Grüne Wirtschaft

Nachhaltige Papiere und Kartone – im Gespräch mit Berberich Papier

PRODUKTNEUHEIT | Durchschnittlich benutzt jeder Deutsche über 200 Kilogramm Papier im Jahr. Wenn man dabei besonders umweltfreundlich bleiben will, ist das VIVUS Sortiment von Berberich Papier genau richtig.

PRODUKTNEUHEIT | Durchschnittlich benutzt jeder Deutsche über 200 Kilogramm Papier im Jahr. Wenn man dabei besonders umweltfreundlich bleiben will, ist das VIVUS Sortiment von Berberich Papier genau richtig.

03.02.2023 | Ein Interview geführt von Ursula Korsen und Philipp Schreiner | Bild: Carl Berberich GmbH

Recycling ist ein wichtiger Bestandteil auf der Reise hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Bei dem Wort Recyclingpapier haben viele Menschen jedoch das Bild von einem rauen, leicht gebräuntem Papier im Kopf. Berberich Papier zeigt durch sein Papier Sortiment VIVUS, dass Papier aus nachhaltigen Materialien herkömmlichem Papier qualitativ in nichts nachsteht. 

Berberich Papier steht seit rund 160 Jahren für Qualitätspapier und setzt mit dem VIVUS-Sortiment seine nachhaltigen Versprechungen in die Tat um. Für VIVUS greift Berberich Papier auf verschiedene nachhaltige Materialen zurück. Was das VIVUS-Sortiment genau auszeichnet, welche nachhaltigen Maßnahmen das Unternehmen außerdem trifft und welche zentrale Rolle dabei die Silphie spielt, erfahrt ihr jetzt von Christian Hartmann, Produktmanager bei Berberich Papier.

LifeVERDE: Lieber Christian, Berberich Papier steht für Qualitätspapier. Auch in Bezug auf Nachhaltigkeit legt ihr Wert auf hohe Standards. In dem Zusammenhang gibt es euer Papier-Sortiment VIVUS. Was macht diese Produktreihe so umweltbewusst? 

Christian Hartmann: Das VIVUS-Sortiment umfasst nachhaltig produzierte Papiere und Kartone für innovative Lösungen, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch Sinn ergeben. Im Fokus steht dabei das Augenmerk auf unsere Umwelt. Der Name „VIVUS“ ist aus dem Lateinischen hergeleitet und bedeutet „lebendig“ oder in Bezug auf Objekte wie Papier besser: „natürlich“. In diesem Sortiment findet man Papiere aus Recyclingfasern, gestrichen und ungestrichen, sowie Materialien aus innovativen, nachhaltigen Rohstoffen mit besonderen Produkteigenschaften. 

VIVUS-Produkte sind mit wichtigen Umweltlabels ausgezeichnet, wie dem Blauen Engel, dem FSC®-Siegel, dem PEFC-Siegel und dem EU Ecolabel. Dies wird in unabhängig geführten Audits regelmäßig bestätigt. Das VIVUS-Sortiment bietet unter anderem Papiere aus 100 % Altpapier wie VIVUS 100 mit einer Weiße, die mit herkömmlichen Papieren, die aus Zellstoff produziert wurden, Schritt halten können. Es gibt farbige Papiere wie VIVUS Color, gefertigt aus Recyclingfasern, sowie neue, wegweisende Lösungen aus alternativen Fasern wie VIVUS Grass und VIVUS Silphie. 
Einen Überblick über die Vielfältigkeit unserer VIVUS-Reihe findet man in unserem Shop. Hier steht die grüne Seite des Mediums Papier im Mittelpunkt. 

Zur VIVUS-Serie gehört auch VIVUS Silphie. Auf welchen Rohstoff greift ihr dafür zurück und was macht diesen so nachhaltig? 

Dieses Papier besteht zu 35 % aus der Silphie Pflanze, die zur Energiegewinnung in Biogasanlagen verwendet wird. Sie kann, einmal ausgesät, mehrere Jahre geerntet werden. Pflanzenschutzmittel werden ab dem zweiten Anbaujahr in der Regel nicht mehr benötigt. Die Faser, die man daraus gewinnt, hat eine positive Energiebilanz. Bei der Bioenergieerzeugung werden mehr CO2 Emissionen eingespart als bei der Herstellung der Silphiefasern entstehen. Der Aufschluss der Fasern erfolgt ganz ohne Chemikalien und mit deutlich weniger Wasser, als bei der Produktion von herkömmlichen Zellstoff vonnöten ist. Die Pflanze wird kaskadisch genutzt: zunächst für die Energiegewinnung und anschließend als Rohstoff zur Papiererzeugung. Sie ersetzt andere Bioenergiepflanzen, wie zum Beispiel Energiemais. Auch ist sie eine Blühpflanze mit später Blühperiode und daher für Bienen zu einer Zeit interessant, in der das Nahrungsangebot gering ist. Die kurzen Transportwege der Pflanzenfaser vom Feld bis zur Papierfabrik entsprechen den hohen nachhaltigen Anforderungen.


