Grüne Wirtschaft

Wenn Plastik dich auf die Palme bringt – Geschirr von LEEF Blattwerk

INTERVIEW | Kompromisslos genießen mit dem nachhaltigen Einweggeschirr aus Palmblättern von LEEF Blattwerk.

INTERVIEW | Kompromisslos genießen mit dem nachhaltigen Einweggeschirr aus Palmblättern von LEEF Blattwerk.

14.07.2023 | Ein Interview von Maria Herbers und Theresa Thaler| Bild: LEEF Blattwerk

Die Grillsaison ist bereits in vollem Gange doch sie wird oft begleitet von Bergen aus Verpackungen und Einweggeschirr aus Plastik. Dieser Müll belastet über viele Jahre die Umwelt, da Plastik bekanntlich nicht biologisch abbaubar ist und stattdessen oft im Meer landet. Zudem können beim Erhitzen von Plastikgeschirr schädliche Chemikalien freigesetzt werden, die sowohl für die Gesundheit der Menschen als auch für die Umwelt gefährlich sind – Grund genug hier auf eine Alternative umzusteigen.

Für nachhaltigen Grillspaß bietet das Einweggeschirr aus Palmblättern von LEEF Blattwerk eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Einweggeschirr aus Kunststoff. Die natürliche Textur der Palmblätter verleiht dem Geschirr außerdem eine einzigartige und interessante Ästhetik. Jeder Teller und jede Schale hat eine individuelle Maserung und Struktur. Wir haben im Gespräch mit Geschäftsführer Claudio Fritz-Vietta noch mehr über das Angebot an nachhaltigem Einweggeschirr von LEEF Blattwerk und den Vorteilen von Palmblättern erfahren.

LifeVERDE: Lieber Claudio, bei euch fing alles im Jahr 2013 mit einer Crowdfunding-Kampagne an. Wie sahen die Anfänge bei LEEF Blattwerk GmbH aus?

Claudio Fritz-Vietta: Die Anfänge von LEEF waren durchwachsen, um ehrlich zu sein. Während unsere damaligen Blattteller bei den Menschen und Konsumenten mit einer erfolgreichen Crowdfunding Kampagne gut ankamen, bekamen wir in der Geschäftswelt der HoReCa-Zulieferbetriebe einen Realitycheck. Hier galt Plastik nach wie vor als unproblematisch und als die Antwort auf alle Fragen. Da bei klassischen Großhändlern kein Interesse bestand, nachhaltige Produkte zu listen, wurden wir selbst zum Großhändler und belieferten Gastronomen aus einem eigenen Lager. Dass änderte sich erst wieder mit dem Aufkommen der „Fridays for Future“ Bewegung, die Nachhaltigkeit in die Mitte der Gesellschaft getragen hat. Wir waren damals einfach zu früh mit unserem Ansatz, heute profitieren wir allerdings von der Erfahrung.

Auf eurer Homepage bietet ihr ein breites Sortiment an. Welche Produkte sind bei euch genau zu finden?

Wir haben einige Jahre vornehmlich offene Teller und Schalen angeboten, die privat und im Street Food sowie im Catering genutzt wurden. Heute bieten wir eine breite Palette von Take-Away Verpackungen für so ziemlich alle Gerichte der Welt an. Dabei liegt der Fokus neben absoluter Nachhaltigkeit sowohl auf dem Look als auch auf der Funktion. In der Realität wird viel direkt aus den Verpackungen gegessen. Das machen wir zu einem Erlebnis, das endlich wieder angenehm ist. Wir bringen also eine echte Restauranterfahrung nach Hause und das nicht nur schön, sondern auch nachhaltig wie nichts Anderes.

 Ob Teller oder Schalen, bei LEEF Blattwerk findet man für jedes Gericht das richtige Geschirr (Bild: LEEF Blattwerk).

Ihr habt euch darauf spezialisiert, Palmblätter für eure Produkte zu nutzen. Wie seid ihr darauf gekommen, und was sind die Vorteile davon?

