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Mit dem Angebot von Print Pool zu nachhaltigem Druck

INTERVIEW | Print Pool achtet auf den bewussten Umgang mit Ressourcen im gesamten Druckprozess. Was die Umweltdruckerei so besonders macht und welche Papiere sich wofür eignen, erfährst du hier.

INTERVIEW | Print Pool achtet auf den bewussten Umgang mit Ressourcen im gesamten Druckprozess. Was die Umweltdruckerei so besonders macht und welche Papiere sich wofür eignen, erfährst du hier.

09.01.2023 | Ein Interview geführt von Constanze Julita und Anika Dewald | Bild: Print Pool

Auf der ganzen Welt engagieren sich immer mehr Unternehmen und Privathaushalte dafür, ihren ökologischen Fußabdruck nachhaltig zu reduzieren – und das aus gutem Grund. Bereits heute sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbar. Ein Schritt, um umweltschonend zu agieren, ist das nachhaltige Drucken von Printmedien. Von Briefpapier und Visitenkarten bis hin zu Plakaten und Flyern, bei Print Pool werden ökologische Transparenz und klimaneutrale Druckprozesse großgeschrieben.

Print Pools zentrale Bestandteile der Unternehmensphilosophie sind Nachhaltigkeit und Umweltschutz, welche durch einen klimaneutralen Druckprozess ermöglicht werden. Dafür wurde die Druckerei zum „Drucker des Jahres“ in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ auf Platz 1 gewählt und aktuell für den Druck+Medien AWARD in der Kategorie „Umweltfreundliches Unternehmen“ nominiert. Im Gespräch mit Matthias Simon, Geschäftsführer von Print Pool, erzählt er uns unter anderem, dass umweltfreundliches Drucken gut aussieht, sich toll anfassen lässt und perfekt in die Umweltbilanz passt.

LifeVERDE: Lieber Matthias, als nachhaltige Umweltdruckerei bietet ihr bei Print Pool von Broschüren über Visiten- und Einladungskarten alles an, was man im Unternehmenskontext oder auch im privaten Bereich an Druckmitteln benötigt. Erst einmal die Frage: Auf welche Faktoren kommt es an, damit Print-Erzeugnisse tatsächlich umweltschonend sind?

Matthias: Um Print-Erzeugnisse nachhaltig herstellen zu können, müssen wir einen Blick auf den Anfang der Produktionskette werfen. Dabei beziehen wir Strom aus erneuerbaren Energien. Anschließend werden ausnahmslos 100 Prozent recycelte Materialien, versehen mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“, verwendet oder Papier aus verantwortungsvollen Quellen eingesetzt. Dabei ist die FSC-Zertifizierung der momentane Standard. Weiter geht es mit der Druckplattenentwicklung, die bei uns mit Wasser anstelle von Chemie, also prozesslos, angefertigt wird. Der Einsatz von pflanzenbasierten mineralölfreien Biodruckfarben ist der nächste Schritt. Diese sind frei von Erdöl und Bindemitteln, welche wir durch Baumharze und Pflanzenöle ersetzen. Somit sind wir in der Lage, auch umweltfreundliche Reinigungsmittel einzusetzen. Bei Broschüren mit Klebebindung setzen wir einen veganen Klebstoff ein, der frei von Gelatine und Kaseinen ist. Alle Produkte versenden wir natürlich klimaneutral. Insgesamt ist der Prozess durch das RAL-Güteinstitut (RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V.) nach den Umweltrichtlinien UZ 195 geprüft, sodass wir auf Wunsch das Umweltzeichen „Blauer Engel“ auch auf unsere Kundenbroschüren drucken dürfen.

Auch für sehr nachhaltige Unternehmen, die versuchen, möglichst ohne Printerzeugnisse auszukommen, gibt es Branchen, in denen das aktuell schwer möglich ist. Was rätst du Unternehmen, die z.B. ihre Imagebroschüren oder ihren Nachhaltigkeitsbericht so umweltschonend wie möglich drucken wollen?

Sofern ein Unternehmen bereits nachhaltig orientiert ist, werden diese auch ihre Drucksachen auf den Prüfstand stellen. Der Einsatz von Beratungsgesprächen ist dann wirklich sinnvoll. Als ich gerade in Stuttgart die Veggienale & FairGoods Messe besucht habe, ist mir aufgefallen, wie groß das Interesse an Beratungen ist und wie dankend diese angenommen werden. Es ist erstaunlich, wie wenige Unternehmen sich mit dem Bereich der Druckerei befassen. Beispielsweise für die Imagebroschüren oder den Nachhaltigkeitsbericht spielt das Papier ein ganz wichtiger Faktor. Da das Material das Unternehmen spiegelt, wird bei uns individuelle Beratung großgeschrieben. 