Die Silphie Pflanze produziert eine Menge Biomasse und kann deswegen zur Energiegewinnung genutzt werden (Bild: OutNature GmbH).

Wie gestaltet sich, im Vergleich zur Forstwirtschaft, der Anbau und die Rodung bzw. Ernte dieses neuen pflanzlichen Rohstoffes und auf welche Kriterien achtet ihr bei euren Lieferant*innen? 

Die Silphie Pflanze kann, einmal angebaut, bis zu 10 Jahre jährlich geerntet und muss nicht neu ausgesät werden. Sie reichert den Boden mit Nährstoffen an, laugt ihn nicht aus und fördert durch die tiefe Durchwurzelung die Bodenbiodiversität. Durch die ständige Bodenabdeckung wird Erosion durch Wind und Wasser entgegengewirkt. Im Gegensatz zu Zellstoff wird die Faser regional gewonnen. Hauptsächlich in Deutschland, aber auch im benachbarten Ausland (Italien, Frankreich, Tschechien, der Slowakei, den Niederlanden, Ungarn und in Österreich) gibt es Silphie-Bauern.

Ich denke, wir kennen alle die folgende Situation: Man steht im Supermarkt, ärgert sich über die Plastikverpackung und wünscht sich eine Papieralternative. Was tragt ihr mit VIVUS Silphie Paper und VIVUS Silphie Board zur Lösung dieses Problems bei?

Durch VIVUS Silphie Paper und VIVUS Silphie Board ergeben sich neue, nachhaltige Alternativen, mit denen man im Verpackungsbereich wichtige Ressourcen schonen kann. Von der Banderole über die Obst- und Gemüseschale bis hin zur Faltschachtel sind alle Verpackungsanwendungen denkbar. Die braune Optik unterstreicht zusätzlich den Nachhaltigkeitsgedanken.


Auch die Verpackungen der VIVUS Silphie Reihe sind aus den selben nachhaltigen Materialien wie der Rest des Sortiments (Bild: OutNature GmbH).

Die forstwirtschaftliche Nutzung zur Papierherstellung ist altbekannt und routiniert, doch vor welchen Herausforderungen steht ihr als Unternehmen nach dem Beschluss, andere pflanzliche Quellen zu nutzen?  

Materialien aus neuartigen Faserstoffen haben oft andere technische und optische Eigenschaften als Produkte, die holzbasiert hergestellt werden. So sind zum Beispiel bei unserem Graskarton VIVUS Nature Board, der aus Grasfasern und Recyclingmaterial hergestellt wird, auf der Oberfläche die Grasfasern ersichtlich. Das gesamte Produkt hat eine dunklere Färbung als herkömmliche Kartone. Dies muss der Drucker bei der Produktion berücksichtigen. Solche Produkte bieten für Kreative vollkommen neue, innovative Möglichkeiten zur Gestaltung von Produktverpackungen. Unsere Aufgabe ist es, diese neuen Ideen einem breiten Kreis von Nutzern nahezubringen und sie zu inspirieren, Neues zu wagen. Der Einsatz von alternativen Pflanzenfasern für die Papierherstellung ist ein völlig neuer Ansatz. Wir sind gespannt, was uns in näherer Zukunft in dieser Hinsicht noch für Neuerungen in Sachen Papier erwarten. Wir bleiben weiter am Ball, um dem Endverwender weitere neue Möglichkeiten zu bieten, seine Printprodukte noch nachhaltiger und kreativer zu gestalten.

Welche Umweltpartnerschaften geht ihr ein und wie kompensiert ihr euren produktionsbedingten CO₂-Ausstoß für eine klimaneutrale Herstellung?

Wir haben Partnerschaften mit CLIMATE PARTNER – für klimaneutrale Produkte, IPR – die Initiative Pro Recyclingpapier und B.A.U.M. – ein Unternehmensnetzwerk für nachhaltig, erfolgreiches Wirtschaften.

 

Vielen Dank für das Interview, lieber Christian!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Berberich Papier stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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