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Regenschutz von RAINCOMBI

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Mit dem RAINCOMBI von ORAIN ist Regen kein Hindernis mehr. Ob auf dem Rad, dem E-Roller oder zu Fuß - mit dem Regen-Overall kommt man trocken von A nach B.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Mit dem RAINCOMBI von ORAIN ist Regen kein Hindernis mehr. Ob auf dem Rad, dem E-Roller oder zu Fuß - mit dem Regen-Overall kommt man trocken von A nach B.

20.11.2017 - Das Interview führte Stefanie Suckau

LifeVERDE: Frau Stavrou, seit wann gibt es Raincombi und welche Firmenphilosophie verfolgt Ihr Unternehmen?

Oksana Stavrou, CEO der Orain GmbH: Die Idee des RAINCOMBI ist bereits vor sieben Jahren entstanden. Damals wollte ich meinem Mann für seinen täglichen Radweg einen praktischen Regenschutz besorgen. Ich habe ziemlich genau gewusst, wie er aussehen soll: ein Regeneinteiler von Kopf bis Fuß, schnell angezogen, leicht und atmungsaktiv. So einen Regen-Onesie gab es zu meiner großen Überraschung einfach nicht zum Kauf – dabei fahren doch so viele Menschen tagtäglich mit Fahrrad. Deswegen habe ich ihn kurzerhand selbst kreiert. Bis zur Serienproduktion hat es natürlich noch eine Weile gedauert, aber im Herbst 2012 erschien nun die erste Kleinserie von RAINCOMBI. Seitdem vertreiben wir RAINCOMBI im Rahmen von ORAIN GmbH EU-weit, primär in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die größte Innovation beim RAINCOMBI liegt in der schnellen Handhabung: in die Ärmel hinein schlüpfen, 3 Reißverschlüsse zumachen - schon ist man startklar, und zwar ohne die Schuhe ausziehen zu müssen. Der RAINCOMBI lässt sich in einen Parka umwandeln (das Modell Overall Parka) bzw. weist großzügige Belüftungsöffnungen auf (das Modell Overall Sporty). Diese technischen Neuerungen beim RAINCOMBI haben wir mit einem Gebrauchsmuster schützen lassen.

RAINCOMBI ist als ein zeitloser langlebiger und praktischer Regenschutz konzipiert. Wir scherzen gern: „Einen RAINCOMBI kauft man nur einmal“. Und fügen hinzu: „… und trägt ihn lebenslang“.  Wir verzichten bewusst auf auffällige modische Details und bieten ein minimalistisches Design mit klaren Linien. Unsere Vision - Multifunktionalität und Langlebigkeit– spielt für uns in allen Bereichen eine ausschlaggebende Rolle, sei es Produktkonzept, Schnitt oder Materialauswahl. So ist der Oberstoff des RAINCOMBI sehr robust. Seine wasserdichte Beschichtung nutzt sich nur sehr schwer ab, im Gegensatz zu vielen gängigen Regensachen; RAINCOMBI bleibt dicht auch nach Jahren intensiver Nutzung. Und sollte man an einer scharfen Kante ankommen, repariert man den RAINCOMBI selbst oder schickt ihn zu uns für Reparatur ein – da RAINCOMBI weder Futter noch Mesheinsatz hat, lässt er sich in der Regel gut reparieren.



Welche Produkte bieten Sie in Ihrem Online-Shop an und welche kommen bei Ihren Kunden besonders gut an?

In unserem Webshop bieten wir 2 Unisex Modelle von RAINCOMBI an: den in eine längere  Regenjacke umwandelbaren RAINCOMBI Overall Parka und den RAINCOMBI Overall Sporty mit Belüftung für ambitionierte Radfahrer. Zur Auswahl gibt es mehrere Größen und Farben. Wobei unsere Erfahrung mit Farben zeigt, dass „Männerfarben-Frauenfarben“ einfach nicht existieren und Farbe eine sehr persönliche Präferenz ist. Und auch wenn man sich alle möglichen, auch grellen Farben wünscht,  gekauft wird am Ende meistens Schwarz. Oder Dunkelblau. Und für ganz Mutige gibt es das schöne städtische Rot. Man will gesehen werden, ohne aufzufallen, sozusagen.
Seit Kurzem bietet unser Webshop auch Platz für die „kleine Schwester“ von RAINCOMBI – LatzGrow, die mitwachsende Regenhose für Kinder von 0-6 Jahren.

