Das Fahrradfahren gehört zum Leben vieler Deutscher dazu und dafür spricht einiges: Es ist umweltschonend, vergleichsweise günstig, hält fit und macht dabei noch Spaß. Rund 60% der Fahrradfahrer*innen tragen dabei einen Helm, der sie im Verkehr schützen soll. Bisher war es so: Wer geschützt radeln wollte und gleichzeitig bei seinen Konsumgütern Wert auf Nachhaltigkeit legt, musste leider in den sauren Apfel beißen, da der Markt bis vor kurzem noch keine umweltfreundliche Variante angeboten hat.
Der Gründer von Burner Helmet, Markus Wautmann, wollte dies grundlegend ändern und hat mit dem Burner Helmet einen Fahrradhelm entwickelt, dessen Einzelteile aus recycelten Materialien bestehen. Lies hier, warum du zugunsten deiner Sicherheit auf dem Rad nun nicht mehr auf Nachhaltigkeit (und gutes Aussehen!) verzichten musst.
LifeVERDE: Hallo Markus, mit Burner Helmet habt ihr den ersten nachhaltigen Fahrradhelm auf den Markt gebracht. Stellt euch und eure Mission gerne einmal vor.
Markus Wautmann: Unsere Mission ist nachhaltige Leichtigkeit. Wir machen ein Produkt, das den Träger nicht runterzieht. Die Idee ist quasi: Wir kümmern uns um eure Sicherheit, damit ihr das Leben genießen könnt. Burner Helmet soll etwas Leichtes haben, aber trotzdem auch eine tief verwurzelte Verbindung zur Natur. Wir schützen mit unserem Projekt auch die Ozeane, indem wir mit unseren Partnern schädlichen Plastikmüll aus den Meeren sammeln und auf genau das Thema aufmerksam machen. Also kann man auch sagen, dass der Kampf für saubere Ozeane auch unsere Mission ist.
Der leichteste Burner Helmet wiegt nur 180g – und wird so extra ressourcenschonend produziert (Bild: Burner Helmet).
Welche Geschichte steht hinter der Gründung von Burner Helmet?
Eigentlich keine besonders fröhliche. Ich war neu in Berlin und kam wohl noch nicht richtig mit der hauptstädtischen Verkehrsführung zurecht. Und so habe ich beim Linksabbiegen übersehen, dass der Bus geradeaus noch grün hatte. Ich konnte Gott sei Dank noch rechtzeitig bremsen – aber mein Fahrrad ist unter den Bus gerutscht und hatte einen Totalschaden. Am nächsten Tag habe ich mir den ersten Helm in meinem Erwachsenenleben gekauft. Und von da an ging die Suche nach einem nachhaltigen Fahrradhelm los.
Woraus bestehen eure Helme? Warum sind sie nachhaltiger als herkömmliche?
Der spezielle Teil ist die Innenschale aus recyceltem EPS. Hier kann man über die Lebenszeit im Vergleich zu konventionellem EPS (EPS – allgemein unter dem Markennamen „Styropor“ bekannt, Anm. d. Red.) bis zu 47% an CO2 Emissionen einsparen. Wir arbeiten auch an Riementrennern aus recyceltem Polyamid – in einer speziellen Marmoroptik, sodass es nicht nur nachhaltig, sondern auch noch schön anzusehen ist.
Ihr verfolgt den Ansatz “Revolution durch Evolution”. Erklärst du uns bitte, was genau damit gemeint ist?
Es gibt viele Ideen im Markt für die Verwendung von innovativen und nachhaltigen Materialien. Viele von den Helmen erreichen jedoch die nötige Zertifizierung nicht. „Revolution durch Evolution“ bedeutet, dass wir ein bereits zertifiziertes Produkt als Basis verwenden und anschließend jeden Bestandteil des Helms analysieren und verbessern.
Euer Ziel ist es, bei euren Produkten ein modulares System anzubieten. Warum ist das von Vorteil und wie sieht dies konkret bei euren Helmen aus?
Wir wollen die Helme aus zwei Gründen möglichst modular gestalten. Zum einen kann man so einzelne Bestandteile einfach austauschen und muss nicht den kompletten Helm wegschmeißen. Wenn zum Beispiel die Riemen bei intensiver Nutzung verschlissen sind, können wir einfach neue zusenden und der Helm kann weiterverwendet werden. Das gilt natürlich auch, wenn man einfach andersfarbige Riemen haben möchte, weil diese beispielsweise besser zum Outfit passen. Der andere Punkt ist, dass so das Produkt sortenrein recycelt werden kann. So kann anschließend möglichst viel vom Helm wiederverwendet werden.
Der Gründer Markus Wautmann hat den ersten plastikneutrale Fahrradhelm auf den Markt gebracht (Bild: Burner Helmet).
Nachhaltigkeit hat seinen Preis. In welchem Preissegment sind eure Helme angesiedelt?
Wir sind definitiv im oberen Segment zuhause. Qualität und Nachhaltigkeit haben ihren Preis. Unser Standardmodell liegt beispielsweise bei 179 Euro.
Was darf - abgesehen von eurem Helm - auf keiner Radtour fehlen? Habt ihr da den ein oder anderen Tipp für unsere Leser*innen?
Wasser, gute Laune und natürlich unser Helm. Ich glaube, viel mehr braucht man nicht, um unbeschwert die Zeit zu genießen. Und ach ja, unseren Helm kann man auch entspannt am Fahrrad anschließen und muss ihn nicht ständig mitschleppen. Durch die großen Belüftungsschlitze kann man sein Schloss ziehen und unkompliziert anschließen – so kann der Helm nicht gestohlen werden. Obwohl er natürlich schon ein Hingucker ist.
Vielen Dank für das Interview, Markus!
Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Burner Helmet stellen möchtest?
Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!
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