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Ein nachhaltiges Eigenheim bauen – alle Grundlagen zusammengefasst

Viele träumen vom Eigenheim. Doch wie lässt sich das eigentlich nachhaltig umsetzen? Wir zeigen dir, welche Schritte es für einen ökologischen Hausbau braucht.

 

Viele träumen vom Eigenheim. Doch wie lässt sich das eigentlich nachhaltig umsetzen? Wir zeigen dir, welche Schritte es für einen ökologischen Hausbau braucht.

 

04.02.2022 I Ein Beitrag von Laura Hampel I Bild: Unsplash

Ein Haus zu bauen bedeutet eine große Herausforderung. Es ist viel Know-how notwendig, um den Plan in die Tat umzusetzen. Wenn man sein Eigenheim dann noch möglichst ressourcenschonend bauen möchte, braucht es noch zusätzliches Wissen. 

Wir schauen uns hier einmal näher an, was nachhaltiges Bauen überhaupt bedeutet und welche Maßnahmen bei der Planung des Eigenheims mitgedacht werden sollten. 

 

Was bedeutet nachhaltiges Bauen?

Nachhaltiges Bauen umfasst drei Faktoren. Selbstverständlich geht es darum, die Natur zu schützen - der ökologische Aspekt steht an erster Stelle. Allerdings gehören auch ökonomische Aspekte dazu. Ziel ist es, die Lebenszykluskosten des Hauses zu minimieren. Das beinhaltet zum Beispiel Kosten der Planung, Beschaffung, Fertigung, Instandhaltung, Betriebskosten und Entsorgungskosten. Der dritte Faktor der Nachhaltigkeit ist der soziale. Gesundheit, Funktionalität und Sicherheit sollen am Standort gewährleistet sein. 

Wir fokussieren uns hier auf die ökologische Nachhaltigkeit. In einem Bauprojekt gibt es viele Dinge, auf die man achten kann, um so wenig wie möglich in die Natur einzugreifen. Die Maßnahmen hierfür beginnen bereits, wenn das Bauprojekt noch in den Kinderschuhen steckt. Eine gute Planung am Anfang kann einiges schon im Voraus erleichtern.

 

Der theoretische Plan erleichtert den Bauprozess erheblich (Bild: Unsplash).
 

Welche Möglichkeiten habe ich, mein Haus ökologisch zu bauen?

 

Standort:

Bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück sollte man sich Gedanken um die Nachhaltigkeit des Standorts machen. Bedenke, wie funktional deine Wege von dort aus sind. Wenn du zum Beispiel in einen ländlich gelegenen Vorort ziehst, dafür aber einen langen Arbeitsweg bewältigen musst, bei dem du nur das Auto nutzen kannst, ist ein näheres Grundstück die bessere Wahl.


Optimale Flächennutzung:

Wenn ein passendes Grundstück gefunden ist, kannst du darauf achten, die Fläche optimal zu nutzen. Es geht darum, so wenig Fläche wie möglich zu versiegeln und so viel wie möglich zu begrünen. Das kannst du umsetzen, indem du deinen Grundriss des Hauses so klein wie möglich gestaltest. Statt zwei großen Etagen, wäre es nachhaltiger drei kleine Etagen zu errichten und in die Höhe zu bauen. Die Einrichtung sollte demnach auch funktional geplant werden.

Baustoffe: 

Bei den Baustoffen kann man in vielerlei Hinsicht auf Nachhaltigkeit achten. Es sollten natürliche Ressourcen verwendet werden, die schnell nachwachsen und regional sind, damit man sich lange Transportwege sparen kann. Beispiele hierfür sind Lehm oder Holz. 

Außerdem sollten sie gut isolieren, um die Wärme im Haus zu speichern und recyclebar sein, wenn das Haus irgendwann wieder abgerissen werden sollte.

Bei Baumaterialien wie Farben, Lacken und Kleber kann darauf geachtet werden, dass diese nicht toxisch sind. 
 

Stabile und langlebige Konstruktion:

Bei der Konstruktion des Hauses soll eine lange Nutzungsdauer gewährleistet sein. Ein Haus soll möglichst lange genutzt werden, um die Ressourcen so effektiv wie möglich zu verwenden.
 

Nutzung nachhaltiger Entwässerungssysteme:

Ökologische Entwässerungssysteme reproduzieren die natürlichen Bedingungen des Wasserkreislaufs. Dadurch sollen die Auswirkungen der Urbanisierung auf den Wasserkreislauf minimiert werden. Eine Problematik ist nämlich, dass durch die Bebauung der Flächen das Regenwasser nicht mehr auf natürlichem Weg in den Boden gelangen und nur oberflächig abfließen kann. 

