Wie sorgfältig gehst du mit deinen Dingen um? Klar, wer gut auf seine Sachen achtet, hat auch länger etwas von diesen. Aber nicht immer lassen sich Beschädigungen in Form von Kratzern, Rissen und Macken vermeiden – schließlich sind Haus und Garten immer noch Orte, an denen gelebt wird. Das ist auch völlig in Ordnung so, allerdings muss nicht immer zwingend eine Neuanschaffung her. In vielen Fällen lassen sich durch die richtige Pflege Makel von vornherein vermeiden und Dinge reparieren.
Was KURA antreibt, ist der Gedanke der Instandhaltung. Denn auch im Sinne der Nachhaltigkeit ist es erstrebenswert, die Nutzungsdauer von Gegenständen zu erhöhen. Die höchste Umweltbelastung entsteht nämlich während der Herstellung eines Artikels. Von Alexander Rettke, Geschäftsführer von KURA, erfahren wir mehr über deren Produkte, mit denen sich allerlei Oberflächen pflegen und reparieren lassen. Ob Holz, Glas oder Stein, wir bekommen Tipps für die nachhaltige Instandhaltung.
LifeVERDE: Lieber Alexander, was ist die Mission hinter KURA, die euch antreibt?
Alexander Rettke: Ultimativ möchten wir mit KURA die Instandhaltung von Oberflächen kultivieren. Das bedeutet für jede Oberfläche zu Hause ein passendes Pflege- und Reparaturprodukt anzubieten.
Weshalb ist es wichtig, dass wir Produktlebenszyklen verlängern, indem wir Dinge pflegen und instand setzen?
Die grundsätzliche Antriebsfeder von Instandhaltungen ist die sogenannte Ressourcenschonung. Je besser es gelingt, ganz allgemein formuliert, Gegenstände in Schuss zu halten, so dass diese nicht ausgetauscht und entsorgt werden müssen, desto besser die Auswirkungen auf die CO2-Bilanz entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Der Erhalt verhindert die Entsorgung und unnötige Neuproduktion sowie den Transport des beschädigten Gegenstandes.
Wir sehen uns mit einer stetigen, globale Verknappung von Ressourcen konfrontiert. Dadurch haben wir als Gesellschaft und Unternehmen schmerzlich lernen müssen, dass nicht alles ständig und überall verfügbar ist. Wir haben also einen Punkt überschritten, an dem wir nicht mehr so weitermachen können wie bisher.
Daher bedarf es eines Umdenkens im Umgang mit unseren Ressourcen.
Grundsätzlich gilt: Je länger Gegenstände in Gebrauch sind, desto besser die Ökobilanz, je geringer der CO2-Fußabdruck und die Ressourcenausbeutung. Aus diesem Grund sollte unserer Auffassung nach die Instandhaltung, also der bewusste Erhalt durch Pflege und Reparatur, gesellschaftlich kultiviert werden, um nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu überlassen. Die Instandhaltung als Maßnahme der Verlängerung der Produktlebenszyklen ist daher nicht mehr wegzudenken.
Für die Instandhaltung von Holzmöbeln und -böden gibt es bei KURA eine Produktserie (Bild: KURA).
KURA hat sich auf die Instandhaltung von Oberflächen spezialisiert. Von welchen Oberflächen und welchen Materialien sprechen wir dabei?
Zum Start der Produktpalette haben wir uns auf die „schwierigste“ Oberfläche/Material spezialisiert: Holz.
Aufgrund der Individualität des natürlichen Wachstums und der daraus resultierenden optischen Komplexität macht es die Reparatur mit einer sogenannten geringen Restsichtbarkeit anspruchsvoll. Das fanden wir gleichzeitig spannend und herausfordernd.
Darüber hinaus ist Holz allgegenwärtig in Haus & Garten. Die Natürlichkeit dieses Materials bedingt Alterungsprozesse, Verschleiß und natürlich auch Beschädigungen, weswegen das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten unserer Produkte hier extrem groß ist.
Ergänzend zu unseren Holzreparatur- und Pflegeprodukte bieten wir mit unserem BIO Reiniger eine milde und rückstandsfreie Reinigung für jede Oberfläche und Material an.
Abgerundet wird unser Angebot derzeit über unsere sehr beliebte Politur Glas, welche leichte Kratzer und Schlieren aus vielen haushaltsüblichen Glasoberflächen entfernen kann.
Im weiteren Verlauf werden wir unsere Pflege & Reparaturprodukte noch um die Materialien Laminat, Leder sowie Stein und Kunststein erweitern.
Die Produkte eures Sortiments teilen sich in die Kategorien “Care” und “Repair”. Was genau ist der Unterschied?
CARE & REPAIR sind unser Ying & Yang, beides bedingt sich gegenseitig.
Wir fassen unter diesen beiden Kategorien das Fundament unseres Verständnisses von Oberflächen-Instandhaltung zusammen.
CARE definiert dabei den gesamten Bereich der Schadensprophylaxe, also Produkte für die regelmäßige Reinigung und Pflege von Oberflächen, um diese beständiger gegen Abnutzung und eventuelle Beschädigungen zu machen.
REPAIR definiert dabei den Bereich aller Reparaturprodukte, welche zum Einsatz kommen, wenn bereits ein Schaden entstanden ist. Allen voran unser beliebtes Holzreparatur Komplett-Set.
