News & Tipps

Clean Beauty inspiriert von Afrika – Die Naturkosmetik von KOKEBI

INTERVIEW | Eine einfache Hautpflegeroutine, natürliche Inhaltsstoffe und eine klare Vision. Im Interview erfahren wir mehr über die Naturkosmetik von KOKEBI.

INTERVIEW | Eine einfache Hautpflegeroutine, natürliche Inhaltsstoffe und eine klare Vision. Im Interview erfahren wir mehr über die Naturkosmetik von KOKEBI.

04.11.2022 | Ein Interview geführt von Katrin Baumann | Bild: denira, Shutterstock

Auf der Suche nach der richtigen Hautpflege werden wir vor viele Entscheidungen gestellt: In welcher Phase meines Lebens befinde ich mich? Welchen Hauttyp habe ich? Brauche ich abends eine andere Pflege als morgens und spielt mein Geschlecht wirklich eine Rolle bei der Wahl der Produkte? Oft fällt es schwer, aus der Fülle an Kosmetikprodukten, die uns angeboten werden, die passende Pflege für uns zu wählen. Das Konzept von KOKEBI hingegen ist klar und minimalistisch: Es gibt vier Produkte, die in vier Schritten angewandt werden. Durch die individuelle Dosierung und Häufigkeit der Anwendung sind die Produkte für alle geeignet.

Inspiriert ist KOKEBI dabei von afrikanischen Pflegeritualen. Mit Birgitta Bitschnau-Burkart, der Gründerin von KOKEBI, sprechen wir darüber, wofür ihre Naturkosmetikmarke steht, wie das Unternehmen nachhaltig agiert und welche sozialen Beziehungen es insbesondere zu Äthiopien pflegt. Außerdem erfahren wir, was Clean Beauty eigentlich bedeutet und was es mit dem #nocream-Konzept auf sich hat.

Hier findest du noch mehr spannende nachhaltige Naturkosmetik Marken und Labels!

LifeVERDE: Hallo liebe Birgitta, kannst du uns zu Beginn einmal erzählen, wofür Kokebi steht und was eure Naturkosmetik auszeichnet?

Birgitta Bitschnau-Burkart: KOKEBI heißt in der äthiopischen Sprache „mein kleiner Stern“. Und genau dieses Strahlen wollen wir mit der Marke weitergeben. Nach meiner über 20-jährigen Tätigkeit in der Kosmetikindustrie, wollte ich ein einfaches Konzept realisieren, das ohne große Produktvielfalt und Anzahl an Inhaltsstoffen auskommt. KOKEBI ist von afrikanischen Schönheitsritualen inspiriert und steht für ein Ritual, das klar und einfach aufgebaut ist. Es gibt 2 Reinigungsprodukte und 2 Pflegeprodukte, die unabhängig von Geschlecht, Alter und Hautbild angewendet werden können.  Das bedeutet, dass jeder die Anwendung individuell auf seine Hautbedürfnisse anpassen kann.


Das KOKEBI Pflegeset für das vierschrittige Pflegeritual (Bild: KOKEBI).

Der Begriff “Clean Beauty” ist momentan in aller Munde. Kannst du uns genauer erklären, was damit gemeint ist und inwiefern KOKEBI Teil dieser Bewegung ist?

Der Begriff Clean Beauty kommt ursprünglich aus den USA. Gemeint ist, dass Kosmetikprodukte mit dieser Bezeichnung ohne kritische Inhaltsstoffe, nachhaltig hergestellt und ohne Tierversuche auskommen sollten. Da der Begriff nicht geschützt ist, gibt es Hersteller, die Produkte möglichst aus natürlichen Rohstoffen herstellen und andere, die den Verbrauchern eine naturnahe Rezeptur zusichern. Wir gehen noch einen Schritt weiter und sagen: Je weniger ein Produkt Verarbeitungsprozessen wie Erhitzung oder chemische Interaktion mit vielen anderen Inhaltsstoffen unterliegt, desto reiner ist es und desto effektiver kann es mit der Haut interagieren. Es lohnt sich auf jeden Fall, beim Kauf von Produkten einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen. Die KOKEBI Produkte sind alle wasserfrei und die Pflege wird bei der Herstellung nicht erhitzt.

Ein Alleinstellungsmerkmal von Kokebi ist, dass eure Artikel nicht für spezifische Hauttypen ausgeschildert sind. Für wen sind eure Pflegeprodukte denn geeignet und wie lässt sich die Anwendung individualisieren?

Korrekt, wir ordnen unsere Produkte nicht bestimmten Hauttypen zu. Was im ersten Moment ungewöhnlich klingt, geht komplett auf. Jeder kann die 4 KOKEBI Produkte verwenden, nur jeder würde sie anders dosieren. Dadurch, dass wir keine weiterverarbeiteten Cremes mehr haben und das #nocream-Konzept fahren, können Feuchtigkeit in Form von frischen, botanischen Blattsäften (Step 3) und Lipide durch die kaltgepressten Öle (Step 4) individuell dosiert werden. Beide Steps schmelzen auf der Haut zu einer Emulsion.

Die Individualisierung erfolgt durch den Anwender. Bei einer Tendenz zu unreiner Haut, wird mehr Feuchtigkeit (Step 3) und wenig Öl (Step 4) genommen. Meine Haut ist beispielsweise sehr fetttrocken, daher nehme ich viel von Step 4 und eine kleinere Menge Feuchtigkeit. Die Pflege kann dann auf die Jahreszeit, Tag und Nacht angepasst werden.

