Die schlechte Qualität und katastrophalen Umweltauswirkungen von Fast-Fashion gehören der Vergangenheit an. Mit Le Shop Vegan kannst du dich endlich ohne schlechtes Gewissen in deiner Kleidung wohlfühlen. In unserem Interview mit Geschäftsführer Thomas Spieker erfährst du mehr über die spannenden Ansätze des online-Shops und aktuelle grüne Trends.
Hier findest du noch mehr spannende nachhaltige Mode Marken und Labels!
Bild: Le Shop Vegan
LIFEVERDE: Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des PETA Awards für den besten veganen Online-Shop! Inwiefern hat die Auszeichnung von PETA Le Shop Vegan beeinflusst?
THOMAS SPIEKER: Die Auszeichnung durch PETA von Le Shop Vegan zum „besten veganen Online-Shop“ freut und ehrt uns zugleich. Wir verstehen es als Ansporn weiter voranzugehen, denn aktuell befinden wir uns noch in einer wachsenden Nische. Wir möchten die Modebranche revolutionieren, denn es gibt keinen Grund für Fast Fashion und die damit einhergehende Ausbeutung von Menschen, Natur und Tierwelt.
Wie wählen Sie die Marken und Produkte für Ihren Shop aus, um sicherzugehen, dass sie Ihren Anforderungen entsprechen?
Jedes Produkt in unserem Shop wurde bewusst ausgewählt. Unser Team ist stets auf der Suche nach innovativen Marken und besonderen Pieces, die stylishe Designs mit einem guten Tragegefühl vereinen.
Unser Anspruch: Jede Marke wird sorgfältig geprüft, bevor Artikel ins Sortiment aufgenommen werden. Eine nachhaltige Produktion, ökologische und vegane Materialien sowie faire Arbeitsbedingungen sind die Grundvoraussetzung. Wir legen aber auch Wert auf Trendgespür, eine großartige Qualität und einen außergewöhnlichen Tragekomfort.
Um sicherzugehen, dass die Produkte unseren Anforderungen entsprechen, achten wir auf Zertifizierungen wie PETA approved vegan, das GOTS (Global Organic Textile Standard) Siegel oder FAIR WEAR. Zudem ist uns Transparenz in den Lieferketten der Marken sehr wichtig.
Sie verzichten in ihrem Online-Shop vollständig auf Leder, Wolle, Daunen und Seide. Können Sie uns mehr über die alternativen veganen Materialien erzählen?
Unser Sortiment ist frei von Leder, Pelz, Wolle, Seide und Daunen. Auch Knöpfe aus Horn oder Perlmutt, mit Bienenwachs imprägnierte Regenkleidung oder Kosmetik mit tierischen Bestandteilen führen wir nicht. Inzwischen gibt es viele innovative, vegane Materialien, die funktional, natürlich und sehr angenehm zu tragen sind.
Im Bereich der Leder-Alternativen (insbesondere für Taschen) setzten unsere Marken hauptsächlich auf Appleskin und Kaktusleder:
Das sogenannte Apfelleder wird aus industriellem Bioabfall gewonnen. Bei der Herstellung von Apfelsaft werden Abfälle gesammelt und aufgewertet, wodurch keine zusätzlichen Umweltbelastungen entstehen. Die recycelten Apfelreste werden durch innovative Technologien zu einem neuen, umweltfreundlichen Rohmaterial verarbeitet. Das vegane Kunstleder ist eine nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Leder und verleiht den Taschen eine elegante, glänzende Optik. Desserto® Katkus-Leder hingegen ist eine vegane Leder-Alternative, die aus den Fasern von ausgewachsenen Blättern der Kaktus-Pflanze besteht. Das Nachhaltige daran? Es werden 90% des Wassers, der Energie und der Treibhausgase eingespart, die normalerweise für die Herstellung von tierischem Leder verwendet werden würden. Das Material ist weich und robust zugleich und hat den Look herkömmlichen Leders.
Unsere weichen Winterjacken sind mit veganen Daunen gefüllt. Die bestehen aus recyceltem Polyester: In der Herstellung werden feine Polyester-Kunstfasern unter Hitze an mehreren Kontaktpunkten miteinander verbunden, wodurch ein Netz aus Fasern entsteht, das kleine Luftkammern bildet. Auf diese Weise wird die Struktur natürlicher Federn so gut imitiert, dass die tierfreundliche Alternative ebenso gute Isoliereigenschaften besitzt. Das Nachhaltige daran? Durch die Wiederverwertung des Stoffes wird deutlich weniger Energie benötigt als bei herkömmlichem Polyester. Außerdem muss durch das Recycling vom Kunststoff weniger Erdöl gefördert werden und das schont unsere Ressourcen!
Als Ersatz für tierische Wolle setzten wir auf Bio-Baumwolle. Die wird auf nachhaltige Weise ohne den Einsatz von synthetischen Pestiziden oder Düngemitteln angebaut. Stattdessen werden natürliche Methoden wie Nützlings Kontrolle und organische Dünger eingesetzt. Damit erfolgt der Anbau unter ökologischen Richtlinien, die den Boden und das Wasser schonen. Bio-Baumwolle trägt dazu bei, Umweltauswirkungen zu minimieren und die Gesundheit der Bauern und Bäuerinnen zu schützen. Und im heutigen Zusammenhang der größte Pluspunkt: Es leidet kein einziges Tier. Die daraus hergestellten Produkte sind außerdem frei von schädlichen Rückständen und gelten als umweltfreundliche Alternative zu konventioneller Baumwolle und tierischer wolle.