Wie setzen Sie sich als Unternehmen für Nachhaltigkeit ein? Wie leben Sie Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Einerseits beinhaltet sie für mich den moralischen Aspekt, wie Verantwortung für diejenigen, die sich selber nicht schützen können – weil sie schwächer sind oder noch nicht geboren wurden. Auf der anderen Seite bin ich überzeugt, dass Nachhaltigkeit global und auf langer Sicht betrachtet die einzige wirklich wirtschaftliche Handlungsform ausmacht. Wirtschaften bedeutet ja Ressourcen optimal verwenden, alle Kosten berücksichtigen und verursachte Schäden bezahlen. Das wird in der heutigen „Wirtschaft“ jedoch nicht gemacht, weil es die herrschende Kräfteverteilung so erlaubt.

Für unser Unternehmen bedeutet Nachhaltigkeit, die Umwelt durch die Herstellung von RAINCOMBI nicht zu vergiften, Gesundheit der jetzigen und kommenden Generationen nicht aufs Spiel zu setzten und den betroffenen Menschen menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Bezahlung zu gewährleisten. RAINCOMBI steht für qualitative Regenbekleidung made in EU. Die Stoffe stammen aus der EU. Der wasserdichte Oberstoff wird in Schweden ohne Einsatz von gesundheitsschädlichen Fluorcarbonen hergestellt, die öfters in wasserdichten Membranen der Regenbekleidung selbst namhafter Marken vorkommen. Die Fertigung findet in einer Genossenschaft in Tschechien statt, die im Eigentum der Mitarbeiter steht. Konzentriert heißt unser nachhaltiger Zugang: zahlen, schonen, nicht schaden.

Im Übrigen definieren wir uns nicht nur speziell über Nachhaltigkeit. RAINCOMBI kauft man wegen seiner Funktionalität. Wir verkaufen einfach den besten Regenschutz für Radfahrer, höchstqualitativ, praktisch, atmungsaktiv, extrem leicht, schnell angezogen. Aber auch umweltfreundlich. So erreichen wir, dass auch Menschen die Nachhaltigkeit unterstützen, denen sie eigentlich gleichgültig ist.

Vor welche Herausforderungen stellt Sie das Thema Nachhaltigkeit?

Es gibt tatsächlich mehrere Herausforderungen. Das grundlegende Dilemma ist, dass RAINCOMBI – wie sonst auch fast jede andere wasserdichte Bekleidung – aus Kunstfasern, und zwar auf Erdölbasis hergestellt ist. Die moderne Textilindustrie bietet keine wasserdichten Lösungen aus nachwachsenden Rohstoffen; die schwere imprägnierte Baumwolle, welche die Feuchtigkeit zeitlang abweist, stellt keine ernstzunehmende Alternative dar. Mangels wasserdichter Stoffe in Bioqualität die Idee aufzugeben und zusehen, wie Menschen auf schlimmste Chemiecocktails anderer Hersteller zurückgreifen müssen, wäre für mich aber der falsche Weg. Meine Handlungsprämisse ist: Wenn ich nicht alles tun kann, dann tu ich, was ich kann. So möchte ich den – aus Kunstfasern gemachten – RAINCOMBI so umweltfreundlich wie möglich machen. Dabei hoffe ich, dass die Textilforschung irgendwann nachzieht und neue, noch nachhaltigere Stoffe herausbringt.

Die erste Herausforderung hat sich uns ganz am Anfang bei der Materialauswahl gestellt. Damals hatte ich die Vorstellung von RAINCOMBI als einem komplett „made in Austria“-Regenschutz. Mit zunehmender Verwunderung habe ich festgestellt, dass es die Zutaten- und Verarbeitungsindustrie für Regenbekleidung in Österreich einfach nicht (mehr) gibt. Auch sonst ist in Europa das Know-How und die Ausstattung, die Schweißmaschinen für Nahtabdichtung, fast nicht vorhanden – ausgewandert, verloren. Die überwiegende Mehrheit der Regenschutzprodukte am europäischen Markt wird für westliche Anbieter in Fernost produziert. Dass wir es trotzdem geschafft haben, den Materialbezug und Fertigung im EU-Raum zu halten, betrachten wir als ein Glück.