Folgen könnten Hitzewellen, Starkregen- und Hochwasserereignisse sowie Trockenheits- und Dürreperioden sein.
 

Wärmeschutz:

Um so wenig wie möglich Energie für die Wärme im Haus aufbringen zu müssen, können einige Vorkehrungen getroffen werden. Es sollten Türen und Fenster installiert werden, die die Temperaturen im Haus durch gute Dämmung halten können. Zudem gibt es energieeffiziente Heizsysteme, die den Energieverbrauch reduzieren können.
 

Nutzung regenerativer Energiequellen:

Um auf fossile Energiequellen verzichten zu können, ist es sinnvoll, eine Photovoltaikanlage oder Sonnenkollektoren zu installieren. So kann eigener Strom produziert werden.
 

Dachbegrünung und Gartengestaltung:

Wenn die Möglichkeit besteht, kann man den Hausbau auch dadurch ökologischer gestalten, indem man das Dach begrünt und den Garten möglichst grün gestaltet. Das ist gut für die Artenvielfalt. Außerdem kühlt und befeuchtet es die Luft und sorgt somit für eine Verbesserung des Umgebungsklimas.​​

 


 

Mit einer Solaranlage auf dem Dach kannst du deine eigene, regenerative Energie gewinnen (Bild: Unsplash).


Sind nachhaltige Baumaßnahmen nicht viel teurer als konventionelles Bauen?

In der Anschaffung sind nachhaltige Alternativen sicherlich oftmals teurer. Solaranlagen, Entwässerungssysteme oder besonders Fensterverglasungen sind nunmal noch kein Standard. Eine Studie von Buus Consult aus Dänemark hat allerdings die Lebenszykluskosten von ökologischen und konventionellen Häusern miteinander verglichen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die umweltschonenden Maßnahmen auf lange Sicht gesehen auch finanziell lohnen. Das liegt zum einen daran, dass die Betriebskosten wie zum Beispiel für Wasser und Strom geringer sind, zum anderen sichern sich zukunftsfähige Gebäude eine langfristige Wertstabilität.

 

Ich habe mich für einen nachhaltigen Hausbau entschieden. Was sind die ersten Schritte, die ich gehen muss, um meinen Plan in die Tat umzusetzen?

 

Als erstes solltest du dir bei einem Hausbau natürlich über deine finanzielle Situation im Klaren sein. Wenn du auch finanziell besonders ökologisch handeln willst, kannst du dich mal über nachhaltige Banken informieren. Diese unterstützen mit ihrem Geld sozial gerechte und nachhaltige Projekte. In einem Gespräch kannst du herausfinden, wie hoch der Preis deines Eigenheims maximal sein kann, damit du deinen Kredit gut abbezahlen kannst.

Wenn du das geklärt hast, geht es darum, dass du dir einen Baupartner und einen Hausanbieter suchst. Diese hängen natürlich davon ab, welchen Typ von Haus du suchst. Es gibt beispielsweise Hausanbieter, die speziell auf die Fertigung von Holzhäusern spezialisiert sind. Da musst du für dich persönlich überlegen, wie du dir dein Traumhaus vorstellst. Hier findest du einige ökologische Fertighausanbieter.

Was du für dein Traumhaus natürlich auch noch brauchst, ist ein Grundstück. Bedenke dabei, dass der Standort besonders wichtig ist, wenn du zum Beispiel nicht auf ein Auto angewiesen sein möchtest. Wenn das perfekte Grundstück gefunden ist, braucht es ein Bodengutachten und einen Bebauungsplan für den Bauantrag. 

Wenn das alles erledigt bist, kannst du grob deine Baukosten berechnen, um zu schauen, ob dein Geld für den Plan ausreicht oder du an ein paar Stellen Geld einsparen musst. Wenn die Planung dann beendet wurde, folgt ein finales Gespräch mit der Bank, damit du deinen Kredit bekommst und anfangen kannst, zu bauen.

 

Nachhaltiges Bauen: Gut für Umwelt und Portemonnaie

Letztendlich kann man sagen, dass es viele Möglichkeiten gibt, den Bau des Eigenheims nachhaltig zu gestalten. In der Investition sollte man bereit sein, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Längerfristig hingegen zeigt sich ein Effizienzhaus mit guter Wärmedämmung jedoch als sehr dankbar in den gesparten Energiekosten. Und auch, wenn nicht alle Maßnahmen umgesetzt werden können: Jeder einzelne Schritt, der das Eigenheim umweltfreundlicher macht, ist einer in die richtige Richtung.

 

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