Grüne Wirtschaft

Nachhaltige Allzwecktücher aus Bambus – Deine Alternative zur Mikrofaser

INTERVIEW I Keine Möglichkeit auf Mikrofaser Tücher zu verzichten? Oh doch – eltrovema bietet mit nachhaltigen Allzweck- und Pflegetüchern aus 100 % Bambus-Viskose eine Alternative zur Mikrofaser.

Deine Alternative zur Mikrofaser
Designelement

INTERVIEW I Keine Möglichkeit auf Mikrofaser Tücher zu verzichten? Oh doch – eltrovema bietet mit nachhaltigen Allzweck- und Pflegetüchern aus 100 % Bambus-Viskose eine Alternative zur Mikrofaser.

25.05.2021 I Ein Interview geführt von Dorothea Meyer I Bilder: eltrovema

Wir achten auf nachhaltige Reinigungsmittel, Naturkosmetik in recycelbaren Flaschen und greifen auf wiederverwendbare Beutel statt Plastiktüten beim Einkaufen zurück – was aber ist mit den Putz- und Pflegetüchern, die wir täglich zuhause nutzen? Oftmals bestehen diese leider aus Mikrofaser, belasten die Umwelt und sind nicht recycelbar. Deshalb hat sich das junge Unternehmen eltrovema überlegt, eine Alternative zur Mikrofaser herzustellen. Heute bieten die Gründer*innen Mark und Denise Becker nachhaltige Allzweck- und Pflegetücher aus 100 % Bambus-Viskose an und zeigen so, dass auch in der Textilindustrie auf nachwachsende Rohstoffe gesetzt werden kann.

Was können die Allzwecktücher von eltrovema und sind sie wirklich so gut wie die herkömmlichen Reinigungstücher? Und warum eignet sich Bambus-Viskose besser als Baumwolle zur Herstellung? Das und mehr erfährst du von Mitgründer Mark im Interview.

LifeVERDE: Mark, erschrocken von dem starken Anstieg eures Verbrauchs an Küchentüchern und Putzlappen gründeten du und deine Frau Denise eltrovema. Was ist eure Mission?

Mark: Wir wollen all unseren Kindern eine bessere Welt hinterlassen als sie gerade ist. Deshalb stellen wir Produkte her, die innovativ, praktisch und fair zu Mensch und Natur sind.

Durch unsere Produkte wird die Nachfrage nach Textilien auf Erdölbasis so reduziert, dass große Konzerne umdenken müssen und ebenfalls auf nachwachsende Rohstoffe setzen.

Eure Tücher sind aus Bambus. Erzähl uns mehr über die Eigenschaften eurer Alternativen zu Mikrofasertüchern und warum sie nachhaltiger sind.

Bei Bambus handelt es sich um ein Gras und nicht um einen Baum. Viele Viskosen werden aus Buche hergestellt. Das klingt erstmal nach einer regionalen Alternative, aber der Baum wächst nicht nach, wenn er einmal gefällt wird. Bei Bambus ist das anders. Man erntet die Halme und sie wachsen nach und zwar rasant schnell. Bambus wächst nämlich bis zu 30 cm am Tag. Schon nach drei Jahren kann der Bambus geerntet werden. 

Des Weiteren ist es so, dass beim Waschen von den Bambustüchern kein Mikroplastik entsteht. Das ist ein großes Problem mit Mikrofasern. Das Mikroplastik löst sich aus den Fasern und gelangt über das Abwasser im schlimmsten Fall in der Natur und gelangt so in unsere Nahrungskette. 


Viele Unternehmen greifen bei der Textilherstellung auf (Bio-)Baumwolle zurück. Warum war dieses Material für eure Putztücher keine Option?

Bambus kann auf 70% der Landfläche der Erde wachsen. Der Baumwollanbau beschränkt sich auf den sogenannten „Baumwollgürtel“: Tropische und subtropische Landwirtschaftsflächen.

Sowohl beim Anbau als auch bei der Verarbeitung der Baumwolle zur Faser wird mehr Wasser benötigt als es bei Bambus und Viskose aus Bambus der Fall ist. Bei Baumwolle ist sowohl Anbau als auch die Herstellung zur Faser sehr viel wasserintensiver als es bei Bambus der Fall ist (Quelle).