Auch im Vertrieb lauen auf uns Herausforderungen, welche jedoch mehr mit Erwartungen der Kunden zusammenhängen. Die Stimmung auf dem Verbrauchermarkt geht in Richtung Show und Kauferlebnis. Dementsprechend investieren Hersteller in den ersten Eindruck, das heißt in die Verpackung des Produktes – teure Anhänger, viele Etiketten, beim Versand zusätzlich aufwändige Schachtel usw. Abgesehen davon, dass der Käufer statt für die Produktqualität öfters die Schönheit der Verpackung bezahlt, finde ich aus der Nachhaltigkeitsperspektive problematisch, Dinge zu produzieren, die sofort nach dem Kauf im Müll landet. Mir persönlich sind Produkte mit vielen Anhängern und sonstigem nicht zwingend notwendigem Zubehör unsympathisch. Aber so funktioniert es nun mal, und wir versuchen diese Balance zu wahren: so viel Verpackung wie nötig, und so wenig wie möglich.



Welche Trends und Entwicklungen finden Sie in Ihrem Bereich aktuell besonders spannend?

Ich sehe mit Freude, wie immer mehr Anbieter der Regenbekleidung die Nachhaltigkeit ins Zentrum ihrer Marketingbemühungen rücken. Technologisch gesehen sind viele Sport- und Regenschutzprodukte bereits auf einem sehr hohen Niveau. Daher suchen Marketing-Gurus neue Themen, um das Markenimage zu stärken, und Umweltschutz wird salonfähig. „Green shape“, Gratisreparaturen der Funktionsbekleidung, Recycling, gesundheitlich unbedenkliche Stoffe kommen in der Diskussion und Werbekampagnen immer häufiger vor. Ich begrüße diese Entwicklung sehr, wohl wissend, dass einiges davon doch „Green washing“ ist. Aber das bringt die Sensibilisierung der Industrie, Konsumenten und Forschung für die Nachhaltigkeit, was jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Verraten Sie uns, was es künftig Neues von Ihnen geben wird?

Wir haben gerade unsere neueste Entwicklung präsentiert: LatzGrow, die mitwachsende Regenhose für Kinder von 0-6 Jahren. Das ist die „kleine Schwester“ von RAINCOMBI, die Matschhose aus demselben wasserdichten atmungsaktiven schwedischen Funktionsstoff.
Allein in Österreich und Deutschland werden jährlich bis zu 2,8 Mio. Matschhosen für Kleinkinder zwischen 0 - 6 Jahren gekauft. Da Kinder schnell wachsen und zumindest jedes zweite Jahr eine neu Regenhose brauchen, wird oft eine billige gummierte, mit giftigen Chemikalien behandelte Hose aus dem Fernost gekauft. Die LatzGrow kann dank der innovativen Lösung mit Magneten von Größe 80 bis 122 verstellt werden. Somit ersetzt sie bis zu 4 konventionellen Regenhosen, bei gleicher oder sogar geringerer finanzieller Gesamtbelastung für die Eltern.
Die LatzGrow Regenhose ist Anfang November online gegangen und ist ebenfalls über den RAINCOMBI-Webhop erhältlich.
Für die nächste Zeit werden wir uns also mit der LatzGrow beschäftigen. Weitere Produkte (Regenüberschuhe passend zu RAINCOMBI, Rad-Regenponcho) sind zwar in Entwicklung, einen genaueren Zeitpunkt können wir jedoch noch nicht nennen.

Welches grüne Produkt ist Ihr persönlicher Geheimtipp? ;-)

Ohne Werbung komme ich hier wohl nicht aus. Mein persönlicher Glücksspender ist die Schweizer Bioschokolade Maestrani, vor allem zwei Arten „Kokosnuss“ und „72% Cacao“. Privat kaufe ich fast ausschließlich biologische Lebensmittel, auch sonst versuche ich auf nachhaltige Produkte zurück zu greifen – das ist eine Frage des Prinzips. Aber Maestrani ist einfach Liebe.

 

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