Zur Anlage von privatem Vermögen bieten sich heutzutage vielerlei Möglichkeiten. Eine davon ist sehr beliebt und zeichnet sich durch geringe Kosten aus: Die Investition in ETFs. Aktuell stehen an der Frankfurter Börse Xetra 1.502 ETFs zur Verfügung. Und der Trend geht auch hier in Richtung Nachhaltigkeit: Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, in nachhaltige ETFs zu investieren – Ende 2019 standen 147 nachhaltige ETFs zur Auswahl.
Um diese nachhaltigen ETFs dreht sich dieser Beitrag. Wir erklären dir, was dahintersteckt, wie sie entstehen und bewertet werden und was du bei der Auswahl von nachhaltigen ETFs beachten solltest.
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Was sind ETFs?
Um auf nachhaltige ETFs eingehen zu können, klären wir zuerst, was ETFs (ohne Nachhaltigkeit) überhaupt sind:
ETF = Exchange Traded Fund. Übersetzt bedeutet das so viel wie börsengehandelte Investmentfonds. Die Investmentfonds werden also wie Aktien an der Börse, bei der bestimmte Unternehmen ihre Anteile zum Verkauf anbieten, gehandelt und sind somit von jedem handelbar. Sie können ganz einfach über die Bankfiliale oder über ein Online-Depot angekauft werden. Auch Menschen mit wenig Kapital haben mit Anteilskäufen an ETFs die Möglichkeit, Spardepots anzulegen und erfolgreiche Renditen zu erwirtschaften. Denn ETFs sind sehr kostengünstig: Sie sind stets an einen Index gebunden, wodurch keine teuren Managementkosten anfallen.
ETFs kombinieren Einzelaktien und Fonds miteinander – dies ermöglicht den Aufbau eines Portfolios aus unterschiedlichen Vermögenswerten: Es besteht die Möglichkeit, in Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe zu investieren oder in mehreres zusammen. Die Zusammensetzung von ETFs erfolgt nach strengen Regeln, die Erstellungsverfahren sind nachlesbar und transparent.
Die nachhaltigen ETFs
Wann sind ETFs nun nachhaltig? Genau wie bei anderen nachhaltigen Geldanlagen auch, fließt das investierte Kapital nachhaltiger ETFs in umweltbewusste, soziale und gerechte Projekte und Unternehmen. Wir erklären im Folgenden, wie nachhaltige ETFs bestimmt und wie die dazu geeigneten Unternehmen ausgewählt werden.
- Zuerst werden die Unternehmen aussortiert, deren Geschäftstätigkeiten negative Auswirkungen mit sich bringen und die in ethisch umstrittenen Bereichen tätig sind. Ausgeschlossen werden Unternehmen, die unter anderem mit folgenden Dingen in Verbindung stehen: Atomenergie, Tabakindustrie, Gentechnologie, Kriegswaffen, Kinderarbeit, Tierversuche. Kurz gesagt: Die „Schlimmen“ müssen raus.
Und / Oder:
- Prüfung nach ESG-Kriterien: Die übriggebliebenen Unternehmen werden entweder zusätzlich zum Ausschlussverfahren oder als einzige Verfahrensweise nach ihrem Nachhaltigkeitseinsatz bewertet. Dazu werden die sogenannten ESG-Kriterien zur Hilfe genommen. Diese bestehen aus 38 Kriterien aus den 3 Kategorien Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance). Jedes Unternehmen wird dann danach bewertet und die besten dürfen bleiben.
Woran du nachhaltige ETFs erkennen kannst
Nun weißt du, wie die nachhaltigen ETFs ausgewählt werden. Doch woran kannst du erkennen, dass es sich auch wirklich um nachhaltige ETFs handelt? Dazu ein paar Tipps:
- An Abkürzungen: Die Namen der ETFs setzen sich aus mehreren Abkürzungen zusammen: Aus dem Anbieter, dem Index und der Anlagestrategie. Diese Abkürzung der Anlagestrategie solltest du dir genauer anschauen, da sie auf nachhaltige ETFs hinweisen können. Es gibt dabei drei verschiedene „nachhaltige“ Abkürzungen:
ESG = Environment Social Government. ETFs mit dieser Abkürzung im Namen wurden nach den ESG-Kriterien geprüft.
EX = Excluded. Bei diesen ETFs wurden die Unternehmen entfernt, die in nicht ethischen Bereichen tätig sind (siehe Ausschussverfahren).
