achten. Sie arbeiten dann zum Beispiel mit recycelten Materialien und gewährleisten trotzdem eine lange Lebensdauer sowie eine hohe Energieeffizienz.

 

Umweltschonende Renovierung im Haus

 

Ökologische Dämmung

Falls das Haus keine Außendämmung hat oder die Innendämmung schon besonders alt ist, empfiehlt es sich, diese einzubauen. Dadurch werden Wärmebrücken beseitigt und die Gefahr für Schimmelbildung reduziert sich. Wichtig zu beachten ist, dass die Dämmung luftdicht ist, da ansonsten Luft und Feuchtigkeit hindurchdringen können. 

 

Trockenbau nachhaltig erneuern

Wenn neu gedämmt wurde, ist die Wand auf und es braucht einen neuen Trockenbau. Für die klassischen Rigipsplatten gibt es mittlerweile auch nachhaltige Alternativen. Man kann zum Beispiel auf Strohbauplatten zurückgreifen. Diese bestehen aus verdichtetem Getreidestroh und sind dadurch schall- und wärmedämmend. Eine neuere innovative Lösung sind die Lehmbauplatten. Lehm besteht aus Sand, Schluff und Ton und ist durch diese Zusammensetzung unschlagbar in Punkto Wärmedämmung und Feuchtigkeitsregulierung. Bisher war die Verwendung von Lehm auf dem Bau sehr aufwendig, aber durch die einfache Anbringung der Lehmbauplatten ist das nun ganz einfach möglich.

Bei der Renovierung kann man auf einen nachhaltigen Putz achten (Bild: Unsplash).

 

Welcher Putz ist der Grünste?

Ist der Trockenbau erledigt, folgt das Verputzen der Wände. Der Putz glättet die Wand und bereitet sie auf den Anstrich vor. Auch ohne auf die Umwelt zu achten sollte man unbedingt auf hochwertigen Putz ohne plastikhaltige Bindemittel zurückgreifen. Der Putz ist nämlich maßgeblich für das Raumklima verantwortlich. Im schlimmsten Fall können Schadstoffe in die Luft gelangen und das könnte l gesundheitsschädlich sein. Bei der Renovierung ist es deshalb sinnvoll, wenn vor dem neu aufgetragenen Putz ein Baubiologe die alte Wand auf schädliche Stoffe prüft. 

Danach können ökologische Mineralputze aufgetragen werden. Als ökologisch gelten Lehm-, Ton- oder Kalkputz, da ihre Zusammensetzung auf natürlichen Rohstoffen basiert. Lehm hat eine tolle feuchtigkeitsregulierende Funktion und kann sogar Gerüche aufnehmen. Trotzdem ist Lehm nicht immer geeignet: Im Badezimmer würde der Putz zu viel Feuchtigkeit aufnehmen. Zudem muss man bei Bohrungen in die Wand besonders vorsichtig sein, da sonst Lehmstücke aus der Wand heraus bröckeln können. Tonputz hat ähnliche Eigenschaften wie Lehm, kann aber noch besser Feuchtigkeit aufnehmen.

Kalkputz ist ein echter Alleskönner: Er ist auch für Außenfassaden und feuchte Räume geeignet. Zudem kann Kalk den Staub in der Luft verringern und ist somit für Hausstauballergiker geeignet. Jedoch hat er durch seine feinporige Zusammensetzung nicht die Fähigkeit, das Raumklima zu regulieren.

 

Die Wahl einer umweltfreundlichen Farbe

Nach dem Verputzen folgt das Streichen. Konventionelle Farben enthalten oft Konservierungs- und Lösungsmittel. Umweltfreundliche Alternativen sind aus natürlichen Inhaltsstoffen zusammengesetzt, das sind zum Beispiel Lehm-, Kalk- und Silikatfarben.

Lehmfarbe kauft man im Regelfall in Pulverform und mischt sie zu Hause mit Wasser an. Das Pulver besteht aus Tonmehl, Pflanzenstärke und natürlicher Zellulose. Ist die Farbe fertig angemischt und an der Wand, hat sie eine geruchsneutralisierende und feuchtigkeitsregulierende Wirkung. Für Wohngesundheit sorgt ebenfalls Kalkfarbe. Sie ist besonders vorbeugend gegen Schimmelbildung und sehr einfach aufzutragen. Aber wundere dich nicht beim Streichen: Kalkfarbe entwickelt meist erst nach dem Trocknen die Deckkraft.

