Ein Ehe- oder Verlobungsring ist mehr als nur ein Schmuckstück. Er ist ein Symbol für die Verbindung zweier Menschen, die ihre Liebe und ihr Leben miteinander teilen wollen. Doch immer mehr Paare legen bei der Wahl ihrer Ringe nicht nur Wert auf deren Design und Wertigkeit, sondern auch auf die Nachhaltigkeit und ethische Herkunft des besonderen Schmuckstückes. Nachhaltige Ehe- und Verlobungsringe sind hier eine besondere Möglichkeit: Sie werden aus recyceltem Gold, Silber und Platin hergestellt oder aus Fairtrade-zertifizierten Edelmetallen gewonnen und bieten somit eine umweltfreundliche und ethisch vertretbare Alternative zu traditionellen Ringen.
Yvonne Mankel Jewellery hat sich zur Aufgabe gemacht, Ehe- und Verlobungsringe zu fertigen, die zeitlose, nachhaltige und traumhafte Unikate sind. Durch die Verwendung von recycelten Edelmetallen und faire Diamanten entsteht individueller Schmuck mit einer ganz eigenen Geschichte. Jeder Ring erzählt auf seine Weise von der Schönheit und Wertigkeit des Lebens und der Liebe – und das auf eine nachhaltige und verantwortungsvolle Art und Weise. Yvonne Mankel ist die Inhaberin des Schmuck-Labels und berichtet uns, was sie zu ihren Designs inspiriert, woher sie ihre Materialien bezieht und wie sie es schafft, die Wünsche der Paare perfekt einzuarbeiten.
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LifeVERDE: Liebe Yvonne, mit deinem Label Yvonne Mankel Jewellery produzierst du nachhaltigen Schmuck, kannst du uns mehr darüber berichten?
Yvonne Mankel: Mein Label Yvonne Mankel Jewellery trägt meinen Namen, weil es für das steht, was mir am Herzen liegt: Nachhaltig, ethisch & fair hergestellter Schmuck mit minimalistischem, zeitlosem Design.
Ich wähle alle Materialien und Kooperationspartner sehr sorgfältig aus und hoffe, dass mein Schmuck bei der Person, die ihn trägt und bei allen, die an seiner Entstehung beteiligt waren, ein positives Gefühl hinterlässt. Nachhaltiger Schmuck heißt für mich ebenso, lange Zeit Freude daran zu haben. Daher lege ich viel Wert auf gute Qualität und zeitloses Design, dass jedem Modetrend standhält und gut kombinierbar ist.
Die zeitlosen und minimalistischen Ehe- und Verlobungsringe werden nachhaltig und fair hergestellt (Bild: septemberfotografie).
Woher nimmst du Inspiration für deine schöne Designs?
Wenn es um Trauringe geht, ist es schwierig, das Rad neu zu erfinden.
Ich habe ein paar auffälligere Modelle, die von natürlichen Formen und Strukturen wie Holz, Gestein oder kristallinen Strukturen inspiriert sind.
Grundsätzlich steht mein Schmuck aber für absolut minimalistisches Design, getreu dem Bauhaus-Prinzip „form follows function“. Ein Trauring soll über Jahrzehnte getragen werden können. Es ist daher wichtig, dass er gut sitzt, bequem und alltagstauglich ist. Ich habe über Monate gemeinsam mit verschiedenen Personen die unterschiedlichen Ringmodelle, Breiten und Materialstärken getestet, um für meine Kollektion die perfekte Kombination zu finden.
Meine Trauringe haben ein zurückhaltendes, klares und zeitloses Design, das auf das Wesentliche reduziert ist. Ich möchte die Schönheit des Materials in den Vordergrund stellen. Gold gibt es mittlerweile in so vielen verschiedenen Nuancen, da braucht es keine Zierelemente. Es ist mir wichtig, dass die Brautpaare auch nach Jahrzehnten einen Ring haben, der ihnen gefällt; der jedem Trend standhält und gut mit anderen Schmuckstücken kombinierbar ist. Meine Inspiration ist daher ganz klar, die Einfachheit.
In deinem Shop findet man tolle Schmuckstücke für besondere Anlässe, wie zum Beispiel Trauringe, bei denen jedes Stück ein Unikat ist. Wie kamst du auf die Idee, individuelle Ringe zu kreieren?
Im Prinzip war es keine bewusste Entscheidung, sondern eine Selbstverständlichkeit. Als gelernte Goldschmiedin, mit einem eigenen Label fertige ich grundsätzlich jedes Schmuckstück auf Bestellung an. Es kommt nichts von der Stange oder wird vorproduziert. Daher gibt es keine Notwendigkeit, meine Kund*innen in ihren Wünschen zu limitieren.
