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Nachhaltige Hautcreme selbst herstellen

GASTBEITRAG I Wie nutzt man weniger Plastik? Neben Ernährung sind auch Körperpflege und Kosmetik als beeinflussende Faktoren nicht zu vernachlässigen. Wir zeigen dir, wie du eine eigene Hautcreme herstellst und deiner Haut damit genau die Pflege gibst, die sie braucht. 

GASTBEITRAG I Wie nutzt man weniger Plastik? Neben Ernährung sind auch Körperpflege und Kosmetik als beeinflussende Faktoren nicht zu vernachlässigen. Wir zeigen dir, wie du eine eigene Hautcreme herstellst und deiner Haut damit genau die Pflege gibst, die sie braucht. 

11.03.2021 I Ein Gastbeitrag von Löwenzahn I Bilder: Löwenzahn, Unsplash

 

Seit Jahren steigt in der Gesellschaft der Wert von Nachhaltigkeit – und das ist gut so! Wir versuchen stetig mehr unnötiges Plastik zu vermeiden und suchen uns umweltfreundliche Alternativen. Neben Ernährung sind auch Körperpflege und Kosmetik als beeinflussende Faktoren nicht zu vernachlässigen. Deshalb zeigen wir dir, wie du eine eigene Hautcreme herstellst und deiner Haut damit genau die Pflege gibst, die sie braucht. Obendrauf minimierst du so den Plastikmüll im Badezimmer.

Warum solltest du deine Creme selbst herstellen?

DIY-Projekte boomen. Wenn du dennoch überzeugende Argumente brauchst – oder andere Personen überzeugen möchtest – haben wir hier die Antwort auf die Frage, warum es so toll ist, eine Creme selbst herzustellen.

1. Abfallminimierung

Um Ozeane und Tierwelt vor teils lebensgefährlichen Kunststoffresten zu schützen, gilt es zu verhindern, dass überhaupt so viel Plastik im Müll landet und folglich verarbeitet werden muss. Ganze 76 Kilogramm Plastikmüll pro Kopf wurden in Deutschland im Jahr 2019 produziert – die Hälfte davon war Verpackungsmüll. Wenn du deine Creme selbst herstellst, kannst du sie in alten Tiegeln oder Glasgefäßen aufbewahren und setzt einen Schritt in Richtung einer plastikfreieren Welt.

2. Wissen, was drin ist

Es ist egal, wie genau du dir die Inhaltsstoffe auf Verpackungen durchliest oder wie viele Wörter du dir online erklären lässt, so ganz sicher wirst du dir nie sein können, ob da nicht doch mit Chemie gearbeitet wurde. Die berühmtesten Übeltäter sind Parabene, PEGs und Paraffine – sie sollen den natürlichen Schutzmantel der Haut schädigen und sogar unsere Hormone durcheinanderbringen.

Genauso schädlich sind Mikroplastik und Silikone, die für herkömmliche Filtersysteme zu klein sind und auf diese Weise problemlos in die Meere gelangen. Dort angekommen besteht die große Gefahr, dass sie von manchen Tierarten mit Nahrung verwechselt und gegessen werden.

3. Individuell angepasste Pflege

Wenn du selbst Hand anlegst und deine Hautcreme zusammenmischst, kannst du sie exakt auf deine individuellen Bedürfnisse anpassen. Ob Mischhaut, trockene oder unreine Haut – mit den richtigen Wirkstoffen wird sich deine Haut sicherlich über die natürliche Pflege freuen. Mach dir keine Sorgen, wenn du nicht weißt, welche Öle und pflanzlichen Inhalte für welchen Hauttyp verwendet werden sollten – wir teilen unser Wissen gerne mit dir!

Was benötige ich für die DIY-Hautcreme?

Bevor es mit dem Mixen losgehen kann, solltest du dir das nötige Werkzeug schon einmal bereitstellen. Einen klaren Überblick schafft hierfür die folgende Infografik:

Hautcreme DIY

Mit diesen Küchenutensilien ausgestattet, steht der Herstellung der Creme nichts mehr im Weg.  

Grundsätzlich ist es noch gut zu wissen, wie sich eine Creme zusammensetzt. Vereinfacht gesagt besteht jede Creme aus Fett und Wasser. Damit sich diese beiden Stoffe allerdings miteinander vermischen, benötigt es ein bindendes Element, den sogenannten Emulgator. In unserem Fall ist das das Bienen- und Wollwachs.

