LifeVERDE-Experte für nachhaltige Investition Tim Weinel (AUDITcapital GmbH) I Bild: Towfiqu Barbhuiya
Die Senkung der CO2-Emissionen, mehr Einsatz für Umwelt und Klima sowie soziale Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft - diese Ziele werden immer häufiger auch mittels nachhaltiger Investitionen versucht zu erreichen. Doch wie sieht nachhaltiges Investieren in der Praxis aus? Und woher weiß ich, dass mein Geld tatsächlich in nachhaltige Projekte fließt?
Diese und weitere Fragen stellen sich täglich hunderte Menschen – ein klarer Fall für unser Informations-Format “Frag die Expert*innen!”. Wir geben eure ausgewählten Fragen rund um nachhaltige Produkte und Themen direkt an unsere Partner*innen weiter, die selbst Hersteller*innen, Produzent*innen, Dienstleister*innen, Wissenschaftler*innen oder aus einem anderen Grund Expert*innen auf ihrem Gebiet sind.
1. Ab welcher Summe lohnt sich mein Investment?
2. Warum sind nachhaltige Investments weniger risikoreich?
3. Nach welchen Kriterien werden die Projekte ausgewählt?
4. Was bedeutet nachhaltiges Investieren?
5. Welche Möglichkeiten hat man, um nachhaltig zu investieren?
6. Woran erkennt man nachhaltige Investitionsmöglichkeiten?
Bereits mit kleinen Beträgen können über nachhaltige Anlagemöglichkeiten attraktive Renditen erzielt werden. Es müssen nicht immer große Beträge investiert werden. Es empfiehlt sich in der Regel auch kleinere Beträge in verschiedene Projekte zu investieren, um so eine Portfoliodiversifizierung bzw. Risikostreuung zu erzielen. Sie können sich bereits mit Beträgen ab 250 Euro an nachhaltigen Projekten beteiligen – vereinzelt sogar bereits mit Beträgen ab 100 Euro. Privatanlegerinnen und Privatanleger haben damit die Möglichkeit, mit vergleichsweise geringen Anlagebeträgen, von einer Rendite von 3,0 – 6,0% p.a. zu profitieren. Und das in Zeiten des Niedrigzinsniveaus. Vor allem aber wissen Privatanlegerinnen und Privatanleger ganz transparent, wofür ihr Kapital verwendet und wie die Rendite erwirtschaftet wird.
Tim Weinel (AUDITcapital GmbH)
Häufig können Privatanlegerinnen und Privatanleger bei nachhaltigen Investitionen genau erkennen, für welche Projekte ihr Kapital verwendet wird und wie mit dem Kapital gewirtschaftet wird. Das hilft das Risiko selbst besser einschätzen zu können. Über die nachhaltigen Schwarmfinanzierungsplattformen werden z.B. Investitionen im Schwerpunkt Wind- und Solarenergieanlagen angeboten. Die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung für Erneuerbare Energien sorgt für Investitionssicherheit und planbare stabile Cashflows aus denen die Zinszahlungen an die Anleger geleistet werden. Zudem können sich registrierte User auf den Projektseiten vertiefende Projektinformationen und Unterlagen herunterladen, darunter beispielsweise Wirtschaftlichkeitsberechnungen der jeweiligen Projekte. So kann man sich ganz einfach ein eigenes Bild von der jeweiligen Anlage machen.
Tim Weinel (AUDITcapital GmbH)
Projekte sollten nur dann angeboten werden, wenn klar ersichtlich ist, wie Zins und Tilgung gewährleistet werden. Bevor ein Projekt auf den Plattformen angeboten wird, muss es zunächst gewissen Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Dazu gehören vor allem Projekte mit Schwerpunkt Erneuerbare Energien, Energieeffizienz oder mit einem klaren nachhaltigen Impact gemäß der Sustainable Development Goals. Die Projekte durchlaufen einen klaren Prüfprozess. Erst wenn alle Unterlagen vollständig vorliegen – dazu gehören in der Regel Handelsregister-Auszüge, Jahresabschlüsse, Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Gutachten – und eingehend geprüft wurden, kann eine Emission über die Plattformen angeboten werden.
Tim Weinel (AUDITcapital GmbH)
Weitere Hintergrundinformationen zum Thema nachhaltig investieren
(erstellt von Johanna Metz für die LifeVERDE-Redaktion)
Eine Investition/ein Investment ist eine Kapitalanlage. Investor:innen investieren hier in ein Anlagegut, um ihre Investition zu vermehren. Bei Geldanlagen werden hier stets die Faktoren Sicherheit, Rentabilität und Liquidität bedacht. Bei einer nachhaltigen Investition kommen ökologische und ethische Kriterien hinzu. Es wird versucht, durch eine Geldanlage nicht nur Gewinn zu machen, sondern auch etwas Gutes zu unterstützen.
Man kann bei nachhaltigen Banken Geld anlegen, nachhaltige Wertpapiere kaufen, in Nachhaltigkeits-Fonds oder auch in nachhaltige Direktinvestments investieren.
Nachhaltigkeits-Fonds sind meist Aktien-Fonds. Bei der Strukturierung ihrer Portfolios werden entsprechende Kriterien berücksichtigt, die sich je nach Fond unterscheiden können.
Direktinvestments teilen sich in solche, die an der Börse abgeschlossen werden und außerbörsliche. Aktien und Anleihen nachhaltiger Unternehmen können über die Börse erworben werden. Außerhalb der Börse kann durch Mezzanine Finanzierungen (z. B. stille Beteiligungen) oder geschlossene Fonds investiert werden.
Nachhaltige Investmentmöglichkeiten sind nicht immer leicht zu erkennen, da Anbieter von Geldanlagen nicht dazu verpflichtet sind, die Nachhaltigkeit der Anlagen offenzulegen. Anlageberater*innen berücksichtigen aber entsprechende Kriterien, wenn ihre Kund*innen sie darum bitten.
Was sind deine Fragen zum Thema nachhaltige Investition?
Schreib uns gerne an expertinnen@lifeverde.de, wir sichten und sammeln die Themen und geben sie dann weiter an unsere Expert*innen.
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