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Saubere Zähne und reines Gewissen – die Bambuszahnbürsten von bamtoo

INTERVIEW | “Hat jemand Bambus gesagt?” – warum man auf die Bambus-Alternative umsteigen sollte, erzählt uns bamtoo.

INTERVIEW | “Hat jemand Bambus gesagt?” – warum man auf die Bambus-Alternative umsteigen sollte, erzählt uns bamtoo.

27.03.2023 | Ein Interview von Concetta Giarrizzo und Hannah Chondros | Bild: Rido

Mundhygiene ist ein Thema, was uns alle täglich betrifft. Von Zahnbürsten über Zahnseide bis hin zu Mundspülung ist alles in unseren Bädern vorzufinden, aber dadurch auch sehr viel Plastik. Für gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln greifen wir im Alltag zu verschiedensten Produkten wie Zahnpasta, Zahnseide, Mundspühlung, extra kleine Bürsten zur Zahnzwischenraumreinigung, usw. Bei herkömmlichen Produkten fällt allein im Bereich Zahnhygiene einiges an Plastikmüll an. Zahnbürsten müssen regelmäßig gewechselt werden und verursachen einen großen Anteil an Plastikmüll, der letztendlich im Meer landet oder verbrannt wird. Eine Alternative sind Zahnbürsten aus Holz oder Bambus.

bamtoo ist ein junges Startup aus Berlin und verkauft nachhaltige Zahnbürsten, die aus Bambus hergestellt werden. Neben herkömmlichen Handzahnbürsten werden in dem Onlineshop auch elektrische Schallzahnbürsten angeboten. Das nachhaltige Unternehmen bietet außerdem auch Aufsätze für die einzelnen Bürsten an, weshalb die Produkt wiederverwendbar und langlebig sind. Der Geschäftsführer Daniel Damian stellt uns im Interview seine nachhaltigen Zahnbürsten vor und erzählt, was bamtoo von anderen Anbietern auf dem Markt abhebt und gibt einen Einblick in ihre Zukunftsvisionen.

LifeVERDE: Lieber Daniel, bamtoo ist ein kleines Team aus Mundhygiene- und Umweltprofis mit großen Ambitionen. Stellt euch doch gerne einmal genauer vor.

Daniel Damian: Unser Team besteht aus 3 Hauptakteur*innen. Anja, Jamal und Daniel. Unsere Eigenschaften, Erfahrungen und Interessen ergänzen sich sehr gut. Anja hat viel Erfahrung im Bereich der Mundhygiene, Jamal ist als ehemaliges Mitglied bei Fridays for Future und super fit in Sachen Umweltschutz und Daniel kommt aus einem ingenieurs- und wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund.

Zusammen treffen wir wichtige Entscheidungen und schöpfen neue Ideen, um bamtoo weiterzuentwickeln und die Umweltverschmutzung durch Zahnbürsten zu reduzieren. Es ist nicht immer ganz so einfach die richtigen Entscheidungen zu treffen. Da Zahnbürsten essenziell für die Zahngesundheit sind, müssen wir die Vor- und Nachteile von neuen, nachhaltigen Ideen für unsere Produkte immer genauestens abwägen, da an erster Stelle natürlich die Zähne unserer Kund*innen stehen. 
Ein gutes Beispiel dafür sind unsere Aufsätze. Bei genauerem Hinsehen fällt einem das Innenteil auf, welches nicht aus Bambus besteht. Unser sogenanntes EasyClip Verbindungsstück stellen wir aus biologisch abbaubarem Bio-Kunststoff her. Es ist unerlässlich für eine gute Funktionsweise, da wir feststellen mussten, dass ohne diese Aussparung die Schwingungen der Zahnbürste nicht optimal übertragen werden und der Aufsatz auch nicht so lange hält. 

Uns ist es bewusst, dass wir Kompromisse eingehen müssen, aber Schritt für Schritt möchten wir einer perfekten Zahnpflege näherkommen, mit welcher sich Abfälle reduzieren lassen und auch die Zähne optimal gereinigt werden.


Für mehr Nachhaltigkeit in deinem Badezimmer – die Handzahnbürsten von bamtoo (Bild: bamtoo).

