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Nachhaltig Gärtnern auf dem Balkon

Auch ohne Garten musst du nicht auf Grün verzichten – Balkon und Terrasse können ebenso genutzt werden. Wir haben sechs Tipps für ein nachhaltiges Gärtnern im kleinen Rahmen.

Auch ohne Garten musst du nicht auf Grün verzichten – Balkon und Terrasse können ebenso genutzt werden. Wir haben sechs Tipps für ein nachhaltiges Gärtnern im kleinen Rahmen.

21.04.2023 | Ein Beitrag von Deborah Iber und Delisa Bangura | Bild: gregory_lee, Getty Images

Der Traum vom eigenen Garten – es gibt doch nichts Schöneres, als auch zu Hause von den bunten Farben und frischen Düften der Natur umgeben zu sein. Eigene Kräuter und eigenes Gemüse und Obst anbauen, direkt verwerten oder einfach nur bestaunen können. Natürlich hat nicht jeder im Eigenheim Zugriff auf einen großen Garten oder die Möglichkeit, Pflanzen auf großer Fläche anzubauen. Wie kannst du dir trotzdem deinen Traum vom Garten erfüllen, wenn du weder genügend Platz noch genug Zeit hast?

Ganz einfach, dein Balkon oder deine Terrasse bieten dir die perfekte Grundlage, um das Pflanzen zu beginnen. Du kannst darauf problemlos eine blühende und nährstoffreiche Grünfläche zaubern und "Urban Gardening" betreiben. Außer einer Anbaufläche benötigst du nur etwas Zeit und Kreativität. In diesem Beitrag geben wir dir sechs Tipps zur grünen und nachhaltigen Gestaltung deines Balkons oder deiner Terrasse. Wir verraten dir, welche Pflanzen und Gefäße sich eignen und wie du dein kleines Pflanzenreich richtig pflegst.

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Was es beim Bepflanzen von Balkon und Terrasse zu beachten gibt

Natürlich kann aus einem Balkon oder einer Terrasse kein riesiges Ernte- und Blumenfeld entstehen, aber auch der kleinste Balkon bietet bereits Platz und Möglichkeiten für mehr Grün direkt am Haus. Wichtig ist, die Fläche intelligent zu nutzen, auf den richtigen Untergrund zu achten und passende Pflanzgefäße auszuwählen, um ein möglichst nachhaltiges und erfolgreiches Pflanzen zu ermöglichen. Außerdem muss die Ausrichtung des Balkons oder der Terrasse berücksichtigt werden und welche Pflanzen sich überhaupt für ein möglichst nachhaltiges Gärtnern eignen. Liegt die Fläche hauptsächlich im Schatten, sind andere Pflanzen besser geeignet als bei einem mit Sonne überfluteten Balkon. In Gärtnereien gibt es beispielsweise auch speziell auf Balkone ausgerichtete Pflanzensorten.


Deinen Balkon zu bepflanzen ist eine einfache Möglichkeit, um ein bisschen mehr Grün in dein Zuhause zu bringen (Bild: Avocadostore).

Tipp 1: Den Platz richtig nutzen und die passenden Gefäße verwenden

Wie viel du auf deinem Balkon oder deiner Terrasse nachhaltig anbauen kannst, hängt natürlich davon ab, wie viel Platz du zur Verfügung hast. Generell sind große Gefäße für Pflanzen besser geeignet – denn darin bleiben Nährstoffe länger enthalten und die Pflanzen haben ihren nötigen Raum, um unbeschwert zu wachsen. Wenn deine Anbaufläche viel hergibt, kannst du zum Beispiel ein großflächiges Hochbeet anlegen. Dafür eignet sich ein Holzkasten, den du mit verschiedenen Gemüse- oder Blumensorten bepflanzen kannst. Dabei musst du beachten, ob die Pflanzensorten sich „vertragen“ und unter denselben Umständen gleich gut gedeihen können. Kohl, Zucchini, Salat, Tomaten und Spinat zum Beispiel fühlen sich zusammen wohl und können sich problemlos ein Hochbeet teilen. 

Tipp: Es gibt auch Hochbeete auf Füßen. Diese sind um einiges leichter und bieten darunter noch Platz für Hilfsmittel wie Gießkannen oder Pflanzen, die nicht so viel Sonnenlicht vertragen.

Nachhaltige Hochbeete aus Holz, welches aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, gibt es zum Beispiel bei NATUREHOME  (*). Das Material des Hochbeetes wird rein pflanzlich und komplett ohne Tierversuche hergestellt. Die Produkte werden unter fairen und sozialen Bedingungen gefertigt und sind aufgrund der hochwertigen Rohstoffe sehr lange, bei guter Pflege sogar über mehrere Generationen, haltbar. 