SRI = Socially Responsible Investments. ETFs mit dieser Abkürzung sollten ganz genau ergründet werden, denn für soziale und nachhaltige Geldanlagen gibt es keine allgemeine Definition. SRI dient nur zur Orientierung, was genau in diesen Fällen aber als nachhaltig betrachtet wird, sollte in den Anlegerinfos nachgelesen werden.
- An den Anlegerinformationen: Die wesentlichen Anlegerinformationen (wAI) – oder auch häufig im englischen bekannt unter Key Investor Document (KID) – informieren darüber hinaus über alle relevanten Inhalte des ETF. Darunter zum Beispiel das Anlageziel oder die Anlagegrundsätze, also woran sich beteiligt wird. Diese Informationen sollten immer genauestens durchgelesen werden, um die Absichten des ETF nachzuvollziehen und mit anderen vergleichen zu können.
Wie du nachhaltige ETFs findest
Wer nun bewusst in einen nachhaltigen ETF investieren möchte, sollte also die Abkürzungen und vor allem die Anlegerinformationen beachten. Wie aber können nachhaltige ETFs gefunden und verglichen werden?
Der An- und Verlauf von ETFs kann entweder über die traditionelle Bank erfolgen oder über einen Online-Broker. Auf der Website JustETF beispielsweise können alle vorhandenen ETFs gesucht und die Angebote von verschiedenen Online-Brokern verglichen werden. Es besteht dabei die Möglichkeit, nachhaltige ETFs in der Suche herauszufiltern und nur diese angezeigt zu bekommen.
maiwerk Finanzpartner
Bei der Honorarberatung von maiwerk kannst du dich ebenfalls über nachhaltige ETFs informieren. Eine besondere Anlagestrategie, die sich ausschließlich auf nachhaltige ETFs bezieht, wird dort angeboten. Die passenden Unternehmen hierfür werden in einem 3-phasigen Auswahlverfahren geprüft: Zuerst werden fragwürdige Branchen ausgeschlossen, danach die übriggebliebenen nach den ESG-Kriterien bewertet und zum Schluss werden diejenigen Unternehmen herausgenommen, die in Kontroversen verwickelt sind.
Das maiwerk Beratungsteam besteht aus drei Freunden, Ingo, Marciano & Rene. Gemeinsam möchten sie nun die Art und Weise der Finanzberatung neugestalten und den Kunden in den Mittelpunkt setzen, nicht den Verkauf, und auch das Thema Nachhaltigkeit einbinden. Dabei erhalten sie keine Provisionen, sondern werden aufwandsorientiert über ein Honorar bezahlt. Dadurch kannst du neutral beraten werden, weil die Berater keine Interessenskonflikte haben.
Zum Schluss noch drei Beispiele von nachhaltigen ETFs:
- iShares Dow Jones Eurozone Sustainability screened UCITS ETF: Hier sind Unternehmen enthalten, die im Bereich Nachhaltigkeit führend sind und deren umweltbezogenen, sozialen und wirtschaftlichen Merkmale überprüft wurden. Ausgeschlossen werden Unternehmen, die im Zusammenhang mit Tabak, Alkohol, Glücksspiel, Waffen und nicht jugendfreier Unterhaltung stehen.
- AMUNDI INDEX MSCI EUROPE SRI – UCITS ETF DR: Hier wird in Unternehmen des europäischen Marktes investiert, die bei der Prüfung der ESG-Kriterien ein besonders gutes Ergebnis erzielt haben. Außerdem werden Unternehmen aus den Branchen Militär, Rüstung, Alkohol, Glücksspiel, Tabak, Kernkraft, Gentechnik und Pornografie ausgeschlossen.
- Lyxor MSCI EMU ESG Trend Leaders (DR) UCITS ETF: Hier werden Unternehmen repräsentiert, die verglichen zu ihrem Unternehmensbereich über ein starkes ESG-Profil verfügen. Unternehmen, die negative Auswirkungen auf Umwelt oder Gesellschaft haben, sind nicht enthalten.
Erst informieren, dann investieren
Bevor eine Geldanlage mithilfe von nachhaltigen ETFs durchgeführt wird, solltest du zu allererst für dich selbst überlegen, in welcher Region und welchem Umfang du dein Kapital anlegen möchtest. Dann ist es wichtig, die Anlegerinformationen genau durchzulesen, um die Ziele und Anlageschwerpunkte des jeweiligen ETF´s zu kennen und zu prüfen, ob diese zu deinen Vorstellungen passen. Den für dich passenden, nachhaltigen ETF kannst du mithilfe von Brokern und Vergleichswebseiten finden. Wenn du dir dann sicher bist und deinen Traum-ETF gefunden hast, kann dem nachhaltigen Investieren nichts mehr im Wege stehen.
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