Besonders bei (Trau-) Ringen ist es wichtig, dass sie perfekt sitzen und die Form und Farbe zur Person passt. Von dezent und zierlich bis zu opulent ist alles machbar, auf das Zehntel genau. Es kommt auch nicht selten vor, dass sich Paare für zwei verschiedene Ringfarben entscheiden. Durch Form und Design sind die Ringe miteinander verbunden.
Welche Design-Möglichkeiten haben Kund*innen und wie versuchst du auf alle Wünsche einzugehen?
Die Paare, die zur Trauring Beratung zu mir in die Goldschmiede kommen, sind Gäste in freundschaftlichem, familiärem Ambiente. Da ich kein Ladengeschäft habe, nehme ich mir für jedes einzelne Paar Zeit ohne von weitere Kund*innen oder Laufkundschaft unterbrochen zu werden. Oft kommen sie auch mehrmals zu mir, weil ich zunächst ein Modell für sie herstelle, bevor ich die Ringe final aus Gold oder Platin anfertige.
Es ist wichtig, die unterschiedlichen Ringe in Ruhe anzuprobieren, zu schauen und zu erfühlen, welcher Ring der Richtige ist. Er soll die Paare schließlich ein Leben lang begleiten. Wie oben beschrieben, werden alle Schmuckstücke auf Kundenwunsch angefertigt. Die Proportionen können bei jeder Ringform frei gewählt werden. Diamanten oder Farb-Edelsteine werden je nach Wunsch in jeder Steinform, Anzahl und Steingröße von Hand eingefasst. Ich biete meinen Kund*innen natürlich auch an, ihren Schmuck mit einer individuellen Gravur zu personalisieren. Von der Handschrift bis zum Fingerabdruck sind keine Grenzen gesetzt. Und wem die Ringe dann doch zu minimalistisch sind, der kann sich natürlich auch einen zur Zeit trendigen Millgriff-Rand oder ein anderes Design anfertigen lassen. Ich bin grundsätzlich offen für alle Vorschläge.
Zeitnah habe ich geplant Trauring Musterboxen anzubieten, die ich gemeinsam mit den Brautpaaren bestücke und zu ihnen nach Hause schicke. So kann ich auch Paaren, die weiter weg wohnen, den gleichen Service per Zoom anbieten. Sie sparen auf diese Weiße nicht nur Zeit, sondern auch CO2.
Durch die individuellen Anpassungen ist jeder Ring ein echtes Unikat (Bild: Yvonne Mankel Jewellery).
Auf welche Kriterien achtest du bei der Materialauswahl bezüglich Nachhaltigkeit?
Seit meiner Gründung 2008 verarbeite ich ausschließlich recyceltes, also wiederaufbereitetes Gold, Platin & Silber. Seit ein paar Jahren arbeite ich mit einer Scheideanstalt zusammen, die ihre Edelmetalle CO2 neutral produziert. Natürlich nehme ich auch selbst Altgold an, das ich meinen Kunden auf ihr Schmuckstück anrechne oder umarbeite. Das Schöne an Recycling Edelmetallen ist, dass sie in einem Schmuckstück zu neuem Leben erwachen.
Der komplette Schmuck, auch die von mir verwendeten Rohteile wie Kettenmaterial, Verschlüsse und ähnliches werden in Deutschland produziert und sind alle aus recyceltem RJC zertifiziertem Edelmetall. RJC = Responsible Jewellery. Recycling alleine kann jedoch den Abbau von Gold und die damit verbundenen negativen Folgen nicht verhindern oder verringern. Aus diesem Grund habe ich mich 2022 dafür entschieden, meine Trauringe alternativ aus fairem Gold anzufertigen.
Das Gold wird im zertifizierten Kleinbergbau abgebaut und ermöglicht Bergbauarbeiter*innen bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Fairtrade & Fairmind zertifizierte Minen müssen strenge Voraussetzungen zu Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit erfüllen. Die Rechte von Frauen, Kinderarbeit, sowie der sichere Umgang mit Chemikalien und Umweltschutz Maßnahmen werden regelmäßig kontrolliert. Der Mehrbetrag für dieses Gold geht direkt an die Bergbau Kooperativen vor Ort, die damit lokale Projekte finanzieren. Da alle Schmuckstücke hochwertig verarbeitet und aus Massivgold und Platin angefertigt werden, sind sie per se schon nachhaltig. Sie können problemlos verändert und repariert werden. Ganz anders als bei Modeschmuck oder vergoldetem Schmuck.