Wer weniger Platz zur Verfügung hat, kann auch in kleineren Töpfen und Balkonkästen leckere Kräuter, Beeren und farbenfrohe Blümchen heranziehen. Die Blumentöpfe von URBANATURE  (*) bieten dir eine praktische Möglichkeit auch auf kleinstem Raum Blumen anzupflanzen. Für Kräuter kannst du zum Beispiel kleine Töpfe oder alte Eimer und Dosen verwenden, die du dekorativ auf einem selbstgezimmerten Holzregal, einer Treppe oder an einem Wandgitter verteilen kannst. Beeren kannst du in kleinen Balkonkästen oder Töpfen anpflanzen. Nachhaltige und wunderschöne Alternativen zu ihnen sind Kisten aus Holz. Diese kannst du zum Beispiel aus alten Brettern selbst zusammenbauen. Wichtig bei jeder Art von Topf oder Gefäß ist, dass ein Abflussloch vorhanden ist.

Tipp 2: Der richtige Untergrund

Die wichtigste Grundlage für das Wachstum der Pflanzen ist das passende Substrat, in dem sich die Wurzeln entfalten können. Dies sollte luftig, wasserspeichernd und gleichzeitig wasserableitend sein. Die Erde kannst du dir entweder selbst mischen – aus Gartenboden zusammen mit Kompost – oder kaufen. Beim Kauf der Erde solltest du auf eine ökologische Zusammensetzung achten und idealerweise torffreie oder –reduzierte Erde wählen. Als Wasserspeicher ist Torf in der Erde zwar ideal und sorgt für eine luftige Konsistenz, allerdings bringt der Torfabbau negative Auswirkungen mit sich: Um an den Torf zu gelangen, müssen Moore entwässert und abgegraben werden, wobei das Ökosystem zerstört wird. Außerdem setzen sich dabei große Mengen an im Moor gebundenem CO2 frei.

Torffreie Bio-Erde, die deine Pflanzen stärken und widerstandsfähig macht, findest du zum Beispiel bei primoza (*). Die Bio-Erde gibt es in verschiedenen Sorten, zum Beispiel extra für Gemüse, angepasst an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Pflanzen. 


Bunt blühende Blumen setzen tolle Farbakzente und sind ein echter Hingucker auf dem Balkon oder der Terrasse (Bild: Victoria Ofsthun, Getty Images).

Tipp 3: Eigene Kräuter, Gemüse, Obst und Blumen

Kräuter eignen sich für das Gärtnern auf dem Balkon oder der Terrasse. Sie können auch in kleineren Gefäßen gepflanzt werden, verströmen leckere Düfte und verleihen deinem Garten bunte Akzente. Manche Kräuter lieben die Sonne, andere leben lieber auf der Schattenseite. Wenn dein Anbauplatz auf der Südseite liegt und stets von Sonnenlicht beschienen wird, eignen sich wärmeliebende Kräuter wie Rosmarin, Lavendel, Salbei, Oregano, Thymian und Basilikum. Im Schatten fühlen sich Minze, Petersilie, Zitronenmelisse, Bärlauch und Schnittlauch wohler.

Gemüse kann auch auf der Terrasse oder dem nachhaltigen Balkon wachsen. Besonders gut eignen sich Radieschen, Kresse, Rucola und Pflücksalate, die sich alle auch in kleineren Balkonkästen wohlfühlen. Etwas mehr Platz benötigen Gurken, Tomaten und Paprika. Tomaten sollten an einem warmen und Regen geschützten Ort gepflanzt werden, Paprika bevorzugen beispielsweise einen warmen Platz an der Hauswand.

Obst darf auf einem reich bepflanzten Balkon auch nicht fehlen. Dafür gibt es spezielle Beerensträucher, die kompakter wachsen und nicht so viel Platz benötigen wie die Gartenbeeren. Trotzdem sollte das Gefäß nicht zu klein sein. Himbeeren und Brombeeren benötigen zum Beispiel ein eher schattiges Plätzchen. Balkon-Erdbeeren fühlen sich in der Sonne wohler und benötigen viel Feuchtigkeit. Um Platz zu sparen, kannst du die Beeren auch in Pflanzengestellen anordnen, die aus verschiedenen Etagen bestehen. Die Pflanzenleiter von Fairwerk Werkstatt (*) ist nicht nur praktisch, sondern ist auch optisch eine schöne Ergänzung für deinen nachhaltigen Balkon. 