Bei der Papierwahl stehe ich als Laie vor Fragen wie: Was ist Graspapier, was ist Naturpapier?

Graspapier ist relativ neu und wie der Name schon sagt, besteht es, je nach Hersteller, aus bis zu 50 Prozent Gras. Dieses spart Zellstoff, lässt sich wunderbar einsetzen und zeichnet sich durch ein schönes Material aus. Allerdings ist durch die Färbung des Materials das Graspapier nur bedingt für Farbdrucke einsetzbar, da sich nie wirklich sagen lässt, wie das Druckergebnis am Ende aussieht. Im Allgemeinen brauchen alle Druckfarben einen weißen Untergrund. Der ist nur bei Naturpapier gegeben, welches eine natürliche Oberfläche mit einer wunderbaren Haptik aufweist.

Es gibt verschiedene Sorten von Papier – welche eignen sich für welche Zwecke? Gibt es dabei Nachteile, z.B. für Farbdrucke?

Diese Frage taucht immer wieder auf, welches Papier mit welcher Grammatur wofür benutzt wird. Damit sich unsere Kunden ein konkretes Bild machen und das Material auch anfassen können, haben wir ein eigenes Papiermusterbuch entwickelt, das kostenlos vorbestellt werden kann. Darin sind 32 umweltfreundliche Papiere, von Natur- und Bilderdruckpapier bis hin zu Recyclingpapier in den gängigen Grammaturen und Farbmusterflächen sowie Druckproben enthalten, um zu visualisieren, wie sich die Druckfarben auf den unterschiedlichen Papiersorten verhalten. Das ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Auswahl des richtigen Materials und dem richtigen Einsatz, wie bspw. bei Haftpapieren für Sticker. Graspapier und Naturpapier eignen sich hervorragend für Hangtags, die von nachhaltigen Herstellern von Kotextilien eingesetzt werden.


In dem Papiermusterbuch von Print Pool sind verschiedene Druckproben enthalten, damit sich Kunden ein konkretes Bild über die Materialien machen können (Bild: Print Pool). 

Gibt es auch Möglichkeiten, Aufkleber und Sticker umweltfreundlich herzustellen?

Ja sicher! Wir haben spezielle Haftpapiersorten in matt und glänzend für den Indoorbereich. Diese werden mit veganem Kleber auf Versandkartons, Produktverpackungen oder Ähnlichem verwendet und mit wasserbasiertem Schutzlack versehen. Für den Outdoorbereich, also alles was permanent draußen sein soll, beispielsweise auf Autos oder Werbesticker, verwenden wir eine vegane Folie. Diese ist wesentlich besser geeignet im Vergleich zu Papier, da sich dieses draußen im Regen wellt.

Wo siehst du noch weitere Entwicklungen hin zu mehr Umweltfreundlichkeit im Printbereich?

Ich denke, das wichtigste Kriterium ist die Wahrnehmung. Es gibt immer noch viel zu wenige umweltfreundliche Druckereien und dadurch fehlt das Bewusstsein dafür. Viele wissen, dass Papier aus Bäumen produziert wird, können aber den Verarbeitungsprozess nicht nachvollziehen: Ach, das Papier war mal ein Baum ... und der stand wo und wurde wie abgeholzt und verarbeitet? Ganz schwer zu beantworten. Das Schwierige bei unseren Produkten ist, dass es sich nicht um Lebensmittel handelt. Da ist das Bewusstsein für eine nachhaltige Produktionskette um ein Vielfaches größer. In Zukunft müssen wir aufklären, erklären und weiter informieren. Es war noch nie so wichtig wie heute, auf eine umweltfreundliche Produktion zu achten. Das zeigt uns der Klimawandel jeden Tag. Außerdem ist ein fairer und wertschätzender Umgang mit dem Personal und Lieferanten wichtig. Den Menschen muss klar werden, dass es gegen den Klimawandel noch viel Luft nach oben gibt und das gilt nicht nur für den Printbereich.

Wir werden weiter informieren – als nächstes auf der VEGGIENALE & FAIRGOODS am 21. und 22. Januar 2023 in Berlin, sehen wir uns dort?

Wir wünschen euch viele Besucher*innen! Vielen Dank für das Interview, Matthias

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Print Pool stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

 

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