Grüne Wirtschaft

"Unsere Unternehmenskultur ist geprägt durch Integrität, Respekt und Vertrauen"

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in einem Unternehmen wie Carglass? Das fragten wir Galina Herzig, sie ist Sales und Marketing Director bei Carglass und verantwortet in dieser Funktion auch den Bereich CSR.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in einem Unternehmen wie Carglass? Das fragten wir Galina Herzig, sie ist Sales und Marketing Director bei Carglass und verantwortet in dieser Funktion auch den Bereich CSR.

12.10.2018 - Bilder: Carglass

LifeVERDE: Frau Herzig, Sie sind Sales & Marketing Director bei Carglass und verantworten in dieser Funktion auch den Bereich CSR. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in einem Unternehmen wie Carglass?

GALINA HERZIG: Nachhaltiges Handeln ist tief in unserer DNA verwurzelt. Unser Mutterkonzern Belron übernimmt traditionell seit vielen Generationen gesellschaftliche Verantwortung. Seit 2011 fördern wir mit unserer hauseigenen Stiftung „giving back“ unseren globalen Charity-Partner Afrika Tikkun, genauso wie lokale Projekte in Deutschland. Ressourcenschonung ist für uns ebenfalls ein wichtiger Punkt. Gemäß unserer „Repair First“-Strategie prüfen wir vor jedem Austausch einer Windschutzscheibe immer, ob eine Reparatur möglich ist. Damit konnten wir in 2017 ca. 3.700 Tonnen Glasabfall einsparen sowie den Energieverbrauch senken.

Unsere Unternehmenskultur ist geprägt durch Integrität, Respekt und Vertrauen. Wir vertreten den Standpunkt: Nur wer die Interessen von Mensch und Umwelt im Blick hat, wird als Unternehmen dauerhaft erfolgreich sein. Nachhaltigkeit und die damit einhergehende Wirkung spielt vor allem in einem Bereich eine besonders wichtige Rolle: Bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Bewerber wählen mittlerweile sehr genau aus, wo sie arbeiten möchten. Nachhaltigkeit spielt für die Entscheidung eines Mitarbeiters dabei eine immer wichtigere Rolle.

Im Gegensatz zu den DAX-Unternehmen, die nach EU-CSR-Richtlinie 2014/95 zur Sozial-und Umweltberichterstattung verpflichtet sind, haben wir uns übrigens freiwillig für den Bericht entschieden. Wir gehen diesen Schritt aus Überzeugung!

Kürzlich wurde der erste Nachhaltigkeitsbericht von Carglass veröffentlicht. Was wird aus diesem Bericht ersichtlich?

Unsere CSR-Strategie stellt die Interessen von Mensch und Umwelt zunehmend in den Fokus des unternehmerischen Handelns. Konkrete Handlungsfelder sind der Kundenservice und die Lieferkette, der Umgang mit Mitarbeitern, Verantwortung für die Umwelt und gesellschaftliches Engagement. Das Thema Nachhaltigkeit ist bei uns in allen Unternehmensbereichen präsent und mit dem Bericht machen wir das für unsere Partner und Kunden sichtbar.

Auch bei der kontinuierlichen Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter haben wir sehr hohe Standards. Neben der eigenen Ausbildung zum Service-Monteur Fahrzeugglas bieten wir die Möglichkeit einer unabhängigen Zertifizierung durch den TÜV Rheinland. Unsere ca. 7.600 Lieferanten müssen ebenfalls vielfältige Anforderungen erfüllen: Eine Selbstauskunft, ein obligatorischer Verhaltenskodex und Audits sichern Umwelt- und Sozial-Standards bei unseren Geschäftspartnern.

Dieser erste Nachhaltigkeitsbericht bestätigt uns, dass wir uns auf einem guten Weg befinden, den wir jetzt mit voller Kraft weitergehen wollen.

Ein wichtiger Fokus liegt bei Carglass auf der Zufriedenheit der Mitarbeiter. Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?

In Zeiten von Fachkräftemangel und Ressourcenknappheit ist es wichtiger denn je, dass die Mitarbeiter motiviert, zufrieden und glücklich sind. Deshalb verfolgen wir den ambitionierten Anspruch, der beste Arbeitgeber zu sein, für den man je gearbeitet haben wird. Seit unserer Gründung vor 25 Jahren pflegen wir daher unsere eigene Willkommenskultur. Gerade für dezentral organisierte Marken ist das existenziell. Jedes lokale Team einer großen Company steht vor der Herausforderung, ein eigenes Wir-Gefühl zu entwickeln. Deshalb gibt es für alle Mitarbeiter, unabhängig von deren Funktion, Einarbeitungswochen und ein individuelles Mentorenprogramm, begleitet von spezifischen Workshops für unsere Fahrzeugglasmonteure. Egal ob Monteur oder Manager, wirklich jeder muss in unserem Trainingscenter in Siegen mindestens einmal eine Windschutzscheibe gewechselt haben. Ein gelungener Start, für den sich alle in Ruhe Zeit nehmen, ist fundamental und der Nährboden von Loyalität und Mitarbeiterzufriedenheit.