Warum ist es nach eurer Meinung nach Zeit für nachhaltige Veränderungen in der Zahnpflege und was möchtet ihr besser machen?

Zahnpflege hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert, und dennoch ist es etwas, was fast jeder Mensch auf der Welt täglich tut und auch essenziell für die Gesundheit der Zähne ist. Genau weil so viele Menschen Zähneputzen, entstehen immense Abfälle. Geht man davon aus, dass 30% der Weltbevölkerung auch nur 2-mal pro Jahr die Zahnbürste bzw. den Aufsatz der Zahnbürste wechselt, sind das 4,8 Milliarden verbrauchte Zahnbürsten bzw. Aufsätze pro Jahr. Zahnärtz*innen empfehlen das Wechseln der Aufsätze drei bis viermal im Jahr.

Im Sommer 2021 wurde ein EU-weites Gesetz verabschiedet, was die Produktion von Einwegplastik in Form von Trinkhalmen und co. verbietet. Das fanden wir einen super Schritt in die richtige Richtung. Auf lange Sicht gesehen wäre ein ähnliches Gesetz für Plastikzahnbürsten ein großer Erfolg. Denn wir möchten genau auf dieses Thema aufmerksam machen und auch für ein Umdenken in der Bevölkerung sorgen.

Auch der Verpackungsmüll sollte nicht vernachlässigt werden. Die meisten Aufsätze und Zahnbürsten kommen in unnötig verschwenderischen Plastikverpackungen. Dennoch gibt es mittlerweile Wege, auch komplett ohne Plastik, aber dennoch hygienisch sicher zu verpacken. 

Beispielsweise verpacken wir unsere Bambus-Aufsätze für die Schallzahnbürste KOA einzeln in Kraftpapier. So vermeiden wir Plastik, und bieten unseren Kund*innen einen durchaus wichtigen, hohen hygienischen Standard.

Wie hebt ihr euch von anderen Unternehmen aus eurer Branche ab?

Als deutsches Startup sind wir sehr kundenorientiert und müssen keine Aktionäre glücklich machen, weshalb wir unsere Arbeit und Produkte so transparent wie möglich auf unserer Website präsentieren. Bei Fragen oder sonstigem haben wir stets ein offenes Ohr und hören, was ihr, unsere sogenannte „bamunity“, uns sagt. So schaffen wir es, eure Wünsche und Bedürfnisse in unserer Arbeit und in Zukunft auch in die Produktentwicklung mit einzubinden. 
Dank unseres dynamischen Teams bewältigen wir Herausforderungen und achten beim Thema Nachhaltigkeit und Zahngesundheit auch auf die Details und unscheinbaren Dinge, welche die großen Player oft außer Acht lassen.

Wir unterstützen diverse Initiativen, wie die Wiederaufforstung von Mangroven in Madagascar, welche wir für alle Bestellungen unserer Kund*innen pflanzen. Mangroven binden bis zu 10 mal so viel Kohlenstoffdioxid wie vergleichbare terrestrische Wälder und schützen die Küstenlinie vor den immer stärker werdenden Stürmen. Durch die Wiederaufforstung unterstützen wir zum einen die Regeneration der Biodiversität, aber auch lokale Arbeiter*innen.


Die Schallzahnbürste von bamtoo ist langlebig und umweltfreundlich (Bild: bamtoo).

Plastikzahnbürsten wirken sich negativ auf die Umwelt aus. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 145 Millionen Zahnbürsten weggeschmissen. Welche positiven Auswirkungen haben eure bamtoo- Zahnbürsten auf die Umwelt?

Da wir Bambus anstelle von Plastik für unsere Aufsätze nutzen, wird die weggeworfene Menge an Plastik reduziert. Auch bei unserer Handzahnbürste lässt sich der Aufsatz ganz einfach wechseln. So muss nicht die gesamte Zahnbürste weggeschmissen werden. Außerdem werden unsere Produkte mit Blick auf die Zukunft hergestellt und sollen entsprechend lange halten.