Welche Verpackungen verwendet ihr für eure Produkte und kann man diese nachfüllen?

Wir verwenden für alle 4 Produkte Violettglas.  Auf meinen Reisen in Äthiopien und Südafrika habe ich häufig Öl-Muster aus Kaltpressungen mitgebracht und festgestellt, dass diese im Badezimmer bei direkter Sonnenlichteinstrahlung im normalen Glas schneller kippen als im Violettglas. Ein weiterer Grund für die Wahl der Glasflaschen war, dass Glas eine höhere Recycling-Rate als Plastik hat.

Das Thema Refills ist uns ein großes Anliegen. Wann immer möglich, setzen wir Refills ein. Zum Beispiel für unser Waschstück „Brush&Bar“.  Wenn du den Tiegel einmal gekauft hast, kannst du, wenn er leer ist, neue Waschstücke immer wieder dort einfüllen.

Die Folien für den Refill und für Gabi Glove sind Bio-Zellstoff Folien. Sie sind kompostierbar.

Woher stammen die Rohstoffe für eure Naturkosmetik und inwiefern achtet ihr bei diesen auf eine nachhaltige Produktion?

Die Rohstoffe stammen überwiegend aus Afrika. Dabei steht Äthiopien für die kaltgepressten Öle und Südafrika für die kaltgepressten botanischen Blattsäfte im Fokus. Ein schöner Zufall, dass die beiden biozertifizierten Farmen in Südafrika fast Nachbarn sind. Das Besondere ist, dass wir bevorzugt bei direkten Partnern vor Ort einkaufen und nicht beim Großhandel. Die Produktion und Sicherheitsbewertungen sind hier in Deutschland. Somit bleiben die Lieferwege überschaubar.


Die natürlichen Rohstoffe werden überwiegend von Bio-Farmen in Südafrika und Äthiopien bezogen (Bild: KOKEBI).

Viele unserer Leser*innen achten darauf, dass auch ihre Kosmetik vegan ist. Wie sieht es diesbezüglich bei euch aus?

Wir lieben Tiere und das Tierwohl liegt uns sehr am Herzen. Klar, dass unsere Produkte frei von tierischen Inhaltsstoffen sind. Bestätigt ist dies durch die Listung bei PeTA unter „tierversuchsfreie Kosmetik“. Die Kraft der Pflanzen und Saatenöle, die wir einsetzen, ist in der Wirkung extrem stark und macht tierische Inhaltsstoffe überflüssig. Jeder von uns eingesetzte pflanzliche Inhaltsstoff hat die Auflage nachweislich entzündungshemmend, antioxidativ und beruhigend zu sein.

“Gabi” ist nicht bloß der Name eurer Reinigungshandschuhe, sondern auch eures sozialen Projekts in Äthiopien. In welcher Verbindung steht ihr zu diesem Land und wie sieht euer soziales Engagement dort aus?

Oft werde ich gefragt, ob ich Gabi mit Vornamen heiße. Aber – Nein! Gabi kommt tatsächlich aus der äthiopischen Sprache und ist die Bezeichnung für das Kleidungsstück, welches einer Toga ähnelt. Schon Babys werden gleich nach der Geburt in die weichen Gabis aus Naturbaumwolle gewickelt. Ich habe seit vielen Jahren eine ganz persönliche und enge Beziehung zu Äthiopien und kenne die Traditionen und Kultur sehr gut. Damit war mir auch klar, dass man den Menschen am besten helfen kann, indem man sie durch den direkten Einkauf vor Ort unterstützt. Seit vielen Jahren sind wir auch Mitglied von zwei deutsch-äthiopischen Vereinen.  Einer davon unterstützt zum Beispiel Jungunternehmer mit Kleinkrediten und der andere fördert das Kulturerbe in Äthiopien. Beide Vereine waren an der Realisierung unseres Gabi-Glove-Projektes beteiligt.


Das Gabi Glove Projekt unterstützt Produzent*innen in Äthiopien. Es wurde mit Hilfe von deutsch-äthiopischen Vereinen realisiert (Bild: KOKEBI).

Zum Abschluss, liebe Birgitta: Welche Pläne habt ihr mit KOKEBI für die Zukunft?

Unser größter Wunsch ist, dass wir mit dem Einkauf von Rohstoffen erstens unsere Partner und Projekte in Afrika weiter nach vorne bringen. Zweitens möchten wir mit dem Konzept den Anwender dazu anregen, nicht automatisiert zu pflegen, sondern auf die Bedürfnisse der Haut zu hören. Natürlich sind wir auch schon an der Planung für ein weiteres Produkt zur Körperpflege. Dazu möchte ich aber erst später mehr verraten.

 

Vielen Dank für das Interview, liebe Birgitta!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an KOKEBI stellen möchtest?
Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

___________________________________________

Das könnte dich auch interessieren:

Nachhaltige Gesichtspflege mit Naturkosmetik

Naturkosmetik – die wichtigsten Fragen und Antworten

Zero Waste Hygiene – nachhaltige Pflege für Haut und Haar

Folge uns auf Instagram, um keine nachhaltige Alternative mehr zu verpassen: LifeVERDE




Kommentar erstellen

Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *
Auch interessant


Grüne Unternehmen