Mit meinem Hintergrund als Designer habe ich früh verstanden, wie viele verschiedene Produkte und Verpackungen man aus Blättern fertigen kann. Und das ganz ohne den schädlichen CO2-Fußabdruck einer Materialerzeugung, der bei jeder Alternative zu Buche schlägt. Der Vorteil liegt darin, wie dabei mit der Natur Hand in Hand gearbeitet wird. Ein Blatt wächst, fällt zu Boden, wird gesammelt und gewaschen. Danach kann es  einfach in eine neue Form gepresst und so nutzbar gemacht werden. Nach dem Gebrauch kann es über Kompostierung wieder direkt in den Stoffkreislauf der Natur zurückgegeben werden. Wir nennen es das Leihprinzip. Ein anderer Vorteil ist natürlich, was das Material leisten kann. Die Blätter sind bei Isolation, Flüssigkeits- und Fettresistenz, aber auch bei der Schnittfestigkeit anderen Produkten meist überlegen und das ganz ohne schädliche Chemie. Zu guter Letzt ist da natürlich die schöne Ästhetik. Man isst einfach lieber aus einem schönen Blatt als aus einer Industrieverpackung, die meist auch wie eine solche aussieht und voller Chemie ist.

Bei herkömmlichem Einweggeschirr aus Plastik oder Pappe entsteht oft eine Menge Abfall. Inwiefern können eure Palmblattprodukte an diesem Problem ansetzen und diesem vorbeugen?

Wie bereits beschrieben, verlassen Palmblattprodukte niemals wirklich den Stoffkreislauf der Natur, wenn sie korrekt entsorgt werden. Wir leihen uns das Blatt, machen es nutzbar und geben es zurück. Die Blätter kompostieren auch wunderbar unter allen Umständen zu hochwertigem Humus. Eine Entsorgung selbst neuerer „grüner“ Produkte aus Papier, Bagasse und Plastik ist ja leider nicht nachhaltig möglich. Das Recycling von Plastik ist eher ein „Wishcycling“ und Papier muss für den überwiegenden Teil der Anwendungen beschichtet werden und kann nicht recycelt werden. Bei Bagasse und allen anderen Fasermaterialien ist die Kompostierung auch eher theoretisch und schon wegen der zugefügten Chemikalien nicht empfehlenswert. Hier hat Palmblatt einen besonderen Stand mit seiner Integration in natürliche Kreisläufe.

Der Sommer steht an und in den meisten Gärten wurde bereits die Grillsaison eröffnet. Welche LEEF-Produkte dürfen da nicht fehlen? 

Zum Grillen haben wir natürlich viele schöne Optionen, von stylischen Tellern über Salatschalen, praktische Dipschälchen bis hin zu Tabletts zum Anrichten. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sich ein ganzer Grillabend anders anfühlt, wenn man schönes Palmblattgeschirr verwendet. Insbesondere wegen des guten Gefühls des Gastgebers, wenn man alles danach auf dem Kompost entsorgt und nur wenig Restmüll erzeugt hat. 

 Nachhaltiger Grillspaß mit den Tellern und Dipschälchen von LEEF Blattwerk (Bild: LEEF Blattwerk).

Zum Abschluss werfen wir einen kleinen Blick in die Zukunft: Worauf können sich Konsument*innen zukünftig bei LEEF Blattwerk GmbH freuen?   

Wir entwickeln uns in der Tat sehr schnell und arbeiten an vielen Neuheiten. Zurzeit widmen wir uns intensiv dem Thema der Take-Away Verpackungen und bauen das Sortiment stetig aus. Wir entwickeln aber auch viele Verpackungsprojekte im non-food Bereich. Das Verpackungsthema ist durchweg problematisch und wir haben eine tolle Lösung, die in vielen Bereichen angewandt werden kann. Um unser Wachstum zu beschleunigen, machen wir aktuell auch eine sehr erfolgreiche Crowdinvestment-Kampagne, bei der wir die Türen erstmals für externe Investoren öffnen. Wir freuen uns über jeden Euro, der über LEEF in eine Zukunft investiert wird, in der wir alle gerne leben wollen.

Vielen Dank für das Interview, Claudio!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an LEEF Blattwerk stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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