Blumen vervollständigen dein kleines Pflanzenreich mit bunten Farben. Du kannst die Blumen in Töpfen oder Blumenkästen bepflanzen und passende Farbakzente setzen. Margeriten (weiß oder pink), Oleander (Rot- und Rosatöne), Geranien (weiß, rosa oder rot) und Dahlien (weiß, rot, orange, gelb, rosa oder mehrfarbig) mögen die Sonne. Fuchsien (lila, rot, blau oder weiß), Clematis (lila, rot oder rosa), Glockenblumen (weiß oder lila) bevorzugen eher den Schatten.

Deine Wohnung ist leider mit keinem Balkon oder keiner Terrasse ausgestattet, dein Herz schlägt aber trotzdem für das Gärtnern und Pflanzen? Gar kein Problem, nährstoffreiche Pflänzchen kannst du auch total einfach auf deiner Fensterbank pflanzen: Microgreens erobern als Superfood die Fensterbänke.

Tipp 4: Überdachung der Terrasse und Sichtschutz

Wenn dein Balkon oder deine Terrasse stetig in der Sonne liegt und du und deine Pflanzen sich im Sommer nach etwas Schatten sehnen, gibt es natürlich auch Möglichkeiten zur Überdachung. Handwerklich Begabte können zum Beispiel ein Terrassendach selbst bauen. Eine einfachere Art der Überschattung bieten Sonnensegel oder –schirme. Sonnensegel können mit UV-undurchlässigen Stoffen selbst genäht werden. Auf der Terrasse kannst du dich aber auch mit einem natürlichen Dach aus Blättern vor der Sonne schützen, zum Beispiel mit Kletterpflanzen. Dafür eignen sich Efeu, Blauregen oder Trompetenblumen.

Tipp 5: Regenwasser sammeln

Deine Pflanzen brauchen natürlich auch regelmäßig Wasser – einige mehr und andere eher etwas weniger. Wenn du deine Pflanzen auf nachhaltige Weise versorgen möchtest, solltest du zum Durstlöschen der kleinen Grünlinge Regenwasser nutzen. Das kannst du einfach in großen Fässern, Tonnen oder anderen Gefäßen auffangen und zur täglichen Balkon- und Terrassenbewässerung nutzen. Es kommt natürlich darauf an, ob die Umgebung deines Hauses dies ermöglicht.


Dein begrünter Balkon bietet dir eine echte Wohlfühloase (Bild: ibnjafaar, Getty Images).

Tipp 6: Natürlich Düngen

Neben Wasser benötigen deine Balkon- und Terrassenpflanzen auch genügend Nährstoffe. Diese kannst du ihnen auf umweltfreundliche Weise mit natürlichem Düngemittel zufügen. Regelmäßiges Düngen geht zum Beispiel mit Kaffeeresten. Diese musst du gut einarbeiten, damit die Erde nicht anfängt zu schimmeln. Noch nährstoffreicher und ökologischer wird es mit eigenem Kompost, welcher sich ganz einfach aus deinen Bioabfällen gewinnen lässt. Eine passende Kompostiervorrichtung ist die Wurmkiste von Terrabox (*). In der Holzkiste befinden sich Würmer, die deine Essensabfälle in wertvollen Dünger verwandeln. Praktisch ist ebenfalls, dass die Kiste nicht wie ein typischer Abfalleimer aussieht, sondern wie ein Holzhocker, den du sogar innen im Haus stehen lassen kannst.

Urban Gardening ist nicht schwer

Wir fassen nochmal zusammen: Für einen nachhaltigen Garten auf dem Balkon oder der Terrasse brauchst du geeignete Gefäße, zum Beispiel Holzkisten oder Tontöpfe, die genügend Platz für die jeweiligen Pflanzen bieten. Der passende Untergrund sollte ökologisch sein und als Düngemittel gibt es tolle natürliche Alternativen. Sonne und Schatten spielen bei der Auswahl der Kräuter, Blumen sowie Gemüse- und Obstsorten eine große Rolle. Zur Bewässerung kann auch Regenwasser genutzt werden, sofern du dafür die Möglichkeit hast. Mit diesen kleinen Tricks und kreativen Ideen kann auch der kleinste Platz genutzt werden, um deine eigene kleine Grünfläche ohne Garten am Haus zu errichten. 

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Dieser Artikel wurde am 21.04.2023 aktualisiert und am 03.09.2021 veröffentlicht.

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