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Mehrweg-Strohhalm mit Reinigungskonzept – Sliderstraw machts möglich

INTERVIEW | Das große Problem bei Mehrweg-Strohhalmen ist, dass man sie immer wieder reinigen muss. Sliderstraw hat dafür eine nachhaltige Lösung geschaffen. 

INTERVIEW | Das große Problem bei Mehrweg-Strohhalmen ist, dass man sie immer wieder reinigen muss. Sliderstraw hat dafür eine nachhaltige Lösung geschaffen. 

12.01.2023 | Ein Interview geführt von Philipp Schreiner | Bild: Sliderstraw

Der Strohhalm im Cocktailglas ist ein Muss und auch in anderen Situationen trinken viele lieber nicht direkt aus dem Glas. Der klassische Plastik-Strohhalm ist natürlich nicht mehr up to date und gerade das Konzept von Mehrweg-Strohhalmen ist für viele interessant. Doch wer einen solchen Mehrweg-Strohhalm schon mal bei sich zuhause hatte, der weiß, dass es dort ein großes Manko gibt – die Reinigung. 

An diesem Problem hat Sliderstraw angesetzt und mit ihrem patentierten Design eine Lösung geschaffen. Nach der Benutzung kann man die Sliderstraws einfach auseinanderziehen und somit in 2 Hälften teilen, welche man in dieser Form gut per Hand oder mit Hilfe der Spülmaschine reinigen kann. Mehr über die Sliderstraws, Greenwashing in der Branche und für wen die Sliderstraws geeignet sind, erklärt uns Arman Emami, Gründer von Sliderstraw, im Interview.

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LifeVERDE: Hallo Arman, die Diskussion um nachhaltige Strohhalme ist seit einigen Jahren im Gange und es gibt immer wieder neue Ansätze. Was hebt SLIDERSTRAW von anderen Strohhalmen ab?

Arman Emami: Seit dem 3. Juli 2021 gilt in der EU das Verbot von Einweg-Kunststofftrinkhalmen. Seitdem treibt der Markt für Trinkhalmalternativen die unterschiedlichsten Blüten. Nicht alle diese Alternativen sind aber tatsächlich nachhaltig und es gibt leider sehr viel Augenauswischerei.
Viele Unternehmen versuchen sich, durch die Manipulation der Fakten, besonders umweltbewusst und umweltfreundlich darzustellen. Ein geeignetes Beispiel, welches eindeutig als Greenwashing  bezeichnet werden kann, sind die angeblich umweltfreundlichen Papierstrohhalme. Wer meint: „Papier ist biologisch abbaubar und somit umweltfreundlich“, irrt sich. Um das Papier wasserfest zu machen, damit sich die Papierhalme nicht sofort in den Getränken auflösen, fügen die Hersteller stabilisierende Harze und Chemikalien hinzu. Diese beigesetzten Stabilisatoren beinhalten krebserregende Schadstoffe, die sich auflösen und mitgetrunken werden. Hinzukommt, dass die Papierhalme aufgrund der chemischen Behandlung nicht recyclebar sind und deshalb nach dem Verbrauch in Müllverbrennungsanlagen verbrannt werden müssen. Dies führt dazu, dass zum einen jede Menge CO2 freigesetzt wird und zu anderen wertvolle Holzressourcen vernichtet werden.
Unser Ziel war es auf die Fakten zu achten und ein Produkt zu entwickeln, das nachweislich nachhaltig ist und die Umwelt nicht belastet.

In eurem Sortiment habt ihr Strohhalme aus Kunststoff und Silikon. Warum habt ihr euch 
ausgerechnet für diese Materialien entschieden?

Wie bereits erwähnt wollten wir nicht die Klischees bedienen, sondern faktenbasiert und ganzheitlich vorgehen. Kunststoff ist im Grunde gar nicht das Problem. Es ist vielmehr der Missbrauch vom Kunststoff in Form von Einweg-Produkten oder Verpackungen. Große Mengen des weltweiten Plastik-Mülls bestehen aus Einweg-Produkten und Verpackungsmaterial, die in gewaltigen Mengen unsere Umwelt verschmutzen. Das Klischee vom „bösen Plastik“ ist also falsch. Das Material Plastik besitzt bestimmte physikalische Eigenschaften, die für viele Einsatzgebiete alternativlos sind. Ein weiteres Pro-Argument für Plastik ist die Recyclebarkeit vieler Kunststoffe. Wer den Einsatz von Plastik also vollständig stigmatisiert, erzwingt den Einsatz von alternativen Werkstoffen, die in der Gesamtbetrachtung die Umwelt noch mehr belasten. Das ist ein Dogma.
Kurzgefasst: Intelligent eingesetzt kann Kunststoff äußerst nachhaltig sein. Ein einfaches Beispiel: Plastikeinkaufstüten belasten die Umwelt stark, wenn sie nach einmaligem Gebrauch weggeworfen werden – Nutzt man aber Mehrwegtragetaschen aus Kunststoff, sind sie sogar umweltschonender als eine Mehrwegbaumwolltasche. Grund dafür ist der enorme Wasser- und Energieverbrauch sowie Einsatz der Chemikalien für die Agrarwirtschaft und Verarbeitung der Baumwolle.