96 Prozent unserer Arbeitsverträge sind unbefristet, was weit über dem deutschen Beschäftungsdurchschnitt liegt. So geben wir unseren Mitarbeitern bestmögliche Planungssicherheit. Das wirkt sich positiv auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter aus, was direkt in einer höheren Kundenzufriedenheit resultiert und uns als Arbeitgeber attraktiver macht.

Was bedeutet das Programm „Nicht quatschen, machen“ für die Mitarbeiter? Wie wird dieses Angebot bei den Mitarbeitenden angenommen und können Sie uns 2-3 Beispiele nennen, wie sich Mitarbeiter aktiv mit ihren Ideen in das Unternehmen eingebracht haben?

Niemand weiß besser, woran es im Arbeitsalltag fehlt, als derjenige, der den Job macht. Oder anders: Warum soll der Einkauf beurteilen, was der Monteur braucht? Daher bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge für Prozessabläufe, technische Ausstattung oder Produktideen unkompliziert einzubringen.

Teilweise sind es ganz einfache Vorschläge: Eine Stirnlampe oder ein längerer Aufsatz für den Akkubohrer, um die Schulter zu entlasten. Gerade vermeintliche Kleinigkeiten können für den Arbeitsalltag des Einzelnen einen echten Unterschied machen.

Seit 2014 haben wir über unser digitales Programm „Nicht quatschen, machen!“ etwa 40 konkrete Ideen und Anregungen in Taten umgesetzt.

Carglass ermöglicht Inklusion. Mit welcher Motivation engagieren Sie sich in diesem Bereich?

Wir arbeiten seit 2011 mit der Caritas zusammen. Gemeinsam mit lokalen gemeinnützigen Trägern wie der Lebenshilfe München, noris inklusion in Nürnberg, dem bhZ Stuttgart in oder der alsterarbeit in Hamburg bieten wir im Rahmen von Praktika Einblicke in unseren Arbeitsalltag für Menschen mit Handicap, und bringen so mehr Abwechslung in die einzelnen Betriebe. Das Feedback auf allen Seiten fällt durchweg positiv aus: Denn Vielfalt am Arbeitsplatz erweitert den eigenen Horizont und hält alle in Bewegung.

Eine Studie besagt, dass zufriedene Mitarbeiter eine Bereicherung für das Unternehmen sind, weil sie dadurch effizienter arbeiten. Können Sie das bei Carglass bestätigen?

Wir sind ein erfolgreiches Unternehmen und unsere Mitarbeiter der Grundstein unseres Erfolges. Auf eine Zahl sind wir dabei besonders stolz: 70% unserer Belegschaft bewerteten uns als Arbeitgeber mit „sehr gut“. Und diese Begeisterung unserer Mitarbeiter ist auch deutlich in der Kundenzufriedenheit spürbar. Persönliches Interesse an der individuellen Weiterentwicklung eines jeden zu zeigen und die Kollegen auch abseits wirtschaftlicher Kennzahlen wahrzunehmen, ist für uns von zentraler Bedeutung.

Carglass hat eine hauseigene Stiftung „giving back“. In welche Projekte fließt das Geld?

Bereits seit 2011 betreiben wir „giving back“ mit großem Engagement. Bei der Stiftungsarbeit fokussieren wir uns auf die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen – speziell beim Übergang von der Schule ins Berufsleben. Im Jahr 2017 konnten wir gemeinsam durch Mitarbeiter und mit Hilfe von externen Partnern 235.000 Euro Spendengelder generieren. Diese flossen u.a. an unsere langjährigen Partner von Afrika Tikkun, die Kinder und Jugendliche in Townships in Südafrika fördern. Lokal unterstützen wir chronisch kranke Kinder und Jugendliche im Kinderkrankenhaus Köln Riehl und das Projekt „Joblinge“, das Jugendliche beim Berufseinstieg begleitet. In diesem Kontext bieten wir zusätzlich zur Spendenunterstützung auch Praktika zur Berufsorientierung an.

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