Mit der Politur Glas kannst du den Glastisch im Wohnzimmer wieder aufpolieren (Bild: KURA).
Welche Beschädigungen lassen sich zuhause mit euren Produkten reparieren und ab wann sollte man einen professionellen Service in Anspruch nehmen?
Grundsätzlich lassen sich alle Beschädigungen von Kratzern über Risse, Dellen, Absplitterungen etc. selbst reparieren.
Hierbei kommt es immer auf den eigenen Anspruch an das Reparaturergebnis an. Unsere Sets sind dafür ausgelegt, dass sich vor allem Laien diesem neuen Themenfeld selbstbestimmt nähern und die Reparatur einfach mal selbst in die Hand nehmen können. Unterstützend bieten wir mit detaillierten Videos, kurzen Anleitungen und dem persönlichen Kontakt zu uns auch die bestmögliche Hilfestellung.
Festhalten lässt sich in jedem Fall, dass ein eigener Reparaturversuch immer günstiger und schneller ist, als die Auftragsvergabe an einen Handwerker. Schlimmer als der ursprüngliche Schaden kann es nicht werden.
Sollte trotz aller Bemühungen das Reparaturergebnis nicht zufriedenstellend sein, können unsere Kunden über unseren Schwesterkonzern, der ARTUS Oberflächen Instandsetzung GmbH, kostenpflichtig eine*n professionelle*n Instandsetzungtechniker*in beauftragen. So oder so erhalten unsere Kunden ein zufriedenstellendes Ergebnis.
Achtet ihr auch bei den Inhaltsstoffen eurer Produkte auf Umweltfreundlichkeit?
Ja, auf jeden Fall.
Vorweg: Instandhaltung ist per se nachhaltig. Aus diesem Grund wählen wir unsere Produkte nach strengen Kriterien aus: Herkunft, Material, Verarbeitung, Entsorgung. Nachhaltigkeit zieht sich als bestimmender, roter Faden durch unser gesamtes Unternehmen.
Unsere BIO Reiniger waren bspw. im industriellen Kontext welche der ersten, die sich komplett innerhalb von 24 Stunden biologisch abbauen. Der angenehme und zweckmäßige Zirbenduft unterstreicht dabei unsere ökologischen Anspruch. Allerdings kommen wir im Bereich der hochperformanten Oberflächenreparatur zur Zeit noch nicht ganz ohne Produkte aus, welche wir schrittweise gegen noch umweltfreundlichere Produkte austauschen werden.
Was können wir tun, wenn wir mal nicht weiterwissen, wie wir den Boden richtig pflegen oder die Macke reparieren sollen? Bietet ihr hier Hilfestellung?
Ja, du kannst uns anrufen, chatten und schreiben und bald auch direkte Termine für eine Video-Live-Session mit unseren Technikern buchen.
Wir freuen uns über jede Kontaktaufnahme, da das gesamte Spektrum der Oberflächeninstandhaltung mit sehr viel Unwissen und Unsicherheiten gespickt ist. Im direkten Austausch mit unseren Kunden können wir mit alten Haushaltsmittel-Mythen aufräumen und auch einfach mal den aktuellen Stand der Technik vermitteln, um so gemeinsam tolle und nachhaltige Ergebnisse bei der Pflege und Reparatur zu erzielen.
Bspw. ist ein sehr häufiges Thema das immer noch weitverbreitete Leinöl als natürliche Holzpflege, welches schon seit Jahren als gefährlich und technisch überholt gilt. Gefährlich deswegen, da sich das Leinöl im getränkten Lappen durch Wärmestau selbst entzünden kann.
KURA setzt auf professionelle Beratung für beste Ergebnisse (Bild: KURA).
Worum geht es bei euch in Zukunft – gibt es Produkte oder Projekte, die noch auf ihre Realisierung warten?
Wir möchten unsere Produktpalette kontinuierlich ausbauen, um für jede Oberfläche zu Hause ein passenden Pflege- und Reparaturprodukt zu haben.
Wir sind davon fest überzeugt, dass der ressourcenschonende Umgang mit unseren Konsumgütern sowie die Themen Recycling und Wirtschaftskreislauf dieses Jahrzehnt gesellschaftlich prägen werden. Diesen Wandel möchten wir als Plattform für die Instandhaltung mit unserem Know-How und Produkten kultivieren.
Expansionstechnisch führt uns der Weg dahin aus Deutschland nach ganz Europa, KURA wird in den nächsten Jahren definitiv international.
Produkttechnisch arbeiten wir derzeit an einer sehr spannenden Lösung, um schwarze Verfärbungen aus Holz entfernen zu können. Diese sogenannten Gerbsäure-Verätzungen sind für viele Holzboden-Besitzer ein echtes Problem, weil diese wie schwarze Flecken aussehen, sich aber nicht wegwischen lassen. Entstehen können diese Gerbsäure-Flecken durch Tierurin und bspw. Pflanzentöpfe aus Zink oder Blech.
Zudem arbeiten wir an Kooperationen mit Herstellern und Händlern, um auf deren Produkte abgestimmte Reparaturlösungen anbieten zu können. Aufgrund dieser engen Abstimmung können die Reparaturergebnisse noch besser gelingen.
Im Bereich Immobilien und Hausbau suchen wir z.B. noch Kooperationspartner.
Vielen Dank für das Interview, Alexander!
Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an KURA stellen möchtest?
Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!
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