Als wunderschöne Alternative zur Seide arbeiten viele unserer Marken mit zertifizierter Viskose. Die Basis für dieses Material ist Zellulose, ein grundsätzlich natürlicher Stoff, welcher aus Holz gewonnen wird. Die Fasern werden in einem ökologisch verantwortungsvollen Herstellungsprozess unter Einhaltung hoher Umweltstandards aus zertifiziertem nachwachsendem Holz gewonnen und tragen zu einem nachhaltigen Lebensstil und einer sauberen Umwelt bei.
Bild: Le Shop Vegan
Wie tragen diese Materialien dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren?
Auf tierische Materialien zu verzichten, kommt nicht nur den Tieren zugute. Auch die Umwelt und die Menschen, die in der Modebranche arbeiten, profitieren davon. Denn auch wenn es sich bei Leder, Wolle, Seide und Daunen um so genannte „Naturprodukte“ handelt: Der Einsatz von Chemikalien und der massenhafte Ausstoß von C02 bei der Verarbeitung belastet das Klima, die Böden und unsere Gesundheit.
Industrielle Massentierhaltung und die damit verbundene Landwirtschaft müssen aufhören. Auf der anderen Seite führen vegane Materialien wie z.B. zertifizierte Viskose und Leder aus den Fasern von Kakteen dazu, dass Ressourcen geschont und der C02 Ausstoß deutlich verringert werden.
Weitere Details dazu auch in unserem Blog: Vegan: Ein Lebensstil für Tier, Umwelt und Klima - le-shop-vegan.de Blog
Welche Trends sehen Sie derzeit in der veganen Modebranche?
Minimalismus wurde 2023 großgeschrieben – im neuen Jahr 2024 geht dieser nun in eine neue Runde.
Damit ist ein Styling gemeint, der auf puristischen Basics basiert. Das Motto: subtil und zeitlos, dennoch aber elegant und garantiert nicht langweilig. Denn Schnitte, Silhouetten und Stofftexturen heben auch die Essentials der Garderobe – wie vegane Strickpullover, Jeans, Mantel und Co. – auf die nächste Ebene.
Essential-core ist aber nicht nur Modetrend, sondern Einstellung. Dieser lädt dazu ein, endlich zu entschleunigen und dem Konsumrausch – der durch die wachsende Fast-Fashion-Industrie angetrieben wird – zu entsagen. Stattdessen investiert man in moderne, hochwertige Basics, die man über Jahre hinweg lieben und immer wieder neu kombinieren kann.
Das lässt sich auch in Business Casual übertragen. Hosenanzüge, Blazer und Westen verschaffen eine neue Balance aus Eleganz und lässiger Streetwear und bringt einen spielerischen Dreh in den klassischen Business-Chic. Eine ideale Wahl für moderne Frauen, die im Job sophisticated und dennoch modebewusst wirken möchten. Oder den Alltag mit einem Hauch Office-Chic erfrischen wollen.
Gym Girl Chic ist ein Modetrend der den Athleisure-Look in 2024 neu inszeniert. Klassisch-sportliche Looks wie Hoodies, Zipper-Jacken, Shorts, Sneaker, Baseballcaps werden kombiniert mit Oversize Sakkos oder weiten Schlaghosen.
Ein stärkerer Stilbruch als je zuvor, denn den Gym Girl Chic kann man längst nicht mehr nur zum Workout und dem Smoothie danach ausführen. Es ist ein Athleisure-Look der nächsten Generation. Natürlich deutet der Gym Girl Chic auch auf die wachsende Bedeutung eines gesunden Lifestyles hin, der sich mit dem alltäglichen Stadtleben vereinen lassen muss; und bringt die Sehnsucht nach Komfort zum Ausdruck.
Bild: Le Shop Vegan
2015 gründete Rosalie Wolff Le Shop Vegan. Können Sie uns mehr über die Entstehungsgeschichte und die Entwicklung bis heute erzählen?
Le Shop Vegan wurde 2015 von der deutschen Schauspielerin und Unternehmerin Rosalie Wolff gegründet – eine echte Pionierin im veganen Lifestyle! Als Rosalie mit Anfang 20 vegan wurde, war das Thema weder präsent noch cool – dass spiegelte sich auch in den wenigen verfügbaren Produkten wider. Aus dieser Not machte Sie eine Tugend und gründete Le Shop Vegan.
Die Vision, einen Ort zu schaffen, an dem modisches Gespür und verantwortungsvoller Konsum miteinander verschmelzen, verfolgen wir noch heute. Die Entwicklung der Materialien geht rasend voran. Es gibt aktuell viele Alternative Materialien, die aus natürlichen, pflanzlichen Ressourcen stammen und damit in Komfort und Funktion teilweise besser sind als die bekannten tierischen Materialien. Inzwischen ist Le Shop Vegan einer der größten Web-Shops im Fair Fashion Bereich – und wir haben noch viel vor. Für alle, die auch beim Thema Fashion, Schuhe und Accessoires neue Wege gehen wollen.
Haben Sie Pläne für die Zukunft von Le Shop Vegan? Gibt es neue Ideen, auf die sich Ihre Kunden freuen dürfen?
Wir möchten le shop vegan einer größeren Zielgruppe näherbringen, denn wir glauben, dass unser kuratiertes Sortiment im Bereich Fashion, Schuhe und Accessoires viele Menschen begeistert.
Dazu sind wir im steten Kontakt mit den Marken um das Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit, fairen Produktionsbedingungen, veganen Materialien sowie Produktionsmengen, Lagerhaltung und Absatz Best möglich zu organisieren und voranzubringen.
Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Marken, die die gleiche Vision und Philosophie mit uns teilen und eine wirkliche Veränderung am Markt erreichen wollen. Denn letztlich geht die Veränderung vom Kunden aus und diese müssen wir nicht nur erreichen, sondern mit großartigen Produkten überzeugen.
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