Noch ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass wir durch unsere Produkte auch das Interesse der Leute wecken und für ein allgemeines Umdenken sorgen. Durch eine simple Umstellung kann man täglich nachhaltiger leben.

Euer Sortiment umfasst die beiden Zahnbürsten KOA und MIA. Bei KOA handelt es sich um eine nachhaltige Schallzahnbürste – inwiefern unterscheidet sie sich von herkömmlichen Modellen und kann sie in puncto Leistung und Funktionen mit der Konkurrenz mithalten?

Unsere aktuelle Schallzahnbürste KOA ist die erste Version unserer geplanten KOA-Reihe. Sie kombiniert Nachhaltigkeit mit moderner Schalltechnologie und erreicht so Vibrationen von bis zu 37.500 pro Minute. Zähne und Zahnzwischenräume werden sehr gründlich gereinigt und oberflächliche Verfärbungen durch zum Beispiel Kaffee oder Tee entfernt. Auch der Akku hält bis zu vier Wochen, sodass man problemlos mit der Zahnbürste verreisen kann, ohne gleich ein Ladekabel mitzunehmen. Anders als andere Schallzahnbürsten verfügt KOA nicht nur über unterschiedliche Putzmodi, sondern auch jeweils 3 Intensitätsmodi. So gibt es insgesamt 12 individuelle Einstellungen, unter welchen man sicher einen Favoriten entdecken wird – egal ob man empfindliche oder unempfindliche Zähne hat. Damit die Zahnbürste auch lange hält, verfügt sie über einen IPX7 zertifizierten Wasserschutz.


Die wiederverwendbaren Aufsätze sind gut für die Umwelt und deine Zähne (Bild: bamtoo).

Für welche Bedürfnisse sind die beiden Modelle jeweils besonders gut geeignet und wo liegen sie preislich?

Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse, wenn es um Hygiene und Gesundheit geht. Wir möchten unseren Kund*innen die Wahl ermöglichen zwischen der elektrischen oder manuellen Reinigung. Bei beiden Arten des Zähneputzens möchten wir stets durch Innovationen einen Mehrwert bieten. 

Für knapp 80€ bekommt man schon die elektrische Schallzahnbürste KOA, inklusive 3 Bambus-Aufsätzen. Für Liebhaberinnen und Liebhaber von Handzahnbürsten, gibt es die manuelle Zahnbürste MIA für unter 15€, auch mit 3 Aufsätzen.

Das vorteilhafte an den beiden Zahnbürsten sind die günstig nachbestellbaren Aufsätze, für nur etwas über 3€ pro Stück. 

Auf eurer Website verratet ihr, dass ihr euer Unternehmen bis Ende 2022 klimapositiv machen wolltet. Konntet ihr dieses Ziel erreichen und welche weiteren Ziele habt ihr auf der Agenda?

2022 war das Jahr, in dem wir alle Vorbereitungen abgeschlossen und unsere Produkte veröffentlicht haben. Wir haben uns viele Ziele gesetzt und einige davon auch übertroffen. 
Dennoch ist es uns nicht gelungen, das Unternehmen klimapositiv zu machen. Wir möchten dabei nicht über Abkürzungen dahingelangen, nur um damit werben zu können. Wir möchten Verantwortungen tragen und die Betriebs und Produktionsabläufe stetig weiter optimieren um so vielleicht bis Ende diesen Jahres das Ziel zu erreichen. Aufgeben ist für uns keine Option.

Wie bereits erwähnt, ist ein weiteres Ziel auf alle Fälle die weitere Optimierung bestimmter Prozesse. Doch ein weiterer Meilenstein wäre der bundesweite Verkauf in Drogerien und Einzelhandelsgeschäfte. Uns ist bewusst, dass trotz klimaneutralem Versand die Umwelt beim ständigen Versand belastet wird. Unser Ziel ist es dieses oder nächstes Jahr in großen Drogerie- und Bioläden unsere Artikel anzubieten, um so mehr Menschen zu erreichen und unseren Kund*innen mehr Möglichkeiten zu bieten, Nachhaltigkeit in ihren Alltag zu integrieren.

Vielen Dank für das Interview, Daniel!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an bamtoo stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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