Außerdem solltest du keinesfalls den Hygieneaspekt vergessen. Denn der recht hohe Wasseranteil einer Creme macht sie weniger haltbar und anfällig für Bakterien und Pilze. Reinige deshalb unbedingt alle Küchenutensilien im Vorhinein mit 70-80%igem Alkohol und koche das Wasser vor der Verwendung ab.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Jetzt ist es Zeit, sich um die Zutaten für die Hautcreme zu kümmern. Und bei einem kannst du dir hier sicher sein: du wirst keine nach Chemie klingenden Inhaltsstoffe in der Liste finden. Einzig Hydrolat könnte dir fremd sein. Dabei handelt es sich um duftendes Pflanzenwasser. Es entsteht beim Destillieren von ätherischen Ölen und kann im Fachhandel erworben werden. Du kannst hier beispielsweise zwischen Lavendel- oder Rosenblüte wählen. Je nachdem, was dir beliebt.

Das folgende Rezept ist übrigens angelehnt an Barbara Hoflachers Buch „Du darfst auf meine Haut“ und bildet die optimale Basis:

  • 45ml Sonnenblumenöl
  • 45ml Olivenöl
  • 15g Wollwachs
  • 15g Bienenwachs
  • 45-60ml Hydrolat
  • Etwa 30 Tropfen eines ätherischen Öls nach Wahl
  • Zur Desinfizierung: 70-80%iger Alkohol

Bezüglich der Menge reicht die Angabe für etwa 5-6 Tiegel zu je 30ml.

Schritt 1: Desinfizieren

Als allererstes empfehlen wir, alle Gegenstände, die bei der Herstellung und Aufbewahrung mit der Creme in Berührung kommen, zu desinfizieren. Das verringert das Risiko, dass sich dort Bakterien und Pilze breit machen und verlängert dadurch die Haltbarkeit.

Schritt 2: Öl und Wachs erwärmen

Du kannst das Oliven- und Sonnenblumenöl gemeinsam mit dem Bienen- und Wollwachs in eine Schüssel geben und es im Wasserbad erwärmen. Für die weitere Verarbeitung sollte es etwa 50°C haben.

Tipp: Wünschst du dir eine reichhaltigere Creme, erhöhe den Anteil an Olivenöl. Willst du hingegen eine leichtere Creme, so raten wir dir einen höheren Anteil an Sonnenblumenöl zu verwenden.

Schritt 3: Hydrolat erhitzen

Anschließend wird das Hydrolat ebenfalls auf circa 50°C erhitzt.

Schritt 4: Zusammenmixen

Wenn beide Flüssigkeiten die gewünschte Temperatur erreicht haben, werden sie zusammengemischt. Achte dabei darauf, das Hydrolat nach und nach unter ständigem Rühren mit dem Öl- und Wachsgemisch zu verrühren und gieße nicht zu viel auf einmal hinzu. Idealerweise nimmst du dir hierfür einen Schneebesen oder Milchschäumer zu Hilfe. Das Ziel ist eine mayonnaise-artige Konsistenz.

Schritt 5: Ätherische Öle hinzugeben

Abhängig von bestimmten Faktoren wie Hauttyp und Jahreszeit gibt es verschiedene Öle, die deiner Haut die passende Pflege bieten. Bei trockener Haut empfehlen wir zum Beispiel Leinöl, bei empfindlicher Haut eher Mandel- oder Kokosöl. Für Mischhaut eignet sich am besten Teebaum- oder Traubenkernöl und wer an unreiner Haut leidet, der ist mit der Verwendung von Jojoba- oder Distelöl gut beraten.

Beim Hinzufügens des Öls solltest du übrigens ständig weiterrühren.

Schritt 6: Fertige Creme abfüllen

Im letzten Schritt musst du deine selbst hergestellte Creme nur noch in die vorbereiteten, desinfizierten Tiegel oder Glasbehältnisse füllen und schon bist du fertig!

Ein letzter Tipp für eine längere Haltbarkeit: Bewahre die Creme im Kühlschrank auf und verwende zum Auftragen immer einen sauberen Löffel oder Spatel und niemals deinen Finger. So verhinderst du die Ansammlung und Verbreitung von Bakterien.

 

Schon in wenigen Schritten lässt sich die Hautcreme selbst herstellen und ist dabei genau auf deine Bedürfnisse abgestimmt. Zusätzlich reduzierst du damit den Plastikmüll in deinem Haushalt und trägst so zu einer besseren Zukunft bei. Gründe genug, um unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung eine Chance zu geben!

 

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