Außerdem bietet die Viskosefaser, Bakterien keine guten Lebensbedingungen und verhindert so die Vermehrung und Ansiedlung. Dadurch entsteht, im Vergleich zu Baumwolltüchern, kein muffiger Geruch und die Tücher sind hygienischer.

In welchen Bereichen können eure Bambustücher angewendet werden und gibt es hier Besonderheiten auf die geachtet werden sollte?

Unsere Tücher sind für alle Oberflächen, bzw. jeden Hauttyp geeignet. Wir haben unterschiedliche Tücher, vom Gästehandtuch und Pflegetuch für die Haut bis zu unseren Allzwecktüchern die toll für alles im Haushalt sind. Man sollte die Tücher nicht mit Weichspüler waschen, dann verlieren sie ihre Saugleistung, aber ansonsten gibt es eigentlich nichts zu beachten.

Auf eurer Webseite heißt es, dass ihr 100 % zertifiziertes Gewebe für eure Bambustücher nutzt. Was genau bedeutet das konkret?

Alle von uns eingesetzten Garne sind OEKO-TEX zertifiziert und auf Schadstoffe geprüft. Darüber hinaus arbeiten wir mit dem TÜV-Rheinland zusammen und lassen bei jeder Produktion die Zusammensetzung unserer Tücher überprüfen. So können wir sicher sein, dass unsere Tücher aus 100% organischer Faser (Viskose) bestehen und frei von Polyester und anderen Plastikfasern sind.

Wo lasst ihr eure Bambustücher herstellen? Wie sehen die einzelnen Prozesse von der Beschaffung der Materialien bis hin zum fertigen Tuch aus?

Wir produzieren in China. Die Garne für unsere Tücher beziehen wir von zwei namhaften Herstellern die ebenfalls in China produzieren und als Rohstoff chinesischen Bambus einsetzen. Bei der Herstellung der Viskose werden zum Großteil Abfälle aus der Bambusernte oder anderen Bambus-Industrien verwendet.

Alle Herstellungsschritte vom Garn zum Gewebe bis zum fertigen Tuch finden in einer Firma am gleichen Standort statt. So halten wir die Wege insgesamt so kurz wie möglich. Obwohl die Tücher aus China nach Deutschland kommen.

Wird bei eltrovema auf Regionalität und faire Arbeitsbedingungen Wert gelegt und wenn ja, wie setzt ihr diese Aspekte um?

Wir würden gerne regionaler Arbeiten, aber zum momentanen Zeitpunkt ist das nicht möglich. Als wir mit unserer Idee für Bambustücher begannen, gab es keine Produktionsstätte in Europa, die mit uns zusammenarbeiten wollte. Daher sind wir in China gelandet. In China wird Bambus als Rohstoff sehr viel intensiver eingesetzt. Da unsere Tücher großteilig aus Abfall aus anderen Bambus-Industrien bestehen, sind wir dort natürlich irgendwie am richtigen Ort. Außerdem arbeiten wir eng mit der Produktion dort zusammen und nur weil unsere Abnahmemengen nun für eine europäische Produktionsstätte reichen würden, würde es sich nicht gut anfühlen, den Menschen dort vor Ort, die uns die Chance gegeben haben, jetzt den Rücken zu kehren.

Da unsere Tücher sehr leicht sind, sind die Emissionen beim Transport zum Glück sehr gering.

Abschließend noch eine letzte Frage zu eurer Zusammenarbeit mit der Initiative MehrWaldSteuer. Was hat es damit auf sich und wie unterstützt ihr das Projekt?

Die Initiative MehrWaldSteuer ist 2020 als eine Antwort auf die Mehrwertsteuersenkung entstanden. Unternehmen spenden Gewinne aus der Steuersenkung an Waldprojekte. Die Initiative entwickelt Konzepte dazu, wie Unternehmen und Waldorganisationen gemeinsam für unsere Wälder sorgen können. Denn dafür braucht es gute Rahmenbedingungen.

Wir unterstützen das Projekt mit 1% “MehrWaldSteuer” auf unseren Umsatz.

 

Vielen Dank für das Interview, lieber Mark!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an eltrovema stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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Wie du mehr Nachhaltigkeit in deinen Alltag integrierst, deinen Frühjahrsputz nachhaltig gestaltest und welche Reinigungsmittel vegan sind kannst du bei uns ebenfalls nachlesen.

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