Gesellschaft

Ist Kinderspielzeug so gefährlich?

Für eine europaweite Studie wurden vor einigen Jahren 800 Spielzeugprodukte untersucht. Das Ergebnis war alles andere als positiv: Jedes vierte Spielzeug war für Kinder nicht sicher. Für LifeVERDE Grund genug, um nach Alternativen zu schauen.

Für eine europaweite Studie wurden vor einigen Jahren 800 Spielzeugprodukte untersucht. Das Ergebnis war alles andere als positiv: Jedes vierte Spielzeug war für Kinder nicht sicher. Für LifeVERDE Grund genug, um nach Alternativen zu schauen.

14.08.2017 - ein Beitrag von Gessica Mirra

Schockierend war vor allem, dass damals 200 der 800 getesteten Spielzeugprodukte gegen einschlägige Sicherheitsbestimmungen verstießen und in vielen dieser Produkten ein viel zu hoher Schwermetallgehalt entdeckt wurde.

Auch Stiftung Warentest nahm in zahlreichen Tests Spielzeug unter die Lupe und kam zu dem Ergebnis, dass jede sechste Spielzeug als mangelhaft einzustufen ist. Im Fokus der Untersuchungen standen dabei vor allem Schadstoffe, Gefahren durch verschluckbare Kleinteile und Strangulierungsrisiken.



Wann kann Kinderspielzeug gefährlich werden?

Die größten Gefahrenquellen in Kinderspielzeug sind vor allem mögliche giftige Inhaltsstoffe, denn bei Kindern reichen bereits niedrige Konzentrationen an schädlichen Stoffen aus, um massive Schäden anzurichten. Zu den schädlichen Stoffen gehören sogenannte Phthalate, wie zum Beispiel DEHP. Diese werden in Kunststoffspielsachen immer noch als Weichmacher eingesetzt und gelten als krebserregend. Werden Duftstoffe verwendet, können diese Allergien und ggf. Depressionen bei den Kleinen auslösen.

Dann stellt sich doch die Frage: Welche Alternativen gibt es für unsere Kinder?

Nachhaltiges Kinderspielzeug: aus umweltschonenden Materialien und ohne schadstoffhaltige Farbe

Nachhaltigkeit bei Kinderspielzeug bedeutet, dass das Spielzeug ausschließlich aus umweltschonenden Materialien produziert wurde, aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz beispielsweise. Bei einer nachhaltigen Produktion der Spielsachen soll auch der Mensch geschont werden, weshalb keinerlei schadstoffreichen Farben oder Lacke verwendet werden.

Holzspielzeug erfüllt höchste ökologische Kriterien

Holzspielzeug erfüllt laut Experten die höchsten ökologischen Kriterien. Ist dieses mit Labeln wie FSC oder PEFC zertifiziert, ist sicher, dass die verwendeten Hölzer aus nachhaltiger bzw. regionaler Waldwirtschaft stammen.
Gegenüber herkömmlichen Spielsachen aus Plastik oder aus anderen synthetischen Materialien, ist Holzspielzeug zudem babytauglich.

Spielzeug aus Holz ist insgesamt beständiger, robuster und somit deutlich länger haltbar. Auch splittert und bricht es nicht so leicht.
Besonders beliebte Holzspielzeuge, mit denen oftmals auch schon unsere Eltern und Großeltern gespielt haben, sind das klassische Schaukelpferd, das "Ziehtier" sowie Bausteine und Puzzles. Aber auch die Kinderküche und der Kaufladen sind seit Jahrzehnten altbewährte und geschätzte Spielwaren aus Holz.

Welche Siegel für nachhaltiges (Holz-) Spielzeug gibt es?

Ob die Rohstoffe wirklich aus nachhaltiger Bewirtschaftung und ökologischem Anbau stammen, ist nicht auf allen Spielsachen sofort ersichtlich.
Hier deshalb die wichtigsten Umweltzeichen, die auf wirklich nachhaltigen Spielwaren auch zu finden sind:

  • Rote „spiel gut“-Plakette: kennzeichnet pädagogisch wertvolles Spielzeug, das zusätzlich auf Umweltverträglichkeit überprüft wurde.
  • TÜV-Proof-Zeichen: "mechanisch-physikalische und chemisch-hygienische Sicherheitsanforderungen" des TÜVs werden eingehalten. Ebenso werden Mindestanforderungen an Funktionalität und Verarbeitungsqualität berücksichtigt.
  • GS-Zeichen: kennzeichnet Spielzeug, das den geltenden Sicherheits- und Gesundheitsstandards entspricht und weist zusätzlich darauf hin, dass dies durch eine unabhängige, zugelassene Kontrollstelle überprüft wurde. Die Prüfung wird vom Importeur oder Hersteller freiwillig in Auftrag gegeben.
  • CE-Konformitätszeichen (Conformité Européenne): Durch die Anbringung der CE-Kennzeichnung bestätigt der Hersteller oder Importeur, dass das Spielzeug der geltenden EU-Norm EN 71 entspricht.
    Grundsätzlich besteht jedoch in Europa keine Überprüfungspflicht.



Der Verein "Wir machen Spielzeug e.V."

Ziel des Vereins "Wir machen Spielzeug e.V." ist die Förderung von kleineren Betrieben, Manufakturen, Kunsthandwerksbetrieben und kleinen Designlabels, die nachhaltiges Spielzeug herstellen. Besondere Berücksichtigung finden die Themen "vorausschauender Gesundheitsschutz", "Sicherheit" und "Umweltschutz".

Alle Mitglieder des Vereins werden mit fachlichen Einzelberatungen und Fortbildungsmaßnahmen - zur Einhaltung der gültigen Spielzeug-Normen und zur Umsetzung einer nachhaltigen Spielzeugfertigung - unterstützt und informiert. Zudem wird konkrete Hilfestellung bei der CE-Kennzeichnung gegeben.
Mit der Vereinsarbeit soll auch die Öffentlichkeit über die (Manufaktur-) Arbeit im Spielzeugbereich aufgeklärt werden.

Weitere Informationen zur Studie von Stiftung Warentest.
Mehr zum GS-Zeichen und zum TÜV-Proof-Zeichen.
Hier gibt es Nachhaltiges Spielzeug.

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Mehr zu den Themen:   nachhaltiges spielzeug gessica mirra

Kommentare
Bauklötze Fans
16.08.2017
Hallo,

es ist erschreckend, welche Schadstoffe sich manchmal in Kinderpielzeug befinden. Doch das ist nicht die einzige Gefahr. Oft sind die Spielzeuge auch nicht geeignet wegen scharfer Kanten, verschluckbarer Kleinteile und so weiter. Bei Holzspielzeug kann man da wenig falsch machen, obwohl es auch da schadstoffbelastete Produkte gibt. Wir haben auf unserer Seite einige Holzbausteine ausführlich getestet und haben da so unsere Favoriten ;)
Schaut gerne mal vorbei.

VG

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