Ebenso verhält es sich bei den Diamanten, die ich verarbeite.Der Diamant ist der härteste Edelstein und garantiert allein aus diesem Grund schon eine lange Haltbarkeit. Da ich auch hier keine Abstriche in Punkto Nachhaltigkeit und Menschenrechten machen möchte, verwende ich seit letztem Jahr nur noch Labor-Diamanten.
Auch bei Verpackung und Verbrauchsmaterial achte ich darauf, dass sie aus nachhaltigen Materialien sind. Die Schmuck Etuis sind z.B. aus recyceltem Papier und hergestellt.
Du erzählst auf deiner Website, dass du Labor-Diamanten anstelle von herkömmlichen benutzt. Kannst du uns erklären, warum du dich dazu entschieden hast?
Die funkelnde Schönheit von Diamanten zieht jeden sehr schnell in seinen Bann. Doch so schön und bezaubernd Diamanten sind, so unsicher und so furchtbar ist in vielen Fällen ihre Herkunft und die Bedingungen, unter denen sie zu Tage gefördert werden.
Der Diamant Bergbau bringt zahlreiche negative Umwelteinflüsse mit sich. Z.B. Abholzung und Zerstörung von Ökosystemen, Trinkwasserverschmutzung, Bodenerosion und vieles mehr. Doch nicht nur der Umwelt zu Liebe, sondern vor allem die Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter*innen, die oft ohne Arbeitsschutz und Rechte für unseren Schmuck unter Tage schuften, haben mich überzeugt, keine aus Minen stammenden Diamanten zu verarbeiten. Selbst bei zertifizierten sogenannten „konfliktfreien“ Diamanten mit Kimberley Zertifikat können Gewalt, Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden leider nicht ausgeschlossen werden.
Ein Labor-Diamant ist identisch mit einem natürlich vorkommenden Diamanten: Atomar, molekular, chemisch, visuell, in Bezug auf Härte, kristalline Struktur und optischem Glanz. Er ist ein 100% echter Diamant. Der einzige Unterschied ist seine Herkunft. Er wird durch Menschenhand und modernste Technologie unter fairen und nachhaltigen Bedingungen hergestellt.
Im Labor gezüchtete-Diamanten erhalten ebenso wie natürlich gewachsene Diamanten ein IGI-Echtheitszertifikat mit genauer Qualitätsbestimmung.
Die Suche nach einem passenden Hersteller war nicht ganz leicht. Denn zur Herstellung eines Diamanten wird eine große Menge Energie benötigt. Sowohl in der Herstellung als auch in der Schleiferei können schlechte Arbeitsbedingungen und sogar Kinderarbeit nicht pauschal ausgeschlossen werden. Ich bin sehr froh einen Hersteller gefunden zu haben, der CO2 neutral arbeitet und ein unabhängiges SCS Nachhaltigkeits Zertifikat besitzt. Gute Arbeitsbedingungen in allen Herstellungsschritten werden ebenfalls durch zwei unabhängige Zertifikate sichergestellt. Die Diamanten werden in der gleichen Firma hergestellt und geschliffen. Somit ist die Lieferkette komplett rückverfolgbar, was sehr selten ist.
Labor-Diamanten sind nicht nur ein gleichwertiger Ersatz zu natürlich gewachsenen Diamanten, sondern meiner Meinung nach die nachhaltigste Option. Und wenn diese Argumente noch nicht überzeugen, der freut sich sicher über den deutlich günstigeren Preis.
Zum Schluss habe ich noch eine letzte Frage an dich: Was würdest du sagen, ist dein persönliches Highlight aus der Kollektion?
Mein absolutes Highlight ist noch nicht in die Sichtbarkeit getreten. Neben den Trau- und Verlobungsringen arbeite ich parallel an meiner ersten Schmuckkollektion. Ich bin sehr gespannt, wie sie ankommt. So viel kann ich verraten. Sie wird etwas ganz Besonderes und ich liebe sie. Eine Mischung aus minimalistischer Geometrie und sanften Formen der Natur. Inspiriert von der hexagonalen Form der Bienenwaben.
Unter den Trauringen ist mein klarer Favorit das Modell Balance. Das Design vereint natürliche Rundungen mit geraden Flächen. Wie ein Band aus Gold schmiegt sich der Ring mit seinen weichen Konturen sanft um deinen Finger. So ausgewogen und voller Balance, dass man den Ring ganz selbstverständlich jeden Tag tragen möchte - ein Leben lang.
Vielen Dank für das Interview, Yvonne!
Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Yvonne Mankel Jewellery stellen möchtest?
Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!
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