Auch aus Kunststoff glänzen die Sliderstraws durch ihre Nachhaltigkeit (Bild: Sliderstraw).

Welche verschiedenen Modelle bietet ihr an und welche speziellen Eigenschaften haben 
diese? 

Wir bieten unseren SLIDERSTRAW in zwei Versionen an: Zum einen in einer festen PP-Varianteund zum anderen im weichen Silikon. Beide Varianten sind mindestens 2000 Mal wiederverwendbar, PBA frei und spülmaschinenfest. Unsere Silikon-Variante ist besonders gut für Kinder geeignet, da durch das weiche SIlikon keine Gefahr für Kinder ausgeht. Beide Varianten haben etwas gemeinsam: jeder Trinkhalm besteht aus zwei rillenfreien Teilen, die einfach in- und auseinandergeschoben werden können. Dadurch können die Trinkhalme kinderleicht gereinigt werden. Nach dem Gebrauch werden die beiden Trinkhalm-Hälften einzeln in den Geschirrspüler gesteckt und ohne mechanische Hilfsmittel rückstandslos und hygienisch einwandfrei gereinigt.

Wie stellt ihr eine nachhaltige Produktion eurer Sliderstraws sicher?

Wir produzieren unsere Mehrwegkunststoffhalme ausschließlich in Deutschland. Dadurch sparen wir die Belastung, die durch große Transportwege entstehen können. Hinzukommt, dass wir streng auf unsere Produktionsqualität achten, damit wir unseren Kunden gewährleisten können, dass unsere SLIDERSTRAWs mindestens 2000 mal verwendet werden können. Hierdurch kann jeder Trinkhalm die Verschwendung von ungefähr 2 Kg Einwegmaterial einsparen. Weiterhin sind unsere Kunststoffhalme 100% recyclebar und können anschließend für die Produktion neuer Trinkhalme verwendet werden.


Lokale Produktion, lange haltbar und recycelbar – das ist Nachhaltigkeit (Bild: Sliderstraw). 

Ihr sprecht euch klar gegen Greenwashing aus. Welche Fälle von Greenwashing fallen in 
der Branche immer wieder auf? 

Wir haben vorhin schon einmal Einweghalme aus Papier erwähnt. Für uns sind sie ein gutes und klares Beispiel für Greenwashing. Aber generell, ist jede Art von „Einweg-Produkt“ problematisch – egal aus welchem Material es besteht. Einweg-Produkte können nicht umweltfreundlich oder nachhaltig sein, wenn diese Produkte aufwändig produziert, verpackt, transportiert und dann nach ein paar Minuten Nutzung wieder weggeworfen werden. Besonders bedenklich sind aber Einwegprodukte, die aufwändig produziert werden und sich im Nachgang nicht einmal recyceln lassen, wie beispielsweise Papier- und Bioplastikhalme.

Inwiefern sind eure Strohhalme für den B2B Bereich geeignet und welche speziellen 
Vorteile bringen diese gegenüber anderen Halmen?

Für unsere B2B Kunden, zum Beispiel aus der Gastronomie, ist SLIDERSTRAW besonders vorteilhaft: Mit unseren SLIDERSTRAWs genießen die Gäste ihre Drinks wie gewohnt ohne jeglichen Beigeschmack und ohne Einwegmüll. Das Beste: Die Reinigung übernimmt, wie beim Besteck, die Geschirrspülmaschine. Das bedeutet kein Zusätzlicher Aufwand für die Mitarbeiter aber auch keine Belastung für die Umwelt.
Auch wirtschaftlich lohnt es sich die Umstellung: Jeder einzelne SLIDERSTRAW kann mindestens 2000 Mal genutzt werden und amortisiert sich daher schon ab 20 Stück. Außerdem bieten wir unseren B2B Kunden die Möglichkeit an, ihr Logo auf unseren Kunststoff-Trinkhalme zu lasern.

 

Vielen Dank für das Interview, lieber Arman! 

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Sliderstraw stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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