Silikatfarbe ist, wie die vorigen auch, frei von Konservierungsstoffen, Lösungsmitteln und Kunststoff-Bindemitteln. Genau wie bei der Kalkfarbe auch, ist Silikatfarbe unempfindlich gegenüber Schimmelbildung. Zudem ist die Farbe sehr langlebig.

 

Ein neuer, langlebiger Boden muss her

Ein nachhaltiger Boden sollte strapazierfähig, aus ökologischen Rohstoffen und gut recyclebar sein. Es gibt wirklich sehr viele tolle Alternativen zu künstlich hergestellten Belägen, wie z.B. PVC es ist. Um jeden Geschmack zu treffen, müssen keine Einschränkungen vorgenommen werden.

Holzböden sind nachhaltig, da es ein nachwachsender Rohstoff ist. Beim Kauf von Parkett und Laminat ist lediglich darauf zu achten, dass das Holz ein FSC- Siegel hat und mit natürlichen, umweltfreundlichen Leim gearbeitet wurde.

Fliesen sind ebenfalls ökologisch. Sie bestehen meist aus Ton und sind dadurch besonders langlebig und strapazierfähig. Man kann die Fliesenplatten super reinigen und auch wieder recyclen. In den meisten Fällen sind Fliesen regional hergestellt worden und haben noch keinen allzu langen Transportweg hinter sich. Auch Natursteine und Beton sind so robust, dreckabweisend und langlebig wie Fliesen. Beton ist allerdings in der Herstellung weniger umweltfreundlich. 

Eine andere Möglichkeit ist Vinylboden. Früher waren in Vinylböden oft Weichmacher enthalten – das ist heute nicht mehr so. Bei nachhaltigen Anbietern gibt es viele Designs, die ganz ohne PVC auskommen.

Für alle, die einen weichen, warmen und leisen Boden suchen, ist Kork eine tolle Möglichkeit. Er ist komplett biologisch abbaubar und besteht ausschließlich aus Naturprodukten. Wer es besonders gemütlich mag, ist wahrscheinlich auf der Suche nach einem Teppichboden. Auch da gibt es tolle grüne Optionen. Es gibt einige Hersteller, die ihre Teppichböden aus Jute, Hanf oder Kokosfasern herstellen. Bedenken sollte man hierbei jedoch, dass ein Teppichboden gut gepflegt werden muss, da er andernfalls nur eine geringe Lebensdauer hat.

 

Gesetzliche Vorschriften für eine nachhaltige Renovierung

Wer ein Eigenheim besitzt, kann sein Haus nicht einfach verrotten lassen. Es gibt gewisse Vorschriften, die eingehalten werden müssen, damit die Häuser nicht übermäßig viel Energie verbrauchen. Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind solche Vorgaben festgehalten. Pflicht Nummer eins ist, die Heizanlage, wenn sie mit Öl oder Gas betrieben wird, nach 30 Jahren auszutauschen. Das wird sogar vom Schornsteinfeger kontrolliert.  Alle Häuser, die nach dem 01. Februar 2002 gekauft oder geerbt wurden, müssen bei Besitzerwechsel eine Dachdämmung einbauen. Die dritte Pflicht bezieht sich auf die Außendämmung des Hauses. Wenn man die Außenwände dämmen möchte, muss die Dämmschicht ausreichend gut sein.

 

Fazit: Es gibt viele umweltfreundliche Alternativen bei der Renovierung

Angefangen bei der Dämmung, bis hin zu Trockenbau, Putz, Farbe und Boden. Es gibt mittlerweile viele ökologische Alternativen zu konventionellen Baustoffen. Letztendlich ist es immer sinnvoll, zu überlegen, ob eine Sanierung wirklich notwendig ist. Macht man es nur aus optischen Gründen, wäre es sicher nachhaltiger, zu überlegen, ob man Böden oder Wände durch Dekoration anschaulicher gestalten kann. Wenn die Renovierung jedoch wirklich dringlich ist, ist es toll, soviel wie möglich natürliche Baustoffe zu nutzen.

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